Die neueren elektronischen Medien sind in aller Munde und werden von einem Großteil der Deutschen fleißig genutzt. Negative Stimmen nach dem Motto „früher war alles besser“, die die Abhängigkeit der Menschen vom Handy und das Verhalten der Jugendlichen in sozialen Netzwerken anprangern, ändern nichts daran, dass sich diese Kommunikationsformen durchgesetzt haben und aus dem Alltag vieler Personen nicht mehr wegzudenken sind. Die vorliegende Untersuchung verfolgt das Ziel, einen Überblick über das Schreibverhalten in neueren elektronischen Medien zu geben. Zu diesem Zweck wurden Textbeispiele aus drei unterschiedlichen Bereichen gesammelt und verglichen. Neben Kurzmitteilungen und E-Mails rücken auch Facebook-Nachrichten in den Fokus der Analyse. Der Bereich „SMS“ umfasst neben einer synchronen Betrachtungsweise auch einen Vergleich von Texten verschiedener Zeitpunkte, der es möglich macht, den Einfluss der Technik auf das Schreibverhalten einzuschätzen.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungen
Abbildungen
Tabellen
Vorwort
Zur Individualität in den neueren elektronischen Medien
1 Forschungsansatz
1.1 Teilbereich „SMS“
1.2 Teilbereich „E-Mail“
1.3 Teilbereich „Facebook-Nachrichten“
1.4 Kritische Literaturbetrachtung
2 Linguistische Aspekte des Teilbereichs „SMS“
2.1 Kurze Geschichte der SMS-Kommunikation
2.1.1 Geschichte
2.1.2 Allgemeine Merkmale
2.1.3 Technische Merkmale
2.2 Allgemeine Ergebnisse
2.2.1 Die Länge der SMS
2.2.2 Die Bedeutung des Texterkennungsprogrammes
2.2.3 Die Anzahl versendeter SMS
2.2.4 SMS versus Telefongespräch
2.2.5 Die Entwicklung der SMS
2.3 Sprachliche Merkmale
2.3.1 Kurzformen
2.3.2 Wortfinale und wortinitiale Tilgungen, Reduktionen
2.3.3 Enklisen
2.3.4 Graphostilistische Mittel
2.3.5 Interpunktion
2.3.6 Groß- und Kleinschreibung
2.3.7 Orthographische Fehler
2.3.8 Grammatikalische Abweichungen
2.3.9 Ausdrücke aus Nicht-Standard-Varietäten
2.3.10 Anrede- und Grußformeln
2.3.11 Technische Besonderheiten
2.4 Zwischenfazit zur Teiluntersuchung „SMS“
2.5 Exkurs: Whatsapp
2.6 Exkurs: Schweizer Korpus
3 Linguistische Aspekte des Teilbereichs „E-Mail“
3.1 Kurze Geschichte und Merkmale der E-Mail-Kommunikation
3.1.1 Die Geschichte der E-Mail und technische Voraussetzungen
3.1.2 Allgemeine Merkmale
3.2 Allgemeine Ergebnisse
3.2.1 Medienwechsel
3.2.2 Hyperlinks
3.2.3 Die Länge der E-Mails
3.2.4 Die Anzahl versendeter E-Mails
3.2.5 Sprache über Internet vs. Sprache im Internet
3.3 Sprachliche Merkmale
3.3.1 Kurzformen
3.3.2 Wortfinale und wortinitiale Tilgungen, Reduktionen
3.3.3 Enklisen
3.3.4 Graphostilistische Mittel
3.3.5 Fehlertoleranz
3.3.6 Ausdrücke aus Nicht-Standard-Varietäten
3.3.7 Anrede- und Grußformeln
3.3.8 Technische Besonderheiten
3.4 Zwischenfazit zur Teiluntersuchung „E-Mail“
4 Linguistische Aspekte der Facebook-Kommunikation
4.1 Allgemeine Ergebnisse
4.1.1 Kommunikationsbedingungen
4.1.2 Die Länge der Nachrichten
4.1.3 Die Anzahl versendeter Nachrichten
4.2 Sprachliche Merkmale des Teilbereichs Facebook-Nachrichten
4.2.1 Überblick
4.2.2 Anrede- und Grußformeln
4.2.3 Wortfinale Tilgungen und Enklisen
4.2.4 Graphostilistische Mittel
4.2.5 Fehlertoleranz
4.2.6 Ausdrücke aus Nicht-Standard-Varietäten
4.2.7 Technische Besonderheiten
4.2.8 Das Verhalten der ab 28-Jährigen
5 Fazit
Anhang
1. SMS-Fragebogen I
2. SMS-Fragebogen-II
