Eines der folgenreichsten Ereignisse der mittelalterlichen Geschichte ist in seinen Ursachen und Ablauf bis jetzt immer noch ungeklärt: Die Kaiserkrönung Karls des Großen im Jahre 800. Zum ersten Mal entstand eine klare Abgrenzung zum byzantinischen Herrschaftsanspruch und mit dem mittelalterlichen Kaisertum wurde die antike Kaiseridee verchristlicht.
Karl der Große, der auch als „Vater Europas“ bezeichnet wird, gilt auch heute noch als eine der bedeutendsten Personen des Mittelalters. Während seiner Herrschaftszeit erfuhr das Frankenreich seine größte Ausdehnung, innerhalb dessen alle germanischen Volksstämme vereint waren. Am 25. Dezember nahm er die Kaiserwürde im Petersdom in Rom an. Der genaue Ablauf der Krönungszeremonie ist aufgrund der nebelhaften Quellenlage schwer eindeutig nachzuvollziehen. Auch die Hintergründe, die zur Krönung Karls des Großen führten, werden in den vorhandenen Quellen unterschiedlich beschrieben. Über den groben historischen Hintergrund gibt es allerdings auch fundierte Fakten. Im Verlauf des 8. Jahrhunderts kommt es zu einer ständig zunehmenden Entfremdung des Papsttums von den Kaisern in Konstantinopel, dies entsprach einer wachsenden Hinwendung zur neuen Großmacht des karolingischen Frankenreiches. Des Weiteren beschleunigte vermutlich auch der Tod des Papstes Hadrian und der Amtsantritt seines Nachfolgers Leo III. den Weg zur Kaiserkrönung.
Ziel dieser Arbeit soll es sein, die Dornenhecke, welche sich durch mannigfache Thesen vor der Kaiserfrage aufgerichtet hat und mittlerweile so dicht geworden ist, dass die Tatsachen selbst nur noch schwer zu erkennen sind, etwas zu lichten. Dies erweist sich aufgrund der bereits angesprochenen undurchsichtigen Literatur- und Quellenlage als äußerst kompliziert.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Zentrale Fragestellung und methodische Vorgehensweise
- Literatur und Quellenlage
- Der Weg zur Kaiserkrönung
- Karl der Große und die Karolinger
- Ereignisse bis zum Vorabend der Kaiserkrönung
- Die Kaiserkrönung
- Einhard: Vita Karoli Magni
- Annales Regni Francorum
- Lorscher Annalen
- Kritik
- Gründe für die Ernennung zum Kaiser
- Folgen und Auswirkungen der Kaiserkrönung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Kaiserkrönung Karls des Großen im Jahre 800 und analysiert die Ursachen, den Ablauf sowie die Folgen dieses bedeutsamen historischen Ereignisses. Die Analyse befasst sich mit den Quellen und dem historischen Kontext, der zu dieser Krönung führte.
- Das Aufkommen und die Bedeutung der Karolinger im Frankenreich
- Die Beziehung zwischen dem fränkischen Königreich und dem Papsttum in Rom
- Die Rolle der Quellen für die Analyse der Kaiserkrönung
- Die politische und religiöse Bedeutung der Kaiserkrönung
- Die Folgen der Kaiserkrönung für das Frankenreich und Europa
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor und skizziert die methodische Vorgehensweise. Sie beleuchtet die Bedeutung der Kaiserkrönung Karls des Großen und die Herausforderungen, die sich aus der komplexen Quellenlage ergeben.
Das zweite Kapitel beleuchtet den Aufstieg der Karolinger und die Herrschaft Karls des Großen. Es werden die prägenden Ereignisse bis zum Vorabend der Kaiserkrönung dargestellt, einschließlich der Beziehungen zwischen dem Frankenreich und dem oströmischen Reich.
Das dritte Kapitel fokussiert auf die Kaiserkrönung selbst und analysiert die wichtigsten Quellen. Es werden die unterschiedlichen Perspektiven der Quellen und die Herausforderungen bei der Rekonstruktion der Ereignisse beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Kaiserkrönung, Karolinger, Papsttum, Frankenreich, Byzanz, Quellenkritik, Einhard, Vita Karoli Magni, Annales Regni Francorum, Lorscher Annalen, mittelalterliche Geschichte, politische Geschichte, Religionsgeschichte, Historiografie.
- Quote paper
- Lisa Otten (Author), 2012, Die Kaiserkrönung Karls des Großen im Jahre 800, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201622