Der Utilitarismus scheint aufgrund der heftigen Debatten, die er auszulösen vermag, zu einem 'opus inutile' zu verkommen. Dabei begegnet uns die Nutzenidee im wahren Leben in vielen Situationen.
Die vorliegende Studienarbeit möchte die "Idee vom größten Glück der größten Zahl" erstmals über die Grenzen der bloß rein menschlichen Existenz ausweiten und untersuchen, inwiefern sich – insbesondere Benthams und Mills – Utilitarismus als ein in der Natur verborgenes universelles Prinzip interpretieren lässt. Der vorliegende Aufsatz, der im Jahre 2010 am Institut für Humanwissenschaften der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg entstand, geht dabei in erster Linie von Mills Originaltext 'Utilitarianism' aus und transferiert die wichtigsten Thesen auf die heutigen Naturwissenschaften. Wurde der Utilitarismus erfunden oder entdeckt?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Utilitarismus – Eine rein akademische Ethik?
- Archäologie am Utilitätsprinzip – Ziele der Untersuchung
- Utilitarismus als natürliches Prinzip
- Historische Entwicklung des Utilitarismus
- Die Zeit vor der Ausformulierung des Utilitarismus
- BENTHAM und das Nützlichkeitsprinzip
- »Was gerecht ist, ist nützlich!« – JOHN STUART MILL und die Weiterentwicklung des Utilitarismus
- Methodische Probleme einer Begriffstransformation
- Der Blick über den Tellerrand - Utilitarismus als ein Naturprinzip
- Das Prinzip der Nützlichkeit im Stoffwechsel von Zellen
- Wider die Natur – Krebs als ein egoistischer Selbstzerstörer
- Einer für alle – Kooperation, Altruismus und Symbiose im Tierreich
- Hedonismus im Gehirn?
- Abschlussbetrachtung: Utilitarismus – nützlich oder nützt nichts?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Anwendbarkeit des Utilitarismusprinzips über den rein menschlichen Kontext hinaus. Ziel ist es, die utilitaristische Ethik, insbesondere die Theorien von Bentham und Mill, auf naturwissenschaftliche Phänomene zu übertragen und zu analysieren, inwieweit sich der Utilitarismus als ein universelles Naturprinzip interpretieren lässt. Die Arbeit hinterfragt die anthropozentrische Sichtweise des Utilitarismus und strebt nach einer breiteren Perspektive.
- Übertragung des Utilitarismus auf Naturphänomene
- Analyse des Utilitarismus als mögliches universelles Prinzip
- Kritische Auseinandersetzung mit der anthropozentrischen Sichtweise des Utilitarismus
- Untersuchung der historischen Entwicklung des Utilitarismus
- Anwendung des Nützlichkeitsprinzips in verschiedenen Bereichen (z.B. Biologie, Wirtschaft)
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Utilitarismus ein und stellt die zentralen Forschungsfragen der Arbeit vor. Sie verortet den Utilitarismus im Kontext der praktischen Philosophie und hebt die Kontroversen um dessen Anwendung hervor. Die Arbeit zielt darauf ab, den Utilitarismus über die Grenzen rein menschlicher Ethik hinaus zu betrachten und seine mögliche Anwendung auf Naturphänomene zu untersuchen. Die Einleitung skizziert den Ansatz, Bentham und Mills Theorien auf die Naturwissenschaften zu übertragen, um zu erforschen, ob der Utilitarismus als ein in der Natur verborgenes Prinzip entdeckt anstatt erfunden wurde.
Utilitarismus als natürliches Prinzip: Dieses Kapitel analysiert den Utilitarismus im Lichte der Naturwissenschaften. Es beginnt mit einem historischen Überblick über die Entwicklung des Utilitarismus, beginnend mit den Vorläufern bis hin zu Bentham und Mill. Im Anschluss werden methodische Probleme der Begriffstransformation beleuchtet, bevor der Utilitarismus auf konkrete Beispiele aus der Biologie übertragen wird. Hier werden unter anderem der Zellstoffwechsel, das Phänomen des Krebses als egoistischer Selbstzerstörer und Kooperationsmechanismen im Tierreich im Hinblick auf das Nützlichkeitsprinzip diskutiert. Schließlich wird die Frage nach dem Hedonismus im Gehirn untersucht.
