Ziel dieser Arbeit ist es, Grundtendenzen bzgl. der Übersetzbarkeit von Alice an ausgewählten Übersetzungsproblemen und deren Lösungsversuchen herauszuarbeiten. Eingangs wird hierzu ein Einblick in übersetzungstheoretische Vorüberlegungen gegeben, wobei zunächst die Grundelemente der Alice-Erzählungen und die Problemfelder der Übersetzung knapp identifiziert werden. Bei den Problemfeldern handelt es sich um Eigennamen und Kapitelüberschriften, Parodien bekannter Gedichte und Kinderlieder, Wortspiele und Neologismen. Anschließend werden einige Konzepte und Begriffe aus der Übersetzungswissenschaft, die Übersetzern als theoretische Hilfsmittel dienen können, betrachtet. Diesem übersetzungstheoretischen Fundament folgt ein Überblick über Carrolls Affinität zur Sprache und Sprachspielereien. Jener Überblick lässt verstehen, warum Alice so viele übersetzungstechnische Problemfelder enthält, die daraufhin in der oben genannten Reihenfolge im Detail analysiert werden. Das Problemfeld der Wortspiele erfährt dabei eine auf sprachwissenschaftlichen Eigenschaften basierende Untergliederung in die phonologische, polysemantische und idiomatische Ebene. Jedes der Problemfelder wird anhand aussagekräftiger Beispiele aus dem Originaltext charakterisiert; wo sinnvoll werden spezielle Übersetzungsstrategien angegeben. Danach werden zu jedem Beispiel bzw. nun auch übersetzungstechnischem Problemfall deutsche Übersetzungen herangezogen, verglichen und so die Schwierigkeiten, aber auch die Möglichkeiten der adäquaten Übersetzung demonstriert. Bei den verwendeten Übersetzungen handelt es sich um die AiW-Versionen von Antonie Zimmermann und Walther G. Schreckenbach, und um die AiW- und TLG-Versionen von Christian Enzensberger, Günther Flemming und Barbara Teutsch. Die Arbeit schließt mit einer kritischen Betrachtung zur Übersetzbarkeit der Sprachspiele in Alice und einem zusammenfassenden Resümee der verglichenen deutschen Übersetzungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemfelder der Übersetzung in Alice und ihre Lösung
- Theoretische Vorüberlegungen der Übersetzung
- Identifikation der Problemfelder
- Konzepte und Begriffe der Übersetzungswissenschaft
- Carrolls Affinität zur Sprache und Sprachspielereien
- Eigennamen und Kapitelüberschriften
- Parodien bekannter Gedichte und Kinderlieder
- Wortspiele
- Phonologische Ebene
- Polysemantische Ebene
- Idiomatische Ebene
- Neologismen
- Theoretische Vorüberlegungen der Übersetzung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Herausforderungen der Übersetzung von Lewis Carrolls „Alice's Adventures in Wonderland“ und „Through the Looking-Glass and What Alice Found There“ ins Deutsche, insbesondere die Schwierigkeiten, die durch die zahlreichen Sprachspiele in den Texten entstehen. Der Fokus liegt dabei auf der Identifizierung von Übersetzungsproblemen, der Analyse von Übersetzungstechniken und der Bewertung der Qualität von Übersetzungen.
- Die Bedeutung von Sprachspielen als charakteristisches Merkmal von Carrolls Werken
- Die spezifischen Herausforderungen der Übersetzung von Wortspielen, Parodien, Neologismen und anderen sprachlichen Besonderheiten
- Die Analyse verschiedener Übersetzungstechniken, die von deutschen Übersetzern angewandt werden
- Die Vergleichende Bewertung der Qualität von Übersetzungen und deren Auswirkungen auf die Rezeption der Texte im Deutschen
- Die Einordnung der Übersetzungsprobleme in den Kontext der Übersetzungswissenschaft und der literarischen Analyse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung der Werke Alice's Adventures in Wonderland (AiW) und Through the Looking-Glass and What Alice Found There (TLG) für die viktorianische Kinder- und Jugendliteratur und den anhaltenden Erfolg der beiden Romane vor. Sie beleuchtet die Vielschichtigkeit der Alice-Geschichten, die es ermöglicht, die Handlung aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, sowie die Rolle des Sprachspiels als wichtiges Element der humoristischen Wirkung. Die Einleitung erläutert außerdem die Herausforderungen, die sich sowohl für englische Muttersprachler als auch für Übersetzer aus der Fülle an Sprachspielen ergeben.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den Problemfeldern der Übersetzung in Alice und deren möglichen Lösungen. Zunächst werden grundlegende Konzepte und Begriffe der Übersetzungswissenschaft eingeführt, die als theoretische Hilfsmittel dienen können. Anschließend wird Carrolls Affinität zur Sprache und seinen Sprachspielereien beleuchtet, um den Ursprung der Übersetzungsprobleme zu verstehen. Im Anschluss daran werden verschiedene Problemfelder der Übersetzung im Detail analysiert, darunter Eigennamen und Kapitelüberschriften, Parodien bekannter Gedichte und Kinderlieder, Wortspiele und Neologismen. Die Analyse der Wortspiele erfolgt dabei in drei Unterkategorien: phonologische, polysemantische und idiomatische Ebene. Anhand von Beispielen aus dem Originaltext und verschiedenen deutschen Übersetzungen werden die Herausforderungen und Möglichkeiten der Übersetzung von Sprachspielen verdeutlicht.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Sprachspiele, Übersetzung, Lewis Carroll, Alice's Adventures in Wonderland, Through the Looking-Glass and What Alice Found There, Humor, Übersetzungstechniken, deutsche Übersetzungen, Vergleichende Analyse, Übersetzungswissenschaft, Literaturkritik, Viktorianische Literatur.
- Quote paper
- Michael Schiller (Author), 2012, Sprachspiele in Lewis Carrolls 'Alice' und das Problem ihrer Übersetzung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201460