Wie ist die katholische Konfessionalisierung zu charakterisieren?
Zunächst geht es darum, die verschiedenen Besonderheiten der katholischen Konfessionalisierung hervorzuheben und dabei zu untersuchen, ob diese Besonderheiten bei allen Konfessionen festzustellen sind, oder es sich um rein katholische Spezifika handelt. Dabei bezeichnet man nach Reinhard die katholische Konfessionalisierung „als ein tendenziell konservatives Einschmelzen von unvermeidlichen Innovationen in ein gegebenes System und zwar deswegen, weil die katholische Kirche aus der Not, die „alte Kirche“ zu sein, eine Tugend zu machen und ihre einmaligen institutionellen Reserven auszuspielen weiß“.
Welches sind die Besonderheiten der katholischen Konfessionalisierung?
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Verlauf des Konzils
1.1. Politische Vorgeschichte
1.2. Die Einberufung des Konzils von Trient
1.3. Die Absicht des Konzils
1.4. Organisation des Konzil
1.5. Entscheidende Ereignisse des Konzils
2. Die Konzilsdekrete
2.1. Abgrenzung gegenüber den Protestanten als wichtiges Motiv des Konzils
2.2. Die dogmatischen Grundlagen und deren Erstellung
2.3. Konfessionalisierung bei der Erstellung des Rechtfertigungsdekretes
2.4. Was bleibt vom Konzil festzuhalten?
3. Umsetzung des Konzils im Dekanat Vechta
3.1. Beginn der katholischen Konfessionalisierung im Oldenburger Münsterland 1613
3.2. Der fürstbischöfliche Staat und die Verwaltungsreform im Bistum Münster
3.3. Welche Rolle spielten die Pfarrer bei der Konfessionalisierung?
3.4. Umsetzung der Dekrete in der gemeinde und der ländlichen Gemeinschaft
4. Schlussfolgerungen und abschließende Bemerkungen
Quellen- und Literaturverzeichnis
Einführung
Wie ist die katholische Konfessionalisierung zu charakterisieren?
Zunächst geht es darum, die verschiedenen Besonderheiten der katholischen Konfessionalisierung hervorzuheben und dabei zu untersuchen, ob diese Besonderheiten bei allen Konfessionen festzustellen sind, oder es sich um rein katholische Spezifika handelt.[1] Dabei bezeichnet man nach Reinhard die katholische Konfessionalisierung „als ein tendenziell konservatives Einschmelzen von unvermeidlichen Innovationen in ein gegebenes System und zwar deswegen, weil die katholische Kirche aus der Not, die „alte Kirche“ zu sein, eine Tugend zu machen und ihre einmaligen institutionellen Reserven auszuspielen weiß“[2].
Welches sind die Besonderheiten der katholischen Konfessionalisierung?
1. Die Bindung des Glaubens an die Institution Kirche
„Streng genommen ist im Katholizismus sogar die heilige Schrift Produkt der Kirche, während in idealtypischer Zuspitzung im Protestantismus die Schrift die Kirche hervorbringt.“[3] Daraus folgt, dass die katholische Kirche im Konfessionalisierungsprozess über eine starke Bindung der Theologie an die Institution Kirche verfügt, die ihr einen stabileren Rahmen als der Protestantismus verleiht.
2. Bindung des Glaubens und des religiösen Lebens an die Tradition
Die alte Kirche bestand aus ihrem Selbstverständnis heraus darauf, auch als neue „Konfessionskirche“ die alte allgemeine Kirche zu sein. Sie spielt von Anfang an das Argument der ungebrochenen Tradition gegen die Reformatoren aus, auch wenn sie im Zuge ihrer Reformen die Tradition selektiv nutzt. Das Festhalten an der Tradition verleiht der Kirche einerseits Angriffsflächen für ihre Kritiker, andererseits verleiht es ihr eine besondere Stärke.[4]
3. Institutionelle Reserven der Kirche
In der alten Kirche blieb ein rechtliches und institutionelles Skelett erhalten. Dies bildete für die katholische Kirche im Zeitalter der Konfessionalisierung einen enormen Vorteil gegenüber den Protestanten, die diese Institutionen erst ausbilden mussten. Es existierten z. B. Kirchen und Pfarreien weiter, die Orden übernahmen wichtige Funktionen v. a. in der Mission, die hierarchische Ordnung mit dem Papst an der Spitze hatte Bestand. Letztlich bot auch das Konzil die Möglichkeit, die Reform der Kirche zu beginnen.[5]
4. Der Klerus als geistlicher Stand
Ebenso wie dem Festhalten von Tradition und Institution beharrte die alte Kirche auf dem Charakter des Klerus.