3. E-Mail-Fragebogen
4. Facebook-Fragebogen
Bibliographie
Abkürzungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungen
Abbildung 1: Anzahl der Facebook-Nutzer (Facebook (2012);http://de.statista.com (1))
Abbildung 2: Anteil der Personen, die E-Mails zum gleichen Zweck verwenden wie SMS (in Prozent, Teilkorpus 2)
Abbildung 3: Anzahl versendeter SMS in Deutschland (Bundesnetzagentur (2012); http://de.statista.com (4))
Abbildung 4: Texterkennung: Nutzung (immer/oft) nach Geschlecht (in Prozent, Teiluntersuchung 1)
Abbildung 5: Texterkennung: Nutzung (immer/oft) nach Alter (in Prozent, Teiluntersuchung 1)
Abbildung 6: Texterkennung (immer/oft) nach Schulbildung (in Prozent, Teiluntersuchung 1)
Abbildung 7: Anteil der Personen, die über eine Handytastatur mit allen Buchstaben verfügen (in Prozent, Teiluntersuchung 2)
Abbildung 8: Texterkennungsprogramm, (immer/oft; in Prozent,Teiluntersuchung 2)
Abbildung 9: Anzahl versendeter SMS in Stückzahlen pro Tag,Teiluntersuchung 1
Abbildung 10: Anzahl versendeter SMS in Stückzahlen pro Tag,Teiluntersuchung 2
Abbildung 11: Personenanteil, der SMS bevorzugt (in Prozent,Teiluntersuchung 1)
Abbildung 12: Personenanteil, der SMS bevorzugt (in Prozent,Teiluntersuchung 2)
Abbildung 13: Anteil der Personen, die bereits eine SMS an eine Person gesendet haben, die sie siezen (in Prozent, Teiluntersuchung 1)
Abbildung 14: Verwendung der Höflichkeitsform in SMS (selten oder häufiger; in Prozent, Teiluntersuchung 2)
Abbildung 15: Überblick über alle Merkmale in Teilkorpus 1(Prozentanteil der SMS, die das jeweilige Merkmal mindestens ein Mal enthalten)
Abbildung 16: Akronyme (Prozentanteil der SMS, die mindestens ein Akronym enthalten, Teilkorpus 1)
Abbildung 17: Akronyme (Prozentanteil der SMS, die mindestens ein Akronym enthalten, Teilkorpus 2)
Abbildung 18: Akronyme, Geschlechtereffekt zusammengefasst ... 87
Abbildung 19: Tilgung des Subjektpronomens (Prozentanteil der SMS, die eine Tilgung des Subjektpronomens enthalten, Teilkorpus 1)
Abbildung 20: Tilgung des Subjektpronomens (Prozentanteil der SMS, die eine Tilgung des Subjektpronomens enthalten, Teilkorpus 2)
Abbildung 21: wortfinale Tilgungen (Prozentanteil der SMS, die mindestens eine wortfinale Tilgung enthalten, Teilkorpus 1)
Abbildung 22: wortfinale Tilgungen (Prozentanteil der SMS, die mindestens eine wortfinale Tilgung enthalten, Teilkorpus 2)
Abbildung 23: wortfinale Tilgungen, Geschlechtereffekt zusammengefasst
Abbildung 24: wortfinale Tilgungen, Alterseffekt zusammengefasst
Abbildung 25: Reduktionen (Prozentanteil der SMS, die mindestens eine Reduktion enthalten, Teilkorpus 1)
Abbildung 26: Reduktionen (Prozentanteil der SMS, die mindestens eine Reduktion enthalten, Teilkorpus 2)
Abbildung 27: es -Enklisen (Prozentanteil der SMS, die mindestens eine es -Enklise enthalten, Teilkorpus 1)
Abbildung 28: es -Enklisen (Prozentanteil der SMS, die mindestens eine es -Enklise enthalten, Teilkorpus 2)
Abbildung 29: es-Enklisen, Alterseffekt zusammengefasst
Abbildung 30: Emoticons (Prozentanteil der SMS, die mindestens ein Emoticon enthalten, Teilkorpus 1)
Abbildung 31: Emoticons (Prozentanteil der SMS, die mindestens ein Emoticon enthalten, Teilkorpus 2)
Abbildung 32: Emoticons, Alterseffekt zusammengefasst
Abbildung 33: Emoticons, Geschlechtereffekt zusammengefasst .
