Es handelt sich hierbei um einen Unterrichtsentwurf, der zu einer Einstiegsstunde in die Wiederholung der Prozentrechnung in Klasse 9 geschrieben wurde.
Inhaltsverzeichnis
1. Zur Ausgangslage des Unterrichts
1.1. Institutionelle
1. Zur Ausgangslage des Unterrichts
1.1. Institutionelle Bedingungen
1.2. Anthropologische Bedingungen
2. Überlegungen und Entscheidungen zum Unterrichtsgegenstand
2.1. Klärung der Sache
2.2. Didaktische Überlegungen
3. Intentionen des Unterrichts
3.1. kognitive Ziele:
3.2. affektive Ziele
3.3. soziale Ziele:
4. Überlegungen zum Lehr- und Lernprozess
4.1. Begrüßungsphase
4.2. Einführungsphase
4.3. Erarbeitungsphase
4.4. Reflexionsphase
4.5. Erweiterung
5. Unterrichtsverlauf
6. Literaturliste
1. Zur Ausgangslage des Unterrichts
1.1. Institutionelle Bedingungen
Die …. liegt im Ortskern von …. …. ist Stadtteil der Stadt ….., die nahe … liegt. Sie ist gegliedert in eine Grund- und Werkrealschule. Die Werkrealschule wurde erst zu Beginn dieses Schuljahres eröffnet. Außerdem gibt es noch eine Grundschulförderklasse. Es sind dort zurzeit ca. 40 Lehrerinnen und Lehrer beschäftigt, die rund 600 Schülerinnen und Schüler unterrichten.
In der …Schule werden Schülerinnen und Schüler aus den umliegenden kleinen Gemeinden und …. unterrichtet. Sie erreichen die Schule zu Fuß, mit dem Rad oder mit Bus und Bahn.
Die Schule besteht aus drei Gebäudekomplexen: dem Hauptgebäude in dem sich auch Rektorat, Lehrerzimmer und Sekretariat befinden und noch drei weiteren Gebäuden, in denen sich hauptsächlich Klassenzimmer und Fachräume befinden.
Die Schule ist gut ausgestattet. Es gibt zwei Computerräume, einen Zeichensaal, einen Musiksaal, einen Vorführraum und zwei Lehrerzimmer.
Der Mathematikunterricht der 3. Klasse findet im Klassenzimmer statt. Dieses befindet sich im ersten Stock des Hauptgebäudes. Vom Lehrerpult aus gesehen ist rechts die Fensterfront mit Blick auf den angrenzenden Tartanplatz. An der linken Wand sind Regale und Schränke angebracht, in denen Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler ihre Materialien verstauen können. An der Rückfront befinden sich die Tafel und weitere Regalfächer.
Die Tische sind in drei Reihen leicht schräg zur Tafel ausgerichtet, wobei jeweils seitlich und in der Mitte Platz zum Durchgehen bleibt.
Der Mathematikunterricht findet montags in der 3. (von 9.35 Uhr bis 10.20 Uhr) Schulstunde, dienstags in der 4. (von 10.25 Uhr bis 11.10 Uhr), mittwochs in der 3. Schulstunde und freitags in der 2. (von 8.35 bis 9.20 Uhr) und 3. Schulstunde statt.
In der …schule wird teilweise mit einem Gong gearbeitet. Dieser läutet zu Schulbeginn und zu den zwei großen Pausen (von 9.20 Uhr bis 9.35 Uhr und von 11.10 Uhr bis 11.25 Uhr).
1.2. Anthropologische Bedingungen
Die Klasse 3a besteht aus 26 Schülerinnen und Schülern, 13 Jungen und 13 Mädchen.
Die Klasse ist kooperativ, stellt sich auf die wechselnden Lehrpersonen sofort ein und nutzt die Situation in keinster Weise aus. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten motiviert und engagiert mit. Sie sind für jede Art des Unterrichts zu gewinnen, egal ob Klassenunterricht, Klassengespräch, Partnerarbeit oder Gruppenarbeit.
Einige auffällige Schülerinnen und Schüler will ich an dieser Stelle noch herausgreifen. Da sind zum einen vier Jungs, die, vom Pult aus gesehen, in der letzten Reihe rechts sitzen. Sie wirken oft abwesend und neigen auch gern zu Nebengesprächen. Außerdem fallen noch zwei Jungs auf, hauptsächlich wegen Dazwischenreden und Unaufmerksamkeit. Einer von ihnen sitzt direkt am Pult, der andere in der ersten Reihe links. Es gibt des Weiteren zwei Mädchen, die hauptsächlich bei Gruppenarbeiten negativ auffallen. Diese sitzen in der zweiten und dritten Reihe rechts.
Die Klasse ist allgemein als leistungsstark zu beschreiben. Es hatten in dem Abschlusszeugnis der Klasse 2 fünf Kinder eine Eins in Mathematik, was eigentlich eher selten vorkommt. Jedoch hatten auch Kinder eine Vier oder sogar eine Fünf.
Als besonders schwach zu erwähnen sind … und …. Sie hatten im Diagnosetest, der zu Beginn der 3. Klasse geschrieben wurde, beide sehr schlecht abgeschnitten.
Von der Schnelligkeit her gibt es sehr große Unterschiede. Es gibt einige sehr langsame Schülerinnen und Schüler in der Klasse. So kann es vorkommen, dass Kinder mit der gestellten Aufgabe schon fertig sind, während andere noch nicht einmal begonnen haben. Es ist daher in dieser Klasse sehr wichtig, immer genügend Differenzierungsmaterial parat zu haben.