Nach dem Konzil von Trient waren die neuen tridentinischen Pfarrer die einigende Klammer zwischen Gemeinde und Frühneuzeitlicher Kirche. Als solche hatten die Pfarrer mehrere Aufgaben: Sie sollten die Integration und Unterordnung der Gemeinde in die Konfessionskirche sicherstellen, darüber hinaus waren sie Repräsentanten der Pfarrgenossenschaft und des von ihnen mitgestalteten Rechtssystems.[6] Wie aber war die Persönlichkeit dieser Kleriker einzuschätzen? Die Pfarrer, die sich für die Gemeinden engagierten, wurden von diesen besonders wertgeschätzt. Für das Selbstverständnis dieser Kleriker ist genauso deren persönliche Berufung entscheidend gewesen, „d.h. die wertrationale Orientierung an ein Kleriker- und Gemeindeideal, was die Befolgung der evangelischen Räte Gehorsam, Armut und Keuschheit ermöglichte“.[7]
5. Die Orden und deren Bedeutung für die katholische Konfessionalisierung
Die Orden sind integraler Bestandteil der Konfessionalisierung gewesen. „Im Zuge der Expansion des konfessionellen Bildungswesens haben sie aber als Erzieher diesen ihren Idealen eine weite Verbreitung schaffen können.“[8] Für den Seelsorgernachwuchs und die Beamten des frühmodernen Staates bedurfte es Gymnasien und Universitäten. Es waren vor allem die Jesuiten, die Gymnasien und Universitäten leiteten. „Allein in Westfalen z. B. bauten sie sieben bedeutende Gymnasien auf: Paderborn 1585, Münster 1589, Osnabrück 1624, Siegen 1626, Coesfeld 1627, Meppen 1642, Essen, 1666.“[9] Die jesuitische Bildungsreform schuf Typen humanistisch-frommer Bildungsuniversitäten. Dabei stand natürlich die Ausbildung von Seelsorgern im Mittelpunkt.[10]
6. Katholische Kirche und Staat
Allgemein gilt für alle Konfessionskirchen, dass das Verhältnis von Kirche und Staat nie von der jeweiligen Theologie, sondern immer von den realen politischen Machtverhältnissen abhing. Dies gilt auch für die katholische Kirche. Für das Verhältnis zwischen Kirche und Staat bei der katholischen Konfessionalisierung gibt es einige Kennzeichen: Die katholischen Landesherren mischten sich anders als die evangelischen in der Regel nicht in die inneren Glaubensangelegenheiten der Kirche ein. Allerdings galt dies nur, solange die Interessen des Staates nicht gefährdet waren. Dennoch behielt die katholische Kirche ein hohes Maß an Eigenständigkeit bei und wurde dabei oft zum Kontrahenten der Obrigkeit.[11]
7. Katholische Kirche und Mission
Anders als bei den Protestanten verlief die Mission auf katholischer Seite, vor allem in Übersee, äußerst erfolgreich. Voraussetzung dafür war die Zusammenarbeit von Kirche und Staat. „Missioniert werden konnte nämlich nur mit Hilfe der Staaten, die damaligen Kolonialmächte waren ausnahmslos und entschieden katholisch, so dass für Protestanten kein Raum blieb.“[12] Hauptgrund für den Erfolg der katholischen Mission aber war das Engagement der Orden. Nur sie konnten das damals notwendige Personal und die Strukturen für die Mission sicherstellen.
