Auf dem Synagogenplatz in Mülheim zwischen alter Post und neuem Medienhaus steht ein Brunnen. Die Pumpe ist schon lange abgestellt, er sprüht kein Wasser mehr, die Farben wirken im Grau des Winters verblasst.
Es ist ein Brunnen in postmodernem Stil, erbaut und entworfen in den 70iger Jahren von H.J.Hajek.
Diese Arbeit handelt von der Postmoderne: von ihrer Entstehung, ihren Ausprägungen und ihrer Grundhaltung. Sie handelt von einer Postmoderne, die nur langsam geboren wurde, auf ihrem Höhepunkt in strahlenden Farben leuchtete, viele sowohl faszinierte als auch abstießund deren Debatten ebenso erbittert wie endlos erschienen.
Sie handelt von einer Postmoderne, die sich selbst auf ihrem Höhepunkt weigerte, sich definieren zu lassen und deren Name heute nur noch mit größtem Widerwillen aus der Versenkung hervorgeholt wird.
Auf dem Synagogenplatz in Mülheim steht ein Brunnen im postmodernen Stil. Im Sommer wird er wieder Wasser sprühen. Seine Farben sind nicht verblasst, sie haben die Sonne nur zu lange nicht mehr gesehen, um zu strahlen.
Auch die Postmoderne hat ihre „Funktion“ nicht verloren. Es mag still geworden sein um sie in den letzten Jahren; Geisteswissenschaften wie die Ethnologie und die Geschichte haben sich von der „Verwüstung“, die sie angerichtet hat, erholt. Aber ihre Auswirkungen sind immer noch deutlich zu spüren, sei es in den Disziplinen, die durch ihren Einfluss entstanden
sind oder in den Anregungen, die sie immer noch für jeden bereit hält, der sich ernsthaft und mit einem offenen Geist mit ihr beschäftigt.
Diese Arbeit handelt von der Postmoderne. Wie sie war und wie sie ist.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Hauptteil
2.1. Was ist Postmoderne?
2.2. Die Theoretiker
2.2.1. Jean-François Lyotard und „ La
condition postmoderne “
2.2.2. Michel Foucault und die Macht im Diskurs
2.2.3. Jacques Derrida, Text und Dekonstruktion
2.2.4. Hayden White und das „ Enplotment “ der Geschichtsforschung
2.3. „Postmoderne“ als reitbegriff
2.4. Grundhaltung: „Postmoderne“?
3. Fazit
4. Literatur
1. Einleitung
Auf dem Synagogenplatz in Mülheim zwischen alter Post und neuem Medienhaus steht ein Brunnen. Die Pumpe ist schon lange abgestellt, er sprüht kein Wasser mehr, die Farben wirken im Grau des Winters verblasst.
Es ist ein Brunnen in postmodernem Stil, erbaut und entworfen in den 70iger Jahren von H.J. Hajek. Unweigerlich zieht er die Blicke eines jeden auf sich, der sich an den Arbeitsplätzen der neugebauten Stadtbücherei niederlässt.
Diese Arbeit handelt von der Postmoderne: von ihrer Entstehung, ihren Ausprägungen und ihrer Grundhaltung. Sie handelt von einer Postmoderne, die nur langsam geboren wurde, auf ihrem Höhepunkt in strahlenden Farben leuchtete, viele sowohl faszinierte als auch abstieß und deren Debatten ebenso erbittert wie endlos erschienen. Sie handelt von einer Postmoderne, die sich selbst auf ihrem Höhepunkt weigerte, sich definieren zu lassen und deren Name heute nur noch mit größtem Widerwillen aus der Versenkung hervorgeholt wird. Diese Postmoderne ist vergangen, sie sprüht kein Wasser mehr, sie fasziniert nicht mehr wie einst, sie regt nicht mehr an. Sie scheint ihre Funktion verloren zu haben, wie der Brunnen auf dem Synagogenplatz in Mülheim an der Ruhr.
