Im Kunstunterricht an deutschen Schulen wird heutzutage zum Teil nur oberflächli-ches Wissen über die Kunstgeschichte vermittelt. Oftmals spielt vielmehr die Praxis-arbeit eine entscheidende Rolle im Kunstunterricht. Die Schüler sind froh, außerhalb des Leistungsdrucks von bis zu zehn Unterrichtsstunden pro Tag einen Moment der kreativen Entspannung zu erfahren. Sie genießen es, sich kreativ ausleben zu können und einmal abzuschalten.
Doch durch diesen praxisorientierten Unterricht kommen heute kunsttheoretische und kunsthistorische Aspekte zu kurz. Diesem Defizit soll die hier vorliegende Fach-arbeit ein Stück weit entgegenwirken. So stelle ich den Künstler Max Ernst vor, der die Kunst des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt hat. Max Ernst hat viele Druck-techniken angewandt, von denen ich eine - die sogenannte Decalcomanie – vertieft aufgreifen werde.
Im Folgenden soll darüber hinaus deutlich werden, wie die Decalcomanie in aktuelle niedersächsische Lehrpläne passt und anhand eines praktischen Versuches mit einer Grundschülerin und einer Gymnasiastin untersuche ich, inwiefern die Decalcomanie für Kinder eines bestimmten Alters geeignet ist – mit dem Ziel von der Anwendungs-fähigkeit in der Kunstpädagogik zu überzeugen, mit der eine vertiefte Weitergabe von geschichtlichen und theoretischen Hintergründen einhergehen kann. So findet sich auch im Anhang ein Vorschlag zur Gestaltung einer Unterrichtseinheit mit dem Themenkomplex Decalcomanie.
1. Einführungsphase: Einführung in das Thema
a. Hinführung durch Zeigen einer surrealistischen Decalcomanie (sowohl von Max Ernst, als auch von Óscar Domínguez, da unterschiedliche Vorgehensweise)
b. Erläuterung des Themas anhang der Decalcomanie
bedeutendes, aleatorisches Verfahren, erfunden während des Surrealismus erfunden von Óscar Dominguez; weiterentwickelt durch Max Ernst de (la) calcomania (span.) à (das) Abziehbild (deutsch) hauptsächlich Darstellungen von Landschaften (vgl. Max Ernst)
2. Arbeitsphase: Erklärung und Durchführung
a. Erklärung der Decalcomanie ohne malerische Eingriffe (vgl. Óscar Dominguez)
Acrylfarbe (leicht verdünnt) auf eine Fliese oder Plexiglasscheibe auftragen. Dabei ist darauf zu achten, dass genügend Farbe verwendet wird. Es müssen regelrecht „Farbpfützen“ entstehen.
Das zu bedruckende Material auf die Farbe pressen und anschließend abheben. Das Abheben kann auf verschiedene Art und Weise geschehen. Dazu kann zum Einen das Papier zur Seite weggezogen oder langsam nach oben abgehoben werden.
Anhang
Vorschlag zur Gestaltung von Unterrichtseinheiten Fotografische Dokumentation der praktisch-künstlerischen Versuche Ergebnisse der praktisch-künstlerischen Versuche
Nachweis der aufgerufenen Internetseiten
Vorschlag zur Gestaltung von Unterrichtseinheiten des Themenkomplex „Decalcomanie“ für ein niedersächsisches Gymnasium 5./6. Klasse
Dauer: mindestens 3 Unterrichtseinheiten
[...]
- Quote paper
- Tim Fischer (Author), 2011, Max Ernst lässt grüßen - Einsatzmöglichkeiten des Druckverfahrens der Decalcomanie in der Kunstpädagogik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/202540