Abbildung 34: Iterationen (Prozentzahl an SMS, die mindestens eine Iteration enthalten, Teilkorpus 1)
Abbildung 35: Iterationen (Prozentzahl an SMS, die mindestens eine Iteration enthalten, Teilkorpus 2)
Abbildung 36: Iterationen, Alterseffekt zusammengefasst
Abbildung 37: Interpunktion (Prozentanteil der SMS, in denen mindestens ein Mal gegen eine Interpunktionsnorm verstoßen wird, Teilkorpus 1)
Abbildung 38: Interpunktion (Prozentanteil der SMS, in denen mindestens ein Mal gegen eine Interpunktionsnorm verstoßen wird, Teilkorpus 2)
Abbildung 39: Interpunktion, Alterseffekt zusammengefasst
Abbildung 40: Groß- und Kleinschreibung (Prozentanteil der SMS, die mindestens einen Fehler in der Groß- und Kleinschreibung enthalten, Teilkorpus 1)
Abbildung 41: Groß- und Kleinschreibung (Prozentanteil der SMS, die mindestens einen Fehler in der Groß- und Kleinschreibung enthalten, Teilkorpus 2)
Abbildung 42: Groß- und Kleinschreibung, Alterseffekt zusammengefasst
Abbildung 43: Dialekt (immer/oft; in Prozent, Teilkorpus 1)
Abbildung 44: Dialekt (immer/oft; in Prozent, Teilkorpus 2)
Abbildung 45: Fremdsprache (Prozentanteil der SMS, die mindestens einen fremdsprachlichen Ausdruck enthalten, ohne Begriffe wie cool, sorry, usw., Teilkorpus 1)
Abbildung 46: Fremdsprache (Prozentanteil der SMS, die mindestens einen fremdsprachlichen Ausdruck enthalten, inklusive cool, sorry, usw., Teilkorpus 1)
Abbildung 47: Fremdsprache (Prozentanteil der SMS, die mindestens einen fremdsprachlichen Ausdruck enthalten, ohne Begriffe wie cool, sorry, usw., Teilkorpus 2)
Abbildung 48: Fremdsprache (Prozentanteil der SMS, die mindestens einen fremdsprachlichen Ausdruck enthalten, inklusive cool, sorry, usw., Teilkorpus 2)
Abbildung 49: Grußformeln (Prozentanteil der SMS, die eine Grußformel enthalten, Teilkorpus 1)
Abbildung 50: Grußformeln (Prozentanteil der SMS, die eine Grußformel enthalten, Teilkorpus 2)
Abbildung 51: Grußformeln, Geschlechtereffekt zusammengefasst
Abbildung 52: Grußformeln, Alterseffekt zusammengefasst
Abbildung 53: Anzahl der durchschnittlich am Tag versendeten privaten E-Mails (in Stückzahlen)
Abbildung 54: Anzahl der durchschnittlich am Tag versendeten beruflichen E-Mails (in Stückzahlen)
Abbildung 55: Akronyme (Prozentanteil der E-Mails, die mindestens ein Akronym enthalten)
Abbildung 56: Tilgung des Subjektpronomens (Prozentanteil der E-Mails, die eine Tilgung des Subjektpronomens enthalten)
Abbildung 57: wortfinale Tilgungen (Prozentanteil an E-Mails, die mindestens eine wortfinale Tilgung enthalten)
Abbildung 58: Reduktionen (Prozentanteil der E-Mails, die mindestens eine Reduktion enthalten)
Abbildung 59: es -Enklisen (Prozentanteil der E-Mail, die mindestens eine es -Enklise enthalten)
Abbildung 60: Emoticons (Prozentanteil der E-Mails, die mindestens ein Emoticon enthalten)
Abbildung 61: Emoticons, Alterseffekt zusammengefasst
Abbildung 62: Emoticons, Geschlechtereffekt zusammengefasst . 258
Abbildung 63: Iterationen (Prozentzahl der E-Mails, die mindestens eine Iteration enthalten)
Abbildung 64: Interpunktion (Prozentanteil der E-Mails, die mindestens einen Interpunktionsfehler enthalten)
Abbildung 65: Interpunktion, Alterseffekt zusammengefasst
Abbildung 66: Groß- und Kleinschreibung (Prozentanteil der E-Mails, die mindestens einen Fehler in der Groß- und Kleinschreibung enthalten)
Abbildung 67: Groß- und Kleinschreibung, Alterseffekt zusammengefasst
Abbildung 68: Fremdsprache (Prozentanteil der E-Mails, die mindestens einen fremdsprachlichen Ausdruck enthalten, ohne Begriffe wie cool, sorry, usw.)
Abbildung 69: Fremdsprachliche Ausdrücke, Effekt des Bildungsniveaus zusammengefasst
Abbildung 70: Textproduktion in einem T-Online-E-Mail-Account (Deutsche Telekom AG (2012): Screenshot: https://email.t-online.de)
Abbildung 71: Textproduktion in einem Googlemail-E-Mail-Account (Google (2012): Screenshot: https://mail.google.com)
Abbildung 72: Textproduktion in Word (Screenshot)
Abbildung 73: Textproduktion im Facebook-Nachrichtenfeld (Facebook Ireland Limited (2012): Screenshot:https://www.facebook.com/ (5))
Abbildung 74: Textproduktion auf einem iPhone 3 (eigenes Foto)304
Abbildung 75: Textproduktion auf einem Nokia C7 (eigenes Foto)
Abbildung 76: Textproduktion auf einem Nokia 6230 (eigenes Foto)
Abbildung 77: Anzahl versendeter Facebook-Nachrichten in Stückzahlen pro Tag
Abbildung 78: Überblick; Vergleich der Kommunikationsformen (Prozentanteil der Texte, die ein Merkmal mindestens ein Mal enthalten; Gruppen unter 28)
Abbildung 79: Anrede und Gruß (Prozentanteil der Facebook- Nachrichten, die eine Anrede (oben) bzw. einen Gruß (unten) enthalten)
Abbildung 80: wortfinale Tilgungen (Prozentanteil der Facebook- Nachrichten, die mindestens eine wortfinale Tilgung enthalten) .