Deshalb handelt diese Arbeit auch nicht nur von der Postmoderne allein, sondern von Postmoderne und Geschichte - von der Geschichte des Begriffs Postmoderne, seinen Ausprägungen und seinen möglichen Definitionen. Von Jean-Francois Lyotard, Jacques Derrida, Michel Foucault und Hayden White, ihren Ansätzen, ihrer Bedeutung für die postmoderne Strömung, sowie ihren Einfluss auf und ihre Anwendungsmöglichkeiten in der Geschichtswissenschaft. Sie behandelt die polemische Debatte der Geschichtswissenschaft über die von der Postmoderne vertretene Frage, ob Geschichtsforschung nicht mit Literatur gleichzusetzen sei, an der sich die Gemüter schieden wie an kaum einem anderen Streitpunkt in der jüngeren Forschungsgeschichte. Sie fragt nach der Grundhaltung der Postmoderne und danach, wie sich in dieser Grundhaltung fruchtbare Erkenntnismöglichkeiten für die Geschichte finden lassen.
Ist es also wirklich so, dass die Farben der Postmoderne verblichen und die Kraft ihrer Ideen versiegt ist? Oder hat sie sich nur gewandelt und eine neue Gestalt angenommen?
2. Hauptteil
2.1. Was ist Postmoderne?
Der Titel dieser Arbeit ist fast genauso fehlleitend wie der gesellschaftliche Diskurs über eben dieses Thema. „Die“ Postmoderne hat es nie gegeben, es sei denn als polemisierender Ausdruck, der von Gegnern wie Befürwortern mit dem fast gleichen, etwas befremdlichen Gemisch aus Faszination und Widerwillen in der wissenschaftlichen Diskussion hin und her gereicht wurde. Gerade aber wegen dieses Diskurses und der streitbaren Art, mit der er geführt wurde, entwickelte sich die Postmoderne zu einer der „Metaerzählungen“ oder „Meisterparadigmen“, die von ihren Mitgliedern auf der Suche nach Partikularismus und Dekonstruktion vehement und unermüdlich angeprangert wurden.1
Wenn man die Postmoderne definieren möchte - und sich nicht nur mit dem Bild abfinden will, das der gesellschaftliche Diskurs von ihr geformt hat - steht man folglich vor einem Problem. In der Regel wird darauf verwiesen, dass es drei verschiedene „Postmodernen“ gibt. Die erste dieser drei Strömungen kam Mitte der 1970er Jahre auf und ist die der breiten Öffentlichkeit wohl bekannteste - der postmoderne Stil in der Architektur. Zu diesem Bereich der postmodernen Architektur kann man auch Stile in anderen Bildenden Künsten zählen, etwa in der Malerei oder Bildhauerei, aber ebenso in der Literatur. Hier wurde „die Sehnsucht nach dem großen Ganzen verdächtigt“2 und das Zeitalter der Pluralität heraufbeschworen, indem man Stilformen vermischte, die Avantgarde ablehnte, eine Transavantgarde begründete und mit der „Lust am Unerwarteten“ spielte.3
Der zweite Bereich ist der, den Ute Daniel in ihrem umfassenden Werk Kompendium der Kulturgeschichte als den der Gesellschafts- und Sozialtheorien bezeichnet. Hier wurde vor allem gegen die staatlichen Tendenzen zur Homogenisierung der öffentlichen Meinung protestiert und man sprach sich für pluralistische Lebensweisen und Denkformen aus.4 Der Protest der französischen Historiker gegen die Geschichtsnormierung ihrer Regierung, welche per Gesetz festlegte, das Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich sei als Völkermord zu bezeichnen, ist nur ein Beispiel für die praktischen Auswirkungen dieser Form der Postmoderne.
