Seit Jahrzehnten beschäftigen sich weltweit Wissenschaftler damit zu ergründen, wie eine chronisch entzündliche Darmerkrankung entsteht. In der letzten Zeit haben insbesondere die Bereiche Darmflora und Zusatzstoffe eine große Bedeutung in der Forschung. Eine Zwillingsstudie hat gezeigt, dass Zusatzstoffe, von denen es heutzutage in unseren Lebensmitteln nur so wimmelt, die Erkrankung mitauslösen und sie verschlimmern. Konservierungsstoff, Farbstoffe, Geschmacksverstärker und Co. Sind für unseren Körper neuartig und fremd. Im Laufe der Evolution kamen viele davon einfach im Ernährungsverhalten von Menschen nicht vor. Scheinbar reagiert das Immunsystem darauf. Es kommt nicht immer zu allergischen Erscheinungen, sondern vielmehr zu Unverträglichkeitsreaktionen. Durch die Überreaktion des Immunsystems kommt es zu Entzündungen in der Darmschleimhaut. Aus der Studie lässt sich ableiten, dass Menschen, die unter chronisch entzündlichen Darmerkrankungen leiden strikt auf Zusatzstoffe verzichten sollten. Glücklicherweise sind diese in Deutschland – wie auch in der gesamten EU – und den meisten Ländern weltweit auf der Packung von Lebensmitteln mit einer E-Nummer, der Substanzklasse und/oder der chemischen Bezeichnung vermerkt, so dass sich leicht ausmachen lässt, welche Lebensmittel geeignet sind und welche nicht. Zudem muß aber nicht nur über Lebensmittel und Speisen nachgedacht werden, sondern auch über Arzneimittel, denn auch die können Zusatzstoffe enthalten. Aber inzwischen gibt es auch Medikamente für Crohn- und Colitis-Patienten, die ohne Zusatzstoffe auskommen. In jedem Fall sollten die Medikamente frei von Farb- und Geschmacksstoffe sowie frei von Laktose (Milchzucker) sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen aus diätetischer Sicht
- Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
- Morbus Crohn (Enteritis regionalis)
- Definition
- Ursachen
- Symptome
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, einen umfassenden Überblick über die Ernährungstherapie bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zu geben. Sie beleuchtet die Rolle von Zusatzstoffen, industriell verarbeiteten Lebensmitteln und der Darmflora bei der Entstehung und dem Verlauf dieser chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.
- Der Einfluss von Zusatzstoffen auf die Entstehung und Verschlimmerung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen.
- Die Bedeutung einer naturnahen, zuckerarmen und ballaststoffreichen Ernährung.
- Die Rolle der Darmflora und der Nutzen von Probiotika.
- Unterschiede in der Ernährungstherapie zwischen symptomfreiem Intervall und akutem Entzündungsschub.
- Individuelle Anpassung der Ernährung an die Bedürfnisse und Unverträglichkeiten der Patienten.
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen aus diätetischer Sicht: Dieses Kapitel führt in das Thema der Ernährungstherapie bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) ein. Es betont, dass CED zwar keine klassischen ernährungsbedingten Erkrankungen sind, die Ernährung aber eine entscheidende Rolle bei der Entstehung, dem Verlauf und der Behandlung spielt. Eine Zwillingsstudie wird erwähnt, die den Einfluss von Zusatzstoffen auf die Entstehung von CED aufzeigt. Der Fokus liegt auf der Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung zur Linderung der Symptome und zur Verhinderung von akuten Schüben. Die Notwendigkeit einer individuellen Ernährungsweise wird hervorgehoben, da Unverträglichkeiten bei CED-Patienten stark variieren.
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Dieses Kapitel liefert eine allgemeine Übersicht über chronisch entzündliche Darmerkrankungen, mit Fokus auf Morbus Crohn und Colitis ulcerosa als nicht heilbare, chronische Erkrankungen. Es werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen diesen beiden Krankheitsbildern angesprochen, insbesondere im Bezug auf die Häufigkeit von Mangelernährung und Untergewicht. Die Bedeutung einer adäquaten Nährstoffzufuhr wird betont, um den erhöhten Bedarf der Patienten zu decken.