Abbildung 81: es -Enklise (Prozentanteil der Facebook-Nachrichten, die mindestens eine es -Enklise enthalten)
Abbildung 82: Emoticons (Prozentanteil der Facebook-Nachrichten,die mindestens ein Emoticon enthalten)
Abbildung 83: Emoticons, Geschlechtereffekt zusammengefasst . 341
Abbildung 84: Iterationen (Prozentanteil der Facebook-Nachrichten,die mindestens eine Iteration enthalten)
Abbildung 85: Iterationen, Geschlechtereffekt zusammengefasst
Abbildung 86: Interpunktion (Prozentanteil der Facebook-Nachrichten, die mindestens einen Interpunktionsfehler enthalten)
Abbildung 87: Generelle Kleinschreibung (Prozentanteil der Facebook-Nachrichten, die die generelle Kleinschreibung aufweisen)
Abbildung 88: Groß- und Kleinschreibung (Prozentanteil der Facebook-Nachrichten, die mindestens einen Fehler in der Groß-und Kleinschreibung enthalten)
Abbildung 89: Fremdsprachliche Ausdrücke (Prozentanteil der Facebook-Nachrichten, die mindestens einen fremdsprachlichen Ausdruck enthalten, ohne Begriffe wie cool, sorry, usw.)
Abbildung 90: Überblick: SMS, Facebook-Handy, Facebook allgemein, Facebook-Computer
Tabellen
Tabelle 1: Altersverteilung und Anzahl der gesendeten SMS in SMS-Fragebogen 1
Tabelle 2: Altersverteilung und Anzahl der SMS in SMS-Fragebogen 2
Tabelle 3: Altersverteilung der Nutzer und Anzahl der E-Mails
Tabelle 4: Altersverteilung und Anzahl der Facebook-Nachrichten .
Tabelle 5: Länge der SMS in SMS-Teilkorpus 1 (in Zeichen inklusive aller Spatien)
Tabelle 6: Länge der SMS in SMS-Teilkorpus 2 (in Zeichen inklusive aller Spatien)
Tabelle 7: Bedeutung der Smileys (vgl. Niedermayr, Michael (o.J.):http://www.greensmilies.com)
Tabelle 8: Länge der E-Mails (in Zeichen inklusive aller Spatien) ...
Tabelle 9: Bedeutung der Smileys (vgl. Niedermayr, Michael (o.J.):http://www.greensmilies.com)
Tabelle 10: Sie -Form (Prozentanteil der E-Mails, die in Sie -Form verfasst sind)
Tabelle 11: Länge der Facebook-Nachrichten (in Zeichen inklusive aller Spatien)
Vorwort
Dieses Buch richtet sich an alle, die sich für die Sprache in den neue- ren elektronischen Medien, speziell in SMS, in E-Mails und in Face- book-Nachrichten interessieren. In der vorliegenden Version wird aus Gründen des Umfangs auf die ausführlichen Korpora im Anhang verzichtet.
Aufgrund der Schnelllebigkeit dieses Forschungsbereiches werden vor allem technische Einflüsse und die Entwicklung über die Zeit betont. Es existieren bereits einige ältere Arbeiten zu diesen oder ähnlichen Themen und in Zukunft werden sicherlich weitere folgen. Dieser Beitrag kann und soll somit als eine Momentaufnahme gese- hen werden, die immer vor dem Hintergrund ihres Erscheinungsda- tums betrachtet werden muss.
An dieser Stelle möchte ich es auf keinen Fall versäumen, einigen Personen zu danken, ohne die diese Arbeit nicht in gleicher Qualität möglich gewesen wäre.
Zu allererst danke ich meinem Betreuer, Herrn Prof. Hans Altmann, der immer ein offenes Ohr für mich hatte, jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stand und mich wieder auf einen Weg zurückführte, auf dem ich konstruktiv weiterarbeiten konnte, wenn ich kurzzeitig da- von abgekommen war. Außerdem danke ich Herrn Dr. habil. Wil- helm Oppenrieder sowie Herrn Dr. habil. Wolfgang Schindler für das Zweit- bzw. Drittgutachten und Frau Prof. Erika Spieß für Ihre Teil- nahme an meiner Disputation.
