[...] So ist einerseits eine verstärkte internationale
Kooperation und Integration zu beobachten, andererseits die Entstehung
neuer auf ihre Souveränität pochende Nationalstaaten1.
Diese Veränderungen erfordern Reformen der Art und Weise
internationaler Zusammenarbeit und damit der Institutionen und Prozesse
einer Global Governance – einer Weltordnungspolitik.2 Die Entwicklung
einer Weltordnungspolitik ist Teil der Evolution menschlichen
Bemühens, das Leben auf diesem Planten zu organisieren. Es ist ein nie
endender Prozess3. Global Governance bedeutet aber keine
Weltregierung. Die Herausforderung besteht darin, ein Gleichgewicht zu
finden, das dem Interesse aller Menschen an einer auf Nachhaltigkeit
angelegten Zukunft entspricht, von menschlichen Grundwerten geleitet
wird und die weltweite Organisation mit der bestehenden globalen
Vielfalt in Einklang bringt 4.
Die 1992 von Willy Brandt5 ins Leben gerufene „Kommission für
Weltordnungspolitik“6 ist ein Versuch, eine Weltordnung herzustellen.
In der nun folgenden Abhandlung werde ich zunächst auf die
Gründung der Kommission für Weltordnungspolitik – der Commission
on Global Governance (CGG) – eingehen und daran und anschließend
die Begriffe Globalisierung und Weltordnungspolitik klären. Darauf
aufbauend folgt die Vorstellung des Konzeptes der ‚Einen Welt’ unter
den Aspekten der globalen Kooperation sowie die Rolle der
Nationalstaaten. Danach werde ich die Rolle nichtstaatlicher Akteure in
der Weltordnungspolitik eingehen und abschließend einige
zusammenfassende Argumente, die für das Konzept einer Global-
Governance-Architektur sprechen, darlegen und im Gegensatz dazu auf
noch ungeklärte Fragen im Konzept eingehen.
1 Furtak, Florian T. (Hg.): Nichtstaatliche Akteure in den internationalen Beziehungen: NGOs in der Weltpolitik,
München: tuduv-Verlag-Gesellschaft, 1997, S. 9
2 Der Bericht der Kommission für Weltordnungspolitik (CGG): Nachbarn in Einer Welt / [Hrsg.: Stiftung Entwicklung
und Frieden. Aus dem Engl. übers.]. – Bonn: SEF, 1995, S. xviii
3 CGG, S. xx
4 CGG, S. xxi
5 Brandt, Willy (1913-1992), dt. Politiker, u.a. Bundeskanzler (1969-74), ab 1976 Vorsitzender der Sozilaistischen
Internationale, stand ab 1977 auch der Nord-Süd-Kommission vor, in: Duden, Lexikon der Allgemeinbildung, Zürich:
Dudenverlag, 1993, S. 79
6 engl.: Commission on Global Governance, CGG
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung...
- Politische Ausgangslage für die Gründung der Kommission für Weltordnungspolitik
- Begriffliche Klärung.
- Globalisierung.....
- Weltordnungspolitik
- Das Konzept der Weltordnungspolitik.
- Global vs. Lokal...
- Die Rolle der Nationalstaaten im Konzept der GG
- Globale Kooperation..
- Die Rolle der Vereinten Nationen im Modell der Einen Welt.......
- Die lokale Antwort...
- Nichtstaatliche Akteure in der Weltordnungspolitik
- Alternative Global Player..
- Definition.
- Legitimation, Kontrolle.
- Vor- und Nachteile der Nichtstaatlichkeit
- NGOs in der Global Governance.
- Grenzen der Einflussnahme
- Nichtstaatliche Akteure und die Bedeutung des Nationalstaates...
- Zusammenfassung und Ausblick
- Zusammenfassende Pro-Argumentation des Global-Governace-Ansatzes
- Ausblick - Offene Fragen im Modell einer Global-Governance-Architektur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit "Global Governance - Das Modell der Einen Welt" befasst sich mit der Entwicklung und den Herausforderungen der Globalisierung im Kontext der Weltordnungspolitik.
- Das Konzept der Global Governance und dessen Bedeutung für die Gestaltung der internationalen Beziehungen.
- Die Rolle der Nationalstaaten und die Herausforderungen der nationalen Souveränität in der globalisierten Welt.
- Die Bedeutung und der Einfluss von nichtstaatlichen Akteuren in der Weltordnungspolitik.
- Die Rolle der Vereinten Nationen im Modell der Einen Welt.
- Die Herausforderungen und Chancen der Global Governance im Kontext der globalen Umweltpolitik.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale These der Arbeit vor: Global Governance ist ein notwendiges Instrument zur Bewältigung der Herausforderungen der Globalisierung und zur Gestaltung einer gerechteren und nachhaltigeren Weltordnung.
Die Arbeit befasst sich im ersten Kapitel mit der politischen Ausgangslage für die Gründung der Kommission für Weltordnungspolitik, wobei die historische Entwicklung der internationalen Beziehungen und die Herausforderungen der post-kalten-Kriegs-Ära beleuchtet werden.
Das zweite Kapitel klärt den Begriff der Globalisierung und beleuchtet die verschiedenen Facetten und Auswirkungen dieses Phänomens auf die politische, wirtschaftliche und soziale Ordnung.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Konzept der Weltordnungspolitik, definiert dessen Ziele und analysiert die Rolle der Nationalstaaten und die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit im Kontext der Global Governance.
Kapitel 4 untersucht die Rolle von Nichtstaatlichen Akteuren in der Weltordnungspolitik und analysiert deren Einfluss, Herausforderungen und Grenzen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselwörter Global Governance, Weltordnungspolitik, Globalisierung, Nationalstaaten, Nichtstaatliche Akteure, Vereinte Nationen, Internationale Zusammenarbeit, Nachhaltigkeit und Gerechte Weltordnung.
- Quote paper
- Janett Kaiser (Author), 2003, Global Governance - Das Modell der Einen Welt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20466