Crowdfunding ist in aller Munde. Die Einen sehen diese innovative Finanzierungsstrategie als wichtigen Schrilt "zur Demokratisierung der Kulturlandschaft" (Lindner 2011) und möglicherweise als "das Modell der Zukunft für Kinoproduktionen" (Hübner 2011). Andere erkennen Crowdfunding als "nach wie vor [ ... ] unterbelichtete[n] Bereich [ ... ]. Es steckt noch in den Kinderschuhen und muss sich erst etablieren." (Röhr 2011 zil. n. Klee 2011). Auch Sebastian Dresel, Beauftragter für Kultur- und Kreativwirtschaften der Stadt Mannheim, stellt fest "Wir befinden uns mit dem Thema Crowdfunding hinsichtlich der Wahrnehmung dort, wo Social Networks 2007 waren!" (Lindner 2011). Eben diese Wahmehmung befindet sich allerdings seit mindestens einem Jahr im Wandel.
Nicht nur die Medien wurden durch verschiedene Leuchtturm-Projekte, wie die Gründung des sozialen Netzwerkes Diaspora', auf das Modell Crowdfunding aufmerksam. Auch verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen haben sich dem Thema und seiner Relevanz für die Finanzierung von wirtschaftlichen Unternehmungen aller Art angenommen. Dabei haben sich sogar schon differenzierte Betrachtungen ergeben, z.B. für die Bereiche Journalismus, Musikindustrie oder Untemehmensgründung. Nun soll auch der Zweig der Filmproduktion genauer untersucht werden, zumal hier die statistisch größte Masse an Crowdfunding-Projekten gestartet wird. Das Interesse an neuen, kreativen Finanzierungswegen scheint also gegeben.
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1 Bei Diaspora handelt es sich um ein im Juni 2010 auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter präsentiertes Projekt, das ein altematives soziales Netzwerk mit stringenten Sicherheits- und Datenschutzrichtlinien als Gegengewicht zu Facebook starten wollte. Diese frühe Kampagne sammelte 200.641 US-Dollar (ca. 154.238 Euro) von 6479 Unterstützern, darunter sogar Facebook-Gründer Mark Zuckerberg selbst: ,,1
donated. I think it is a cool idea." (Startnext.de s.d.).
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Crowdfunding - Die Idee
- 2.1 Die Herkunft von Wort und Konzept
- 2.2 Die Plattformen in Deutschland und der Welt
- 3 Crowdfunding – Das Prinzip
- 3.1 Die Funktionsweise – Vom Projekt zum Geld
- 3.2 Die Statistiken - Wer erreicht mit was wie viel?
- 4 Crowdfunding im Filmgeschäft
- 4.1 Die betriebswirtschaftliche Perspektive
- 4.2 Crowdfunding trifft Filmförderung
- 4.3 Erfolgreiche Beispiele
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Phänomen Crowdfunding und untersucht dessen Potential für die Finanzierung von Filmproduktionen. Die Arbeit beleuchtet die Entstehung und Funktionsweise des Prinzips Crowdfunding, analysiert die aktuellen Entwicklungen in Deutschland und den USA und präsentiert relevante Statistiken zur Tragweite des Konzepts. Im Fokus steht dabei eine Evaluation von Crowdfunding als Finanzierungsinstrument für Spiel- und Dokumentarfilme, unter Berücksichtigung der betriebswirtschaftlichen Perspektive und der spezifischen Bedürfnisse der Filmfinanzierung. Zudem werden mögliche Kombinationen mit traditionellen Filmförderungsmodellen und Erfolgsbeispiele für Crowdfunding im Filmsektor betrachtet.
- Entstehung und Entwicklung des Crowdfunding-Prinzips
- Funktionsweise und aktuelle Ausprägung von Crowdfunding-Plattformen
- Statistische Analyse der Tragweite und des finanziellen Potenzials von Crowdfunding
- Evaluation von Crowdfunding als Finanzierungsinstrument für Filmproduktionen
- Kombination von Crowdfunding und Filmförderung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema Crowdfunding ein und beleuchtet die aktuelle Debatte um diese innovative Finanzierungsstrategie. Die Kapitel 2 und 3 liefern einen umfassenden Einblick in die Entstehung und Funktionsweise des Crowdfunding-Prinzips, inklusive einer statistischen Analyse des finanziellen Potenzials. Kapitel 4 widmet sich der Anwendung von Crowdfunding im Bereich der Filmproduktion, untersucht die betriebswirtschaftliche Perspektive, beleuchtet die mögliche Kombination mit Filmförderung und präsentiert erfolgreiche Beispiele aus der Praxis.
Schlüsselwörter
Crowdfunding, Schwarmfinanzierung, Filmfinanzierung, Spielfilm, Dokumentarfilm, Filmförderung, betriebswirtschaftliche Perspektive, Projektfinanzierung, Finanzierungsmodelle, Erfolgsbeispiele, Kickstarter, Startnext.
- Quote paper
- Constanze Arnold (Author), 2012, Crowdfunding in der Filmproduktion - Finanzierung 2.0 für Spiel- und Dokumentarfilm, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207901