Ein Großteil der heutigen Organisationen wenden sich von einer rein festverbindlichen Entlohnung ab und tendieren zu einer Kombination aus einem fixen und variablen Vergütungsanteil. Das Ziel dieser Vergütungsform liegt in den motivationalen Anreizen, die durch den variablen Entlohnungsanteil zum Ausdruck kommen. Dieser monetäre Anreiz hat das Ziel, die Motivation eines Mitarbeiters zu erhöhen, um den damit korrelierenden Unternehmenserfolg positiv zu beeinflussen.Seit längerem werden ähnliche Ansätze im Rahmen der Gesundheitsökonomie hinterfragt und diskutiert. Hierbei geht es um die Fragestellung, ob durch ein adäquates System von erfolgsorientierter Vergütung, die Versorgungsqualität verbessert, respektive die Versorgungskosten reduziert werden können.Die vorliegende Arbeit erläutert die wesentlichen Grundzüge dieser variablen Vergütungssystematik und gibt Einblicke in bereits bestehende Indikatorenprogramme, mit denen die jeweilige Leistung gemessen und anschließend vergütet werden kann. Die Arbeit fokussiert damit die Methodik und Praxisrelevanz des P4P Konzeptes im Rahmen niedergelassener Leistungserbringer und betrachtet die Wirkungsmechanik dieses Entgeltprinzips kritisch. Neben der Entstehungsgeschichte von P4P werden zudem Spezifika des deutschen Gesundheitssystems, wie gesetzliche Anforderungen, unterschiedliche Vergütungsformen und Implementierungsmodalitäten erläutert, um anschließend den Aufbau des P4P Konzeptes ausführlich zu beschreiben. Das grundlegende Problem bei der performancebasierten Vergütung stellt die objektive Operationalisierung von medizinischen Leistungen dar. Hierfür werden im dritten Kapitel neben allgemeinen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen von Qualitätsindikatoren, die Qualitätsdimensionen nach Avedis Donabedian dargestellt. Die Quali-tätsindikatorenprogramme QiSA und AQUIK sind praxistaugliche und evidenzbasierte Projekte, mit denen der Leistungserfolg eines Anbieters evaluiert werden kann. Diese Programme werden daher eigenständig und umfassend im vierten Kapitel detailliert beschrieben. Inwieweit Wirtschaftlichkeitsüberlegungen sowie Akzeptanz und Nutzung im Praxisalltag Berücksichtigung finden, werden in Kapitel fünf kritisch betrachtet. Beendet wird dieses Kapitel mit dem Betrachtungsobjekt der Vereinbarkeit der P4P Systematik mit dem Ärztestand und beschreibt den Zusammenhang zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Das Konzept des P4P Ansatzes
- 2.1 Begriffsdefinition von Pay for Performance
- 2.2 Entstehung und Entwicklung des P4P Konzeptes
- 2.3 Einordnung des P4P Ansatzes in das System des deutschen Gesundheitswesens
- 2.3.1 Gesetzliche Anforderungen und Möglichkeiten
- 2.3.2 Vergütungsformen im Gesundheitssystem
- 2.3.3 Implementierungsmodalitäten im Gesundheitssystem
- 2.4 Ziele und Aufbau des P4P Konzeptes
- 2.4.1 Ziele des P4P Konzeptes
- 2.4.2 Erfolgsorientierte Vergütung
- 2.4.3 Public Reporting
- 3 Qualitätsmessung im Rahmen des P4P Ansatzes
- 3.1 Rahmenbedingungen und Voraussetzungen von Qualitätsindikatoren
- 3.2 Qualitätsindikatoren nach Avedis Donabedian
- 4 Ausgewählte Indikatorenprogramme im deutschen Gesundheitssystem
- 4.1 Das Qualitätsindikatorensystem für die ambulante Versorgung
- 4.1.1 Entstehung und Zieldimensionen von QiSA
- 4.1.2 Methodik und Module von QiSA
- 4.1.3 Einsatzfelder von QiSA
- 4.1.4 Entwicklung von neuen Qualitätsindikatoren für die ambulante Versorgung
- 4.2 Ambulante Qualitätsindikatoren und Kennzahlen
- 4.2.1 Ziele des Projektes AQUIK
- 4.2.2 Methodischer Aufbau des AQUIK Projektes
- 4.2.3 Ergebnisbetrachtung
- 5 Kritische Betrachtungsfelder des P4P Konzeptes im Gesundheitswesen
- 5.1 Wirtschaftlichkeit im P4P Konzept
- 5.2 Akzeptanz und Nutzung des P4P Systems in der BRD
- 5.3 Vereinbarkeit von P4P mit dem Ärztestand
- 6 Zusammenfassung und Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht das Konzept von Pay for Performance (P4P) im deutschen Gesundheitssystem, insbesondere im Hinblick auf die Vergütung niedergelassener Ärzte. Ziel ist es, die Funktionsweise, die Implementierung und die kritischen Aspekte von P4P im Kontext der gesetzlichen Rahmenbedingungen und der Akzeptanz durch Ärzte zu analysieren.