Schlüsselwörter
Utilitarismus, Nützlichkeitsprinzip, Bentham, Mill, Naturprinzip, Biologie, Ethik, Hedonismus, Anthropozentrismus, Kooperation, Altruismus, Symbiose, Krebs.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Der Utilitarismus – Eine rein akademische Ethik?
Was ist das Thema der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Anwendbarkeit des Utilitarismusprinzips über den rein menschlichen Kontext hinaus. Sie analysiert die utilitaristische Ethik, insbesondere die Theorien von Bentham und Mill, in Bezug auf naturwissenschaftliche Phänomene und fragt, inwieweit sich der Utilitarismus als universelles Naturprinzip interpretieren lässt. Ein zentrales Anliegen ist die Hinterfragung der anthropozentrischen Sichtweise des Utilitarismus.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Utilitarismus auf Naturphänomene zu übertragen und zu analysieren, ob er ein universelles Prinzip darstellt. Sie hinterfragt die anthropozentrische Perspektive und sucht nach einer breiteren Sichtweise. Konkret untersucht sie die Übertragung des Utilitarismus auf Naturphänomene, analysiert ihn als mögliches universelles Prinzip und setzt sich kritisch mit der anthropozentrischen Sicht auseinander. Die historische Entwicklung des Utilitarismus und die Anwendung des Nützlichkeitsprinzips in verschiedenen Bereichen (Biologie, Wirtschaft) werden ebenfalls beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und was beinhalten diese?
Die Arbeit besteht aus einer Einleitung, einem Hauptteil ("Utilitarismus als natürliches Prinzip") und einer Schlussbetrachtung. Die Einleitung führt in die Thematik ein, stellt die Forschungsfragen vor und skizziert den Ansatz, Bentham und Mills Theorien auf die Naturwissenschaften zu übertragen. Der Hauptteil analysiert den Utilitarismus im Licht der Naturwissenschaften, beginnend mit einem historischen Überblick und der Beleuchtung methodischer Probleme. Es werden Beispiele aus der Biologie (Zellstoffwechsel, Krebs, Kooperation im Tierreich) im Hinblick auf das Nützlichkeitsprinzip diskutiert, sowie die Frage nach dem Hedonismus im Gehirn untersucht. Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse zusammen und bewertet die Nützlichkeit des Utilitarismus.
Welche Schlüsselbegriffe sind für das Verständnis der Arbeit relevant?
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe sind: Utilitarismus, Nützlichkeitsprinzip, Bentham, Mill, Naturprinzip, Biologie, Ethik, Hedonismus, Anthropozentrismus, Kooperation, Altruismus, Symbiose und Krebs.
Wer sind die wichtigsten Philosophen, die in der Arbeit behandelt werden?
Die Arbeit konzentriert sich auf Jeremy Bentham und John Stuart Mill, die zentralen Figuren in der Entwicklung des Utilitarismus.
Welche Bereiche der Wissenschaft werden in der Arbeit herangezogen?
Die Arbeit verbindet Philosophie (Ethik) mit den Naturwissenschaften, insbesondere der Biologie. Beispiele aus der Biologie werden verwendet, um das Nützlichkeitsprinzip zu illustrieren und zu analysieren.
Wie wird der Utilitarismus in der Arbeit angewendet?
Der Utilitarismus wird nicht nur als rein menschliche Ethik betrachtet, sondern auf naturwissenschaftliche Phänomene übertragen. Die Arbeit analysiert, ob das Nützlichkeitsprinzip auch in der Natur als ein zugrundeliegendes Prinzip erkennbar ist.
- Quote paper
- Sebastian Wendt (Author), 2010, Der Utilitarismus – Ein universelles Naturprinzip?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/205165