Warum entstehen einerseits verheerende Dürren in Australien und andererseits sintflutartige
Regenfälle in Teilen Südamerikas? Weshalb erlebt Thailand derzeit eines der schlimmsten
Hochwasser seit über einem halben Jahrhundert?
Eine Antwort auf diese Fragestellungen könnte in der „El Nino Southern Oscillation“-Anomalie
(ENSO) liegen. Hierbei handelt es sich um ein natürliches Klimaphänomen, welches durch eine Reihe
komplexer Faktoren unterschiedliche Ausprägungen annehmen kann. Interdependenzen zwischen
ozeanischen und atmosphärischen Komponenten wie der sog. „Southern-Oscillation“ und den
gebietsspezifischen SST (sea surface temperature) werden erörtert, sowie die Fernauswirkungen von
ENSO, auch Telekonnektionen genannt, wie anhaltende Dürren, Fischsterben vor Südamerika und
tropische Wirbelstürme. Anschließend wird der Verfasser allgemein auf die Monsunzirkulation in
Südostasien eingehen und einen Erklärungsversuch geben, inwieweit die bedingten SST im
vergangenen Jahr Einfluss auf die Witterungsbedingungen im südostasiatischen Raum hatten.
Schlussendlich wird die Klimamodellierung anhand statischer Daten beschrieben, aus denen sich
Klimaprognosen ableiten lassen. Die ENSO-Anomalie zählt aufgrund einiger in der Vergangenheit
beobachteten beachtlich persistenten Merkmale zu denjenigen Klimaphänomenen, die sich relativ gut
vorhersagen lassen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Das ENSO-Phänomen
- 2.1 Der „Normalzustand“
- 2.2 El Niño
- 2.3 La Niña
- 3 Telekonnektionen
- 3.1 Der asiatische Monsun
- 4 Das Beispiel Thailand
- 5 Klimamodellierung und Prognose
- 6 Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das ENSO-Phänomen (El Niño Southern Oscillation) und seine Auswirkungen auf das globale Klima, insbesondere auf den asiatischen Monsun. Ziel ist es, die komplexen Interaktionen zwischen ozeanischen und atmosphärischen Komponenten zu erklären und den Einfluss von ENSO auf regionale Wetterereignisse zu beleuchten. Die Arbeit befasst sich mit der Vorhersagbarkeit von ENSO und der Bedeutung von Klimamodellierung.
- Das ENSO-Phänomen und seine verschiedenen Ausprägungen (El Niño, La Niña)
- Die Rolle der Passate und der Southern Oscillation
- Telekonnektionen und deren Auswirkungen auf regionale Klimasysteme
- Der Einfluss von ENSO auf den asiatischen Monsun
- Klimamodellierung und Prognose des ENSO-Phänomens
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach den Ursachen verheerender Dürren in Australien und Überschwemmungen in Südamerika sowie extremer Hochwasser in Thailand. Sie führt das ENSO-Phänomen als mögliche Erklärung ein und kündigt die Erörterung der Interdependenzen zwischen ozeanischen und atmosphärischen Komponenten sowie die Untersuchung von Telekonnektionen an. Des Weiteren wird der Einfluss von ENSO auf den asiatischen Monsun und die Bedeutung der Klimamodellierung für die Prognose von ENSO-Ereignissen thematisiert.
2 Das ENSO-Phänomen: Dieses Kapitel beschreibt das ENSO-Phänomen als natürliche Klimaanomalie im äquatorialen Pazifik, die in unregelmäßigen Abständen auftritt. Es hebt die entscheidende Rolle der Süd- und Nordostpassatwinde sowie der Southern Oscillation hervor, die als Luftdruckschaukel die Intensität der Passate beeinflusst. Die komplexen Interaktionen der verschiedenen Faktoren, die die Klimaereignisse bestimmen, werden als Grundlage für das Verständnis der weiteren Kapitel angekündigt.
2.1 Der „Normalzustand“: Dieser Abschnitt beschreibt den „Normalzustand“ des äquatorialen Pazifiks, angetrieben durch die Hadley-Zelle. Die thermisch direkte Zirkulation, verursacht durch die unterschiedliche solare Einstrahlung, wird detailliert erklärt. Der Prozess der Erwärmung und des Aufsteigens von Luft am Äquator, die Bildung der Innertropischen Konvergenzzone und die Entstehung der Passatwinde durch Ausgleichsströmungen werden präzise dargestellt. Die Rolle der Corioliskraft bei der Ablenkung der Passatwinde wird erläutert, und der entstehende zonale Temperaturgradient der Wasseroberfläche wird als wichtiger Faktor hervorgehoben.