Da es sich bei dieser Arbeit um eine fragebogengestützte Analyse handelt, gilt mein Dank außerdem jedem einzelnen Teilnehmer, der sich die Zeit genommen hat, seinen Beitrag zur Forschung zu leisten. Ohne die Unterstützung meiner Mutter, Monika Schnitzer-Kaindl, meines Vaters, Rudolf Schnitzer, sowie meiner Großmutter, Wera Kaindl, meiner Schwestern und der vielen Freunde, die immer wie- der ihr Bestes gaben, weitere Teilnehmer aufzutreiben, wäre ich verloren gewesen. Einen besonderen Beitrag leisteten außerdem einige sehr engagierte Lehrer, denen ich an dieser Stelle noch ein- mal meinen aufrichtigsten Dank aussprechen möchte, sowie Maxi- milian Franck, mein Informatik-Experte.
Selbstverständlich kam auch die seelische Unterstützung nicht zu kurz und war bisweilen dringend nötig. Auch in schwierigen Phasen waren dabei meine Eltern und mein Freund, Ferdinand Felix, jeder- zeit parat und haben versucht, mit mir eine Lösung zu erarbeiten.
Zu guter Letzt stand mir Rosina Ziegenhain oftmals mit fachlichen Anregungen zur Seite und leistete mit einem abschließenden Kor- rektorat einen erheblichen Beitrag zur gelungenen Fertigstellung. Sie war es auch, die noch am letzten Abend vor der Einreichung mit mir vor dem Computer ausharrte, bis es endgültig vollbracht war.
Zur Individualität in den neueren elektronischen Medien
Die neueren elektronischen Medien sind in aller Munde und werden von einem Großteil der Deutschen fleißig genutzt. Negative Stim- men nach dem Motto „früher war alles besser“, die die Abhängig- keit der Menschen vom Handy und das Verhalten der Jugendlichen in sozialen Netzwerken anprangern, ändern nichts daran, dass sich diese Kommunikationsformen durchgesetzt haben und aus dem Alltag vieler Personen nicht mehr wegzudenken sind. Da in der fol- genden Untersuchung allgemeine Aussagen über das Verhalten der befragten Nutzer der neueren elektronischen Medien gemacht werden, soll zu Beginn auf einen wichtigen Punkt eingegangen wer- den: die Individualität. Zwar können anhand eines entsprechend großen Korpus Aussagen zum Verhalten und zur sprachlichen Ge- staltung der Texte unterschiedlicher Teilgruppen der befragten Per- sonen gemacht werden (z.B. der Frauen, der jungen Schreiber usw.), allerdings spielen bei einigen Nachrichten persönliche Vorlieben eine Rolle, die nicht immer so deutlich sind wie in der folgenden SMS:
(1) Haii du.! Gut Danke und dir? Niicht viel und du? Ka auf was hast du denn so lust? Bussi<31 (2476)2
Der Schreiber verdoppelt den Vokal i, allerdings hält er dieses Ver- halten nicht konstant durch. Dass es sich dennoch um eine persönli- che Vorliebe handelt und nicht um einen Fehler, zeigt die Tatsache, dass eine weitere SMS des gleichen Untersuchungsteilnehmers die- ses Merkmal ebenfalls enthält. Da in der vorliegenden Untersu- chung vergleichsweise umfangreiche Textkorpora untersucht wur- den, muss allerdings nicht befürchtet werden, dass die persönlichen Vorlieben zu Fehlschlüssen führen, dennoch sind sie interessant zu betrachten.
Dass jeder Schreiber ein Individuum ist, leuchtet ein, die Auseinan- dersetzung mit dem Thema „SMS“ zeigte jedoch, dass unter Um- ständen auch jedes Handy individuelle Merkmale erzeugt, die durch technische Einstellungen und Erweiterungen des Wörterbuchs des Texterkennungsprogrammes hervorgerufen werden. Dies kann dazu führen, dass in Kurzmitteilungen einer Person immer wieder die gleichen Merkmale oder Fehler auftauchen, solange der Nutzer keine Änderungen vornimmt.
Da über die Mobiltelefone anderer Personen nur begrenzte Kennt- nisse vorliegen, soll an dieser Stelle zur Veranschaulichung das Smartphone der Autorin herangezogen werden. Offensichtlich ist im Wörterbuch des Texterkennungsprogrammes das Wort B ä rli mit fehlerhafter Großschreibung gespeichert (B ä rLI), was dazu führt, dass diese Form immer wieder in Nachrichten auftaucht.
Bei der schriftlichen Kommunikation am Computer spielen derartige Einflüsse eine geringere Rolle, obwohl beispielsweise unterschiedli- che Tastaturen (englische vs. deutsche Tastatur) durchaus Auswir- kungen auf die sprachliche Gestaltung eines Textes haben können.
Im weiteren Verlauf der Arbeit muss die Individualität etwas in den Hintergrund rücken, um möglichst zutreffende Aussagen zur Kommunikation in den neueren elektronischen Medien zu machen, die sich nicht auf einzelne Personen beziehen.
