Der Kapitalmarkt kann in den Kassa- und den Terminmarkt aufgeteilt werden. Die Produkte dieser beiden Teilmärkte bilden insgesamt die Bausteine (Building-Blocks) der
strukturierten Produkte. Abbildung 1 stellt diesen Zusammenhang dar. [...] Ausgangspunkt für die Entwicklung des Marktes für strukturierte Produkte war der
Terminmarkt bzw. der Markt für Derivate. Ein Derivat ist ein Finanzinstrument, dessen Wert wiederum von der Wertentwicklung eines oder mehrerer Instrumente des Kassamarktes abhängt. Zusammen mit dem Over-the-Counter (OTC)-Markt2 für derivative Instrumente hatte der Terminmarkt 1999 ein geschätztes3 Volumen von 60 Trillionen
USD4. „..., during the 1980s and 1990s, a very special activity within the management of capital would arise or intensify, an activity called structuring.”5 Mitte der 1980er Jahre wurden die ersten derivativen Produkte in den USA emittiert, welche die Eigenschaften von Kassatiteln und Termingeschäften kombinierten. 1990 emittierte das Bankhaus Trinkaus & Burkhardt das erste strukturierte Produkt am deutschen Kapitalmarkt, eine Aktienanleihe. Diese Emission war jedoch nicht besonders erfolgreich. Die Verzinsung „normaler“ Anleihen war so hoch, dass sich für die Anleger kein Anreiz ergab, zusätzliches Risiko in Kauf zunehmen, nur um eine leicht höhere Verzinsung zu erzielen. Zudem war der deutsche Aktienmarkt vor der Telekom-Emission keine echte Anlagealternative für den Großteil der deutschen Anleger. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Ausgangslage
- Begriffsbestimmung und thematische Abgrenzung
- Klassifizierung der strukturierten Produkte
- Zielsetzung und Aufbau
- Grundlagen
- Bewertungsmethodik
- Grundlagen der Kassainstrumente
- Grundlagen der Optionstheorie
- Exotische Optionen
- Einflussfaktoren
- Strukturierte Produkte mit sicherer Kapitalrückzahlung
- Produkte mit unbegrenztem Gewinnpotential
- Produkte mit begrenztem Gewinnpotential
- Strukturierte Produkte mit unsicherer Kapitalrückzahlung
- Produkte mit laufendem Ertrag
- Produkte ohne laufenden Ertrag
- Modifizierte Produkte
- Bandbreiten-Produkte
- Hebel-Produkte
- Die Bewertung von strukturierten Produkten
- Konstruktion und Analyse von strukturierten Produkten mit sicherer Kapitalrückzahlung und unbegrenztem Gewinnpotential
- Konstruktion und Analyse von strukturierten Produkten mit sicherer Kapitalrückzahlung und begrenztem Gewinnpotential
- Konstruktion und Analyse von strukturierten Produkten mit unsicherer Kapitalrückzahlung und laufendem Ertrag
- Konstruktion und Analyse von strukturierten Produkten mit unsicherer Kapitalrückzahlung und ohne laufenden Ertrag
- Konstruktion und Analyse von Doppel-Discount-Zertifikaten
- Konstruktion und Analyse von Bandbreiten-Produkten
- Konstruktion und Analyse von Hebel-Produkten
- Kosten-/Nutzenanalyse
- Risiko aus der Sicht der Emittenten
- Nutzen aus der Sicht der Emittenten
- Risiko aus der Sicht der Investoren
- Nutzen aus Sicht der Investoren
- Schlussfolgerungen und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Analyse von strukturierten Produkten, insbesondere mit deren Bewertungsmethodik und den für Investoren relevanten Einflussfaktoren. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für die Funktionsweise und das Risikoprofil dieser komplexen Finanzprodukte zu schaffen.
- Klassifizierung und Funktionsweise von strukturierten Produkten
- Bewertungsmethodik und Modellierung von strukturierten Produkten
- Risikoanalyse und Einflussfaktoren für Investoren
- Kosten-Nutzen-Analyse aus Sicht von Emittenten und Investoren
- Aktuelle Entwicklungen und Trends im Markt für strukturierte Produkte
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1 führt in die Thematik der strukturierten Produkte ein und erläutert die Abgrenzung zum Kassamarkt und Terminmarkt. Es werden verschiedene Produktkategorien klassifiziert und die Zielsetzung sowie der Aufbau der Arbeit vorgestellt.
- Kapitel 2 behandelt die Grundlagen der Bewertung von Finanzprodukten, insbesondere im Kontext von strukturierten Produkten. Dabei werden relevante Aspekte der Optionstheorie, insbesondere die Black-Scholes-Formel, erläutert.
- Kapitel 3 und 4 analysieren verschiedene Kategorien strukturierter Produkte, die sich nach ihrem Risikoprofil und der Kapitalrückzahlung unterscheiden. Es werden Produkte mit sicherer und unsicherer Kapitalrückzahlung sowie verschiedene Varianten wie Bandbreiten- und Hebel-Produkte vorgestellt.
- Kapitel 5 beschäftigt sich mit der Konstruktion und Analyse von verschiedenen Arten von strukturierten Produkten. Dabei wird die Anwendung der Bewertungsmethodik aus Kapitel 2 auf konkrete Produktbeispiele angewendet.
- Kapitel 6 analysiert die Kosten-Nutzen-Aspekte von strukturierten Produkten aus Sicht von Emittenten und Investoren. Es werden die jeweiligen Risikobereiche sowie die potenziellen Vorteile diskutiert.
Schlüsselwörter
Strukturierte Produkte, Finanzderivate, Bewertungsmethodik, Optionstheorie, Black-Scholes-Modell, Risikomanagement, Kapitalrückzahlung, Bandbreiten-Produkte, Hebel-Produkte, Kosten-Nutzen-Analyse.
- Quote paper
- Marcus Friedrichs (Author), 2003, Strukturierte Produkte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20611