8. Werk- und Volksfrömmigkeit
Die katholische Kirche hielt im Gegensatz zu den evangelischen Kirchen an den Guten Werken fest. Frömmigkeitsformen wie z. B. Wallfahrten boten im Konfessionalisierungsprozess einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den anderen Kirchen. Denn nach Zeedens Überlegungen habe das Weiterleben katholischer Überlieferungen im Luthertum gezeigt, dass im Volk noch lange ein Bedürfnis nach solchen altkirchlichen Ritualen vorhanden gewesen sein muss.[13]
Die katholische Kirche konnte an dieses vorhandene Bedürfnis anknüpfen und war deshalb gegenüber den anderen Kirchen im Vorteil.
Diese oben aufgeführten Besonderheiten der katholischen Konfessionalisierung werden anhand von Beispielen bei der Erstellung der Konzilsdekrete sowie der Umsetzung der Dekrete von Trient im Dekanat Vechta näher untersucht. Dabei wird in der ersten Linie auf den Prozess der Konfessionalisierung bei der Erstellung des Rechtfertigungsdekretes eingegangen.
Die katholische Konfessionalisierung als Reform?
Die katholische Konfessionalisierung kann als konservative Reform bezeichnet werden. Im Zeitalter der Konfessionalisierung konnte dies durchaus als Vorteil gegenüber den Protestanten dienen. Die katholische Kirche konnte nämlich die notwendigen Innovationen in ein bereits etabliertes theologisches und institutionelles System einbinden, was bei den Protestanten erst aufgebaut werden musste.
Stand der Forschung und Quellenlage
Ziegler stellt die These auf, dass bereits die Frage nach der katholischen Konfessionalisierung falsch formuliert sei. „Denn da es in der alten Kirche streng genommen keinen Bruch in Theologie und Leben gegenüber den vorreformatorischen Kirchen gegeben habe, seien die Vorgänge in ihr mit denjenigen in den per definitionem innovatorischen Reformationskirchen nicht vergleichbar.“[14] Dieser These hält Reinhards Konfessionalisierungskonzept entgegen: Auch in der alten Kirche habe es Brüche sowie den Wandel des religiösen Bewusstseins im Volk gegeben. Desgleichen sei der im Konfessionalisierungsprozess entstandene Katholizismus etwas anderes als die Kirche des Mittelalters. Nach dem Abschluss des Konzils und dessen Umsetzung war nämlich aus der alten Kirche eine moderne Konfessionskirche geworden.[15] Reinhard geht in seinem Konfessionalisierungskonzept weiterhin davon aus, dass die breite Bevölkerung Europas im Mittelalter nur unter einem dünnen Firnis heidnisch geblieben war und erst von den verschiedenen Konfessionskirchen zu einem christlichen Glauben geführt worden seien.[16] In der Forschung geht weiterhin Jean Delumeau von der These aus, dass die Konfessionalisierung im 16./17. Jahrhundert erstmals zur Christianisierung einer bis dahin heidnischen Bevölkerung geführt habe.[17] Dem haben Historiker des Mittelalters widersprochen, denn die katholische Reform bedeutete nicht den Übergang vom Heidentum zum Christentum, sondern die geplante Einführung eines neuen „römisch-katholischen Bekenntnisses“.[18] Außerdem wurde dem entgegengehalten, dass das christliche Volk auf dem Land bereits in vorreformatorischer Zeit das religiöse Angebot der Kirche aufgegriffen, aber in seinem Sinne umgestaltet habe. Laut Marc Fosters Studie über die „Gegenreformation“ im Bistum Speyer wurzelte katholisches Bewusstsein vor allem in der Behauptung der traditionellen Religion der Gemeinden.[19] Es scheint also gesichert, dass die bäuerlichen Massen lange in ihrem alten Glauben verharrten und so die katholische Reform ermöglichte.[20]
1. Verlauf des Konzils
1.1. Politische Vorgeschichte
Wie kam es zum Konzil von Trient?
