Umgangssprachlich häufig als „Geld drucken“ missverstanden, basiert der Gedanke der
quantitativen Lockerung auf der Idee des „helicopter drop of money“ des Wirtschaftsnobelpreisträgers
Milton Friedman. Der Abwurf des Geldes aus einem Helikopter ist eine
Metapher für eine Geldmengenausweitung durch das Federal Reserve System, um eine
Deflation zu vermeiden. Im Gegensatz zur Inflation ist bei der Deflation zu wenig Geld in
Umlauf. In der Folge sinken die Preise, was wiederum dazu führt, dass viele Unternehmen
Pleite gehen, Arbeitslosigkeit und Monopolbildung sind die Konsequenzen. Monetarist
Friedman geht im Gegensatz zu Keynes davon aus, dass eine Notenbank über die
Geldmenge Inflation bzw. Deflation einer Volkswirtschaft beeinflussen kann.1 Lässt der
Friedman’sche Helikopter die Geldmenge ansteigen, steigt das Preisniveau und eine
drohende Deflation kann abgewehrt werden. Weil er dieses suggestive Sprachbild des
Ökonomen in einer Rede vor dem National Economist Club in Washington 2002 aufgriff,
ist der derzeitige Vorsitzende des Federal Reserve Systems Ben Bernanke mittlerweile
auch unter dem Spitznamen „helicopter Ben“ bekannt. Eben jener Bernanke hat in seiner
Amtszeit als Chef der US-Notenbank bereits mehrere Programme zum Ankauf von
Staatsanleihen und anderer Wertpapiere aus Angst vor Deflation erlassen. Meine Arbeit
wird im nächsten Abschnitt konventionelle geldpolitische Praktiken und über deren Grenzen
die Möglichkeiten des Einsatzes unkonventioneller Methoden erläutern. Im anschließenden
Kapitel werde ich mit Fokussierung auf die quantitative Lockerung die unkonventionelle
Geldpolitik der Bank of Japan, des Federal Reserve Systems und der europäischen
Zentralbank sowie deren Wirkungen beschreiben. [...]
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 RETTUNG VOR DER DEFLATION: Friedmans Helikopter
2 Geldpolitische konzepte
2.1 Konventionelle Geldpolitik
2.2 Grenzen konventioneller Geldpolitik
2.3 Unkonventionelle geldpolitische Instrumente
2.3.1 Verpflichtung zur Beibehaltung niedriger Zinsen
2.3.2 Qualitative Easing
2.3.3 Liquidity Easing
2.3.4 Credit Easing
2.3.5 Quantitative Easing
3 Empirie des quantitative Easing
3.1 Bank of Japan
3.1.1 Umfeld und Inhalte der quantitativen Lockerung
3.1.2 Wirksamkeit der Maßnahmen
3.2 Federal Reserve System
3.2.1 Unkonventionelle Maßnahmen seit der Finanzkrise
3.2.2 Auswirkungen der unkonventionellen Geldpolitik
3.3 Europäische Zentralbank
3.3.1 Veränderte Geldpolitik im Kontext der Finanz- und Schuldenkrise
3.3.2 Bewertung der Maßnahmen in der Eurozone
4. FAZIT
Literatur- und Quellenverzeichnis
ANLAGEN
- Arbeit zitieren
- Patrick Torsch (Autor:in), 2012, Quantitative Lockerung als Instrument der Geldpolitik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/206597
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