1 Forschungsansatz
Die vorliegende Untersuchung verfolgt das Ziel, einen Überblick über das Schreibverhalten in neueren elektronischen Medien3 zu geben. Zu diesem Zweck wurden Textbeispiele aus drei unterschied- lichen Bereichen gesammelt und verglichen. Neben Kurzmitteilun- gen (Teiluntersuchungen 1 und 2) und E-Mails (Teiluntersuchung 3) rücken auch Facebook-Nachrichten (Teiluntersuchung 4) in den Fokus der Analyse. Speziell in den letzten Jahren stieg das Interesse an dem sozialen Netzwerk auch in Deutschland sehr stark, wie Ab- bildung 1 verdeutlicht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Anzahl der Facebook-Nutzer (Facebook (2012); http://de.statista.com (1))
Bei den untersuchten Daten handelt es sich um keine repräsentative Stichprobe4. Es können demnach keine allgemein gültigen Aussagen getroffen werden. Sämtliche Bemerkungen beziehen sich ausschließlich auf das untersuchte Korpus. Dennoch ermöglicht die Untersuchung einen umfassenden Einblick in das Schreibverhalten der Nutzer der neueren elektronischen Medien.
1.1 Teilbereich „SMS“
Der erste Teil der Analyse bezieht sich auf den Bereich „SMS“ und beinhaltet neben einer synchronen Betrachtungsweise auch eine diachrone Komponente (2009, 2011). Durch zwei Teilkorpora wurde untersucht, ob und inwieweit sich das Schreibverhalten der SMS- Nutzer über die Zeit gewandelt hat. Dies ist besonders interessant, da sich die Technik im Bereich der Handys sehr schnell weiterentwi- ckelt (vgl. Kapitel 2.1.3).
Das erste SMS-Teilkorpus stammt aus einer Befragung, die von Mai 2009 bis Juli 2009 anhand eines Online-Fragebogens (SMS- Fragebogen 1) durchgeführt wurde. Insgesamt konnten mit Hilfe des Schneeballverfahrens 950 SMS (428 gesendete und 522 empfange- ne) gesammelt werden, außerdem wurden die Teilnehmer zu Ihrem Schreibverhalten befragt.
Bereits bei diesem Teil der Untersuchung wurde versucht, eine große Bandbreite von SMS-Schreibern abzudecken.
Zu diesem Zweck wurden unterschiedliche Altersgruppen, Personen mit unterschiedlichem Bildungsniveau und beider Geschlechter befragt und die Differenzierungsmerkmale in Zusammenhang mit den gesendeten SMS gesetzt.
Viele bereits vorhandene Untersuchungen beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit Schülern und Studenten. Das Korpus von Dittmann et al. aus dem Jahre 2005 schließt zwar zu 26,9% auch „Sonstige“ ein (vgl. Dittmann et al. 2007, S. 35), allerdings findet keine Differenzierung statt. Gerade zu Beginn der linguistischen SMS-Forschung konzentrierten sich die Wissenschaftler auf jugend- liche SMS-Schreiber, da diese die erste Nutzergruppe darstellten. Auch heute dürfen Jugendliche und junge Erwachsene auf keinen Fall vernachlässigt werden. Jedoch heißt dies nicht, dass ältere Per- sonen grundsätzlich keine Kurzmitteilungen versenden. Aus diesem Grund erscheint es durchaus sinnvoll, auch sie in eine linguistische Analyse einzubeziehen.5
Das zweite SMS-Teilkorpus wurde von Februar bis Juli 2011 mit Hilfe eines leicht modifizierten Fragebogens erstellt. Der grundlegendste Unterschied bestand darin, dass auch bei den empfangenen SMS versucht wurde, Differenzierungsmerkmale wie „Alter“, „Ge- schlecht“ und „Bildungsniveau“ zu erfassen. Auch dieser Fragebo- gen wurde zum Großteil online bearbeitet. Ein kleiner Anteil an Befragten zog es jedoch vor, den Fragebogen per Hand auszufüllen6. Sicherlich kann es bei der Auswertung zu Problemen aufgrund von unleserlichen Angaben kommen, allerdings haben von Hand ausge- füllte Fragebögen auch einige Vorteile, beispielsweise können Tipp- fehler beim Übertragen auf den Computer ausgeschlossen werden.
Um mögliche Unterschiede im Schreibverhalten von Personen un- terschiedlichen Alters, Geschlechts und Bildungsniveaus unter die Lupe zu nehmen, wurden die Korpora in 12 Gruppen untergliedert. Die Tabellen 1 und 2 geben einen Überblick über die Anzahl der untersuchten SMS und das Alter der befragten Personen.
