„So etwas lese ich nicht, das ist doch so eine typische Frauenzeitschrift!“ So oder ähnlich kann die Reaktion auf Bild der Frau, Journal der Frau oder Sybille sein. Doch auch typische Männerzeitschriften stoßen nicht bei jeder Frau auf Begeisterung. Gründe dafür sind in den Klischees zu finden, die bereits ein eindeutiges Erwartungsbild zeigen. Man(n) beziehungsweise Frau erwartet bei der Ansprache „Frauenkram“ in Frau im Bild und Co und „Männersachen“ in TQ oder AutoBild. Diese Zeitschriften bestehen zu etwa 80 Prozent aus Werbung, genauer gesagt aus Printwerbung. Dies sind meist Werbebildern oder eher Werbefotografien, die gelegentlich durch Text unterstützt werden. Gegenstand dieser Arbeit ist jene Art von Bildern am Beispiel der zwei geschlechtertypischen Zeitschriften Brigitte und Men’s Health. An Hand ausgewählter Anzeigen soll ihre geschlechterspezifische Aussage und Wirkung erläutert werden. Die Wahl fiel auf diese Zeitschriften, da sie in persönlichen Umfragen den höchsten Bekanntheitsgrad zu besitzen schienen. Grundlagen der Auseinandersetzung mit den Werbebildern bilden die theoretischen Ausführungen über das Bild an sich, die Farben und ihre Wirkungen, die anpreisenden Werbetypen, die beworbenen Branchen und andere zu beachtende Kriterien. Schließlich soll auch die feministische Kritik von Christiane Schmerl Gehör finden, um dann eine Aussage darüber treffen zu können, inwieweit die angesprochenen Stereotype nun der Wahrheit entsprechen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Bild
- Äußere Bilder
- Innere Bilder
- Die Farbe und ihre Assoziationen
- Sinnbezügliche Assoziationen
- Emotionale Assoziationen
- Die Komposition und andere Kriterien
- Die Werbetypen und ihre Charakteristika
- Der Werbetyp Frau
- Der Werbetyp Mann
- Die beworbenen Branchen
- Die Feministische Kritik an den Werbebildern
- Beispiele für GeschlechterBilder in Men’s Health und Brigitte
- Der Vamp
- Der Don Juan
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die geschlechterspezifische Darstellung von Frauen und Männern in der Printwerbung anhand der Zeitschriften Brigitte und Men's Health. Ziel ist es, die verwendeten Bildstrategien, die Rolle von Farbe und Komposition sowie die stereotypen Werbetypen zu analysieren und diese im Kontext feministischer Kritik zu betrachten.
- Analyse der Bildsprache in der Werbung
- Wirkung von Farben und Komposition auf die Rezeption
- Charakterisierung der stereotypen Werbetypen (Mann und Frau)
- Bewertung der beworbenen Branchen und Produkte
- Einordnung der Ergebnisse in den Diskurs feministischer Kritik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der geschlechterspezifischen Aussage und Wirkung von Werbebildern in den Zeitschriften Brigitte und Men's Health. Sie begründet die Auswahl dieser Zeitschriften aufgrund ihrer hohen Bekanntheit und erläutert den methodischen Ansatz der Arbeit, der auf der Analyse ausgewählter Anzeigen basiert. Die Arbeit wird in theoretische Ausführungen über Bildgestaltung, Farben, Werbetypen und feministische Kritik eingeteilt.
Das Bild: Dieses Kapitel definiert den Bildbegriff und differenziert zwischen äußeren (analogen, Abbildungen, logischen) und inneren Bildern (Wahrnehmungs- und Gedächtnisbilder). Es wird betont, dass in der Printwerbung die Bilder im Allgemeinen zuerst betrachtet werden und schneller erfasst werden als Texte. Die Wechselwirkung zwischen Bild und Text wird als entscheidend für die Wirkung der Werbung hervorgehoben.
Die Farbe und ihre Assoziationen: Hier wird die vielschichtige Wirkung von Farben auf die Rezeption von Werbung beleuchtet. Die Unterteilung in sinnbezügliche (Gewicht, Tastsinn, Geschmack, Temperatur, Geruch) und emotionale Assoziationen wird erklärt, wobei am Beispiel von Blau die verschiedenen Assoziationen veranschaulicht werden. Die Bedeutung von Farbauswahl für den Werbeerfolg wird hervorgehoben.
Die Komposition und andere Kriterien: Dieses Kapitel behandelt die Komposition von Werbebildern (Anordnung, Formen, Dynamik) und andere relevante Kriterien wie Anzeigenformat, Geschlechterverteilung, Körperhaltung und Mimik. Es wird beschrieben, wie Frauen oft statisch und unterwürfig, Männer dagegen dynamisch und stark dargestellt werden. Der Unterschied im Bekleidungsgrad wird ebenfalls angesprochen.
