Im Fokus dieser Hauptseminararbeit wird die Person des Imperator Caesar Flavius Mauricius Tiberius Augustus stehen, einer der zahlreichen Herrscher in der Reihe der Imperatores, Caesares et Augusti . Hierbei wird die Betrachtung eine zeitgeschichtliche Phase berühren, welche auf Grund ihres Übergangscharakters zwischen Spätantike und Frühmittelalter bzw. mittelbyzantinischer Zeit mehr eine „Grauzone“ darstellt als den Anspruch für sich erheben kann, durch die Geschichtswissenschaft hinreichend „erhellt“ zu sein.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zur Quellenlage
- 2.1 Theophylaktos Simokates
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Herrscherbild Kaiser Mauriciuss am Ende des 6. Jahrhunderts n. Chr. Die zentrale Frage ist, ob Mauriciuss eher als spätantiker römischer Imperator oder als byzantinischer βασιλεύς zu verstehen ist. Die Analyse basiert auf den schriftlichen Quellen, insbesondere den Historien des Theophylaktos Simokates.
- Analyse des Herrscherbildes Kaiser Mauriciuss anhand schriftlicher Quellen.
- Untersuchung der Übereinstimmung des Herrscherbildes mit dem spätantiken Verständnis eines römischen Imperators.
- Erfassung von Tendenzen, die auf die mittelbyzantinische Zeit hindeuten.
- Bewertung der Quellenlage und der Glaubwürdigkeit der Überlieferungen.
- Kontextualisierung der Ergebnisse im Rahmen der spätantiken und frühbyzantinischen Geschichte.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Arbeit konzentriert sich auf die Person Kaiser Mauriciuss und dessen Herrscherbild im Übergang zwischen Spätantike und Frühmittelalter. Sie hinterfragt, ob Mauriciuss als römischer Imperator oder byzantinischer Basileus einzuordnen ist. Die Untersuchung nutzt die relativ gute Quellenlage der Spätantike, insbesondere die Werke von Theophylaktos Simokates, Euagrios Scholastikos und Johannes von Epiphaneia, um das Herrscherbild Mauriciuss zu rekonstruieren. Im Gegensatz zu bisherigen Darstellungen, die Mauriciuss teils positiv, teils negativ bewerten, geht die Arbeit der Frage nach, wie das Herrscherbild in den Quellen konstruiert wird und welche Faktoren (immanente und transzendente) dessen Autorität stützten. Der Fokus liegt nicht auf einer detaillierten Biographie, sondern auf der Analyse des Herrscherbildes in Bezug auf Thronbesteigung, Religionspolitik, Kriegsführung, Diplomatie und Sturz.
2. Zur Quellenlage: Dieses Kapitel befasst sich mit der Bewertung der Quellenlage zur Regierungszeit Kaiser Mauriciuss. Es hebt die Bedeutung des Geschichtswerkes von Theophylaktos Simokates hervor, das die Zeit von Mauriciuss' Thronbesteigung bis zu seinem Tod beschreibt. Die "Chronik Paschale" wird ebenfalls erwähnt, allerdings mit dem Hinweis auf die Problematik ihrer Verwendung für die Jahre vor 602. Mittelbyzantinische Quellen werden aufgrund ihres zeitlichen Abstands kritisch betrachtet. Die Arbeit betont die Wichtigkeit der Quellenkritik, besonders im Hinblick auf die möglicherweise subjektive Darstellung Theophylaktos', der kein Augenzeuge der Ereignisse war und dessen rhetorischer Stil die historische Aussagekraft beeinträchtigen kann.
2.1 Theophylaktos Simokates: Dieser Abschnitt analysiert detailliert das Geschichtswerk des Theophylaktos Simokates als wichtigste Quelle für das Verständnis des Herrscherbildes Mauriciuss. Das Werk, geschrieben in griechischer Sprache, schildert die Zeit von Mauriciuss' Thronbesteigung bis zu seinem Tod. Es wird darauf hingewiesen, dass das Werk unvollendet blieb und vermutlich auch die Herrschaft des Phokas und Herakleios hätte umfassen sollen. Der Abschnitt beleuchtet den klassizistischen Stil des Theophylaktos, seine hohe Gelehrsamkeit und die damit verbundenen rhetorischen Elemente, die die historische Aussagekraft beeinträchtigen können. Kritisch wird auch auf die geographische Distanz des Autors zu den Ereignissen eingegangen und seine mögliche Unkenntnis interner Hofgeschehnisse hervorgehoben. Trotz dieser Einschränkungen wird Theophylaktos als wichtige Quelle für das allgemeine Verständnis der Ereignisse und das Herrscherbild Mauriciuss anerkannt.
