Das Energieunternehmen Enron Corp. (Enron) beantragte am 2. Dezember 2001 für sich und 14 Tochterunternehmen vor dem Konkursgericht New York Gläubigerschutz nach Chapter 11 des Konkursgesetzes der USA. Viele der einst anerkannten Top Manager von Enron wurden wegen Insolvenzverschleppung, Betrug und Insiderhandel angeklagt.
Die Finanzwelt war schockiert. Die Aktie des Unternehmens notierte zu Börsenschluss an der New York Stock Exchange bei nur 0,40 USD. Viele Mitarbeiter verloren nicht nur ihren Arbeitsplatz, sondern auch die Basis ihrer Pensionen, da diese hauptsächlich in Enronaktien investiert war.
Selbst Vertreter der amerikanischen Regierung blieben von der Unternehmenskrise nicht unbeschadet. Das General Accounting Office des Kongresses erhob Anklage gegen den amerikanischen Vizepräsidenten Dick Cheney, weil er Unterlagen über Gespräche mit Vertretern von Enron nicht herausgab.
Anfang 2001 gehörte das Unternehmen noch zu den Top Ten der USA, notierte bei einem Aktienkurs von 85 USD und wies im Geschäftsjahr 2000 einen Umsatz von 100 Mrd. USD aus. Das Management stellte zu diesem Zeitpunkt für das Geschäftsjahr 2001 weiter wachsende Gewinne in Aussicht.
Enron galt in der Geschäftswelt, in Falluntersuchungen von Wirtschaftsuniversitäten sowie in der Fachpresse als ein Unternehmen, das es verstanden hatte, die Old Economy hinter sich zu lassen und durch Innovationen seine traditionellen Mitbewerber auszustechen.
Wie konnte es dazu kommen, dass die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Unternehmens nicht erkannt wurden?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Vorgeschichte zu Enron
- 2.1. Der dritte Quartalbericht 2001
- 2.2. Unternehmensentwicklung und strategische Geschäftsfelder
- 2.2.1 Die Gashandelsbank
- 2.2.2 Der Stromhandel
- 2.2.3 Derivative Geschäfte
- 2.2.4 Internationale Expansion
- 2.3. Unternehmensgegenstand
- 3. Strategien und die ersten Probleme
- 3.1. Strategische Ausrichtung
- 3.1.1 Asset-Light Strategie
- 3.1.2 Strategie Konflikt
- 3.2. Erste Probleme
- 4. Enrons Finanzierung durch Special Purpose Entities
- 4.1. Theoretische Grundlagen von SPEs
- 4.2. SPE Transaktionen von Enron
- 4.2.1 Chewco Transaktion
- 4.2.2 Die LJM Transaktionen
- 4.2.3 Das Rhythms Absicherungsgeschäft
- 4.2.4 Die Raptor Zweckgesellschaften
- 4.3 Die Instabilität dieser Transaktionen
- 5. Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Ursachen der Unternehmenskrise von Enron. Sie verfolgt das Ziel, die komplexen Zusammenhänge und Fehlentwicklungen aufzuzeigen, die zum Zusammenbruch des einstmals erfolgreichen Energiekonzerns führten. Im Fokus stehen die strategischen Entscheidungen, die Finanzierungsstrategien, sowie die Rolle von Special Purpose Entities (SPEs) im Kontext der Krise.
- Die Entwicklung und die strategischen Geschäftsfelder von Enron
- Die Bedeutung und Rolle von SPEs in der Finanzierungsstrategie von Enron
- Die Ursachen für die Instabilität der SPE-Transaktionen
- Die Folgen der Krisen für das Unternehmen und den Markt
- Die ethischen Aspekte und die Kultur von Enron
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bietet eine Einleitung in die Thematik und führt in die Problematik der Enron-Krise ein. Kapitel 2 betrachtet die Vorgeschichte des Unternehmens und beleuchtet die strategischen Geschäftsfelder, die zum Aufstieg und schließlich zum Fall von Enron führten. Kapitel 3 analysiert die Strategien des Unternehmens und beleuchtet die ersten Probleme, die in der Entwicklung auftraten. Kapitel 4 befasst sich mit Enrons Finanzierung durch Special Purpose Entities (SPEs) und erklärt die Funktionsweise dieser Finanzierungsform. Abschließend werden die Instabilitäten dieser Transaktionen diskutiert und in den Kontext der Unternehmenskrise gestellt.
Schlüsselwörter
Enron, Unternehmenskrise, Energiekonzern, Finanzierungsstrategien, Special Purpose Entities (SPEs), Asset-Light Strategie, Chewco Transaktion, LJM Transaktionen, Raptor Zweckgesellschaften, Mark-to-Market Buchführung, Ethik, Unternehmenskultur.
- Quote paper
- Alexander Lahmann (Author), 2003, Die Unternehmenskrise Enron - Eine Analyse der Krisenursachen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20176