Die Form aber, welche für diese Arbeit von Bedeutung ist, ist diejenige, die sich im Bereich der akademischen Wissenschaft - besser gesagt in den sogenannten Geisteswissenschaften - herauskristallisierte. Glaubt man dem heftig geführten und manchmal an Polemik grenzenden Wissenschaftsdiskurs, dann ging es hier um nicht weniger als die Legitimation der Geisteswissenschaften, ihrer Forschungsmethoden, Wissensproduktion und letztendlich ihrer Ergebnisse. Denn, so die Vertreter der postmodernen Strömung, „Text ist alles“5 und „es gibt kein außerhalb des Textes“6. Wenn man diesen Gedanken weiterführt, dann sind alle wissenschaftlichen Erkenntnisse schlussendlich keine unwiderruflichen Fakten, sondern konstruierte Realitäten, denen man keine einzig wahre Realität entnehmen kann. Noch mehr: Indem der Wissenschaftler Text produziert, produziert er Realitäten. Er schafft also mit anderen Worten Fiktion, die für Realität gehalten und dadurch zu Realität wird. Dass dies die Geisteswissenschaften nicht akzeptieren wollen und die Naturwissenschaften das Konzept grundsätzlich ablehnen, ist verständlich.
Was allen diesen Formen gemeinsam zu sein scheint, sind die Theorien der Literaturwissenschaften, die sich in allen drei Ausprägungen wiederfinden - und ihre Abgrenzung gegenüber der Moderne, deren Ideen, Lebensweisen und Rationalitätsvorstellungen sie radikal ablehnen. Aber auch das ist zu einfach.
Wie der französische Philosoph Jean-Francois Lyotard, der als erster das Wort Postmoderne in den wissenschaftskritischen Diskurs brachte, schon sagte: „Postmodernismus [bedeutet] nicht das Ende des Modernismus, sondern dessen Geburt, dessen permanente Geburt.“7 Postmoderne soll laut Lyotard der gescheiterten Moderne einen Spiegel vorhalten und ihre Sehnsucht nach dem „Nicht-Darstellbaren“8 großen Ganzen zerstören. Oder soll sie diesem Nicht-Darstellbaren doch eher den Schatten eines Gesichts geben?9 Man sieht also: Noch nicht einmal in ihren Ursprüngen ist die Postmoderne klar und eindeutig. Vielleicht will sie das gar nicht sein. Lyotard selber, der seinen Postmoderne-Begriff mit post-modo, als Paradox der Vorzukunft verstand10, nahm alsbald wieder von ihm Abstand, nachdem er im öffentlichen Diskurs als Nach-Moderne missverstanden wurde. Moderne wurde hier schnell zu einem Sammelbegriff für alles, was man „nicht mag“.11
Wieder sind wir bei der Frage angelangt: Was bedeutet postmodern - wissenschaftlich gesehen? Ute Daniel verdeutlicht:
„Postmoderne bezeichnet einen Streit, der anliegt, nicht aber etwas, das - als ästhetische oder wissenschaftliche Theorie oder als Philosophie - vorliegt.“12 Kann man also alle wirren und verwirrenden Theorien vergessen, die zu diesem Thema vorgetragen wurden, weil sie sich längst in ihrem eigenen Diskurs aufgelöst haben und so nichtig gemacht wurden?
In der Epochenübergreifenden Einführungsvorlesung der Geschichtswissenschaften an der Eberhard Karls Universität Tübingen im Wintersemester 2007/2008 hat Martin Kindtner der Postmoderne folgende Arbeitsdefinition gegeben: „Die Postmoderne ist die kritische Selbstreflexion der Moderne.“13 Also nicht mehr etwas, das unabdingbar gegen die Moderne gerichtet ist, sondern etwas, das die „Leitkategorien der Moderne einer kritischen Revision unterzieht“14 und die Ansprüche der Aufklärung radikalisiert, ihre Verwirklichung einfordert und alle Totalitäten und Vereinheitlichungen zurückweist. Sie tue dies, indem sie die „Mittel der Kritik, die von den Denkern der Aufklärung entwickelt wurden, auf sie selbst, ihre Sprache und ihre Vorstellung von Rationalität anwendet“.15
Die Encyclopedia of Postmodernism definiert die Postmoderne wie folgt:
„Postmodern approaches, or descriptions of the postmodern condition which describe our current knowledge state, emerge in the face of the modernist search for authority, progress, universalization, rationalization, systematization, and a consistent criteria for the evaluation of knowledge claims […] postmodernity involves a radical questioning of the grounds upon which knowledge claims are made, and is thereby linked to a sense of liberation from limiting earlier practices.”16
Auch wenn sie nicht ausdrücklich gegen die Moderne gerichtet ist, kann Postmoderne nur im Gegensatz zur Moderne definiert werden.
