Im Rahmen der wissenschaftlichen Diskussion um die Notwendigkeit einer
Belebung des Grammatikunterrichts stellte Wolfgang Menzel 1995 erstmals
sein Unterrichtskonzept der Grammatikwerkstatt in der fachdidaktischen
Zeitschrift „Praxis Deutsch“ vor. 1999 folgte ein umfangreiches Buch zu dieser
Thematik, was bis zum Jahre 2010 bereits in der 4. Auflage erschienen ist.
Die Grammatikwerkstatt ist der Versuch, die Lust der Schüler an der
Grammatik zu erwecken, indem sie selbsttätig als kleine Sprachforscher
experimentieren. Eine solche Vorgehensweise soll die Schüler motivieren und
schließlich zu einem gesteigerten Erkenntnisgewinn führen.
In der folgenden Arbeit soll nun überprüft werden, inwiefern Wolfgang
Menzel seinen eigenen Ansprüchen gerecht werden kann.
Zunächst werden dafür die theoretischen Grundlagen seiner Arbeit genauer
betrachtet, um zu erläutern, welche Problemlagen Menzel in der
herkömmlichen Schulgrammatik sah, um ein neues Konzept zu entwerfen.
Von diesem werden schließlich die Ziele und methodischen Grundlagen
vorgestellt. Kritische Anmerkungen von wissenschaftlicher Seite folgen im
Anschluss.
In Teil B möchte ich selbst seine Grammatikwerkstatt zum Thema Adjektive
genauer untersuchen. Dafür soll nach einer Sachanalyse die genaue
Untersuchung seiner zur Hand gereichten Arbeitsmaterialien erfolgen. Im
Fokus liegt jedoch die Anwendbarkeit dieser Unterrichtsmethode im
Schulalltag, welche im Abschluss genauer untersucht werden wird.
Inhaltsverzeichnis
- Teil A: Theoretische Grundlagen
- 1. Probleme der herkömmlichen Schulgrammatik als Ausgangssituation für die Grammatikwerkstatt
- 2. Die Grammatikwerkstatt
- 2.1 Ziele der Grammatikwerkstatt
- 2.2 Methodische Grundlagen der Grammatikwerkstatt
- 2.2.1 Handlungsorientierung
- 2.2.2 Wissenschaftspropädeutik und Prozessorientierung
- 3. Kritik an der Grammatikwerkstatt
- Teil B: Grammatikwerkstatt zum Thema der Adjektive
- 1. Vorbetrachtungen
- 1.1 Sachanalyse
- 1.2 Ziele der Übung
- 1.3 Aufbau des Unterrichtsmaterials
- 2. Eigene Reflexion
- 2.1 Schwierigkeitsgrad
- 2.2 Anwendbarkeit im Unterricht
- 2.3 Kritische Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Grammatikwerkstatt nach Wolfgang Menzel. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen, methodischen Ansätze und die praktische Anwendbarkeit im Unterricht zu evaluieren. Dabei wird sowohl die Kritik an der traditionellen Schulgrammatik als auch die spezifische Anwendung der Grammatikwerkstatt am Beispiel des Themas "Adjektive" betrachtet.
- Kritik an der traditionellen Schulgrammatik
- Ziele und methodische Grundlagen der Grammatikwerkstatt
- Handlungsorientierung und Wissenschaftspropädeutik im Grammatikunterricht
- Sachanalyse und didaktische Umsetzung am Beispiel der Adjektive
- Anwendbarkeit und Kritik der Grammatikwerkstatt im Schulalltag
Zusammenfassung der Kapitel
Teil A: Theoretische Grundlagen: Dieser Teil legt die theoretischen Grundlagen der Grammatikwerkstatt dar. Es wird eine scharfe Kritik an der herkömmlichen Schulgrammatik geübt, die als deduktiv, ergebnisorientiert und wenig schülerzentriert kritisiert wird. Menzel bemängelt das Ausblenden der Schülerbeteiligung an der Spracherforschung und die unzureichende Berücksichtigung von Schülerfehlern als Lernchancen. Weiterhin wird die künstliche Darstellung von Grammatik als etwas Gegebenes anstatt als menschgemachtes System kritisiert. Abschließend wird die ungünstige Verteilung des Grammatikunterrichts über die Schulstufen bemängelt.
1. Probleme der herkömmlichen Schulgrammatik als Ausgangssituation für die Grammatikwerkstatt: Dieses Kapitel analysiert die Schwächen der traditionellen Grammatikvermittlung im Deutschunterricht. Menzel stützt seine Kritik auf die Analyse gängiger Schulbücher und kritisiert die deduktive Methode, die fehlende Schülerbeteiligung an der Sprachanalyse, die Ignoranz von Schülerfehlern und die Darstellung von Grammatik als etwas Gegebenes statt als menschgemachtes System. Die zu frühe und dann wieder zu späte Vermittlung grammatikalischer Inhalte wird ebenfalls kritisiert.
2. Die Grammatikwerkstatt: Dieses Kapitel beschreibt das Konzept der Grammatikwerkstatt. Es werden die Ziele und methodischen Grundlagen detailliert erläutert. Die Handlungsorientierung und die Wissenschaftspropädeutik spielen dabei eine zentrale Rolle. Der Fokus liegt auf der aktiven Beteiligung der Schüler an der Erforschung der Sprache. Die Schüler sollen selbstständig als Sprachforscher agieren und so ihr Verständnis für grammatische Strukturen entwickeln.
