Leider gibt es nach wie vor eine große Anzahl an Kindern und Jugendlichen, die entweder
akut oder chronisch von Lernschwierigkeiten betroffen sind, dadurch indirekt auch deren
familiäres Umfeld.
Lernschwierigkeiten werden nur allzu oft kurzsichtigerweise von Lehrern als auch Eltern auf
monokausale Ursachen wie Dummheit oder Faulheit zurückgeführt, ohne die wahren
Ursachen, die dahinter stecken, zu hinterfragen. Erschwerend kommt hinzu, dass
Lernprobleme eine Reihe von unterschiedlichen Erscheinungsformen und Ursachen
aufweisen und dem gemäß von verschiedensten Faktoren beeinflusst werden.
Hartnäckig hält sich der Irrglaube, dass die Gründe für Lernstörungen alleine in der
Verantwortung der betroffenen Person selbst liegen. Lernschwierigkeiten werden jedoch,
abgesehen von den Einwirkungen des sozialen Umfelds auf den mentalen und psychischen
Zustand des Kindes, auch von den dem Erfahrungsbereich zuzuordnenden Faktoren, wie etwa
fehlenden Lerntechniken, beeinflusst.
Lernstörungen können nicht vermieden werden, da sie Hand in Hand mit schulischem
Misserfolg einhergehen. Tritt ein solches Versagen jedoch zu häufig auf, können aus diesen
Lernschwierigkeiten kontinuierlich massive Schulprobleme oder sogar im schlimmsten Fall
ein unausweichliches, irreversibles Scheitern im Schulbereich resultieren.
Nicht selten werden Lernschwierigkeiten als solche erst dann erkannt, wenn sich die Note
„Nicht Genügend“ bei Prüfungen häuft und der Aufstieg in die nächste Klasse gefährdet
scheint.
Klassenwiederholungen und Schulwechsel gehören immer häufiger zu den primärem
Auswirkungen massiver Lernstörungen.
Eltern sehen in Verkennung der schulischen Lage ihres Kindes in Nachhilfestunden alleine
nicht selten die erhoffte Lösung für die gegenwärtige Lernkrise – akute Lernprobleme haben
aber oft unbeachtete Ursachen in der Vergangenheit, die auch auf teilweise unbedeutend
anmutenden, nicht aufgearbeiteten Problemen beruhen.
Aus diesem Grund ist es wichtig, einen Schüler bei Lernschwierigkeiten nicht isoliert zu
beobachten, sondern ebenso sowohl sein familiäres und schulisches Umfeld als auch
gegebenenfalls Lernbegleitungsinstitute. Diese kurze Einleitung meiner Diplomarbeit erlaubt einen kurzen, aber meines Erachtens
konzisen, Einblick in die Problematik, die mit dem Thema „Lernschwierigkeiten“ verbunden
ist. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsdefinitionen
- 2.1. Lernen
- 2.2. Lernschwierigkeit
- 2.3. Lernbehinderung
- 3. Allgemeine Verursachungsbedingungen
- 3.1. Endogene Ursachen
- 3.2. Exogene Ursachen
- 4. Arten von Lernschwierigkeiten
- 4.1. Legasthenie
- 4.1.1. Definition
- 4.1.2. Verursachungsbedingungen
- 4.1.3. Erscheinungsformen
- 4.1.4. Hilfestellungen
- 4.2. Konzentrationsstörungen
- 4.2.1. Definition
- 4.2.2. Verursachungsbedingungen
- 4.2.3. Erscheinungsformen
- 4.2.4. Hilfestellungen
- 4.3. Schulangst
- 4.3.1. Definition
- 4.3.2. Verursachungsbedingungen
- 4.3.3. Erscheinungsformen
- 4.3.4. Hilfestellungen
- 4.4. Sprachschwierigkeiten
- 4.4.1. Sprachentwicklung
- 4.4.2. Definition
- 4.4.3. Verursachungsbedingungen
- 4.4.4. Erscheinungsformen
- 4.4.4.1. Stammeln
- 4.4.4.2. Lispeln
- 4.4.4.3. Näseln
- 4.4.4.4. Stottern
- 4.4.5. Hilfestellungen
- 4.1. Legasthenie
- 5. Empirische Forschung
- 5.1. Häufigkeiten ganze Gruppe
- 5.2. Häufigkeiten nach Schulen
- 5.3. Häufigkeiten nach Alter
- 5.4. Häufigkeiten nach Geschlecht
- 5.5. Häufigkeiten nach sozialen Aspekten
- 5.6. Interpretation und Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht Lernschwierigkeiten bei 10- bis 15-jährigen Kindern und Jugendlichen. Ziel ist es, verschiedene Arten von Lernschwierigkeiten zu definieren, ihre Ursachen zu analysieren und mögliche Hilfestellungen aufzuzeigen. Die Arbeit basiert auf einer empirischen Studie an Wiener Gymnasien, die die Häufigkeit verschiedener Lernschwierigkeiten in verschiedenen Schülergruppen untersucht.