Diese Arbeit ist ein geschichtswissenschaftlicher Text. Gehen wir also das Paradigma Postmoderne historisch an, soweit dies möglich ist.17
Um 1870 taucht der Begriff Postmoderne das erste Mal bei dem englischen Salonmaler John Watkins Chapman auf, der auf der Suche nach einer „postmodernen Malerei“ war. Postmodern meint hier eine Art von Malerei, die moderner ist als die der französischen Impressionisten. Es sollte eine positive - keine reaktionäre - Kritik des Impressionismus werden.
1917 erscheint der Begriff erneut. Diesmal beim Philosophen Rudolf Pannwitz, der in einem „Nietzsche Kitsch“18 von dem postmodernen Menschen spricht und damit einen neuen Ausdruck für Nietzsches Übermenschen prägt. Die Postmoderne ist in diesem Zusammenhang als bevorstehende, zeitbegrenzte Überwindung der Moderne zu verstehen.19 1943 benutzt ihn der spanische Literaturwissenschaftler Federico de Oníz. Hier bezeichnet es eine bereits zurückliegende, kurze Epoche in der Literatur (1905 - 1914), die ein reaktionäres Zwischenspiel zwischen „modernismo“ (1896-1905) und „ultramodernismo“ (1914 -1932), also zwischen zwei Modernismen, darstellt.20
Das vierte und weitaus bedeutendere Mal taucht „post-modern“ 1947 bei D.C. Sommerwell in dessen Kurzfassung von Arnold Toynbees Enzyklopädie A Study of History auf. Hier wird Postmoderne zum ersten Mal als Epochenbegriff für die gegenwärtige Phase der abendländischen Kultur verstanden, als Post -Moderne also. Der Anfang dieser Phase wird in das Jahr 1875 gelegt, mit der Begründung, hier beginne der Übergang der Politik vom nationalstaatlichem Denken zur globalen Interaktion.21
Eine wirklich weitreichende Bedeutung erhielt der Begriff Postmoderne aber erst, als er in die nordamerikanische Literaturdebatte Eingang fand. Dies geschah 1959 bei Irving Howe. Bei ihm bedeutet es, ganz anders als bei Pannwitz, kein Überwinden der „schlechten“ Moderne, sondern ein Erschlaffen derselben. Die Moderne hat für ihn ihre Innovations- und Durchschlagskraft verloren. Mitte der 60er Jahre kam es aber schon zu einer positiven Neubewertung der postmodernen Literatur - die neue Literatur bricht nun aus dem elitären Elfenbeinturm aus.22
1969 wird in der amerikanischen Literaturwissenschaft folgender Grundsatz formuliert: „Postmodernes liegt dort vor, wo eine grundsätzliche Pluralität von Sprachen, Modellen, Verfahrensweisen praktiziert wird, und zwar nicht bloß in verschiedenen Werken nebeneinander, sondern in demselben Werk, also interferentiell.“23
1975 wurde der Begriff Postmoderne auf die Architektur übertragen und erreichte damit das öffentliche Bewusstsein. Hier soll die moderne, sich vor allem an die Elite richtende Architektur überwunden und doppelkodiert werden. Sie soll nun sowohl die Elite als auch die einfachen Leute ansprechen.24
1968 kommt der Begriff in die Soziologie und mit ihr in den Gesellschaftstheorien. Er von Amitai Etzioni gebraucht und meint die postindustrielle Gesellschaft, die die Priorität der Werte wiedergewinnt und in der die technologische Rationalität auf den „Status eines Mittels“ rationalisiert wird.25
1979 kommt Lyotards Postmodernebegriff in der französischen Philosophie ins Spiel (s.u.), der alle darauffolgenden Verständnisse von Postmoderne beeinflusste.
