Kommunikation bildet die Grundlage des menschlichen Miteinanders, wobei Kommunikation mehr umfasst als Sprache. Alles zwischenmenschliche Sprechen wird von nonverbalen Signalen, wie Mimik, Gestik und Körperbewegungen begleitet. Kindliche Kommunikation ist von Anfang an in eine intensive Beziehung eingebettet und bestätigt und befestigt diese immer wieder aufs Neue.
„Ich verstehe mein Kind nicht.“ Diesen Gedanken, diese Aussage formulieren Eltern in Beratungsgesprächen sozialer Einrichtungen. Auch im Austausch mit anderen Eltern klagen sie darüber, die wahren Bedürfnisse und Wünsche ihrer Kinder nicht zu kennen.
Über Gesprächsführung mit Kindern findet sich kaum wissenschaftliche Literatur. Viele (Eltern-) Ratgeber und Fachbücher beschäftigen sich mit Methoden der Kindererziehung, in denen die Kommunikationsstrukturen der Familienmitglieder untereinander häufig nur in Hinblick auf die Einübung gewünschter Verhaltensweisen erwähnt werden. Wie Erwachsene und Kinder, auf Grundlage ihrer Möglichkeiten, und auch nicht vorhandener Möglichkeiten miteinander sprechen und kommunizieren können, dieser Thematik wird wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Für viele Menschen ist mit Kindern zu sprechen Teil ihres täglichen Lebens; im beruflichen Kontext sogar eine Kerntätigkeit ihrer Arbeit. Findet sich jedoch vor allem in den Ausbildungsinhalten der pädagogischen Fachkräfte und entwicklungspsychologischen Büchern wenig über Gesprächsführung mit Kindern, wird Wissen und Kenntnis über Kommunikation mit Kindern vor allem aus persönlicher Erfahrung geschöpft. Um sich gegenseitig besser zu verstehen und im Familienalltag Konflikte lösen und ihnen vorbeugen zu können, bedarf es einer offenen und klaren Kommunikation.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gesprächsführung mit Kindern
- Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg
- Zur Person Marshall B. Rosenberg
- Die menschliche Grundhaltung in der Gewaltfreien Kommunikation
- Die Symbole der Gewaltfreien Kommunikation
- Die vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg
- Gewaltfreie Gesprächsführung mit Kindern
- Wie soll die Beziehung zu meinem Kind sein?
- Gegenseitiges Verstehen
- Kinder gewaltfrei erziehen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Anwendbarkeit und Wirkung der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach Marshall B. Rosenberg in der Kindererziehung, insbesondere im familiären Kontext mit Kindern im Alter von 4-12 Jahren. Es wird geprüft, ob GFK dazu beitragen kann, Konflikte zu lösen und einfühlsamer miteinander umzugehen.
- Gesprächsführung mit Kindern unterschiedlichen Alters und Entwicklungsstufen
- Grundlagen und Prinzipien der Gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg
- Anwendung der GFK in der Praxis der Kindererziehung
- Herausforderungen und Möglichkeiten der GFK im familiären Kontext
- Bedeutung von Empathie und Bedürfnisorientierung in der Kommunikation mit Kindern
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung von Kommunikation, insbesondere im Kontext der Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Sie hebt die Schwierigkeit hervor, die Bedürfnisse von Kindern zu verstehen und kritisiert den Mangel an wissenschaftlicher Literatur zur effektiven Gesprächsführung mit Kindern. Der Ansatz der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) wird als möglicher Lösungsansatz vorgestellt, und die Forschungsfrage nach der Anwendbarkeit und Wirkung der GFK in der Kindererziehung wird formuliert. Der Fokus liegt auf der Altersgruppe der 4-12-Jährigen.
Gesprächsführung mit Kindern: Dieses Kapitel behandelt die Besonderheiten der Gesprächsführung mit Kindern verschiedener Altersgruppen. Es wird der Einfluss des kindlichen Entwicklungsstandes auf die Kommunikation, insbesondere die sprachliche Entwicklung nach Piaget und Montessori, hervorgehoben. Die Bedeutung von Verspieltheit, Loslösung von starren Mustern und die Überwindung von Ohnmacht und Angst beim Erwachsenen werden betont. Das Kapitel beleuchtet auch den Druck auf Kinder, sich den sprachlichen Normen der Erwachsenen anzupassen, und erklärt das Phänomen der egozentrischen Sprache nach Piaget. Schließlich wird die Einschätzung des mentalen Alters als Hilfsmittel zur Anpassung der Gesprächsführung an die individuellen Fähigkeiten des Kindes diskutiert.
Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Leben und Werk von Marshall B. Rosenberg und seinen Beweggründen für die Entwicklung der GFK. Es erklärt die menschliche Grundhaltung in der GFK, die auf Einfühlung, Verständnis und der Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Beteiligten basiert. Der Begriff der Gewaltfreiheit wird im Sinne Gandhis erläutert. Das Kapitel betont, dass es nicht um das Dulden jeden Verhaltens geht, sondern um das Verstehen der Bedürfnisse hinter dem Verhalten. Die Bedeutung des Miteinanders und die Gestaltung eines Lebens in gegenseitiger Wertschätzung werden hervorgehoben. Schließlich werden die beiden zentralen Prozesse der Selbstbehauptung und Einfühlung als wesentliche Merkmale der GFK dargestellt.
Schlüsselwörter
Gewaltfreie Kommunikation, Marshall B. Rosenberg, Kindererziehung, Gesprächsführung, Empathie, Bedürfnisse, Kommunikation, Entwicklungspsychologie, Familienalltag, Konflikte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Gewaltfreie Kommunikation in der Kindererziehung"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Das Dokument bietet eine umfassende Übersicht über die Anwendung der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach Marshall B. Rosenberg in der Kindererziehung. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der praktischen Anwendung der GFK im Umgang mit Kindern im Alter von 4-12 Jahren, der Betrachtung kindlicher Entwicklungsphasen und der Lösung von Konflikten durch einfühlsames Verständnis der Bedürfnisse aller Beteiligten.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt verschiedene Aspekte der Gesprächsführung mit Kindern, die Grundlagen und Prinzipien der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg, die praktische Anwendung der GFK in der Kindererziehung, die Herausforderungen und Möglichkeiten der GFK im familiären Kontext und die Bedeutung von Empathie und Bedürfnisorientierung in der Kommunikation mit Kindern. Es werden auch die Besonderheiten der Kommunikation mit Kindern unterschiedlichen Alters und Entwicklungsstufen beleuchtet, unter Berücksichtigung psychologischer Theorien wie den Entwicklungsstufen nach Piaget und Montessori.
Wer ist Marshall B. Rosenberg und was ist die Gewaltfreie Kommunikation (GFK)?
Das Dokument beschreibt Marshall B. Rosenberg als den Begründer der Gewaltfreien Kommunikation. Die GFK wird als ein Ansatz dargestellt, der auf Einfühlung, Verständnis und der Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Beteiligten basiert. Es wird betont, dass es bei der GFK nicht um das Dulden jeglichen Verhaltens geht, sondern um das Verstehen der Bedürfnisse hinter dem Verhalten. Die zentralen Prozesse der Selbstbehauptung und Einfühlung werden als wesentliche Merkmale der GFK hervorgehoben.
Wie kann die Gewaltfreie Kommunikation in der Kindererziehung angewendet werden?
Das Dokument erläutert die Anwendung der GFK in der Praxis der Kindererziehung. Es zeigt, wie die vier Schritte der GFK (Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis, Bitte) im Umgang mit Kindern eingesetzt werden können, um Konflikte zu lösen und eine einfühlsame Kommunikation zu fördern. Es betont die Wichtigkeit des gegenseitigen Verstehens und der Berücksichtigung des kindlichen Entwicklungsstandes.
Welche Altersgruppe wird im Dokument betrachtet?
Der Schwerpunkt des Dokuments liegt auf der Anwendung der GFK bei Kindern im Alter von 4 bis 12 Jahren. Es wird jedoch auch die Gesprächsführung mit Kindern unterschiedlichen Alters und Entwicklungsstufen allgemein behandelt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Schlüsselwörter, die den Inhalt des Dokuments treffend beschreiben, sind: Gewaltfreie Kommunikation, Marshall B. Rosenberg, Kindererziehung, Gesprächsführung, Empathie, Bedürfnisse, Kommunikation, Entwicklungspsychologie, Familienalltag, Konflikte.
Welche Forschungsfrage wird im Dokument behandelt?
Das Dokument untersucht die Anwendbarkeit und Wirkung der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach Marshall B. Rosenberg in der Kindererziehung, insbesondere im familiären Kontext mit Kindern im Alter von 4-12 Jahren. Es wird geprüft, ob GFK dazu beitragen kann, Konflikte zu lösen und einfühlsamer miteinander umzugehen.
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- Sindy Bargel (Author), 2012, Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern. Eine nützliche und wirkungsvolle Methode zur Kindererziehung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/202273