(Bildungs-)Sprache als wichtigster Schlüssel zum Bildungserfolg. Schlagwörter, die aus der Diskussion rund um Schule und Sprache nicht wegzudenken sind. Unter Bildungssprache versteht man die Sprache des Unterrichts oder vielmehr die sprachlichen Strukturen, die nötig sind um erfolgreich an der Bildung teilzuhaben (vgl. LEISEN 2010: 46). Wer in der Schule oder weiterführenden Bildung erfolgreich sein möchte, muss die Unterrichtssprache beherrschen, zumindest hier in Deutschland. Dies zeigt auch ein Blick auf die Bildungsstandards und deren Kompetenzbereiche, die sich immer wieder und fächerunabhängig auf die Kommunikation beziehen. Egal on Mathematik, Erdkunde, Deutsch oder Geschichte immer beziehen sich die Kompetenzbereiche auf das Argumentieren, Sprechen, Darstellen, Beurteilen, Untersuchen und immer steht dabei die Sprache und die Kommunikation über einen bestimmten Gegenstand im Vordergrund. Diese Ausgangsituation wirft im Besonderen den Blick auf sprachschwache Lerner. Zunächst einmal lässt es die Vermutung aufkommen, solche sprachschwache Lerner und besonders Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund speziell zu fördern, um die Wahrscheinlichkeit für den Bildungserfolg, also für den Erwerb von fachlichen Kompetenzen, zu erhöhen. In den Medien, der Erziehungswissenschaft und nicht zuletzt in der Bildungspolitik geht es um die Frage nach der Integration solcher Kinder und Jugendlichen. Die Frage nach der bestmöglichen Integration wird erstrangig mit der Förderung der nationalen Unterrichtsprache beantwortet. In diesem Punkt ist man sich einig und für Migrationsschüler- und schülerinnen bedeutet dies das Lernen einer Zweitsprache. Uneinigkeiten gibt es in Bezug auf den Stellenwert der Herkunftssprachen in der Familie und in den institutionellen Bildungspraxis (vgl. ALLEMANN- GHIONDA 2010: 7). Wenn wir uns also mit dem Thema Sprache und Bildung auseinander setzen spielen auch immer Diskussionen und Überlegungen zum Zweitspracherwerb eine Rolle.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung - Sprache und Bildung
- 2. Definition und Legitimation des sprachsensiblen Fachunterrichts
- 3. Beschreibung des ausgewählten Schulbuches und der exemplarischen Einheit
- 4. Darstellung und Charakteristik der diagnostizierten sprachlichen Schwierigkeiten
- 5. Verbesserungsvorschläge und Ideen zur Behebung der sprachlichen Stolperfallen
- 6. Dokumentation der erarbeiteten Materialien
- 7. Fazit - Einschätzung und Umsetzbarkeit des sprachsensiblen Fachunterrichts
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Umsetzbarkeit sprachsensiblen Fachunterrichts anhand einer exemplarischen Schulbucheinheit im Fach Musik. Ziel ist es, sprachliche Stolperfallen in einem ausgewählten Schulbuch zu identifizieren und konkrete Verbesserungsvorschläge zur Förderung sprachschwacher Schüler*innen zu entwickeln. Die Arbeit basiert auf den Konzepten von Josef Leisen.
- Sprachsensibler Fachunterricht im Fach Musik
- Analyse sprachlicher Schwierigkeiten in einem Musik-Schulbuch
- Methodische Ansätze zur Verbesserung der sprachlichen Verständlichkeit
- Bedeutung von Mehrsprachigkeit im Unterricht
- Praktische Umsetzbarkeit sprachsensibler Maßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung - Sprache und Bildung: Die Einleitung stellt den Zusammenhang zwischen Sprache und Bildungserfolg heraus, besonders für sprachschwache Schüler*innen und solche mit Migrationshintergrund. Sie betont die Bedeutung der Bildungssprache und diskutiert kontroverse Meinungen zum Einfluss von Mehrsprachigkeit auf den Zweitspracherwerb. Die Arbeit von Leisen zum sprachsensiblen Fachunterricht wird als Grundlage eingeführt, der sich nicht nur auf die Vereinfachung von Sprache konzentriert, sondern auf die gezielte Förderung der sprachlichen Handlungsfähigkeit im Fach selbst.
2. Definition und Legitimation des sprachsensiblen Fachunterrichts: Dieses Kapitel definiert sprachsensiblen Fachunterricht als bewussten Umgang mit Sprache im Fachunterricht, der die sprachliche Handlungsfähigkeit fördert, ohne sich mit DaZ/DaF zu überschneiden. Es differenziert zwischen Förderunterricht und sprachsensiblem Fachunterricht und begründet letzteren durch Bildungsstandards, den Stellenwert sprachlicher Kompetenzen für Integration und den Herausforderungen der Heterogenität in Schulklassen. Die kontroverse Diskussion um die Wirkung von Mehrsprachigkeit wird ebenfalls behandelt.
3. Beschreibung des ausgewählten Schulbuches und der exemplarischen Einheit: Dieses Kapitel beschreibt das ausgewählte Schulbuch „palito Arbeitsbuch Musik 2“ und die exemplarisch gewählte Einheit „Musik-Instrumente“. Es vergleicht es mit anderen Schulbüchern und hebt seine ganzheitliche Konzeption hervor, die Theorie und Praxis verbindet. Die farbenfrohe Gestaltung und der angeblich hohe Praxisbezug werden als potenziell förderlich für leistungsschwächere Schüler*innen dargestellt, wobei die Frage nach einer impliziten Sprachsensibilität offenbleibt.