- Definition und Abgrenzung von Lernschwierigkeiten
- Ursachen von Lernschwierigkeiten (endogen und exogen)
- Analyse verschiedener Arten von Lernschwierigkeiten (Legasthenie, Konzentrationsstörungen, Schulangst, Sprachstörungen)
- Ergebnisse einer empirischen Studie zur Häufigkeit von Lernschwierigkeiten
- Einfluss sozialer Faktoren auf Lernschwierigkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die hohe Anzahl von Kindern und Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten und deren Auswirkungen auf Familie und Schule. Sie kritisiert die Vereinfachung von Lernschwierigkeiten auf Faktoren wie Dummheit oder Faulheit und betont die Notwendigkeit einer umfassenderen Betrachtung der Ursachen. Die Arbeit untersucht die Definition von Lernen und Lernschwierigkeiten, verschiedene Arten von Lernschwierigkeiten, sowie die Ergebnisse einer empirischen Studie an Wiener Schulen. Die Einleitung formuliert die zentralen Forschungsfragen der Arbeit.
2. Begriffsdefinitionen: Dieses Kapitel liefert präzise Definitionen zentraler Begriffe wie „Lernen“, „Lernschwierigkeit“ und „Lernbehinderung“. Es legt die Grundlage für das Verständnis der folgenden Kapitel, indem es die untersuchten Phänomene klar abgrenzt und definiert. Die unterschiedlichen Definitionen und Abgrenzungen der Begriffe zueinander bilden die Basis der weiteren Analyse.
3. Allgemeine Verursachungsbedingungen: Dieses Kapitel untersucht die Ursachen von Lernschwierigkeiten, indem es zwischen endogenen (inneren) und exogenen (äußeren) Faktoren unterscheidet. Es analysiert sowohl biologische und genetische Faktoren als auch Umweltfaktoren wie familiäre Situation, soziale Umgebung und schulische Rahmenbedingungen. Der Fokus liegt auf dem Zusammenspiel dieser Faktoren und deren Einfluss auf die Entstehung von Lernschwierigkeiten.
4. Arten von Lernschwierigkeiten: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit verschiedenen Arten von Lernschwierigkeiten, darunter Legasthenie, Konzentrationsstörungen, Schulangst und Sprachschwierigkeiten. Für jede Art werden Definition, Ursachen, Erscheinungsformen und mögliche Hilfestellungen detailliert beschrieben. Der Kapitelteil zeigt das breite Spektrum an Herausforderungen, mit denen betroffene Kinder und Jugendliche konfrontiert sind, und unterstreicht die Notwendigkeit individueller Fördermaßnahmen.
