Im Jahre 1714 hatte Herzog Ernst erstmals ein Gymnasium errichten lassen, das
sogenannte Gymnasium Akademikum, welches allerdings bereits 1729 wieder
aufgehoben wurde und die Ausbildung für die Hochschule wurde wieder der
Ratsschule in Hildburghausen überlassen. Doch aufgrund der zu hohen Schülerzahlen
(im Ganzen rund 300 Jungen und 140 Mädchen), der immer älter werdenden
Lehrerschaft, welche zwar Willen, aber nicht die Kraft zur Erziehung als Vorbereitung
für die Universität leisten konnte und das damit schwindende Vertrauen der Bürger,
welche ihre Söhne auf andere Bildungsanstalten gehen ließen, verfügte Herzog
Friedrich von Hildburghausen, welcher mit dem damaligen Preußenkönig Friedrich
Wilhelm III. verschwägert war, am 27. Juli 1810 an die Kirchen- und Schuldeputation
seiner Regierung: „Wir Friedrich v. G. G. H. z. S. finden bei Gelegenheit der an der
hiesigen Stadtschule durch das Ableben des Konrektors Geiger entstandenen Vakanz
höchst notwendig, [...] a) eine gemeine Stadtschule einzurichten; hieran b) in der Folge
eine Gewerbsschule, [...] anzuknüpfen; endlich c) für das ganze Land in hiesiger Stadt
eine gelehrte Schule für die alten und neueren Sprachen, Mathematik und den
Grundriß der Universalgeschichte anzulegen. Diese gelehrte Schule kann nicht ferner
Ratsschule bleiben, [...].“. Schauplatz dieser sollte weiterhin das Bürgerschulgebäude
sein. Und so fand am 30. April 1812 schließlich die Einweisung der neuen
Lehrerschaft, unter Leitung des Direktors Schulrat Dr. phil. Friedrich Sickler (1773-
1836) und in Anwesenheit der Schuljugend in der Stadtkirche statt. Als im Jahre 1826
das Herzogtum Sachsen-Hildburghausen zum größten Teil in das von Sachsen-
Meiningen übergegangen war, stellte sich die Frage, ob man neben der gelehrten
Schule in Hildburghausen noch zwei weitere benötigte, welche sich in Meiningen und
Saalfeld befanden. Erst 1834 entschied Herzog Bernhard, daß die Anstalten sowohl in
Meiningen, als auch in Hildburghausen als Landesgymnasien fungieren sollten,
während das Saalfelder Gymnasium den Charakter einer Realschule erhielt, welche
später als Realgymnasium bezeichnet wurde. Die Eröffnung der Landesgymnasien
nahm am 12. Oktober 1834 Herr Oberkonsistorialrat Dr. theol. Carl Ludwig Nonne
(1785-1854), welcher als Mitbegründer des Hildburghäuser humanistischen
Gymnasiums gilt, im sog. Weimarischen Saale des herzoglichen Schlosses in
Meiningen vor. [...]
Im Jahre 1714 hatte Herzog Ernst erstmals ein Gymnasium errichten lassen, das sogenannte Gymnasium Akademikum, welches allerdings bereits 1729 wieder aufgehoben wurde und die Ausbildung für die Hochschule wurde wieder der Ratsschule in Hildburghausen überlassen. Doch aufgrund der zu hohen Schülerzahlen (im Ganzen rund 300 Jungen und 140 Mädchen), der immer älter werdenden Lehrerschaft, welche zwar Willen, aber nicht die Kraft zur Erziehung als Vorbereitung für die Universität leisten konnte und das damit schwindende Vertrauen der Bürger, welche ihre Söhne auf andere Bildungsanstalten gehen ließen, verfügte Herzog Friedrich von Hildburghausen, welcher mit dem damaligen Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. verschwägert war, am 27. Juli 1810 an die Kirchen- und Schuldeputation seiner Regierung: „Wir Friedrich v. G. G. H. z. S. finden bei Gelegenheit der an der hiesigen Stadtschule durch das Ableben des Konrektors Geiger entstandenen Vakanz höchst notwendig, [...] a) eine gemeine Stadtschule einzurichten; hieran b) in der Folge eine Gewerbsschule, [...] anzuknüpfen; endlich c) für das ganze Land in hiesiger Stadt eine gelehrte Schule für die alten und neueren Sprachen, Mathematik und den Grundriß der Universalgeschichte anzulegen. Diese gelehrte Schule kann nicht ferner Ratsschule bleiben, [...].