Schlüsselwörter
Kaiser Mauricius, Spätantike, Frühmittelalter, Byzanz, Herrscherbild, Theophylaktos Simokates, römischer Imperator, βασιλεύς, Quellenkritik, Religionspolitik, Kriegsführung, Diplomatie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit über Kaiser Mauriciuss
Was ist der Gegenstand dieser wissenschaftlichen Arbeit?
Die Arbeit untersucht das Herrscherbild Kaiser Mauriciuss (Ende des 6. Jahrhunderts n. Chr.) und befasst sich mit der Frage, ob er eher als spätantiker römischer Imperator oder als byzantinischer βασιλεύς (Basileus) zu verstehen ist. Die Analyse konzentriert sich auf die schriftlichen Quellen, insbesondere die Historien des Theophylaktos Simokates.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet?
Die Hauptquelle ist das Geschichtswerk von Theophylaktos Simokates, das die Regierungszeit Mauriciuss beschreibt. Weitere Quellen sind die "Chronik Paschale" (mit Einschränkungen) und mittelbyzantinische Quellen (kritisch betrachtet aufgrund des zeitlichen Abstands). Die Arbeit legt großen Wert auf Quellenkritik, insbesondere hinsichtlich der möglichen Subjektivität und des rhetorischen Stils von Theophylaktos Simokates.
Wie wird das Herrscherbild Kaiser Mauriciuss analysiert?
Die Analyse des Herrscherbildes basiert auf einer gründlichen Untersuchung der schriftlichen Quellen. Es werden Aspekte wie Thronbesteigung, Religionspolitik, Kriegsführung, Diplomatie und der Sturz Mauriciuss betrachtet. Die Arbeit geht der Frage nach, wie das Herrscherbild in den Quellen konstruiert wird und welche Faktoren (immanente und transzendente) dessen Autorität stützten. Der Fokus liegt auf der Analyse des Herrscherbildes, nicht auf einer detaillierten Biographie.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit untersucht die Übereinstimmung des Herrscherbildes Mauriciuss mit dem spätantiken Verständnis eines römischen Imperators und erfasst Tendenzen, die auf die mittelbyzantinische Zeit hindeuten. Sie bewertet die Quellenlage und die Glaubwürdigkeit der Überlieferungen und kontextualisiert die Ergebnisse im Rahmen der spätantiken und frühbyzantinischen Geschichte.
Welche Rolle spielt Theophylaktos Simokates in der Arbeit?
Theophylaktos Simokates' Geschichtswerk wird als wichtigste Quelle analysiert. Die Arbeit beleuchtet dessen klassizistischen Stil, seine Gelehrsamkeit, die rhetorischen Elemente, die geographische Distanz des Autors zu den Ereignissen und seine mögliche Unkenntnis interner Hofgeschehnisse. Trotz dieser Einschränkungen wird sein Werk als wichtige Quelle für das allgemeine Verständnis der Ereignisse und des Herrscherbildes Mauriciuss anerkannt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Kaiser Mauricius, Spätantike, Frühmittelalter, Byzanz, Herrscherbild, Theophylaktos Simokates, römischer Imperator, βασιλεύς, Quellenkritik, Religionspolitik, Kriegsführung, Diplomatie.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel mit Einleitung, Kapitel zur Quellenlage (inkl. detaillierter Analyse von Theophylaktos Simokates), und Kapitelzusammenfassungen. Sie enthält auch eine Übersicht über die Zielsetzung und Themenschwerpunkte sowie Schlüsselwörter.
- Citar trabajo
- Hendrik A. Wagner (Autor), 2011, Mauricius - Römischer Kaiser oder byzantinischer βασιλεύς? , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203642