Ziel dieser Hausarbeit ist es, zu klären, inwieweit das Gedicht Wenn der lahme Weber träumt, er webe von Clemens Brentano eine poetologische Lesart zulässt. Um zu erforschen, inwieweit Brentanos Weberlied eine poetologische Lesart zulässt, wird zunächst dargestellt werden, was die Forschung unter dem Begriff der poetologischen Lyrik versteht. Danach wird das Weberlied im Hinblick auf die zentrale Fragestellung dieser Arbeit interpretiert werden, dabei wird auf die Struktur des Gedichts, den Antagonismus zwischen Sprachrausch und Sprachschock und schließlich auf die Möglichkeit, den Weber als Dichter und des Text als Gewebe zu verstehen eingegangen werden. Zu Brentanos Weberlied wurde zwar schon viel geforscht, zur Frage nach einer möglichen poetologischen Lesart des Gedichts jedoch verhältnismäßig wenig. Keiner der im Rahmen der Recherche zurate gezogenen Texte beschäftigte sich exklusiv mit dem für diese Arbeit relevanten Thema. Deshalb erscheint es durchaus interessant, diesen wenig beachteten Aspekt des Gedichts aufzugreifen und sich in dieser Arbeit intensiv und möglichst umfassend mit ihm zu beschäftigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Zu Struktur, methodischem Vorgehen und Ziel
- 2. Poetologische Lyrik
- 3. Das Weberlied als poetologisches Gedicht
- 3.1 Struktur
- 3.2 Sprachrausch vs. Sprachschock
- 3.3 Weber, weben, Gewebe
- 4. Auswertung, Fazit und Ausblick
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Clemens Brentanos Gedicht "Wenn der lahme Weber träumt, er webe" eine poetologische Lesart zulässt. Das Gedicht ist im Kontext von Brentanos "Märchen von Gockel, Hinkel und Gackeleia" entstanden, wird jedoch hier unabhängig davon interpretiert. Die Arbeit untersucht, welche Merkmale poetologische Lyrik ausmachen und ob diese im Weberlied erkennbar sind.
- Die Merkmale poetologischer Lyrik
- Die Struktur des Gedichts
- Der Antagonismus von Sprachrausch und Sprachschock
- Die Interpretation des Webers als Dichter und des Textes als Gewebe
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel erläutert die Struktur der Arbeit und das methodische Vorgehen. Es stellt den Kontext des Weberlieds innerhalb des Märchens von Gockel, Hinkel und Gackeleia dar und erklärt, warum eine kontextungebundene Interpretation gewählt wird. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Begriff der poetologischen Lyrik und erläutert dessen zentrale Merkmale. Es wird auf die drei Merkmale hingewiesen: das thematische, das sprechakttheoretische und das reflexive.
Schlüsselwörter
Poetologische Lyrik, Brentano, Weberlied, Sprachrausch, Sprachschock, Gewebe, Dichter, Selbstreflexion, Interpretation.
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- Stephanie Eßer (Author), 2012, Brentanos Weberlied – ein poetologisches Gedicht?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/206503