Außerdem wurden die beiden Teilkorpora einem Vergleich unterzo- gen, der Aufschlüsse über einen möglichen Wandel des Schreibver- haltens über die Zeit geben soll. In dieser Arbeit wird eine mögliche Entwicklung nur dann angesprochen, wenn sich alle oder zumindest viele Gruppen bzw. eine bestimmte Untergruppe (z.B. alle Männer) in eine Richtung entwickelt haben. Trotzdem können sich natürlich einzelne Gruppen (z.B. die männlichen unter 28-Jährigen des Bil- dungsniveaus „Realschule“) - sogar sehr stark - unterscheiden. Dies hängt jedoch unter anderem mit der Anzahl der untersuchten SMS zusammen und lässt keine sichere Aussage zu. Leider können auch die genauen Gründe bei einzelnen Abweichungen oftmals nicht zweifelsfrei rekonstruiert werden. Zur Kontrolle kann eine Gegen- überstellung der Prozentzahlen der gesamten Teilkorpora 1 und 2 durchgeführt werden.
Wenn diese keinen nennenswerten Unterschied zum Vorschein bringen, muss davon ausgegangen werden, dass einzelne Abwei- chungen andere Gründe als die Entwicklung über die Zeit haben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten7
Tabelle 1: Altersverteilung und 8 Anzahl der gesendeten SMS in SMS-Fragebogen 19
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten10
Tabelle 2: Altersverteilung und Anzahl der SMS in SMS-Fragebogen 211
Da sich das „SMS-Verschicken [..] [seit] 1999 immer größerer Beliebtheit“ (Schmidt 2006, S. 319) erfreut, wurde beim ersten Teil- korpus eine Unterteilung in zwei Altersgruppen vorgenommen. Die erste Gruppe umfasst die unter 28-Jährigen, die zweite die ab 28- Jährigen. Die ältere der beiden Gruppen unterscheidet sich von der jüngeren in einem ganz wesentlichen Punkt (im Jahr 2009). Diese Nutzer waren zum Zeitpunkt der vermehrten Verbreitung von SMS bereits volljährig, es kann demnach davon ausgegangen werden, dass sie nicht mit dem Kommunikationsmittel „SMS“ aufgewachsen sind.12 Beim zweiten Teilkorpus wurde diese Altersgrenze aus Grün- den der Vergleichbarkeit beibehalten. Dass die oben genannten Ein- ordnungskriterien im Jahr 2011 nicht mehr optimal zutreffen, muss an dieser Stelle vernachlässigt werden. Allerdings dürften die Ab- striche minimal sein, da auch die 28- und 29-Jährigen der zweiten Teiluntersuchung 1999 immerhin 16 bzw. 17 Jahre alt waren.
Bei beiden Fragebögen konnte festgestellt werden, dass sich die Rücklaufquote in den verschiedenen Gruppen sehr stark unter- schied. Am höchsten war diese bei den unter 28-Jährigen mit Abi- tur13. Aber auch die ab 28-Jährigen dieses Bildungsniveaus zeigten eine große Bereitschaft, sich an der Befragung zu beteiligen.
Dass die Rücklaufquote mit sinkendem Bildungsniveau sehr stark abnimmt, hat unterschiedliche Ursachen. Während der Untersu- chung konnte festgestellt werden, dass Personen, die keinen Bezug zum Universitätsbetrieb haben, sehr viel größere Hemmungen oder schlicht keine Lust haben, Fragebögen, wie sie dieser Arbeit zugrun- de liegen, auszufüllen, als Personen, die selbst studiert haben. Ein aussagekräftiges Zitat aus einem der Fragebögen lautet dement- sprechend:
(2) „dieser Fragebogen ist nach SMS und Handy der drittgröß-te mist und sowas brauchen heutzutage Leute für ihre Doktorarbeit. Armes Deutschland“
Außerdem befinden sich im Bekanntenkreis der Autorin zu einem großen Anteil Personen mit Abitur, deren Bekanntenkreis wiederum vermehrt aus Personen mit höherem Bildungsniveau besteht. Das hat zur Folge, dass die angesprochenen Personen mit Realschulab- schluss und Hauptschulabschluss offensichtlich weniger Motivation empfanden, die ihnen unbekannte Autorin zu unterstützen. Trotz- dem wurde mit Nachdruck versucht, Teilnehmer zu erreichen, was vor allem durch die tatkräftige Unterstützung einiger Lehrer ermög- licht wurde. Es wurden Elternbriefe verschickt, Flyer verteilt, der Fragebogen wurde den Schülern im Unterricht erklärt und vorge- stellt, außerdem gab es eine Anzeige in einem Schulinformations- blatt, Freizeitvereine wurden angesprochen und die Möglichkeiten von sozialen Netzwerken genutzt.14