Schlüsselwörter
ENSO, El Niño, La Niña, Southern Oscillation, Passate, Hadley-Zelle, Telekonnektionen, asiatischer Monsun, Klimamodellierung, Klimaprognose, sea surface temperature (SST), Innertropische Konvergenzzone.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: ENSO-Phänomen und seine Auswirkungen
Was ist der Inhalt dieser wissenschaftlichen Arbeit?
Die Arbeit befasst sich umfassend mit dem ENSO-Phänomen (El Niño Southern Oscillation), seinen Ursachen, Auswirkungen und der Vorhersagbarkeit. Sie analysiert die komplexen Wechselwirkungen zwischen ozeanischen und atmosphärischen Komponenten und beleuchtet den Einfluss von ENSO auf regionale Wetterereignisse, insbesondere den asiatischen Monsun. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, eine detaillierte Beschreibung des ENSO-Phänomens (inkl. El Niño und La Niña), die Erklärung von Telekonnektionen, ein Fallbeispiel Thailand und Abschnitte zu Klimamodellierung und Prognose.
Was ist das ENSO-Phänomen?
ENSO ist eine natürliche Klimaanomalie im äquatorialen Pazifik, die in unregelmäßigen Abständen auftritt und sich durch Schwankungen der Meerestemperaturen und Luftdruckmuster auszeichnet. El Niño und La Niña sind die beiden extremen Phasen dieses Phänomens.
Welche Rolle spielen die Passatwinde und die Southern Oscillation?
Die Passatwinde und die Southern Oscillation (Luftdruckschaukel) spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Intensität von ENSO. Die Southern Oscillation beeinflusst die Stärke der Passatwinde, was wiederum die ozeanischen Strömungen und Temperaturen im äquatorialen Pazifik beeinflusst.
Was sind Telekonnektionen und wie wirken sie sich auf regionale Klimasysteme aus?
Telekonnektionen beschreiben weitreichende Fernwirkungen von ENSO auf andere Regionen der Welt. Die Arbeit untersucht insbesondere die Auswirkungen auf den asiatischen Monsun, der durch ENSO-Ereignisse stark beeinflusst wird.
Wie wird der Einfluss von ENSO auf den asiatischen Monsun dargestellt?
Die Arbeit untersucht detailliert, wie ENSO-Ereignisse den asiatischen Monsun beeinflussen, was zu regional unterschiedlichen Wetterereignissen wie Dürren oder Überschwemmungen führen kann. Thailand wird als Beispielregion genauer betrachtet.
Welche Bedeutung hat die Klimamodellierung und Prognose im Kontext von ENSO?
Die Arbeit hebt die Bedeutung der Klimamodellierung für die Vorhersage von ENSO-Ereignissen hervor. Die Fähigkeit, ENSO vorherzusagen, ist entscheidend für die Vorbereitung auf potenzielle Auswirkungen auf regionale Klimasysteme.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und was ist ihr jeweiliger Inhalt?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Einleitung, dem ENSO-Phänomen (mit Unterkapiteln zu Normalzustand, El Niño und La Niña), Telekonnektionen (mit Fokus auf den asiatischen Monsun), einem Fallbeispiel Thailand, Klimamodellierung und Prognose sowie einem Literaturverzeichnis. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des ENSO-Phänomens und seiner Auswirkungen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: ENSO, El Niño, La Niña, Southern Oscillation, Passatwinde, Hadley-Zelle, Telekonnektionen, asiatischer Monsun, Klimamodellierung, Klimaprognose, sea surface temperature (SST), Innertropische Konvergenzzone.
Welche Forschungsfrage wird in der Arbeit gestellt?
Die Arbeit untersucht die Ursachen verheerender Dürren in Australien und Überschwemmungen in Südamerika sowie extremer Hochwasser in Thailand und führt das ENSO-Phänomen als mögliche Erklärung an.
- Quote paper
- Tjark Liedtke (Author), 2012, Atmosphärische Zirkulation: Monsunzirkulation und Telekonnektionen: Das ENSO Phänomen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/204075