Bei dem Versuch einer kritischen Betrachtung stellt sich für die Erforschung des Phänomens Stierkampf gleich zu Anfang ein Bündel von Fragen.
Woher kommt der Stierkampf?
Wo wird er veranstaltet?
Ist er, wie seine Befürworter behaupten, Tradition, und damit ein Kulturgut oder sogar eine Kunst?
Wer besucht solche Veranstaltungen und aus welchen Gründen?
Steht die Unterhaltung im Vordergrund oder identifiziert sich der Zuschauer mit dem Sieg des Matadors (Stiertöter) über die böse Bestie?
Sind es vorwiegend Touristen, die aus Neugier dieses Spektakel wenigstens einmal erlebt haben wollen, oder sind die aficionados in der Überzahl, die die Begegnung des Matadors mit dem ihm kraftmäßig so weit überlegenen Tier bewundern möchten?
Was sagt eigentlich die breite Bevölkerung der veranstaltenden Länder zu Stierkämpfen?
Wer verdient an diesen Kämpfen? Der Züchter, die Veranstalter, die Medien (Fernsehen, Journalisten, Tageszeitungen)?
Sind damit die finanziellen Erfolge der Hintergrund für diese Veranstaltungen?
Auch die Einstellung der Politiker im Vereinigten Europa gegenüber dem Tierschutz gilt es zu beleuchten und zugleich eine entsprechende Gesetzeslage zu prüfen.
Schließlich müßte vor allem die Haltung der Kirche in einem so katholisch geprägten Land wie Spanien entscheidenden Einfluß auf die Gewissensbildung der Gläubigen vor dem Besuch solcher Darbietungen haben.
Hauptakteure bei Stierkämpfen sind neben den aktiv beteiligten Personen (Matadore, banderilleros [siehe Glossar], picadores [Lanzenreiter] und ihre Helfer) die Stiere selbst, und unverzichtbar sind auch die Pferde. Wie sind hier die Chancen und Risiken verteilt?
Die Auswahl der aufgeworfenen Fragen mag Hinweis auf die Vielschichtigkeit und zahlreichen Facetten der Stierkampfproblematik sein, die zahllose Schriftsteller, Dichter, bildende Künstler wie Maler und Bildhauer, Tierfreunde und Tierschützer, aber auch Theologen, Politiker und Geschäftsleute bewegt hat, sich positiv oder negativ zu diesem Thema zu äußern.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- Einführung in das Thema
- I. Stierkampf mit Konsequenzen
- Reise nach Mallorca
- Die plaza de toros in Palma
- Der Einmarsch (paseo) der Toreros
- Mit Degen und puntilla – der erste Stier
- Sprung über die barrera – der zweite Stier
- Die tienta – Tapferkeitstest der zweijährigen Kälber
- Der Tod des Siegers – der dritte Stier
- Ein Ohr für den Matador – der vierte Stier
- Die Pferde im Stierkampf und ihre Reiter (picadores)
- Der Schrei eines Pferdes – der fünfte Stier
- Das schnelle Ende – der sechste Stier
- Mit Eleganz in den Tod – der rejoneo
- Das Ende einer Freundschaft
- Die Zeit nach Mallorca
- II. 65 ganzseitige Originalaufnahmen in Farbe Erläuterungen der Bilder
- III. Vom mythischen Stier zur „Fiesta Nacional“
- Die Geschichte des Stierkampfes
- Der moderne Stierkampf und seine Matadore
- Stierkampf und Tradition
- Begriff des Stierkampfes
- Wesen des Stierkampfes und seine aficionados
- Toreros, Manager und Züchter
- Sind die Spanier Tierquäler?
- Schon Kinder schwenken ein rotes Tuch
- Argumente und Gegenargumente
- Die katholische Kirche und der Stierkampf
- IV. Politik und Tierschutzrecht in Spanien, Frankreich und der Europäischen Union
- V. Politik und Tierschutz in der Europäischen Union
- VI. Stierkampf soll Weltkulturerbe werden
- VII. Stierkampf in Mexiko Nicaragua Ecuador Kolumbien und der Dominikanischen Republik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Werk untersucht kritisch den Stierkampf, seine Geschichte und seine gesellschaftliche Bedeutung. Es beleuchtet die moralischen, ethischen und rechtlichen Aspekte dieses umstrittenen Spektakels und analysiert die verschiedenen Perspektiven von Befürwortern und Gegnern.