3. Kritik an der Grammatikwerkstatt: Dieser Abschnitt befasst sich mit der wissenschaftlichen Kritik an Menzels Konzept. Obwohl nicht explizit im Text beschrieben, kann man vermuten, dass die Kritikpunkte sich auf die Umsetzbarkeit im Schulalltag, den erforderlichen Zeitaufwand und eventuell auf die didaktische Handhabung der Selbstständigkeit der Schüler beziehen könnten.
Teil B: Grammatikwerkstatt zum Thema der Adjektive: Dieser Teil wendet das Konzept der Grammatikwerkstatt auf das Thema der Adjektive an. Eine Sachanalyse bildet die Grundlage für die Entwicklung von Unterrichtsmaterialien. Der Fokus liegt auf der Anwendbarkeit der Methode im Schulalltag.
1. Vorbetrachtungen: In diesem Kapitel werden die Sachanalyse, die didaktischen Ziele und der Aufbau des Unterrichtsmaterials für die Grammatikwerkstatt zum Thema Adjektive dargestellt. Es geht um die Vorbereitung und Planung des Unterrichts, die didaktischen Überlegungen und die Gestaltung der Arbeitsblätter oder Materialien.
2. Eigene Reflexion: Dieser Abschnitt beinhaltet eine kritische Selbstreflexion der Autorin/des Autors zur Anwendbarkeit und dem Schwierigkeitsgrad der entwickelten Unterrichtsmaterialien. Es wird eine Einschätzung der praktischen Umsetzbarkeit im Unterricht gegeben und mögliche Probleme oder Verbesserungsvorschläge diskutiert.
Schlüsselwörter
Grammatikwerkstatt, Wolfgang Menzel, Schulgrammatik, Handlungsorientierung, Wissenschaftspropädeutik, Adjektive, Sprachforschung, deduktiver Unterricht, Lernmotivation, Unterrichtsmaterialien.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Grammatikwerkstatt nach Wolfgang Menzel
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Grammatikwerkstatt nach Wolfgang Menzel. Sie untersucht die theoretischen Grundlagen, die methodischen Ansätze und die praktische Anwendbarkeit im Unterricht, indem sie sowohl die Kritik an der traditionellen Schulgrammatik als auch die Anwendung der Grammatikwerkstatt am Beispiel des Themas "Adjektive" betrachtet.
Welche Kritikpunkte an der traditionellen Schulgrammatik werden genannt?
Die traditionelle Schulgrammatik wird als deduktiv, ergebnisorientiert und wenig schülerzentriert kritisiert. Es wird bemängelt, dass die Schülerbeteiligung an der Spracherforschung fehlt und Schülerfehler nicht als Lernchancen genutzt werden. Auch die künstliche Darstellung von Grammatik als etwas Gegebenes anstatt als menschgemachtes System und die ungünstige Verteilung des Grammatikunterrichts über die Schulstufen werden kritisiert.
Welche Ziele und methodischen Grundlagen verfolgt die Grammatikwerkstatt?
Die Grammatikwerkstatt zielt auf eine aktive Beteiligung der Schüler an der Erforschung der Sprache ab. Methodisch basiert sie auf Handlungsorientierung und Wissenschaftspropädeutik. Schüler sollen selbstständig als Sprachforscher agieren und ihr Verständnis für grammatische Strukturen entwickeln.
Welche Rolle spielen Handlungsorientierung und Wissenschaftspropädeutik?
Handlungsorientierung und Wissenschaftspropädeutik sind zentrale methodische Grundlagen der Grammatikwerkstatt. Sie ermöglichen es den Schülern, aktiv an der Spracherforschung teilzunehmen und grammatische Strukturen selbstständig zu entdecken.
Wie wird das Thema "Adjektive" in der Grammatikwerkstatt behandelt?
Der Teil B der Arbeit wendet das Konzept der Grammatikwerkstatt auf das Thema "Adjektive" an. Es werden eine Sachanalyse, die didaktischen Ziele und der Aufbau von Unterrichtsmaterialien dargestellt. Die Anwendbarkeit der Methode im Schulalltag steht im Fokus.
Wie wird die Anwendbarkeit der Grammatikwerkstatt im Unterricht bewertet?
Die Arbeit enthält eine kritische Selbstreflexion zur Anwendbarkeit und zum Schwierigkeitsgrad der entwickelten Unterrichtsmaterialien. Es wird eine Einschätzung der praktischen Umsetzbarkeit im Unterricht gegeben und mögliche Probleme oder Verbesserungsvorschläge diskutiert.
Welche Kritikpunkte an der Grammatikwerkstatt werden angesprochen?
Obwohl nicht explizit im Text beschrieben, werden mögliche Kritikpunkte an der Grammatikwerkstatt auf die Umsetzbarkeit im Schulalltag, den erforderlichen Zeitaufwand und die didaktische Handhabung der Selbstständigkeit der Schüler vermutet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Grammatikwerkstatt, Wolfgang Menzel, Schulgrammatik, Handlungsorientierung, Wissenschaftspropädeutik, Adjektive, Sprachforschung, deduktiver Unterricht, Lernmotivation, Unterrichtsmaterialien.
- Quote paper
- Tina Hellwig (Author), 2011, Die Grammatikwerkstatt von Dr. Wolfgang Menzel - Eine kritische Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/202488