Dem Umfeld, aus dem auch Lyotards Postmodernebegriff hervorging, entstammen auch Foucault, Deleuze und Derrida. Diese bezeichneten sich selbst nie als Postmodernisten, sondern eher als Poststrukturalisten. Mittlerweile aber können sie durchaus als Mitbegründer der postmodernen wissenschaftstheoretischen Strömung angesehen werden, wenn man solche Buchtitel wie Who ’ s Afraid of Postmodernism? Taking Derrida, Lyotard, and Foucault, to Church von James K. A. Smith bedenkt.
Was also bedeutet Postmoderne? Es ist ein umstrittener Begriff, der seit dem 19. Jahrhundert immer wieder unter verschiedenen Bedeutungen auftaucht, sich in der Literaturtheorie Amerikas der 1960er Jahre als Abschied von der totalitären und elitären Moderne verfestigt und in den 1970er Jahren von Lyotard als Kritik und Überwindung der totalisierenden Metaerzählungen der Moderne zunächst in die Philosophie getragen wird, um von dort aus auch in die anderen Geisteswissenschaften überzugehen. Nie verliert er aber seine Verbindung zur Literaturwissenschaft.
Trotz ihres Namens wendet sich die Postmoderne nicht ausdrücklich gegen die Moderne und ihre Werte, sondern möchte sie einer kritischen Selbstreflexion unterziehen, ihren Rationalitätsanspruch auflösen und die positivistische Suche nach Totalität beenden. Aus ihr gingen neue Arbeitsbereiche wie Cultural Studies, Gender Studies, Queer Studies und Women’s Studies hervor.26
Aber wie grenzt man diese Arbeitsdefinition jetzt gegen verwandte „cultural turns“27 wie Postkolonialismus, Linguistic Turn, Poststrukturalismus, Dekonstruktion oder Critical Theory ab? Macht man es sich einfach und sagt, dass Postmoderne als Epoche der Oberbegriff für sie alle ist? Oder sagt man, dass zumindest einige von ihnen aus der Postmoderne hervorgegangen sind, also von ihr inspiriert wurden? Oder haben sie sich nur gegenseitig beeinflusst?
Sicher ist, dass die meisten wichtigen postmodernen Theoretiker wie Lyotard, Foucault, Derrida, oder White mit zumindest einem der genannten turns in Verbindung gebracht werden. Foucault und Derrida bezeichneten sich als Poststrukturalisten.28 Foucaults Diskursanalyse ist ein wichtiger Bestandteil der Critical Theory29 und Derrida hat die Dekonstruktion begründet. White bedient sich vor allem der Theorien des Linguistic Turns. Hier kann man also nicht genau trennen, was zu wem gehört, was von wem inspiriert wurde und was genau aus wem hervorgegangen ist. Vielleicht soll man das auch nicht. Es ist schließlich einer der wichtigsten Verdienste der Postmoderne, dass wieder interdisziplinär gearbeitet wird.
Und was sind die Verdienste der Postmoderne um die Geschichtswissenschaft? Ein legendärer Schlagabtausch, geführt in Texten und Fußnoten, der das Ende der 80er Jahre beherrschte und danach nur noch mit gereiztem Unwillen aus der Versenkung hervorgeholt wird, um der Geschichte der Forschungsdisziplin willen? Oder doch etwas anderes? Dieser Frage möchte diese Arbeit auf den Grund gehen. Zunächst sollen dafür die Theorien der wichtigsten Theoretiker auf ihre „Geschichtstauglichkeit“ überprüft werden. Oben wurden sie schon einmal genannt: Jean-Francois Lyotard, Michel Foucault, Jaques Derrida und Hayden White.