Für die Vorgeschichte des Konzils galt als Vorbedingung, „dass Frieden unter den christlichen Fürsten herrschte und sie damit einverstanden waren, „ihre“ Bischöfe und Gesandten zu schicken.“[21] Hintergrund der Auseinandersetzungen um das Konzil bildete das Zerwürfnis zwischen Kaiser Karl V. und König Franz I. von Frankreich um Italien. Die Kämpfe um Mailand begannen mit dem Tod des letzten Sforza 1536. Der regierende Papst Paul III. versuchte zwischen den Parteien einen Friedenschluss zu vermitteln. Mit dem erzielten Waffenstillstand von Nizza war 1538 der Krieg ohne Friedensvertrag zu Ende. „Man besprach eine zukünftige Zusammenarbeit in der Türken- und Glaubensfrage; indessen blieben das im Krieg besetzte Savoyen und Piemont in französischer Hand.“[22] Von nun an war für den Kaiser die „pacification d`Allemaigne“ in religiöser und politischer Hinsicht von Bedeutung. 1541 berief der Kaiser auf dem Reichstag von Regensburg ein Religionsgespräch ein, an dem Theologen beider Seiten beteiligt waren. Mehrere Gründe führten zum Scheitern dieses Gespräches: Eine Gruppe katholischer deutscher Fürsten war gegen die Ausgleichspolitik des Kaisers, an der römischen Kurie gab es viele Gegner dieser Ausgleichslösung. Sowohl Luther als auch sein Kontrahent, der bayerische Kanzler Johann von Eck, waren ebenso gegen eine Verhandlung.[23] Was waren die Kennzeichen der neuen Religionspolitik des Kaisers?
Nach dem Scheitern des Regensburger Religionsgesprächs gelang es Karl V. seine diplomatische und finanzielle Überlegenheit gegenüber seinen Gegnern auszuspielen. Die Ziele des Kaisers waren dabei die Herstellung der monarchischen Einheit in Europa sowie die Wiederherstellung der verloren gegangenen Religionseinheit im deutschen Reich. Die Einberufung des Konzils nach Trient 1542 durch Paul III. verhinderte der erneute Ausbruch des Krieges mit Frankreich. Eine von Frankreich geführte Allianz, die die Türken, die nordeuropäischen Mächte sowie den Herzog von Geldern umfasste, versuchte die habsburgische Dominanz zu brechen.[24] Entscheidend für den Kriegsverlauf war die Haltung der Reichsstände. „Auf dem Speyrer Reichstag 1544 machte der Kaiser den Protestanten so weitgehende Zugeständnisse, dass ihn das Totum der Stände gegen Frankreich unterstützte.“[25] Nach dem Sieg über Frankreich und dem anschließenden Frieden von Crépy 1544 wurde Franz I. von Frankreich zur Teilnahme am Konzil verpflichtet. Ebenso gelang mit französischer Hilfe die Abwehr der Türkengefahr durch einen Vertragsschluss mit ihnen.[26] Mit der nun gesicherten Teilnahme der französischen Delegation konnte die Einberufung des Konzils nach Trient beginnen, wo seit 1542 die päpstlichen Legaten warteten.[27]
1.2. Die Einberufung des Konzils von Trient
Als Papst Paul III. am 19.11. 1544 das Konzil für das nächste Frühjahr nach Trient einberief, nannte er in seiner Einberufungsbulle den ersten Grund für die Kirchenversammlung: „dass die Zwietracht in der Religion, welche die Einheit der Kirche so beklagenswert zerreißt, gänzlich beseitigt werde und die irrenden Schafe zur Herde des Herrn zurückgeführt werden.“[28] Das Konzil von Trient hatte noch zwei weitere Ziele: Die Förderung der Reform im Christlichen Volk und die Befreiung vom Joch der Ungläubigen.[29] Die Eröffnung des Konzils in Trient wurde auf Sonntag, den 15. März 1545 festgesetzt. Das Konsistorium vom 19. November stellte die Abordnung der Kardinäle für das Konzil zusammen. Dafür wurden 13 Kardinäle gewählt. Danach begann die Wartezeit auf die Eröffnung des Konzils.[30] „Im Laufe des Aprils erschien es immer noch sehr fraglich, wann das Konzil eröffnet würde. Am 3. Mai, den der Papst in einer Botschaft vom 23. April bestimmt hatte, wäre etwa ein Dutzend Bischöfe zugegen gewesen.