Diese Seminarabeit bietet eine Abriss des ideologischen Überbaus, der historischen Entwicklung, und der wichtigsten politischen und faktischen Vorfälle der Umweltpolitik der ehemaligen Sowjetunion von 1917-1991.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Historische Hintergründe
- Ökologiebewegungen in der ehemaligen Sowjetunion
- Ideologische Hintergründe und Sinneswandel
- Maßnahmen der Regierungen
- Maßnahmen der Umweltkontrolle
- Schlußfolgerungen
- Nachwort
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit den ökologischen Problemen der ehemaligen Sowjetunion. Sie analysiert die historischen Hintergründe, die Entwicklung der Ökologiebewegungen, die ideologischen Einflüsse und die Maßnahmen der Regierungen in Bezug auf Umweltschutz. Die Arbeit beleuchtet auch die Herausforderungen der Umweltkontrolle und die Folgen des Zusammenbruchs der Sowjetunion für die Umwelt.
- Historische Entwicklung des Umweltschutzes in der Sowjetunion
- Ideologische Einflüsse auf die Umweltpolitik
- Die Rolle von Ökologiebewegungen und Bürgerinitiativen
- Umweltprobleme in verschiedenen Sektoren (Luft, Wasser, Boden)
- Die Folgen des Zusammenbruchs der Sowjetunion für die Umwelt
Zusammenfassung der Kapitel
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Das Kapitel "Historische Hintergründe" beleuchtet die Entwicklung der Sowjetunion nach der Oktoberrevolution 1917. Die Industrialisierung unter Stalin und die Fokussierung auf Schwerindustrie führten zu Umweltproblemen. Die Ideologisierung der Wissenschaft und die Missachtung naturwissenschaftlicher Grundregeln verschärften die Situation. Der Kalte Krieg und das nukleare Wettrüsten führten zum Aufbau einer großen Nuklearindustrie mit weitgehenden Sonderrechten.
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Das Kapitel "Ökologiebewegungen in der ehemaligen Sowjetunion" behandelt die Entstehung von Umweltschutzbewegungen in der Sowjetunion. Der Begriff Umweltschutz im westlichen Sinne entstand erst in den 1970er Jahren. Naturschutz im Sinne von Landschaftsschutz hatte jedoch eine lange Tradition. Die "Gesellschaft für Naturschutz" wurde 1924 gegründet, war aber stark in die Strukturen der KPdSU eingebunden. Grünbewegungen im westlichen Sinne, mit oppositionellem politischen Einfluss, gab es erst in den 1980er Jahren. Die Literatur spielte eine wichtige Rolle in der Verbreitung von Umweltproblemen. Der Konflikt um die Zellstoffabriken am Baikalsee gilt als ein Schlüsselmoment für die Entstehung eines grünen Gewissens in der Sowjetunion.
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Das Kapitel "Ideologische Hintergründe und Sinneswandel" analysiert die ideologischen Einflüsse auf die Umweltpolitik der Sowjetunion. Die marxistische Arbeitswerttheorie, die Ressourcen als kostenlos betrachtet, stand oft im Widerspruch zu konkreten Umweltschutzmaßnahmen. Die Diskussion um die Einbeziehung von Umweltschutzkosten in die Preisbildung wurde in den 1960er Jahren intensiviert. Strumilin kritisierte die Nichtberücksichtigung von Ressourcenkosten in der Preispolitik. Fedorenko und Gofman schlugen ein dreistufiges Modell für die Einbeziehung von Umweltschutzmaßnahmen in die Wirtschaftsplanung vor.
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Das Kapitel "Maßnahmen der Regierungen" behandelt die Entwicklung der Umweltpolitik der Sowjetunion. Die ersten Jahre waren geprägt von Naturschutzpolitik durch den Erlass von Gesetzen zum Schutz von Wäldern und wildlebenden Tieren. Die Umweltverschmutzung durch die Industrialisierung führte zu neuen Gesetzen zum Schutz von Boden, Wasser und Luft. Umweltschutz wurde 1977 in die Verfassung aufgenommen. Die Umsetzung dieser Gesetze erwies sich jedoch als schwierig, da die Kompetenz für Umweltschutz an verschiedene Fachministerien verteilt war. Die Investitionen im Umweltschutzbereich stiegen erst nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl (1987) erheblich an.
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Das Kapitel "Maßnahmen der Umweltkontrolle" behandelt die Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen in der Sowjetunion. Die Vollziehung von Gesetzen durch Behörden und Industrieunternehmen war entscheidend für die praktische Umsetzung des Umweltschutzes. Der Umweltkontrollbericht von 1991 zeigte das Ausmaß der Umweltprobleme auf. Die Wirtschaftsplanung enthielt keine Elemente einer nachhaltigen Entwicklung. Das Verursacherprinzip, das Vorbeugeprinzip und die Bürgerbeteiligung waren in der Standortplanung kaum berücksichtigt. Die Stand der Technik konnte nicht mit westlicher Spitzentechnologie verglichen werden. Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl führte zu einem Bruch in der Politik der Nomenklatura gegenüber der Umwelt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Umweltschutz in der ehemaligen Sowjetunion, die historische Entwicklung der Umweltpolitik, die ideologischen Einflüsse auf die Umweltpolitik, die Rolle von Ökologiebewegungen, die Umweltprobleme in verschiedenen Sektoren (Luft, Wasser, Boden), die Folgen des Zusammenbruchs der Sowjetunion für die Umwelt, die Reaktorsicherheit, die Nuklearindustrie, die Folgen der Industrialisierung, die Folgen der Landwirtschaft, die Folgen des Kahlschlags, die Folgen der Umweltverschmutzung, die Folgen der Überdüngung und die Folgen der Übernutzung von Ressourcen.
- Quote paper
- Mag. Ing. Ferdinand Kaser (Author), 1994, Ökologische Probleme in der ehemaligen Sowjetunion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201962