Walter Benjamin bezeichnet seinen Aufsatz „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ als ein Kompendium von „Thesen über die Entwicklungstendenzen der Kunst unter den gegenwärtigen Produktions-bedingungen“ (S.352), aufgestellt unter dem Ausgangspunkt der Wahrnehmung und der Veränderungen der Wahrnehmungsformen (vgl. Lindner, S.18). Er mutmaßt, dass neue Medien einen Bruch in traditionellen Mustern der menschlichen Wahrnehmung bewirken.
Der Aspekt der Wahrnehmung scheint mir interessant. Deswegen soll im Folgenden der „Kunstwerkaufsatz“ unter diesem Aspekt analysiert werden. Was hat es mit der Wahrnehmungsveränderung nach Benjamin auf sich?
Zunächst werden die für den Wahrnehmungsbegriff relevanten Benjaminschen Begriffe Kunstwerk, Aura, technische Reproduzierbarkeit, sowie Photographie und Film erläutert, um im zweiten Teil der Arbeit auf die Wahrnehmung und ihre Veränderung, die Walter Benjamin v.a. durch den Film gegeben sieht, auszuleuchten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begrifflichkeiten
- Das Kunstwerk
- Die Aura eines Kunstwerks
- Die (technische) Reproduzierbarkeit des Kunstwerks
- Die Medien der Reproduktion: Photographie und Film
- Die Veränderung der Wahrnehmung
- Ausgangspunkte der Veränderung der Wahrnehmung
- Traditionelle Wahrnehmungsformen
- Äußere/äußerliche Veränderungen
- Die veränderte Wahrnehmung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Walter Benjamins Aufsatz „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ unter dem Aspekt der Wahrnehmung und ihrer Veränderung durch neue Medien. Der Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung des Bruch mit traditionellen Mustern der menschlichen Wahrnehmung durch technische Reproduktion.
- Die Aura des Kunstwerks im Kontext technischer Reproduzierbarkeit
- Veränderungen der Wahrnehmungsformen durch Fotografie und Film
- Die Rolle der technischen Apparatur und die Rezeptionssituation
- Die Emanzipation des Kunstwerks vom Ritual und der Aufstieg des Ausstellungswerts
- Die Bedeutung der Flüchtigkeit und Wiederholbarkeit für die moderne Kunst
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Der Aufsatz von Walter Benjamin wird als Kompendium von Thesen über die Kunst im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit vorgestellt. Der Fokus liegt auf der Veränderung der Wahrnehmung durch neue Medien und die damit verbundenen Veränderungen der Kunstformen.
2. Begrifflichkeiten
Dieser Abschnitt definiert zentrale Begriffe, die für die Analyse der Wahrnehmung relevant sind: Kunstwerk, Aura, technische Reproduzierbarkeit sowie die Medien Photographie und Film.
2.1. Das Kunstwerk
Das Konzept des Kunstwerks wird im Kontext seines ritualhaften Ursprungs und seiner ursprünglichen Funktion in der Tradition beschrieben. Die Entwicklung vom Kultwert zum Ausstellungswert wird erläutert.
2.2. Die Aura eines Kunstwerks
Die Aura eines Kunstwerks wird als „einmaliges Dasein [...] an einem Orte“ definiert. Die technische Reproduzierbarkeit führt zum Verfall der Aura, ein Symptom der Moderne.
2.3. Die (technische) Reproduzierbarkeit des Kunstwerks
Die Entwicklung der Reproduktionstechniken, von der Bronze/Münzen-Produktion bis hin zur Photographie und Film, wird dargestellt. Die Bedeutung der Reproduzierbarkeit für die Emanzipation des Kunstwerks vom Ritual und die Entstehung von Massenkultur wird beleuchtet.
2.4. Die Medien der Reproduktion: Photographie und Film
Die Rolle der Photographie und des Films als Medien der technischen Reproduktion wird beleuchtet. Die spezifischen Eigenschaften dieser Medien führen zu veränderten Wahrnehmungsformen und Rezeptionssituationen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Kunst im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit, insbesondere mit der Aura des Kunstwerks, der Veränderung der Wahrnehmung durch neue Medien und der Entwicklung von traditionellen zu modernen Formen der Kunst. Wichtige Schlüsselbegriffe sind dabei: technische Reproduzierbarkeit, Aura, Photographie, Film, Kultwert, Ausstellungswert, Tradition, Moderne.
- Quote paper
- Veronika Seitz (Author), 2010, Wahrnehmung und ihre Veränderung durch die technische Reproduzierbarkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207250