“[31] Die erneute Verschiebung der Eröffnung des Konzils hing mit den veränderten Zielen Kaiser Karls V. gegenüber den deutschen Protestanten zusammen. „Sie waren nicht mehr wie in Speyer von einer Toleranzpolitik geprägt. Jetzt plante er vielmehr den Krieg gegen den Schmalkaldischen Bund.“[32] Der Kaiser versuchte einen Militärpakt mit dem Papst gegen den Bund zu schließen: Daher musste die Eröffnung des Konzils verschoben werden. In einer Vereinbarung mit dem Kardinallegaten Allessandro Farnese, dem Enkel Pauls III., wurde vom Kaiser dieses Bündnis mit dem Papst im Frühsommer 1545 geschlossen. Diesem Bündnis zu Folge verpflichtete sich der Papst dazu, den Kaiser mit Truppen und Geld zu unterstützen, sowie das Konzil einvernehmlich mit dem Kaiser einzuberufen. Im Gegenzug sollte Karl V. für das Erscheinen der Deutschen auf dem Konzil sorgen.[33] Jedoch konnte der Krieg aufgrund mangelnder Vorbereitungen erst im nächsten darauf folgenden Jahr beginnen, so dass das Konzil erneut verschoben werden musste. Wegen der langen Wartezeit sprachen sich immer mehr Teilnehmer des Konzils für eine Verlegung des Konzils aus. Der Kaiser lehnte die Pläne kategorisch ab. Nun war die Zeit der ständigen Verschiebungen des Konzils vorüber. „Das Konsistorium vom 6. November setzte die Eröffnung dann endgültig auf den dritten Adventssonntag den 13. 12. 1545 fest.“[34] Damit konnte das Konzil nach fast 25-jähriger Wartezeit beginnen.
1.3. Die Absicht des Konzils
Eines der Hauptziele des Konzils war, wie schon erwähnt, die verloren gegangene Einheit der europäischen Christenheit wiederzugewinnen. Wie aber sollte das Konzil dieses Ziel erreichen?
Beim Abschluss des Konzils am 3.12. 1562, sagte Bischof Girolamo Raggazoni, dass es wünschenswert gewesen wäre, die Protestanten hätten am Konzil teilgenommen. Weiterhin erklärte er jedoch, dass man auch ohne sie die notwendigen Entscheidungen für den Glauben getroffen habe.[35] Hier wird deutlich, dass die Abgrenzung gegenüber den anderen Konfessionen ein weiteres wesentliches Merkmal der Konfessionalisierung, also auch der katholischen Reform, gewesen ist.
1.4. Organisation des Konzils
Was die Teilnehmerzahl des Konzils angeht, so waren während der gesamten ersten Sitzungsperiode niemals gleichzeitig mehr als 70 Prälaten anwesend.[36] Das Konzil stellte nach Organisation und Verfahren eine den römischen Vorstellungen entsprechende Versammlung dar: „Der Papst leitete, durch Legaten, in deren Person er gegenwärtig sei, die Sitzungen.“[37] „Diese Legaten allein hatten das Propositionsrecht inne.“[38] Das Propositionsrecht bedeutete, dass sie allein das Recht hatten, über Vorlagen zu diskutieren und abstimmen zu können.[39] Im weiteren Verlauf des Verfahrens mussten die Dekrete vom Papst bestätigt und in Kraft gesetzt werden.[40] Hinsichtlich des Stimmverfahrens bleibt folgendes festzuhalten: „Abgestimmt wurde in Trient nach Köpfen der Stimmberechtigten, nicht nach Nationen, wie es in Pisa und Konstanz, allerdings nicht mehr in Basel geschehen war.“[41] Abstimmungsberechtigt waren dagegen nur die Bischöfe, einschließlich der Weihbischöfe, die Generaloberen der Bettelorden und die mit Stimmrecht versehenen Äbte der Kongegrationen. Damit kam die Vorherrschaft der Bischöfe gegenüber den übrigen Amtsträgern der Kirche, wie z.B. den Pfarrern zum Ausdruck.[42]
[...]
[1] Vgl.: Reinhard: Was ist katholische Konfessionalisierung? In: Die katholische Konfessionalisierung, hrsg. von Wolfgang Reinhard und Heinz Schilling, Gütersloh, 1995, S.437.
[2] Zit. nach: Reinhard: ebd., S.419f.
[3] Zit. nach Reinhard: ebd. S.439.
[4] Vgl. dazu: Reinhard: ebd..