- Die Geschichte und Entwicklung des Stierkampfes
- Die Rolle der Tradition und Kultur
- Die ethischen und moralischen Aspekte des Stierkampfes
- Der rechtliche Rahmen und die politische Auseinandersetzung um ein Verbot
- Die wirtschaftlichen Implikationen des Stierkampfes
Zusammenfassung der Kapitel
Vorbemerkung: Der Autor beschreibt den Mangel an deutschsprachiger Literatur zum Thema Stierkampf und seine Motivation, diese Lücke zu schließen, indem er seine eigenen Erfahrungen und die bestehende Literatur kritisch auswertet. Er richtet sich an deutsche Touristen und aficionados, aber auch an die aktiven Teilnehmer der Veranstaltungen.
Einführung in das Thema: Der Autor stellt eine Reihe von Fragen zum Phänomen Stierkampf, die im weiteren Verlauf des Buches beantwortet werden sollen. Diese Fragen umfassen die Ursprünge des Stierkampfes, seine Verbreitung, seine angebliche Tradition, die Motivation der Zuschauer und die finanziellen Aspekte der Veranstaltungen. Die Rolle der Politik, des Tierschutzes und der katholischen Kirche wird ebenfalls angesprochen.
I. Stierkampf mit Konsequenzen: Dieser Teil beginnt mit einer persönlichen Schilderung der Reise des Autors nach Mallorca im Jahr 1960, wo er zum ersten Mal einen Stierkampf besucht. Die Schilderung dient als Rahmen für die detaillierte Beschreibung des Stierkampfes selbst, beginnend mit dem Einmarsch der Toreros und endend mit den Ausführungen zu den Stieren und den verwendeten Methoden, welche eine kritische Betrachtung der Praxis ermöglichen.
II. 65 ganzseitige Originalaufnahmen in Farbe Erläuterungen der Bilder: Dieser Abschnitt enthält eine Beschreibung der Bilder und deren Zusammenhang mit den im Buch beschriebenen Ereignissen. Er beinhaltet eine schematische Darstellung einer Stierkampfarena und erläutert die einzelnen Bildinhalte.
III. Vom mythischen Stier zur „Fiesta Nacional“: Dieser Teil befasst sich mit der Geschichte des Stierkampfes, von den prähistorischen Darstellungen des Stiers bis zur heutigen „Fiesta Nacional“. Es werden die religiösen, kulturellen und politischen Aspekte der Entwicklung des Stierkampfes beleuchtet und die Behauptung einer langen Tradition kritisch hinterfragt. Die Rolle prominenter Matadore wird ebenfalls skizziert.
IV. Politik und Tierschutzrecht in Spanien, Frankreich und der Europäischen Union: Dieser Abschnitt analysiert die rechtliche Situation des Stierkampfes in Spanien und Frankreich im Kontext des europäischen Tierschutzrechts. Die ambivalenten gesetzlichen Regelungen, die Tierquälerei grundsätzlich verbieten, aber Ausnahmen für den Stierkampf zulassen, werden kritisch diskutiert. Die politischen Bemühungen um ein Verbot werden dargestellt.
V. Politik und Tierschutz in der Europäischen Union: Dieser Teil beleuchtet die Rolle der Europäischen Union im Umgang mit dem Thema Tierschutz und Stierkampf. Die verschiedenen EU-Richtlinien und Verträge werden analysiert, und die Versuche, den Stierkampf auf EU-Ebene zu verbieten, werden dargestellt. Die widersprüchlichen Interessen von Tierschutz und kulturellen Traditionen werden hervorgehoben.
VI. Stierkampf soll Weltkulturerbe werden: Dieser Abschnitt beschreibt die Bemühungen der Stierkampflobby, den Stierkampf in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO aufnehmen zu lassen. Die politischen und strategischen Aspekte dieser Kampagne werden analysiert.
VII. Stierkampf in Mexiko Nicaragua Ecuador Kolumbien und der Dominikanischen Republik: Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über die Situation des Stierkampfes in verschiedenen lateinamerikanischen Ländern, wobei sowohl Verbote als auch die anhaltende Praxis des Stierkampfes in unterschiedlichen Formen dargestellt werden.
