Auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa leben normalerweise etwa 4500
Menschen. Es vergeht kaum ein Tag, an dem die Öffentlichkeit nicht von einem
weiteren, überfüllten Boot mit Flüchtlingen afrikanischer Herkunft erfährt, dessen
Destination die etwa 20 km² große pelagische Insel ist. Über 5000 irreguläre
Migranten beherbergt die kleine Insel und ein Abreißen des Flüchtlingsstroms vor
allem mit Blick auf die politisch angespannte Situation in den Staaten Nordafrikas
scheint nicht absehbar. Lampedusas Fischer blockieren mit ihren Booten den Hafen,
die Bewohner rebellieren und fürchten, dass die Situation unkontrollierbar wird.
Nach Meinung der Betroffenen billigt die italienische Regierung die Zustände um an
der kleinen Insel ein Exempel zu statuieren, sodass auf Grund der desaströsen Lage
keine weiteren Immigranten die Insel ansteuern werden. Mittlerweile reagierte das
italienische Innenministerium und droht mit Abschiebungen (Kleinjung 2011, o.S.).
Auch anhand dieses plakativen und medial omnipräsenten Beispiels von Lampedusa
wird sichtbar, dass der Begriff der Migration längst Einzug in die aktuelle
tagespolitische und gesellschaftliche Debatte gefunden hat. Es gilt zunächst zu
klären, was irreguläre Zuwanderung bedeutet, welche Ursachen sie hat und anhand
der geringen Anzahl verfügbarer Daten zu ermitteln wie die Situation der irregulären
Zuwanderer ist.
Bevor eine allgemeine Begriffsdefinition und Erläuterung der verschiedenen Typen
der irregulären Zuwanderung gegeben wird, geht der Verfasser auf die historische
Entwicklung und Prägung des Terminus der irregulären Migration ein. Der Hauptteil
dieser Arbeit befasst sich mit der irregulären Migration am Beispiel Italien. Im
speziellen wird die Situation der illegal eingewanderten polnischen und albanischen
Bevölkerung beleuchtet und deren Gründe und Motivationen hinterfragt. Als
Grundlage für die Erhebung von Daten und für die Anfertigung von aussagefähigen
Statistiken dienen verschiedene Interviews, die mit irregulären Zuwanderern im
Norden Italiens geführt wurden. Im Fazit werden die Kernaussagen nochmals
aufgegriffen und kontrovers diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Klärung relevanter Begrifflichkeiten
- Das Konzept der irregulären Migration
- Irreguläre Zuwanderer
- Das Beispiel Italien
- Historische Entwicklung der Migration in Italien
- Kausalität der irregulären Zuwanderung
- Die Situation der illegalen Albaner und Polen im Raum Florenz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen der irregulären Zuwanderung in Europa, wobei Italien als Fallbeispiel dient. Der Fokus liegt auf der Definition des Begriffs „irreguläre Migration“, den Ursachen für illegale Einwanderung sowie der Situation irregulärer Zuwanderer in Italien, speziell der Albaner und Polen im Raum Florenz.
- Definition und historische Entwicklung des Begriffs „irreguläre Migration“
- Ursachen und Triebkräfte der irregulären Zuwanderung
- Die Situation irregulärer Zuwanderer in Italien
- Das Beispiel der albanischen und polnischen Bevölkerung im Raum Florenz
- Politische und gesellschaftliche Implikationen der irregulären Migration
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Situation der irregulären Migration in Italien am Beispiel der Insel Lampedusa und betont die Notwendigkeit, den Begriff „irreguläre Zuwanderung“ zu definieren und die Ursachen zu untersuchen.
Das zweite Kapitel klärt die relevanten Begrifflichkeiten. Hierbei wird die historische Entwicklung des Begriffs „irreguläre Migration“ erörtert und der Begriff „irreguläre Zuwanderer“ anhand verschiedener Merkmale klassifiziert. Die Unterschiede zwischen legaler und illegaler Migration werden aufgezeigt und die verschiedenen Arten von irregulären Migranten werden vorgestellt.
Im dritten Kapitel wird Italien als Fallbeispiel für irreguläre Migration näher betrachtet. Dabei wird die historische Entwicklung der Migration in Italien erläutert, die Ursachen für die irreguläre Zuwanderung beleuchtet und die Situation der illegalen Albaner und Polen im Raum Florenz analysiert.
Schlüsselwörter
Irreguläre Migration, illegale Zuwanderung, Italien, Lampedusa, Albaner, Polen, Raum Florenz, historische Entwicklung, Ursachen, Situation, Interviews, Daten, Statistiken, politische Implikationen.
- Citation du texte
- Tjark Liedtke (Auteur), 2011, Irreguläre Zuwanderer in Europa und die historische Entwicklung der Migration in Italien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/204073