Die „Himmelfahrt des Evangelisten Johannes“ gehört
zu einem sechsteiligen Zyklus von Wandbildern in der Peruzzi-Kapelle der Frankziskanerkirche Santa Croce in Florenz. Während sich die
Kunsthistoriker fast einhellig darüber einig sind, dass die Ausmalung ein Werk
Giottos (1267?-1337) ist, gibt es über die genaue Datierung unterschiedliche
Ansichten. Borsook nimmt zum Beispiel an, dass der Zyklus zwischen 1325
und 1330 entstanden ist, wohingegen Gosebruch3) davon ausgeht, dass die
Wandbilder nach 1317 und vor 1328 gemalt wurden. Schwarz4) wiederum
nennt das Jahr 1310 als frühesten und 1337 (Giottos Todesjahr) als spätesten
Entstehungszeitpunkt.
Ungeachtet des Problems einer exakten Datierung gelten die Bilder in
der Peruzzi-Kapelle jedenfalls als Spät- bzw. Reifewerk Giottos.
Bedauerlicherweise wurden sie im Laufe des 18.Jahrhunderts übertüncht und
Grabmäler sowie Epitaphien an der Wand angebracht. 1841 wurden die
Bilder wieder entdeckt und dem Brauch der Zeit entsprechend restauriert,
indem man fehlende Teile ergänzte und die verblichenen originalen den
neuen anpaßte. In den Jahren 1958 bis 1961 wurden die Übermalungen des
19.Jahrhunderts schließlich entfernt, die Bilder gereinigt und das
ursprüngliche Giotto-Werk weitgehendst wieder hergestellt. Im Zuge der
Arbeiten wurde deutlich, dass die Bilder wohl schon vor dem 18.Jahrhundert
einen sehr schlechten Erhaltungszustand aufgewiesen hatten, was vor allem
auf die von Giotto in Santa Croce verwendete Technik zurückzuführen ist: Er
hat den Zyklus nicht auf frischen Putz ("a buon fresco") gemalt, sondern das
das trockene ("a secco") oder halbnasse ("a mezzo-fresco") Verfahren
angewendet.
Inhaltsverzeichnis
- Ikonographie und Komposition
- Stilanalyse (unter besonderer Beachtung der Raumdarstellung)
- Giottos Schüler und Nachfolger
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Referat analysiert Giottos „Himmelfahrt des Evangelisten Johannes“ aus dem Bilderzyklus in der Peruzzi-Kapelle der Kirche Santa Croce in Florenz. Dabei werden die Ikonographie und Komposition des Werkes untersucht, sowie die Stilanalyse mit besonderer Beachtung der Raumdarstellung.
- Die Ikonographie und Komposition der "Himmelfahrt des Evangelisten Johannes"
- Die Stilanalyse mit besonderem Fokus auf die Raumdarstellung
- Der Einfluss Giottos auf seine Schüler und Nachfolger
- Die Technik und der Erhaltungszustand der Wandbilder
- Der Vergleich zwischen Giottos Werken in der Peruzzi-Kapelle und der Arena-Kapelle
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Ikonographie und Komposition der „Himmelfahrt des Evangelisten Johannes“. Die Darstellung des Geschehens in einer Architektur, die Form einer Basilika hat, wird analysiert. Dabei werden die Figuren, ihre Anordnung und die Gestaltung der Architektur in Bezug auf die Komposition des Bildes betrachtet.
Im zweiten Kapitel wird die Stilanalyse mit besonderem Fokus auf die Raumdarstellung erläutert. Giottos Darstellung der Figuren mit unterschiedlichen Haltungen, Gesten und Mienen wird analysiert, sowie die Art und Weise, wie er den Raum durch Architektur und Perspektiv darstellt.
Schlüsselwörter
Giotto, Himmelfahrt des Evangelisten Johannes, Peruzzi-Kapelle, Santa Croce, Ikonographie, Komposition, Stilanalyse, Raumdarstellung, Fresken, Arena-Kapelle, Kunstgeschichte, Italienische Renaissance
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- Christa Harlander (Author), 2003, Giottos Himmelfahrt des Evangelisten Johannes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20322