Schlüsselwörter
Stierkampf, Corrida, Rejoneo, Tierschutz, Tradition, Kultur, Politik, Tierschutzrecht, Europa, Spanien, Frankreich, Matador, Toro, Aficionados, Tierquälerei, Ethik, Moral, UNESCO, Subventionen, Tourismus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Stierkampf mit Konsequenzen"
Was ist der Inhalt des Buches "Stierkampf mit Konsequenzen"?
Das Buch bietet eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Stierkampf, inklusive einer persönlichen Schilderung eines Stierkampfes auf Mallorca, einer detaillierten Beschreibung der Geschichte des Stierkampfes, seiner kulturellen und politischen Einbettung, sowie einer kritischen Analyse der ethischen und rechtlichen Aspekte. Es beleuchtet die verschiedenen Perspektiven von Befürwortern und Gegnern und untersucht die Situation des Stierkampfes in Spanien, Frankreich, der EU und Lateinamerika.
Welche Themen werden im Buch behandelt?
Das Buch behandelt eine breite Palette von Themen, darunter die Geschichte des Stierkampfes, seine Tradition und kulturelle Bedeutung, die ethischen und moralischen Aspekte, der rechtliche Rahmen und politische Auseinandersetzungen um ein Verbot, die wirtschaftlichen Implikationen und die Rolle der katholischen Kirche. Es werden auch die Perspektiven von Toreros, Züchtern, Aficionados und Tierschützern berücksichtigt.
Welche Kapitel beinhaltet das Buch?
Das Buch ist in sieben Kapitel gegliedert: Vorbemerkung, Einführung in das Thema, I. Stierkampf mit Konsequenzen (detaillierte Beschreibung eines Stierkampfes), II. 65 ganzseitige Originalaufnahmen in Farbe Erläuterungen der Bilder, III. Vom mythischen Stier zur „Fiesta Nacional“ (Geschichte und Entwicklung), IV. Politik und Tierschutzrecht in Spanien, Frankreich und der Europäischen Union, V. Politik und Tierschutz in der Europäischen Union, VI. Stierkampf soll Weltkulturerbe werden, VII. Stierkampf in Mexiko, Nicaragua, Ecuador, Kolumbien und der Dominikanischen Republik.
Wie wird der Stierkampf im Buch dargestellt?
Der Stierkampf wird sowohl sachlich als auch kritisch dargestellt. Die persönliche Schilderung eines Stierkampfes bietet dem Leser einen unmittelbaren Einblick in das Geschehen, während die weiteren Kapitel die Geschichte, die Tradition und die moralischen und rechtlichen Aspekte des Stierkampfes analysieren. Die verschiedenen Positionen von Befürwortern und Gegnern werden beleuchtet, und die ethischen Fragen werden offen angesprochen.
An wen richtet sich das Buch?
Das Buch richtet sich an ein breites Publikum, darunter deutsche Touristen und Aficionados, aber auch aktive Teilnehmer der Veranstaltungen. Es soll die Lücke an deutschsprachiger Literatur zum Thema Stierkampf schließen und den Lesern ein umfassendes Verständnis für dieses komplexe Thema ermöglichen.
Welche Quellen wurden für das Buch verwendet?
Der Autor bezieht sich auf eigene Erfahrungen, sowie auf bestehende Literatur und kritische Auswertungen. Konkrete Quellenangaben sind im Buch selbst zu finden (hier nicht im Detail aufgeführt).
Gibt es Bilder im Buch?
Ja, das Buch enthält 65 ganzseitige Originalaufnahmen in Farbe mit entsprechenden Erläuterungen.
Welche Länder werden in Bezug auf den Stierkampf behandelt?
Das Buch konzentriert sich auf Spanien und Frankreich, beleuchtet aber auch die Situation des Stierkampfes in der Europäischen Union und verschiedenen lateinamerikanischen Ländern wie Mexiko, Nicaragua, Ecuador, Kolumbien und der Dominikanischen Republik.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Buches?
Schlüsselwörter sind: Stierkampf, Corrida, Rejoneo, Tierschutz, Tradition, Kultur, Politik, Tierschutzrecht, Europa, Spanien, Frankreich, Matador, Toro, Aficionados, Tierquälerei, Ethik, Moral, UNESCO, Subventionen, Tourismus.
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- Dr. jur. Kurt Frings (Author), 2012, Blutiger Sand: Stierkampf – Ein tödliches Ritual, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/206076