Die Kommunikationsethnographie betrachtet "Sprechen als soziokulturelle Aktivität eigenen Rechts" (Bergmann & Meyer 2010, 151). Ziel ist es, die unterschiedlichsten Funktionen von Kommunikation für die Gesellschaft zu erforschen, indem man den Alltag der Akteure untersucht. Das bedeutet für die Analyse, dass kommunikative Handlungen nie losgelöst vom Kontext untersucht werden können. Um beide Aspekte erfassen zu können, arbeitet die Ethnographie der Kommunikation in einem interdisziplinären Rahmen. Zur Erklärung des Verhältnisses von Sprache und Kultur werden Ansätze der Anthropologie, der Linguistik und der Soziologie integriert. Die Kommunikationsethnographie beschäftigt sich nicht allein mit dem Sprechakt, sondern mit allen Formen der Kommunikation.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die deskriptive Analyse des Sprechens
- 3. Gattungsanalyse
- 4. Praxis der Kommunikationsethnographie - Was sind registrierende Daten und wie können sie transkribiert werden?
- 5. Videoanalyse - "Hart aber Fair" vom 26.09.2007
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Kommunikationsethnographie untersucht "Sprechen als soziokulturelle Aktivität eigenen Rechts" (Bergmann & Meyer 2010, 151). Ziel ist es, die vielfältigen Funktionen von Kommunikation für die Gesellschaft zu erforschen, indem der Alltag der Akteure betrachtet wird.
- Analyse von kommunikativen Handlungen im Kontext
- Integration von Ansätzen aus Anthropologie, Linguistik und Soziologie
- Erforschung von Sprechereignissen und deren Funktion
- Bedeutung von kommunikativen Gattungen für das soziale Leben
- Zusammenhang zwischen Kommunikation und sozialen Situationen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt die Kommunikationsethnographie als Forschungsfeld vor und erläutert die wichtigsten Ziele und Ansätze. Sie bezieht sich auf Hymes (1979) als Begründer und stellt die Bedeutung des Sprechkontextes für die Analyse heraus.
- Kapitel 2: Die deskriptive Analyse des Sprechens: Dieses Kapitel beschreibt die deskriptive Analyse des Sprechens als Methode zur Erforschung der Sprechökonomie einer Gesellschaft. Es werden die zentralen Begriffe, Ziele und Vorgehensweisen der Analyse erläutert.
- Kapitel 3: Gattungsanalyse: Die Gattungsanalyse untersucht die Bedeutung von kommunikativen Gattungen für das soziale Leben. Sie befasst sich mit der Frage, wie routinierte kommunikative Handlungen die Orientierung der Akteure im Alltag beeinflussen.
- Kapitel 4: Praxis der Kommunikationsethnographie: Dieses Kapitel beschreibt die Praxis der Kommunikationsethnographie und die Herausforderungen bei der Datenerhebung und -analyse im Alltag. Es thematisiert die Unterscheidung zwischen rekonstruierender und registrierender Konservierung.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Kommunikationsethnographie sind Sprechökonomie, Sprechereignisse, kommunikative Gattungen, Kontextanalyse, interaktionaler Soziolinguistik, registrierende und rekonstruierende Konservierung. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Analyse von Kommunikation im Alltag und deren Einfluss auf das soziale Leben.
- Quote paper
- Esther Rumohr (Author), 2012, Theorie und Praxis der Kommunikationsethnographie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207940