Der Film „Kuhle Wampe oder Wem gehört die Welt“ ist 1932 in Deutschland erschienen. Er stellt Brechts letzte öffentliche Aufführung in der Weimarer Republik dar. „Kuhle Wampe“ kann als eine Art Mischung aus Spiel- und Dokumentarfilm angesehen werden und enthält darüber hinaus Elemente eines Musikfilms. Das Drehbuch des von Slaton Dudow gedrehten Films schrieb Bertolt Brecht, der Schöpfer des Begriffes des epischen Theaters. Brecht grenzte das epische vom aristotelischen Theater ab.
Diese Abgrenzung ist Inhalt des ersten Teils dieser Arbeit. Hier soll auf die einzelnen Aspekte und Effekte des epischen Theaters im Vergleich zum aristotelischen Theater eingegangen werden, wobei Punkte wie der Verfremdungseffekt, der Einsatz von Musik und Besonderheiten im Bühnenaufbau und der Beleuchtung etc. angesprochen werden sollen.
Im zweiten Teil wird im Rahmen der Filmanalyse von „Kuhle Wampe auf folgende Punkte eingegangen: Zunächst erfolgt die Inhaltsanalyse, in der neben der Beschreibung des Inhalts auch die zentrale Frage- und Problemstellung des Filmes herausgearbeitet wird. Anschließend werden in der Figurenanalyse die einzelnen Charaktere beschrieben. Auch deren Sprache und das Erscheinungsbild der Figuren werden ein Thema sein. In der Normen- und Werteanalyse wird beabsichtigt, die Normen und Werte, die der Film zu vermitteln versucht, aufzuzeigen und die Intention Brechts und des Regisseurs darzustellen. Anschließend folgt eine kurze Darstellung filmästhetischer Aspekte, wie Kameraeinstellungen, Ton und Montage.
Im letzten Teil soll aufgezeigt werden, welche Aspekte des epischen Theaters Dudow und Brecht im Film „Kuhle Wampe“ einsetzen und inwiefern sich diese filmisch adaptieren lassen. So experimentiert der Film beispielsweise mit der Genre-Zersetzung, indem er zunächst nach Art eines Reportagefilms gedreht ist und einer desillusionierend-enthüllenden Tendenz folgt, dann aber diese Konventionen durchbricht, indem er beginnt, den Regeln des Spielfilms zu gehorchen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Dramatisches versus Episches Theater
- Eine Gegenüberstellung
- Der Verfremdungseffekt
- Der Schauspieler und das Publikum
- Die Verwendung von Musik im Epischen Theater
- Bühnenbau und Beleuchtung im Epischen Theater
- Der Film „Kuhle Wampe" — Eine Analyse
- Daten zum Film
- Inhaltsanalyse
- Normen- und Werteanalyse
- Elemente des Epischen Theaters im Film „Kuhle Wampe"
- Die Anwendung des Verfremdungseffektes
- Die Verwendung von Musik
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der filmischen Adaption des Brechtschen Epischen Theaters am Beispiel des Films „Kuhle Wampe oder Wem gehört die Welt?". Das Ziel ist es, die Übertragbarkeit der Elemente des epischen Theaters auf filmische Werke zu analysieren und zu zeigen, wie diese im Film „Kuhle Wampe" zum Einsatz kommen.
- Dramatisches versus Episches Theater: Die Arbeit beleuchtet die grundlegenden Unterschiede zwischen dem aristotelischen und dem epischen Theater, wobei der Fokus auf den Verfremdungseffekt, die Rolle des Schauspielers und die Verwendung von Musik liegt.
- Analyse des Films „Kuhle Wampe": Die Arbeit untersucht die Handlung, die Figuren und die Werte des Films, um die Kritik an der Sozialpolitik und der Arbeiterklasse in der Weimarer Republik aufzuzeigen.
- Elemente des Epischen Theaters im Film: Die Arbeit analysiert, wie der Verfremdungseffekt und die Musik im Film „Kuhle Wampe" eingesetzt werden, um die Distanzierung des Zuschauers von der Handlung und die kritische Betrachtung der gezeigten Umstände zu fördern.
- Übertragbarkeit des Epischen Theaters auf den Film: Die Arbeit untersucht, inwieweit die Elemente des epischen Theaters auf filmische Werke adaptierbar sind und welche Auswirkungen dies auf die Rezeption des Films hat.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Film „Kuhle Wampe" vor und skizziert die zentralen Themen der Arbeit. Im ersten Teil werden die Unterschiede zwischen dem dramatischen und dem epischen Theater anhand von Aspekten wie dem Verfremdungseffekt, dem Einsatz von Musik und dem Bühnenaufbau erläutert.
Der zweite Teil widmet sich der Filmanalyse von „Kuhle Wampe". Hier werden die Handlung, die Figuren und deren Sprache, sowie die Normen und Werte, die der Film zu vermitteln versucht, beschrieben.
Im dritten Teil werden die Elemente des epischen Theaters, die Dudow und Brecht im Film „Kuhle Wampe" einsetzen, im Detail betrachtet. Dabei wird insbesondere auf den Verfremdungseffekt und die Verwendung von Musik eingegangen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das epische Theater, Bertolt Brecht, den Film „Kuhle Wampe", Verfremdungseffekt, Musik im Film, Sozialkritik, Arbeiterklasse, Weimarer Republik, Solidarität.
- Arbeit zitieren
- Sandro Abbate (Autor:in), 2012, "Kuhle Wampe oder wem gehört die Welt" - Filmische Adaption des Brechtschen Epischen Theaters, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201522
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