“. Schauplatz dieser sollte weiterhin das Bürgerschulgebäude sein. Und so fand am 30. April 1812 schließlich die Einweisung der neuen Lehrerschaft, unter Leitung des Direktors Schulrat Dr. phil. Friedrich Sickler (1773-1836) und in Anwesenheit der Schuljugend in der Stadtkirche statt. Als im Jahre 1826 das Herzogtum Sachsen-Hildburghausen zum größten Teil in das von Sachsen-Meiningen übergegangen war, stellte sich die Frage, ob man neben der gelehrten Schule in Hildburghausen noch zwei weitere benötigte, welche sich in Meiningen und Saalfeld befanden. Erst 1834 entschied Herzog Bernhard, daß die Anstalten sowohl in Meiningen, als auch in Hildburghausen als Landesgymnasien fungieren sollten, während das Saalfelder Gymnasium den Charakter einer Realschule erhielt, welche später als Realgymnasium bezeichnet wurde. Die Eröffnung der Landesgymnasien nahm am 12. Oktober 1834 Herr Oberkonsistorialrat Dr. theol. Carl Ludwig Nonne (1785-1854), welcher als Mitbegründer des Hildburghäuser humanistischen Gymnasiums gilt, im sog. Weimarischen Saale des herzoglichen Schlosses in Meiningen vor. Im Zeitraum von 1836 bis 1840 wurde sogar erstmals eine Zeitschrift unter dem Namen „Gymnasion, Übungsblatt eines Knabenvereins“ herausgegeben, was zur damaligen Zeit nicht üblich war und welche mit heutigen Schülerzeitungen vergleichbar ist. Die Kosten dafür trugen die Schüler selbst und die erste Ausgabe trug das Motto „An den Lehrer“ – „Selbst gedachtes, selbstgemachtes Knabenwerk ist’s, so betracht` es“.
Nachdem nun über 60 Jahre seit Gründung des Gymnasiums vergangen waren und die Umstände der Lernbedingungen mehr als inakzeptabel schienen, immerhin befanden sich drei Schultypen in einem Gebäude, es gab keine Turnhalle und keine Aula, der Pausenhof war aufgrund der stetig steigenden Schülerzahlen mehr als überlastet, bewilligte der Landtag im Februar 1875 einen Betrag von 90.000 Mark für einen Neubau, wenn die Stadt Hildburghausen bereit wäre, Selbstkosten in Höhe von 30.000 Mark zu übernehmen. Und so wurde am 17. Juli 1876 der Grundstein für das neue Gebäude in der heutigen Geschwister Scholl Straße gelegt und bereits ein gutes Jahr später, am 04. September 1877 fand dessen feierliche Einweihung statt. Das Gymnasium, welches bis zum jetzigem Zeitpunkt keinen Namen trug, sollte aufgrund „gnädigster Entschließung Seiner Hoheit des Herzogs“, Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen, dem sogenannten Theaterherzog, als Gymnasium Georgianum bezeichnet werden.
Im Erdgeschoß befanden sich vier nach Norden (mit Blick auf den Schulhof) gerichtete Klassenräume, nach Süden hin eines und das Lehrerzimmer. Weiterhin befand sich dort im östlichen Teil des Gebäudes die Wohnung des Schuldieners (Hausmeisters). Im ersten Obergeschoß lagen westlich der Direktorenwohnung je ein Klassenzimmer nach Norden und nach Süden. Die Aula, deren Mittelraum sich nach Süden wandte, westlich von dieser der Physikraum, östlich die Bibliothek, an der sich der Karzer (mit Blick auf das Stadtgefängnis!) anschloß und das Zimmer für die physikalische Sammlung, sowie der Zeichensaal, beide nach Norden gewandt, befanden sich im zweiten Obergeschoß. Außerdem gab es gleich neben dem Gebäude eine Turnhalle, so daß die Schüler, wie auch die Lehrer nicht mehr in die nun weit entfernten Stätten, wie den Irrgarten ( heutiger Friedenspark), den alten Totenacker an der Coburger Straße und den westlichen Teil des Seminargartens bei der katholischen Kirche zurückgreifen mußten. Im Jahre 1908 erfolgte ein Umbau, bei dem die Wohnung des Direktors aufgegeben wurde und diese Räume nun hauptsächlich naturwissenschaftlichen Zwecken dienten.