4. Darstellung und Charakteristik der diagnostizierten sprachlichen Schwierigkeiten: Dieser Abschnitt analysiert die sprachlichen Schwierigkeiten in der Einheit „Tasteninstrumente“ des ausgewählten Schulbuches anhand von Leisens Kriterien (Morphologie, Syntax, fachtypische Satzstrukturen, Sachtextstrukturen). Es werden konkrete Beispiele für sprachliche Stolperfallen identifiziert, wie die Verwendung von Fachtermini ohne ausreichende Erklärung, die Schwierigkeit auditive Eindrücke zu verbalisieren und die Voraussetzung von Vorwissen bei Schüler*innen mit unterschiedlichen Backgrounds.
5. Verbesserungsvorschläge und Ideen zur Behebung der sprachlichen Stolperfallen: Dieses Kapitel präsentiert konkrete Verbesserungsvorschläge für die identifizierten sprachlichen Schwierigkeiten. Es schlägt methodische Ansätze vor, wie Wortlisten, Mindmaps, Textpuzzle und Sprechblasen, um den Umgang mit Fachterminologie zu vereinfachen, auditive Eindrücke zu verbalisieren und die Heterogenität des Vorwissens zu berücksichtigen. Die Integration der Vorschläge in den Unterricht unter Berücksichtigung der materialen und personellen Steuerungsprozesse nach Leisen wird diskutiert.
Schlüsselwörter
Sprachsensibler Fachunterricht, Bildungssprache, Mehrsprachigkeit, Zweitspracherwerb, Musikdidaktik, Schulbuch-Analyse, sprachliche Stolperfallen, Fördermaßnahmen, Heterogenität, Integration, Kompetenzförderung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Sprachsensiblem Fachunterricht im Musikunterricht
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Umsetzbarkeit sprachsensiblen Fachunterrichts anhand einer exemplarischen Einheit im Fach Musik. Sie analysiert sprachliche Stolperfallen in einem ausgewählten Schulbuch ("palito Arbeitsbuch Musik 2", Einheit "Musik-Instrumente") und entwickelt konkrete Verbesserungsvorschläge zur Förderung sprachschwacher Schüler*innen. Die Arbeit basiert auf den Konzepten von Josef Leisen.
Welche Ziele werden verfolgt?
Das Hauptziel ist die Identifizierung sprachlicher Hürden in dem ausgewählten Schulbuch und die Entwicklung praxisorientierter Verbesserungsvorschläge. Es geht darum, die sprachliche Handlungsfähigkeit von Schüler*innen, insbesondere sprachschwacher und mehrsprachiger Schüler*innen, im Musikunterricht zu fördern.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Themen wie sprachsensiblen Fachunterricht im Fach Musik, die Analyse sprachlicher Schwierigkeiten in Schulbüchern, methodische Ansätze zur Verbesserung der sprachlichen Verständlichkeit, die Bedeutung von Mehrsprachigkeit im Unterricht und die praktische Umsetzbarkeit sprachsensibler Maßnahmen. Es wird auch die kontroverse Diskussion um den Einfluss von Mehrsprachigkeit auf den Zweitspracherwerb thematisiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in sieben Kapitel gegliedert: Einleitung (Sprache und Bildung), Definition und Legitimation des sprachsensiblen Fachunterrichts, Beschreibung des Schulbuches und der Einheit, Darstellung der diagnostizierten sprachlichen Schwierigkeiten, Verbesserungsvorschläge, Dokumentation der erarbeiteten Materialien und Fazit. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt des Themas.
Welche Methode zur Analyse wird verwendet?
Die Analyse der sprachlichen Schwierigkeiten im Schulbuch basiert auf den Kriterien von Josef Leisen, die morphologische, syntaktische und fachspezifische Aspekte der Sprache berücksichtigen. Es werden konkrete Beispiele für sprachliche Stolperfallen identifiziert und analysiert.
Welche konkreten Verbesserungsvorschläge werden gemacht?
Die Arbeit schlägt konkrete methodische Ansätze vor, wie Wortlisten, Mindmaps, Textpuzzle und Sprechblasen, um den Umgang mit Fachterminologie zu vereinfachen, auditive Eindrücke zu verbalisieren und die Heterogenität des Vorwissens zu berücksichtigen. Die Integration dieser Vorschläge in den Unterricht wird unter Berücksichtigung der materialen und personellen Steuerungsprozesse nach Leisen diskutiert.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Das Fazit bewertet die Umsetzbarkeit des sprachsensiblen Fachunterrichts im Kontext des analysierten Schulbuches und berücksichtigt die Herausforderungen der praktischen Umsetzung im Unterricht. Es wird eine Einschätzung der Effektivität der vorgeschlagenen Verbesserungsmaßnahmen gegeben.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind: Sprachsensibler Fachunterricht, Bildungssprache, Mehrsprachigkeit, Zweitspracherwerb, Musikdidaktik, Schulbuch-Analyse, sprachliche Stolperfallen, Fördermaßnahmen, Heterogenität, Integration, Kompetenzförderung.
- Quote paper
- M.Ed. Sandra Malik (Author), 2012, Sprachsensible Untersuchung im Fach Musik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207409