Die Werbetypen und ihre Charakteristika: Hier werden verschiedene Werbetypen für Frauen und Männer beschrieben und ihren jeweiligen Eigenschaften sowie den beworbenen Produkten zugeordnet. Für Frauen werden Typen wie die Superfrau, die Sportliche, die Hausfrau, die Emanzipierte und der Vamp genannt. Bei den männlichen Typen werden der Alleskönner, der Erfolgreiche, der Attraktive, der Praktiker und der Familienvater aufgeführt. Die Unglaubwürdigkeit vieler dieser Typen wird angedeutet.
Die beworbenen Branchen: Das Kapitel listet die verschiedenen Branchen auf, die in den analysierten Zeitschriften beworben werden, wie zum Beispiel Alkoholika, Kosmetika, Lebensmittel und Haushaltsartikel.
Die Feministische Kritik an den Werbebildern: In diesem Abschnitt wird die feministische Kritik von Christiane Schmerl an der frauenfeindlichen Werbung vorgestellt. Die sieben „harten“ Rezepte der frauenfeindlichen Werbung werden erläutert: Sexualisierung von Frauen, Gleichsetzung von Frauen mit Produkten, die Hausfrauenrolle, die Darstellung typisch weiblicher „Unarten“, „kosmetische Zwangsjacken“, die Pervertierung des Emanzipationsbegriffs und männlicher Zynismus.
Beispiele für GeschlechterBilder in Men’s Health und Brigitte: Dieses Kapitel analysiert zwei konkrete Anzeigen: den Vamp in Brigitte und den Don Juan in Men's Health. Es werden die Bildkomposition, Farben und die Beziehung zwischen Bild und Produkt im Detail beschrieben und interpretiert. Die Anzeigen werden als exemplarisch für die in der feministischen Kritik angesprochenen Stereotypen betrachtet.
Schlüsselwörter
Geschlechterbilder, Printwerbung, Werbefotografie, Brigitte, Men’s Health, feministische Kritik, Bildanalyse, Farbassoziationen, Werbetypen, Stereotype, Klischees, Christiane Schmerl.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse von Geschlechterbildern in der Printwerbung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die geschlechterspezifische Darstellung von Frauen und Männern in der Printwerbung der Zeitschriften Brigitte und Men's Health. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Bildstrategien, der Rolle von Farbe und Komposition, der stereotypen Werbetypen und der Einordnung dieser Aspekte in den Kontext feministischer Kritik.
Welche Zeitschriften werden untersucht?
Die Analyse konzentriert sich auf die Zeitschriften Brigitte und Men's Health aufgrund ihrer hohen Bekanntheit und Reichweite.
Welche Aspekte der Werbung werden analysiert?
Die Analyse umfasst die Bildsprache (äußere und innere Bilder), die Wirkung von Farben und deren Assoziationen (sinnbezogen und emotional), die Komposition der Werbebilder (Anordnung, Formen, Dynamik), die Charakterisierung stereotypischer Werbetypen für Frauen und Männer, die beworbenen Branchen und Produkte sowie die Einordnung der Ergebnisse in den Diskurs feministischer Kritik.
Welche feministische Kritik wird berücksichtigt?
Die Arbeit bezieht sich auf die feministische Kritik von Christiane Schmerl und deren sieben "harten" Rezepte frauenfeindlicher Werbung: Sexualisierung von Frauen, Gleichsetzung von Frauen mit Produkten, die Hausfrauenrolle, Darstellung typisch weiblicher "Unarten", "kosmetische Zwangsjacken", Pervertierung des Emanzipationsbegriffs und männlicher Zynismus.
Welche Werbetypen werden untersucht?
Für Frauen werden Werbetypen wie die Superfrau, die Sportliche, die Hausfrau, die Emanzipierte und der Vamp analysiert. Bei Männern werden der Alleskönner, der Erfolgreiche, der Attraktive, der Praktiker und der Familienvater untersucht. Die Unglaubwürdigkeit vieler dieser Typen wird thematisiert.
Welche konkreten Beispiele werden analysiert?
Die Arbeit analysiert exemplarisch zwei Anzeigen: den Vamp in Brigitte und den Don Juan in Men's Health. Die Bildkomposition, Farben und die Beziehung zwischen Bild und Produkt werden detailliert beschrieben und interpretiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Geschlechterbilder, Printwerbung, Werbefotografie, Brigitte, Men’s Health, feministische Kritik, Bildanalyse, Farbassoziationen, Werbetypen, Stereotype, Klischees, Christiane Schmerl.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zu Bild, Farbe, Komposition, Werbetypen, beworbenen Branchen, feministischer Kritik, konkrete Beispiele und ein Fazit. Jedes Kapitel bietet eine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Ziel ist die Analyse der verwendeten Bildstrategien, der Rolle von Farbe und Komposition sowie der stereotypen Werbetypen in der Printwerbung von Brigitte und Men's Health, und deren Einordnung im Kontext feministischer Kritik.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit basiert auf der Analyse ausgewählter Anzeigen aus den Zeitschriften Brigitte und Men's Health. Der methodische Ansatz wird in der Einleitung erläutert.
- Quote paper
- M.A. Sina Neumann (Author), 2003, Frauen- und Männerbilder in der Werbung der Printmedien am Beispiel zweier geschlechtertypischer Zeitschriften "Brigitte" und "Men's Health", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20361