- Begriffsdefinition und Entwicklung des P4P Konzeptes
- Qualitätsmessung und -indikatoren im P4P System
- Ausgewählte Indikatorenprogramme im deutschen Gesundheitssystem (QiSA, AQUIK)
- Wirtschaftliche Aspekte und Akzeptanz von P4P
- Vereinbarkeit von P4P mit dem deutschen Ärztestand
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Pay for Performance (P4P) im deutschen Gesundheitswesen ein und skizziert die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit. Sie begründet die Relevanz des Themas und liefert einen ersten Überblick über die zu untersuchenden Aspekte.
2 Das Konzept des P4P Ansatzes: Dieses Kapitel definiert den Begriff Pay for Performance, verfolgt seine Entstehung und Entwicklung und ordnet ihn in das deutsche Gesundheitssystem ein. Es werden gesetzliche Anforderungen, verschiedene Vergütungsformen und Implementierungsmodalitäten detailliert untersucht. Die Ziele und der Aufbau des P4P Konzeptes, inklusive erfolgsorientierter Vergütung und Public Reporting, werden umfassend erläutert. Die Kapitelteile liefern ein grundlegendes Verständnis des P4P Konzepts und seiner verschiedenen Facetten.
3 Qualitätsmessung im Rahmen des P4P Ansatzes: Dieses Kapitel befasst sich mit den Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für die Entwicklung und Anwendung von Qualitätsindikatoren im Kontext von P4P. Es wird insbesondere auf die Qualitätsindikatoren nach Avedis Donabedian eingegangen und deren Relevanz für die Leistungsbewertung im Gesundheitswesen diskutiert. Das Kapitel liefert die theoretische Grundlage für die Auswahl und Bewertung von Qualitätsindikatoren in P4P-Systemen.
4 Ausgewählte Indikatorenprogramme im deutschen Gesundheitssystem: Der Schwerpunkt dieses Kapitels liegt auf der detaillierten Analyse ausgewählter Indikatorenprogramme, wie QiSA und AQUIK, die im deutschen Gesundheitssystem zur Qualitätsmessung eingesetzt werden. Es werden die Entstehung, Ziele, Methodik und Anwendung dieser Programme im Detail dargestellt und deren jeweilige Stärken und Schwächen kritisch beleuchtet. Die Beschreibung der Programme liefert konkrete Beispiele für die Umsetzung von P4P im deutschen Kontext.
5 Kritische Betrachtungsfelder des P4P Konzeptes im Gesundheitswesen: Dieses Kapitel widmet sich einer kritischen Auseinandersetzung mit dem P4P Konzept. Es werden wirtschaftliche Aspekte, die Akzeptanz und Nutzung in Deutschland, sowie die Vereinbarkeit mit dem Ärztestand analysiert. Die Kapitelteile bewerten die Herausforderungen und Probleme, die mit der Implementierung und Anwendung von P4P verbunden sind. Die kritische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Problemfeldern bietet eine umfassende Perspektive auf die Machbarkeit und Nachhaltigkeit von P4P im deutschen Gesundheitswesen.