Allerdings waren Gymnasium Georgianum, sowie die Bürgerschule nicht die einzigsten Bildungseinrichtungen in Hildburghausen, der sogenannten „Stadt der Schulen“, welchen Ruf die Stadt bereits im 19. Jahrhundert mit sich trug. Weiterhin gab es eine Industrieschule, eine Blindenschule, eine Taubstummenanstalt, eine Landwirtschaftsschule (1895) und das von Harmsen Wilhelm Rathke (1845-1899) 1876 in Sondershausen gegründete und 1879 in die Werrastadt verlegte Technikum.
Über die Pfingstfeiertage des Jahres 1912 feierte man überall in der festlich geschmückten Stadt das 100-jährige Bestehen des Hildburghäuser Gymnasiums, unter der Teilnahme von Prinz Ernst von Meiningen, Sohn des Herzogs Georg II., den Honoratioren der Stadt und etwa 300 „Ehemaligen“, zu denen beispielsweise auch Professor Dr. Götz, welcher eine Ansprache im Auftrag der Universität Jena vortrug, gehörte. Zum Anlaß dieses Jubiläums hatte der zur dieser Zeit amtierende Schuldirektor, Oberschulrat Dr. phil. Karl Rittweger (1859-1922) eine Festschrift über die 100-jährige Geschichte der Anstalt verfaßt. Zwei Jahre nach dem Festakt begann der erste Weltkrieg, an welchem sich auch viele Primaner und ehemalige Schüler des Georgianums beteiligten und in hoher Zahl aus diesem nicht wiederkehrten. Ihnen wurden das Singkranzdenkmal auf dem Stadtberg und das Turnkranzdenkmal in den Römersbachanlagen der Stadt gewidmet. Weiterhin diente das Schulgebäude und auch die Turnhalle während des Krieges teilweise als Lazarettstätten, was den Schulbetrieb zwar behinderte, jedoch nicht einstellen konnte. In der Nachkriegszeit verlor das klassische Bildungsideal an Bedeutung, da die sozialistische Regierung (1921-Anfang 1924) in Thüringen mehr auf den Aufbau von Einheitsschulen setzte. Alte Klassenbezeichnungen (Sexta, Quinta, Quarta, Untertertia, Obertertia, Untersekunda, Obersekunda, Unterprima, Oberprima) wurden aufgegeben und es gab auch Verlegungen der Lerninhaltsschwerpunkte. Das Kernfach Latein, welches bereits in der Sexta mit 10 Stunden pro Woche unterrichtet wurde, wurde durch die französische Sprache abgelöst. Englisch welches 1836 neben Italienisch als „unbrauchbar“ entfiel (Ordnung der beiden Landesgymnasien in Meiningen und Hildburghausen), wurde ab der 11. Klasse als wahlfreies Fach eingeführt und löste zu Ostern 1923 Französisch als Pflichtfach ab, welches nun das freie Wahlfach der Oberstufe war. Doch bereits Ostern 1924 wurde dieser „Abbau des Gymnasiums von der untersten Klasse an [...]“, durch eine neu gewählte bürgerliche Regierung wieder rückgängig gemacht und Französisch, wie auch Latein erhielten wieder den Status als erste Fremdsprachen. Dadurch wuchs der Zuspruch für das Gymnasium wieder und auch aufgrund der Auflösung der Mittelschule, des ehemaligen Nonneschen Instituts (eine 1808 gegründete private Lehranstalt für Jungen und Mädchen, ab 1819 auch eine Art Übungsschule für Lehrkräfte), mußten in den unteren Klassen erstmalig Parallelkurse angeboten werden und die Schülerzahl stieg auf 287 (1812 waren es schätzungsweise ein bis zwei Dutzend, 1836 lernten dort 63, und 1912 feierten 217 Schüler das 100-jährige Bestehen). Weiterhin wird eine höhere Gewichtung auf bisherige „Nebensächlichkeiten“ wie Turn- und Musikunterricht gelegt und auch die Naturwissenschaften wurden gefördert. Und auch durften in den 20-er Jahren des 20. Jahrhunderts erstmals Mädchen, wenn auch in begrenzter Zahl am Unterricht des Georgianums teilnehmen. Seit 1926 bekam die Schule unter Leitung des Gymnasialprofessors Hermann Röder (1877-1964) den Charakter eines Realgymnasiums, welchem eine Aufbauschule (das 1897/98 erbaute Haus II des Gymnasiums, nebst dem Nebengebäude, erbaut 1896/97, welches Seminar-, dann Aufbauschule -durch Röder vorangetrieben- war, zu DDR-Zeiten als Polytechnische Oberschule Juliot Curie diente, ab 1990 wieder Haus II des Gymnasiums wurde und seit 1997, nach dem Neubau für das Gymnasium nun als Regelschule dient) angeschlossen war.
