„In unserem Bildungswesen wurden und werden immer verschiedene Medien integriert und für Lehr- und Lernzwecke genutzt. Prominente Beispiele sind hier etwa Bücher, vor und nach Einführung des Buchdrucks, das Bildungsfernsehen, Tageslichtprojektoren oder eben Computertechnologien“(Zumbach 2010, S. 11).
Während noch Ende des 19. Jahrhunderts „unter den sich(…)weiter ausdifferenzierenden Bildungs- und Erziehungsmöglichkeiten(…)Bücher, Zeitungen und Filme eine zunehmend bedeutende Rolle (spielten)“ (Büchter 2007, S. 135) und sich beispielsweise in der betrieblichen Bildung der Großindustrie bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts hinein eine rasante Entwicklung der drei Medienbereiche ‚Werkbibliothek‘, ‚Werkzeitung‘ und ‚Werkfilm‘ bzw. ‚Industriefilm‘ – als „industrielle Reaktion auf die Innovationsbe-schleunigung in der Medienentwicklung im Kaiserreich“(ebd.) – belegen lässt(vgl. ebd.), „hat der kompetente Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnolo-gien“(Eickelmann 2010, S. 11) mit dem gesellschaftlichen Wandel von einer Industrie- hin zu einer Informations- und Dienstleistungsgesellschaft(vgl. Friedrich/Mandl, 1997, S. 237 ff.) – manche Autorengruppen sprechen darüber hinaus von einem Wandel der Informations- zur Wissensgesellschaft(vgl. Jörissen/Marotzki, 2009, S. 27; vgl. Kubicek et al., 1998) – den „Stellenwert einer Kulturtechnik erlangt“(Eickelmann 2010, S. 11; vgl. Enquete-Kommission, 2007).
(...)
Es „zeigte sich, dass digitale Medien neue, kreative Lernszenarien ermöglichen und damit situatives, authentisches und problembezogenes Lernen fördern können“ (ebd.). Mitte der 1990er Jahre entwickelte sich das Internet bzw. der Dienst „World Wide Web“ so rasant, dass „das Internet zu einer treibenden Kraft für Innovationen in allen Bereichen des Lehrens und Lernens (wurde)“(Issing/Klimsa, 2009, S. 13). Im Zuge dieser Entwicklung etablierte sich seit Mitte der 1990er Jahre der Begriff „eLearning“, welcher bis heute in der Fachdiskussion über die methodische Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien dominiert(vgl. Euler et al., 2006, S. 432). Durch die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Initiativen „Neue Medien in der Bildung“, „Notebook-Universität“ und „Schulen ans Netz“ wurde eLearning bereits in vielen Bildungsbereichen verwirklicht(vgl. Issing/Klimsa, 2009, S. 14). Medien und vor allem die neuen Medien sind in der Wissensgesellschaft zu einem festen Bestandteil des alltäglichen Lebens geworden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Medien
- Begriffsbestimmungen, Funktionen und Klassifizierung
- Alte und neue Medien
- Unterscheidung aus pädagogischer Perspektive
- Leben in der Wissensgesellschaft – Bedeutung für den Umgang mit alten und neuen Medien
- Lernen mit neuen Medien in institutionellen Kontexten
- Schule und neue Medien
- eLearning in der Berufsbildung
- Fazit und Ausblick
- Literatur-/Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit dem Vergleich alter und neuer Medien in der Wissensgesellschaft auseinander. Das Ziel ist es, die Bedeutung von Medien im Bildungswesen zu beleuchten und die Herausforderungen und Potenziale der neuen Medien im Kontext der „Wissensexplosion“ zu erörtern.
- Definition und Klassifizierung des Begriffs Medium
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten von alten und neuen Medien aus pädagogischer Perspektive
- Die Bedeutung der Wissensgesellschaft für den Umgang mit Medien
- Lernen mit neuen Medien in schulischen und berufsbildenden Kontexten
- Bewertung der Vor- und Nachteile alter und neuer Medien
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und führt in die Thematik von alten und neuen Medien im Bildungswesen ein. Sie beleuchtet die historische Entwicklung und den Einfluss von Medien auf die Bildung.
- Medien: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition und Klassifizierung des Begriffs Medium sowie dessen Funktionen im Kommunikations- und Bildungsprozess.
- Alte und neue Medien: Das Kapitel untersucht die Unterschiede zwischen alten und neuen Medien aus pädagogischer Sicht. Es werden die spezifischen Eigenschaften der jeweiligen Medienformen im Hinblick auf deren Einsatz im Bildungsbereich beleuchtet.
- Leben in der Wissensgesellschaft – Bedeutung für den Umgang mit alten und neuen Medien: Dieser Abschnitt beleuchtet die Bedeutung der Wissensgesellschaft für den Umgang mit Medien. Es werden die Herausforderungen und Potenziale der neuen Medien in Bezug auf die „Wissensexplosion“ erörtert.
- Lernen mit neuen Medien in institutionellen Kontexten: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Einsatz von neuen Medien in Schule und Berufsbildung. Es werden verschiedene Anwendungsbereiche und Beispiele für den Einsatz neuer Medien im Bildungsprozess vorgestellt.
Schlüsselwörter
Medien, Wissensgesellschaft, Bildungswesen, Alte Medien, Neue Medien, eLearning, Informations- und Kommunikationstechnologien, Lernprozesse, Unterrichtsmedien, Didaktik, Kompetenzentwicklung.
- Quote paper
- Timo Fent (Author), 2012, Alte und neue Medien in der Wissensgesellschaft – Ein Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207512