[5] Vgl. zu diesem Abschnitt: Reinhard: Was ist Konfessionalisierung? , S.441.
[6] Vgl. dazu: Freitag: Pfarrer, Kirche und ländliche Gemeinschaft: das Dekanat Vechta 1400 – 1803, Bielefeld, 1998, S.355.
[7] Zit. nach: Freitag: ebd., S. 355.
[8] Zit. nach: Reinhard: ebd., S.443.
[9] Zit. nach: Schmidt: Konfessionalisierung im 16. Jahrhundert, München, 1992, S.43.
[10] Vgl. dazu: Schmidt: ebd. S.43f.
[11] Vgl. dazu: Reinhard: ebd., S.445.
[12] Zit. nach: Reinhard: ebd., S.447.
[13] Vgl.: Reinhard: ebd.; S.448.
[14] Zit. nach: Reinhard: Was ist katholische Konfessionalisierung? S. 437.
[15] Vgl. dazu: Reinhard: ebd.; S.438.
[16] Vgl. zu diesem Abschnitt: Reinhard: ebd., S.449.
[17] Vgl.: Reinhard: ebd..
[18] Vgl.: Smolinsky, Heribert: Die Zeit der Konfessionen: (1530-1620/30), hrsg. von Heribert Smolinsky, in Die Geschichte des Christentums, hrsg. von Norbert Brox…,Bd. 8. Freiburg, 1992, S. 306.
[19] Vgl. dazu: Reinhard: ebd., S.449.
[20] Vgl.: Smolinsky: Die Zeit der Konfessionen, S.302.
[21] Zit. nach: Smolinsky: Die Zeit der Konfessionen, S.256.
[22] Zit. nach: Lutz: Reformation und Gegenreformation, S.48.
[23] Vgl. zu diesem Abschnitt: Lutz: ebd., S.49.
[24] Vgl.: Lutz: ebd.; S.50.
[25] Zit. nach: Lutz: ebd.
[26] Vgl.: Lutz: ebd.
[27] Vgl.: Smolinsky: Die Zeit der Konfessionen , S.256.
[28] Vgl. Concilium Tridentinum (CT),ed. Societatis Goerresiana, Friburgi 1901ff.Bd.4, S.386.,zit. nach: Ganzer: Das Konzil von Trient und die katholische Konfessionalisierung. In : Reinhard: Die katholische Konfessionalisierung, S. 51.
[29] Vgl.: Brosse/Lecler/Holstein/Lefebvre: Lateran V und Trient, Teil I, 1978. Geschichte der ökumenischen Konzilien; Bd.10, S.239.
[30] Vgl.: Brosse/Lecler/Holstein/Lefebvre: ebd.
[31] Vgl.: CT I, S.183, zit. nach: Brosse/Lecler/Holstein/Lefebvre: ebd., S.240.
[32] Zit. nach: Brosse/Lecler/Holstein/Lefebvre: ebd.
[33] Vgl. zu diesem Abschnitt: Lutz: Reformation und Gegenreformation, S.50.
[34] Vgl.: CTI, S.317, zit. nach: Brosse/Lecler/Holstein/Lefebvre: ebd., S . 242.
[35] Vgl. dazu: Ganzer: Das Konzil von Trient und die katholische Konfessionalisierung. In: Reinhard/Schilling: Die katholische Konfessionalisierung, Gütersloh, 1995, S.50f.
[36] Vgl.: Smolinsky: Die Zeit der Konfessionen, S.256.
[37] Zit. nach: Wendebourg: Die Ekklesiologie des Konzils von Trient. In Reinhard/Schilling: Die katholische Konfessionalisierung, Gütersloh, 1995, S.73.
[38] Vgl.: CTI, S.53, 36-38; S.57, 11ff;zit. nach: Wendebourg: ebd..
[39] Vgl.: Smolinsky: Die Zeit der Konfessionen, S.258.
[40] Vgl.: Wendebourg: ebd.,
[41] Zit. nach: Wendebourg: ebd., S. 74.
[42] Vgl.: Wendebourg: ebd., S.75.
- Quote paper
- Markus Schubert (Author), 2003, Das Konzil von Trient und der Reformkatholizismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20129
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