Schlüsselwörter
Pay for Performance, P4P, Vergütung, niedergelassene Ärzte, Gesundheitswesen, Qualitätsmessung, Qualitätsindikatoren, QiSA, AQUIK, Wirtschaftlichkeit, Akzeptanz, Ärztestand, Deutschland, Gesetzliche Krankenversicherung.
Häufig gestellte Fragen zur Masterarbeit: Pay for Performance (P4P) im deutschen Gesundheitswesen
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Diese Masterarbeit analysiert das Konzept von Pay for Performance (P4P) im deutschen Gesundheitssystem, insbesondere im Hinblick auf die Vergütung niedergelassener Ärzte. Es werden die Funktionsweise, Implementierung und kritische Aspekte von P4P im Kontext der gesetzlichen Rahmenbedingungen und der Akzeptanz durch Ärzte untersucht.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Begriffsdefinition und Entwicklung des P4P-Konzeptes, Qualitätsmessung und -indikatoren im P4P-System, ausgewählte Indikatorenprogramme im deutschen Gesundheitssystem (QiSA, AQUIK), wirtschaftliche Aspekte und Akzeptanz von P4P sowie die Vereinbarkeit von P4P mit dem deutschen Ärztestand.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Das Konzept des P4P-Ansatzes, Qualitätsmessung im Rahmen des P4P-Ansatzes, Ausgewählte Indikatorenprogramme im deutschen Gesundheitssystem, Kritische Betrachtungsfelder des P4P-Konzeptes im Gesundheitswesen und Zusammenfassung und Resümee. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt des P4P-Konzeptes.
Was wird im Kapitel "Das Konzept des P4P-Ansatzes" behandelt?
Dieses Kapitel definiert Pay for Performance, verfolgt seine Entstehung und Entwicklung und ordnet es in das deutsche Gesundheitssystem ein. Es werden gesetzliche Anforderungen, Vergütungsformen, Implementierungsmodalitäten, Ziele und Aufbau des P4P-Konzeptes (inklusive erfolgsorientierter Vergütung und Public Reporting) detailliert untersucht.
Was wird im Kapitel "Qualitätsmessung im Rahmen des P4P-Ansatzes" behandelt?
Dieses Kapitel befasst sich mit den Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für Qualitätsindikatoren im Kontext von P4P. Es werden die Qualitätsindikatoren nach Avedis Donabedian und deren Relevanz für die Leistungsbewertung im Gesundheitswesen diskutiert. Das Kapitel liefert die theoretische Grundlage für die Auswahl und Bewertung von Qualitätsindikatoren in P4P-Systemen.
Welche Indikatorenprogramme werden im Detail analysiert?
Die Arbeit analysiert detailliert die Indikatorenprogramme QiSA (Qualitätsindikatorensystem für die ambulante Versorgung) und AQUIK (Ambulante Qualitätsindikatoren und Kennzahlen) und beleuchtet deren Entstehung, Ziele, Methodik und Anwendung im deutschen Kontext.
Welche kritischen Aspekte von P4P werden behandelt?
Das Kapitel "Kritische Betrachtungsfelder" analysiert wirtschaftliche Aspekte, die Akzeptanz und Nutzung von P4P in Deutschland sowie die Vereinbarkeit mit dem deutschen Ärztestand. Es werden Herausforderungen und Probleme der Implementierung und Anwendung von P4P im deutschen Gesundheitswesen bewertet.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Pay for Performance, P4P, Vergütung, niedergelassene Ärzte, Gesundheitswesen, Qualitätsmessung, Qualitätsindikatoren, QiSA, AQUIK, Wirtschaftlichkeit, Akzeptanz, Ärztestand, Deutschland, Gesetzliche Krankenversicherung.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler, Studierende, Entscheidungsträger im Gesundheitswesen, Ärzte und alle, die sich mit dem Thema Vergütungsmodelle und Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen auseinandersetzen.
- Quote paper
- Jens Dell´Anna (Author), 2012, Leistungsorientierte Vergütung im Gesundheitswesen: P4P bei niedergelassenen Ärzten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/205073