Auch beim Besprechen von Aufgaben kommt es häufiger zu Schwierigkeiten. Die beste Lösung bietet das Visualisieren an der Tafel oder dem Overheadprojektor. Rein verbales Besprechen klappt meistens erst nach häufigem Wiederholen.
Die Schülerinnen und Schüler sind mit dem Zahlenraum bis 100 gut vertraut und können sich darin frei bewegen. Zu Beginn meines Blockpraktikums gab ich den Schülerinnen und Schülern auch schon einen kleinen Einblick in das Zahlenfeld bis 200.
In Bezug auf den Inhalt der Stunde kennen die Kinder die Zehnerbündelung im „Hunderterraum“ und haben anhand zahlreicher Übungen im zweiten Schuljahr das Prinzip des dezimalen Stellenwertsystems im Bereich bis 100 verinnerlicht. Zentrales Arbeitsmittel war hier die Hundertertafel, welche die Struktur unseres Zahlsystems verdeutlicht.
2. Überlegungen und Entscheidungen zum Unterrichtsgegenstand
2.1. Klärung der Sache
Die geplante Unterrichtsstunde stellt die Einführung in eine Erkundungsvariante des „Tausenderraumes“ dar. Der „Tausenderraum“ ist „der größte Zahlenraum, der sich anschaulich noch voll überblicken lässt."[1] Tausend bedeutet „großhundert" und hat seine Wurzeln in der indogermanischen Sprache.[2] Um den Schülerinnen und Schülern die Orientierung im neuen Zahlenraum zu erleichtern ist es notwendig, den Aufbau in der Vorstellung der Kinder zu verankern.
Im 1000er-Zahlenraum kann man Zehner bündeln und zu Hundertern zusammenfassen.[3] Den Kindern sollten Bündelungshilfen zur Verfügung gestellt werden, damit sie die Übersicht behalten.[4] Nachdem die Schülerinnen und Schüler Bündelungserfahrungen auf enaktiver Ebene gemacht haben, ist es notwendig, ihre Entdeckungen zu versprachlichen, um allmählich zur ikonischen und symbolischen Ebene zu gelangen. Die Struktur der Bündelung aus dem Hunderter- und Tausenderraum wiederholt sich periodisch beim weiteren Ausbau des Zahlenraums.[5]
Das Bündeln ist an den Anfang zu stellen:„Kinder, die das Prinzip des Bündelns verstanden haben, bewegen sich sicher in immer größeren Zahlenräumen, rechnen mit Übergängen über die Zehner, Hunderter und Tausender und haben keine Mühe, den Übertrag bei den schriftlichen Rechenverfahren zu verstehen."[6]
2.2. Didaktische Überlegungen
Stoffverteilungsplan für die Unterrichtseinheit (die unterstrichene Stunde ist die von mir vorbereitete):
12.01.2010 Einführung in das Thema
14.01.2010 Stellenwertverständnis
19.01.2010 Zahlen lesen, schreiben, bilden oder akustisch darstellen
21.01.2010 Zahlen vergleichen und ordnen
26.01.2010 Wir basteln das 1000er Leporello
28.01.2010 1000er Buch
3. Intentionen des Unterrichts
Mein Kernanliegen in dieser Stunde besteht darin, dass die Schülerinnen und Schüler ein erstes Verständnis von den Bündelungseinheiten im Tausenderraum (Einer/Zehner-/ Hunderterbündelung) entwickeln und die erworbenen Erkenntnisse verbalisieren. Dazu wird den Schülerinnen und Schülern Material angeboten, das ein Handeln auf der enaktiven Ebene ermöglicht. Die Schülerinnen und Schüler werden zu Beginn der Stunde mit dem Problem konfrontiert, die Anzahl einer großen Menge bestimmen zu sollen. Indem sie während der Erarbeitungsphase versuchen, das Material zu zählen, erkennen sie auf aktiv entdeckende Art und Weise, dass es hilfreich ist, die unübersichtliche, große Menge in kleinere Einheiten zu bündeln. Dabei können sich die Kinder in den Gruppen mit Ideen gegenseitig befruchten. Hierbei ist es selbstverständlich zugelassen, dass auch andere Bündelungsstrategien gewählt werden als einzig die Zehnerbündelung. Jedoch sollten noch während der Arbeit alle Schülerinnen und Schüler zur Zehnerbündelung gelangen, da dies für die Weiterarbeit undbedingt erforderlich ist. In der Reflexionsphase sollen die Schülerinnen und Schüler dann verbalisieren, wie sie bei der Anzahlbestimmung vorgegangen sind. Es soll nun außerdem gemeinsam die gesamte Menge erfasst werden und somit über die Hunderterzahlen bis Tausend gezählt werden.
Die Lernzieldimensionierung für diese Stunde lässt sich also wie folgt aufschlüsseln:
[...]
[1] vgl. Witmann / Müller 2001, S. 21.
[2] vgl. Wikipedia: Tausend
[3] vgl. Baulig 2004, S. 4.
[4] vgl. Radatz / Schipper 1999, S. 62
[5] vgl. Wittmann / Müller 2001, S. 21
[6] Baulig 2004, S. 4
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- Doren Müller (Autor), 2011, Unterrichtseinheit zur Wiederholung der Prozentrechnung - Werkrealschule, Klasse 9, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/204908