Morbus Crohn (Enteritis regionalis): Dieser Abschnitt definiert Morbus Crohn als chronisch-entzündliche Erkrankung, die alle Abschnitte des Verdauungstraktes betreffen kann. Die Ursachen werden als unklar beschrieben, wobei hoher Zuckerkonsum, niedrige Nahrungsfaseraufnahme, Zusatzstoffe, Transfettsäuren und Carrageen sowie genetische Veranlagung und Störungen der Immunabwehr als mögliche Faktoren genannt werden. Die Symptome wie Durchfälle, Bauchschmerzen, Fieber und Gewichtsverlust werden detailliert erläutert, ebenso wie Komplikationen wie Fisteln, Abszesse und Darmverschluss. Der erhöhte Bedarf an Energie, Eiweiß und Mikronährstoffen sowie die Bedeutung einer individuellen Ernährungstherapie werden hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Ernährungstherapie, Zusatzstoffe, Darmflora, Probiotika, Mangelernährung, Unverträglichkeiten, Industrienahrung, westliche Ernährung, Omega-3-Fettsäuren, Ballaststoffe.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Ernährungstherapie bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Ernährungstherapie bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Rolle der Ernährung bei der Entstehung, dem Verlauf und der Behandlung dieser chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Das Dokument behandelt detailliert den Einfluss von Zusatzstoffen, industriell verarbeiteten Lebensmitteln und der Darmflora auf chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Es beleuchtet die Bedeutung einer ausgewogenen, naturnahen Ernährung, die Rolle von Probiotika, die Unterschiede in der Ernährungstherapie zwischen symptomfreien Intervallen und akuten Schüben sowie die Notwendigkeit einer individuellen Anpassung der Ernährung an die Bedürfnisse und Unverträglichkeiten der Patienten. Die einzelnen Kapitel befassen sich mit einer Einführung in die Thematik, einer allgemeinen Übersicht über chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und einer detaillierten Beschreibung des Morbus Crohn, inklusive Definition, Ursachen, Symptomen und Komplikationen.
Welche Rolle spielt die Ernährung bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen?
Obwohl chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) keine klassischen ernährungsbedingten Erkrankungen sind, spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle bei Entstehung, Verlauf und Behandlung. Eine ausgewogene Ernährung kann zur Linderung der Symptome und zur Verhinderung von akuten Schüben beitragen. Der erhöhte Nährstoffbedarf der Patienten muss durch eine adäquate Ernährung gedeckt werden. Die individuelle Anpassung der Ernährung an Unverträglichkeiten ist essentiell.
Welche Ernährungsaspekte werden besonders hervorgehoben?
Besonders hervorgehoben werden der Einfluss von Zusatzstoffen und industriell verarbeiteten Lebensmitteln, die Bedeutung einer zuckerarmen und ballaststoffreichen Ernährung, die Rolle der Darmflora und der Nutzen von Probiotika. Der Text betont die Notwendigkeit einer individuellen Ernährungsplanung, die die spezifischen Bedürfnisse und Unverträglichkeiten der Patienten berücksichtigt. Auch der erhöhte Bedarf an Energie, Eiweiß und Mikronährstoffen wird thematisiert.
Welche Erkrankungen werden im Detail beschrieben?
Das Dokument beschreibt im Detail Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, zwei häufige Formen chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen. Es werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Erkrankungen, insbesondere hinsichtlich der Häufigkeit von Mangelernährung und Untergewicht, erläutert. Für Morbus Crohn werden Definition, Ursachen (u.a. hoher Zuckerkonsum, niedrige Ballaststoffzufuhr, Zusatzstoffe), Symptome und Komplikationen detailliert dargestellt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die Schlüsselwörter umfassen: Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Ernährungstherapie, Zusatzstoffe, Darmflora, Probiotika, Mangelernährung, Unverträglichkeiten, Industrienahrung, westliche Ernährung, Omega-3-Fettsäuren, Ballaststoffe.
- Quote paper
- Sven-David Müller (Author), 2012, Ernährung und Diät bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/202970