2.2 Die Theoretiker
2.2.1 Jean-François Lyotard und „La condition postmoderne“
Jean-François Lyotard, geboren 1924 in Versailles und gestorben 1998 in Paris, war französischer Philosoph und Professor unter anderem an den Universitäten von Paris und Kalifornien; ein sogenannter öffentlicher Intellektueller.30 Aber vor allem war er der Autor der 1979 veröffentlichten Studie Das Postmoderne Wissen: Ein Bericht, die er im Auftrag der Regierung von Quebec, Kanada, anfertigte. Er sollte herausfinden, wie sich die neuen Medienmöglichkeiten auf das internationale Wissen auswirkten.31
[...]
1 Vgl. u.a. Bachmann-Medick, Doris, Cultural Turns - Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften, Reinbek bei Hamburg 2006, S. 7ff..
2 Daniel, Ute, Kompendium Kulturgeschichte - Theorien, Praxis, Schlüsselwörter, Frankfurt/Main 2006, S. 152. 3 Vgl. Ebd.; Lyotard, Jean-Francois, Beantwortung der Frage: Was ist postmodern?, in: Peter Engelmann (Hg.), Postmoderne und Dekonstruktion - Texte französischer Philosophen der Gegenwart, Stuttgart 2007, S. 41ff..
4 Vgl. Daniel, Kulturgeschichte, S.152 f.
5 Jacques Derrida, zitiert bei Engelmann, Peter, Einführung: Postmoderne und Dekonstruktion. Zwei Stischwörter zur zeitgenössischen Philosophie, in: Peter Engelmann (Hg.), Postmoderne und Dekonstruktion - Texte französischer Philosophen der Gegenwart, Stuttgart 2007, S. 20f..
6 Ebd.
7 Lyotard, Postmoderne, S. 45.
8 Ebd., S.41ff.
9 Vgl. Ebd., S.47
10 Vgl. Ebd., S. 48.
11 Vgl. Engelmann, Einführung, S. 7 f..
12 Daniel, Kulturgeschichte, S. 150.
13 Kindtner, Martin, Einführung in die Geschichtswissenschaft. Postmoderne. Vorlesungsfolien, Tübingen Wintersemester 2007/2008, F. 10.
14 Ebd.
15 Vgl., Ebd.
16 Barsky, Robert, Postmodernity, in: Victor E. Taylor / Charles E. Winquist (Hgg.), Encyclopedia of Postmodernism, London 2006, S. 304-308 S. 304.
17 Hierbei bediene ich mich vor allem der durch Wolfgang Welsch in Unsere postmoderne Moderne erfolgten Aufschlüsselung der Begriffsgeschichte des Postmoderne Begriffs.
18 Welsch, Wolfgang, Unsere postmoderne Moderne, Freiburg 2002, S. 13
19 Vgl., Ebd.
20 Vgl., Ebd.
21 Vgl., Ebd., S. 14. 22 Vgl., Ebd. S. 15f..
23 Ebd. 16f.
24 Charles Jencks, zitiert ebd., S. 19.
25 Vgl., Ebd., S.21.
26 Vgl., Barsky, Postmodernity, S.304.
27 Begriff entlehnt bei Doris Bachmann-Medicks Überblickswerk Cultural Turns
28 Vgl., Welsch, postmoderne Moderne, S. 20ff.
29 Vgl.,Maltby, Paul, Postmodern Critique, in: Victor E. Taylor / Charles E. Winquist (Hgg.), Encyclopedia of Postmodernism, London 2006, S.302ff..
30 Vgl.,Taylor, Victor E., Lyotard, Jean-Francois, in: Victor E. Taylor / Charles E. Winquist (Hgg.), Encyclopedia of Postmodernism, London 2006, S. 234.
31 Vgl., Engelmann, Einführung, S,10.
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