Der Begriff der Musikpräferenz wird von den verschiedenen Vertretern der Systematischen Musikwissenschaft und der Musikpsychologie unterschiedlich aufgefasst. Helga de la Motte-Haber verwendet synonym den Begriff „Einstellungen zu Musik“ (Kloppenburg, 2005, zitiert nach de la Motte-Haber, 1996, S.150), während Klaus Ernst Behne zwischen Musikpräferenz und Musikgeschmack abwägt. Seiner Meinung nach können Musikpräferenzen alle auf Musik bezogenen Sachverhalte bzw. Personen betreffen, u.a. Genres, Stilrichtungen, Gattungen, Musiker, Komponisten, Instrumente oder auch Meinungen und Haltungen. Dabei sind musikalische Präferenzen nach Ekkehard Jost keine angeborenen Werthaltungen, sondern werden durch Erfahrungen erworben. Außerdem sind sie relativ beständig und unabhängig von wechselnden psychischen und physischen Zuständen und aktuellen situativen Bedingungen. Dies bedeutet allerdings nicht, dass sie nicht durch z.B. bewusste oder unbewusste Lernprozesse verändert werden können. Musikpräferenzen werden in sozialen Prozessen erworben und steuern den Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsprozess sowie das Verhalten. Dazu wird die Vielfalt an Reizen, die in der Umwelt vorhanden ist, systematisch kategorisiert. Diese Kategorisierungen werden so vorgenommen, dass dabei ein möglichst geringer Kraftaufwand entsteht. Sie können unter Umständen also so umfassend sein, dass bestimmte musikalische Vorlieben einen bestimmten Lebensstil zu repräsentieren scheinen. Dies impliziert, dass Kategorien mit Bewertungen verbunden sind, die, wenn sie unangemessen sind, zu musikalischen Vorurteilen führen können, wie z.B. das Vorurteil, dass Menschen, die Hip Hop präferieren, Drogen konsumieren und kriminell sind (Kloppenburg, 2005, S.360). [...]
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung — Musikpräferenzen
- 2. Musikpräferenzen im Jugendalter
- 2.1 Das Phasenmodell der Präferenzentwicklung nach Dollase
- 2.2 Funktionen von Musik im Jugendalter
- 2.3 Hönueisen von Musik im Jugendalter
- 3. Forschungsproblematik und Forschungsdefizite
- 4. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung befasst sich mit dem Thema Musikpräferenzen im Jugendalter und analysiert die Entwicklung, Funktionen und Hörweisen von Musik in dieser Lebensphase. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der musikalischen Präferenzen von Jugendlichen zu gewinnen und die relevanten Einflussfaktoren zu beleuchten.
- Entwicklung von Musikpräferenzen im Jugendalter
- Funktionen von Musik im Jugendalter
- Hörweisen von Musik im Jugendalter
- Forschungsdefizite und zukünftige Forschungsbedarfe
- Bedeutung von Musik für die Identitätsbildung und soziale Integration von Jugendlichen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Musikpräferenzen ein und definiert den Begriff im Kontext der Musikwissenschaft und Musikpsychologie. Dabei werden wichtige Determinanten wie Alter, Geschlecht, Sozialisation und Persönlichkeitsfaktoren hervorgehoben.
Das zweite Kapitel widmet sich den Musikpräferenzen im Jugendalter und beleuchtet die Veränderungen, die in dieser Phase stattfinden. Das Phasenmodell von Dollase wird vorgestellt, das die Entwicklung des Musikinteresses in drei Phasen beschreibt: Anstiegsphase, Plateauphase und Abschwungphase. Außerdem werden die Funktionen von Musik im Jugendalter, wie z.B. Identitätsbildung, Abgrenzung von Erwachsenen, Stimulation von Träumen und Sehnsüchten, sowie die verschiedenen Hörweisen, die sich im Laufe der Zeit ausdifferenzieren, betrachtet.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Forschungsproblematik und den Forschungsdefiziten im Bereich der Jugend und Musik. Es werden die Herausforderungen der empirischen Forschung und die Notwendigkeit weiterer Studien zur Relevanz von populärer Musik für die soziokulturelle Orientierung und Identitätssuche von Jugendlichen betont.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Musikpräferenzen, Jugendalter, Identitätsbildung, Funktionen von Musik, Hörweisen, Jugendkulturen, Forschungsproblematik, Forschungsdefizite, populäre Musik und musikalische Sozialisation.
- Arbeit zitieren
- Dorothea Schreier (Autor:in), 2010, Musikpräferenzen im Jugendalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/202656
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