In der zweiten Hälfte der 20-er Jahre bis 1933 kehrte nach den Reformen und Veränderungen der Nachkriegszeit die notwendige pädagogische Ruhe am Georgianum wieder ein. Ab der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden Blockunterricht und gleitende Stundenpläne eingeführt, der Samstagsunterricht entfiel („Staatsjugendtag“) und so wurde versucht, neue pädagogische Wege zu gehen, welche jedoch im Großen und Ganzen scheiterten. Politisch begründete personelle Veränderung gab es an dieser Anstalt nicht. Wieder wurden die traditionellen Klassenbezeichnungen Sexta bis Oberprima (welche sogar ganz entfiel, gerechtfertigt durch das allgemeine Wehrpflichtgesetz von 1935) ersetzt und zwar durch amtliche Ziffern von I bis VIII. Auch änderte sich der Name der Anstalt und diese wurde von nun an Staatliche Oberschule und Aufbauschule Georgianum zu Hildburghausen genannt. Die Ausrichtung des Unterrichts geschah im nationalsozialistisch ideologischem Sinne, mit vermehrtem Schwerpunkt auf Naturwissenschaften und Leibesübungen, sowie dem im Sommerhalbjahr zweistündigem Nachmittagsunterricht auf der Kampfbahn an der Schleusinger Straße, Religion wurde nach 1940 abwählbar. Nach der Niederlage von Stalingrad 1943 wurde eine Stunde pro Woche nationalsozialistischer „Bildungsunterricht“ eingeführt. Das Während der Kriegszeit, vorallem aber gegen Ende des zweiten Weltkrieges ein geregelter Unterricht nicht möglich war, ergab sich aus immer häufigeren Luftangriffen, den schwindenden Schülerzahlen (gegen Kriegsende wurden sogar 15-jährige zum Volkssturm abkommandiert), die Klassenräume wurden mehr als Lazarett genutzt und so war in den letzten Kriegsmonaten nur noch behelfsmäßiger Unterricht möglich.
Von April bis Oktober 1945 erfolgte kein Unterricht. Dieser wurde auf Befehl der russischen Militäradministration wieder aufgenommen. 1946 wurden bedingt durch die Versäumnisse der letzten Kriegsjahre vier Abiturientenprüfungen abgehalten. Fast alle Lehrer wurden noch vor dem Herbst 1947 entlassen und der sogenannten Entnazifizierung unterzogen. Doch auch danach durften diese Lehrer, zumindest nicht an diese Anstalt zurückkehren. Durch das 1946 erlassene „Gesetz zur Demokratisierung der deutschen Schule“ wurde eine vierjährige Oberschulzeit festgelegt, was gleichzeitig den Auslauf des Aufbauschulmodells bedeutete. Das daraufhin eingeführten Schulsysteme der Polytechnischen (POS-die 10-jährige Schulpflicht) bzw. Erweiterten Oberschule (EOS-die Möglichkeit zunächst nach der 9. Klasse, mit Beginn der 80-er Jahre ab der 11. Klasse das Abitur -12 Schuljahre- zu machen) bedeutet für das Georgianum, daß es zu einer EOS der Deutschen Demokratischen Republik, welche am 22. Februar 1949 den Namen Geschwister Scholl erhielt, umfunktioniert wurde. Stärkeres Gewicht als den Sprachen wurde den Naturwissenschaften zugesprochen. Russisch wurde ab Herbst 1947 als erste Fremdsprache an der Anstalt eingeführt, auch Englisch war obligatorisch. Die vom Staat ausgehenden Ideologie, ähnlich dem der Nationalsozialisten, zumindest vom Prinzip her, zeigte sich in für dieses System typischen Fächern wie Staatsbürgerkunde, Einführung in die - bzw. Unterrichtstag in der sozialistischen Produktion. Nicht wenige der Nachkriegsschüler machten in beiden Teilen Deutschlands berufliche Karriere, wie beispielsweise der ehemalige Bundesinnenminister Manfred Kanther (Abitur 1957), der stellvertretende Vorsitzende der SPD und Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, der Chef der Thüringer Staatskanzlei Dr. Michael Krapp und der Honorarprofessor Dr. Ing., Dr. Ing. E. h. Fritz Karl Brotzmann, ehemaliger Leiter der Forschungs- und Qualitätsstelle der Maximilianshütte Sulzbach-Rosenberg und heutiges Mitglied der königlich schwedischen Akademie der Ingenieur-Wissenschaften.