5. Empirische Forschung: Das Kapitel präsentiert die Ergebnisse einer empirischen Studie, die an vier Wiener Gymnasien durchgeführt wurde. Es untersucht die Häufigkeit verschiedener Lernschwierigkeiten innerhalb der Gesamtgruppe der befragten Schüler und analysiert Unterschiede bezüglich Schule, Alter, Geschlecht und sozialer Aspekte. Die Daten liefern wertvolle Informationen über die Verbreitung von Lernschwierigkeiten und deren Zusammenhang mit verschiedenen Faktoren.
Schlüsselwörter
Lernschwierigkeiten, Lernbehinderung, Legasthenie, Konzentrationsstörungen, Schulangst, Sprachstörungen, empirische Forschung, Ursachen, Hilfestellungen, Schüler, Jugendliche, Schule, soziales Umfeld.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Lernschwierigkeiten bei Kindern und Jugendlichen
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht Lernschwierigkeiten bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 15 Jahren. Sie analysiert verschiedene Arten von Lernschwierigkeiten, deren Ursachen und mögliche Hilfestellungen. Die Arbeit basiert auf einer empirischen Studie an Wiener Gymnasien.
Welche Arten von Lernschwierigkeiten werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Legasthenie, Konzentrationsstörungen, Schulangst und Sprachstörungen (einschließlich Stammeln, Lispeln, Näseln und Stottern). Für jede Art werden Definition, Ursachen, Erscheinungsformen und Hilfestellungen detailliert beschrieben.
Wie werden Lernschwierigkeiten definiert?
Das Kapitel "Begriffsdefinitionen" liefert präzise Definitionen von "Lernen", "Lernschwierigkeit" und "Lernbehinderung", um eine klare Abgrenzung der untersuchten Phänomene zu gewährleisten.
Welche Ursachen für Lernschwierigkeiten werden untersucht?
Die Arbeit unterscheidet zwischen endogenen (inneren) und exogenen (äußeren) Ursachen. Zu den endogenen Ursachen gehören biologische und genetische Faktoren, während exogene Ursachen Umweltfaktoren wie familiäre Situation, soziale Umgebung und schulische Rahmenbedingungen umfassen.
Welche Ergebnisse liefert die empirische Studie?
Die empirische Studie, durchgeführt an vier Wiener Gymnasien, untersucht die Häufigkeit verschiedener Lernschwierigkeiten in der Gesamtgruppe der Schüler und analysiert Unterschiede nach Schule, Alter, Geschlecht und sozialen Aspekten. Die Ergebnisse liefern Informationen über die Verbreitung von Lernschwierigkeiten und deren Zusammenhang mit verschiedenen Faktoren.
Welche Hilfestellungen werden für Kinder und Jugendliche mit Lernschwierigkeiten vorgeschlagen?
Für jede Art von Lernschwierigkeit werden im entsprechenden Kapitel mögliche Hilfestellungen detailliert beschrieben. Die Arbeit betont die Notwendigkeit individueller Fördermaßnahmen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Diplomarbeit?
Die Zielsetzung ist die Definition verschiedener Arten von Lernschwierigkeiten, die Analyse ihrer Ursachen und die Aufzeigung möglicher Hilfestellungen. Die Arbeit kritisiert die Vereinfachung von Lernschwierigkeiten auf Faktoren wie Dummheit oder Faulheit und betont die Notwendigkeit einer umfassenderen Betrachtung der Ursachen.
Wie ist die Diplomarbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Begriffsdefinitionen, Allgemeine Verursachungsbedingungen, Arten von Lernschwierigkeiten und Empirische Forschung. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Thematik.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Diplomarbeit?
Schlüsselwörter sind: Lernschwierigkeiten, Lernbehinderung, Legasthenie, Konzentrationsstörungen, Schulangst, Sprachstörungen, empirische Forschung, Ursachen, Hilfestellungen, Schüler, Jugendliche, Schule, soziales Umfeld.
Wo wurde die empirische Studie durchgeführt?
Die empirische Studie wurde an vier Wiener Gymnasien durchgeführt.
- Quote paper
- Cordula Unterweger (Author), 2002, Lernschwierigkeiten bei 10-15-Jährigen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20283