Nachdem am 3. Oktober 1990 das Staatsgebiet der DDR dem der Bundesrepublik Deutschland angegliedert wurde, erhielt die Anstalt am 8. Oktober 1991, aufgrund einer Zweidrittelmehrheit der Schulkonferenz, bestehend aus je drei Eltern-, Schüler- und Lehrervertretern, seinen ursprünglichen Namen Gymnasium Georgianum wieder zurück. Diese Entscheidung war allerdings sehr umstritten und auch heute scheiden sich die Geister immer noch darüber, ob dieser Schritt der Richtige war und man diese Schule nicht hätte Geschwister Scholl Gymnasium nennen sollen.. Heute lernen so etwa 1000-1200 Schüler (eine je nach Generationsstärke schwankende Zahl) im alten, sowie im am 20. Februar 1997 übergebenen neuen Gebäude, welches zwischen Haus I und der ehemaligen Aufbauschule (Haus II) liegt, von der fünften bis zur 12. Klasse am Georgianum. Ab der 9. Jahrgangsstufe muß sich für einen verstärkten mathematisch-naturwissenschaftlichen, sprachlichen bzw. musisch-künstlerischen Lernschwerpunkt entschieden werden. Auch ist mittlerweile in der nahegelegenen Waldstraße eine neue Turnhalle errichtet worden, da die alte, wie auch das Haus I des Gymnasiums die nach der „Wende“ drastisch steigende Schülerzahl nicht mehr fassen konnten und auch gibt es wieder eine Schülerzeitung mit dem Titel „Klatsch und Tratsch um Georg“.
Wir schreiben den Jahrhundertwechsel des 19. zum 20. Jahrhundert und es ist wohl davon auszugehen, daß mittlerweile nahezu alle Jungen und Mädchen des preußischen Kaiserreiches eine Schule auf ihrem Bildungsweg besuchen bzw. besuchen werden. Eine zur damaligen Zeit fundamentale Frage war, ob es nach wie vor Sinnvoll sei, nur dem Gymnasium das Privileg des Abiturabschlusses zu überlassen oder ob man dieses reformieren sollte. Vor allem Realschullehrer, Vertreter aus Industrie und Handel, der technischen Hochschulen und des Militärs setzten sich sehr stark für diesen Privilegsbruch ein. Auf der anderen Seite standen natürlich die Gymnasiallehrer und die Professoren der Universitäten, welche Einschränkungen im Lehrauftrag, aber auch in ihren ökonomischen Ressourcen befürchteten. Auch wanden sich Juristen und Mediziner gegen diese Reform und im Jahre 1890 entschied Kaiser Wilhelm II., welcher ebenfalls Reformgegner war: „Ich halte dafür, daß die Sache ganz einfach dadurch zu erledigen ist, daß man sagt: Klassische Gymnasien mit klassischer Bildung, eine zweite Gattung Schulen mit Realbildung, aber keine Realgymnasien. Die Realgymnasien sind eine Halbheit, man erreicht mit ihnen nur eine Halbheit der Bildung, und das Ganze gibt Halbheit für das Leben nachher“. Doch nach langem Kampf setzte sich zehn Jahre später ein mühsam ausgehandelter Kompromiß durch, in welchem sich die modernen Wirtschafts- und Militäreliten, zumindest formal gegen die traditionellen Bildungs- und Beamteneliten durchsetzen konnten, in dem der Kaiser seiner Abneigung gegen diese Reform mit allerhöchstem Erlaß vom 26.11.1900 entgegen sprach: „Bezüglich der Berechtigungen ist davon auszugehen, daß das Gymnasium, das Realgymnasium und die Oberschule in der Beziehung zur allgemeinen Geistesbildung als gleichwertig anzusehen sind“.
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