Da im zweiten Fragebogen versucht wurde, auch bei den empfan- genen SMS Differenzierungsmerkmale zu erfragen, sind die Anzah- len in den 12 Gruppen im Jahr 2011 höher. Allerdings wurden die empfangenen und die versendeten SMS zunächst getrennt unter- sucht, um auf mögliche Unterschiede aufmerksam zu werden. Auf diese wird im weiteren Verlauf der Arbeit nur eingegangen, wenn sich dadurch Änderungen im gesamten Ergebnis ergeben. Das heißt, wenn eine Abweichung dazu führt, dass sich ein Geschlechtereffekt, ein Alterseffekt, ein Effekt des Bildungsniveaus oder eine Verände- rung über die Zeit abweichend darstellen würde. Besonders in den Gruppen, in denen nur eine geringere Anzahl an SMS untersucht wurde, können Abweichungen sehr schnell entstehen, da Unter- schiede beispielsweise in der Altersstruktur große Auswirkungen haben können. Im Allgemeinen wurden zunächst die versendeten SMS hinsichtlich möglicher Unterschiede in den Gruppen betrach- tet. Im Anschluss wurde untersucht, ob ein Einbezug der empfange- nen SMS zu abweichenden Ergebnissen führt. Falls dies nicht der Fall war, werden lediglich die Ergebnisse im Gesamten dargestellt. Ansonsten wird in den entsprechenden Kapiteln darauf hingewie- sen. Die empfangenen SMS alleine zu untersuchen, macht in einigen Fällen wenig Sinn, da die genaue Altersstruktur der Schreiber nicht bekannt ist. Es konnten lediglich von-bis-Angaben abgefragt wer- den. Auch ein direkter Vergleich mit den versendeten SMS ist aus diesem Grund nicht ohne Probleme möglich. Außerdem umfasst beispielsweise das Teilkorpus der Männer ab 28 mit Hauptschulab- schluss nur 11 empfangene Kurzmitteilungen, so dass unter ande- rem bei den Emoticons ein sehr hoher Wert festgestellt wurde, der jedoch durch vereinzelte Angaben hervorgerufen wird. Bei einer Betrachtung im Gesamten inklusive der versendeten SMS regulieren sich solche Extremwerte von alleine.
Es wurde angestrebt, die Altersverteilung in den Teilkorpora ähnlich zu gestalten. Besonders bei den Gruppen des Bildungsniveaus „Hauptschule“ war dies jedoch trotz großer Bemühungen nicht möglich. Da es nur durch die Unterstützung von Lehrern möglich war, Teilnehmer dieses Bildungsniveaus der Altersgruppe „unter 28“ zu erreichen, ist das Durchschnittsalter sowohl bei den Mädchen als auch bei den Jungen niedriger als bei den Teilnehmern der anderen beiden Bildungsniveaus. Ebenso schwierig war es, die Gruppe mit den Merkmalen „männlich“, „ab 28“ und „Hauptschulabschluss“ zu erreichen, die sich im zweiten Teilkorpus durch ein vergleichsweise hohes Durchschnittsalter abhebt. Bei möglichen Schlussfolgerungen bezüglich des Schreibverhaltens von Personen mit unterschied- lichem Bildungsniveau muss diese Tatsache immer im Fokus stehen. Unterschiede müssen nicht durch das Bildungsniveau verursacht, sondern können auch durch die Altersstruktur hervorgerufen wor- den sein. Die Analyse von Geschlechterunterschieden15 und Alters- unterschieden ist von dieser Tatsache weniger betroffen. Die unter 28-jährigen Mädchen und Jungen des Bildungsniveaus „Hauptschu- le“ können sehr gut verglichen werden, da ihre Altersstruktur nahe- zu identisch ist. Auch ein Vergleich mit den ab 28-Jährigen dieser Gruppen ist möglich. Lediglich beim Vergleich der ab 28-jährigen Männer und Frauen mit Hauptschulabschluss in Teilkorpus 2 muss das höhere Durchschnittsalter der Männer berücksichtigt werden.
Grundsätzlich sprechen vor allem Unterschiede im Schreibverhalten zwischen den Geschlechtern und zwischen den Altersniveaus der Gruppe „Abitur“ dafür, dass von einem wirklichen Unterschied aus- gegangen werden kann. Die Gruppen der anderen Bildungsniveaus können herangezogen werden, um die Unterschiede zu stützen oder ihre Validität anzuzweifeln. Wenn sich beispielsweise das Verhalten der Männer und Frauen unabhängig von Alter und Bildungsniveau in allen Gruppen in eine Richtung unterscheidet, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit eines Geschlechtereffekts. In dieser Arbeit wird deshalb speziell auf derartige Unterscheidungen geachtet, wobei einzelne Abweichungen herausgefiltert werden und versucht wird, Gründe aufzuzeigen. Das befriedigendste Ergebnis jedoch ist, wenn alle untersuchten Gruppen sich entsprechend einem bestimmten Effekt verhalten.
Nachdem die Kurzmitteilungen als Untersuchungsgegenstand fest- standen, wurden die beiden anderen Felder mit Hilfe des Frage- bogens 2 zum Thema „SMS“ ermittelt. Die Teilnehmer wurden dazu befragt, zu welchem Zweck sie SMS schreiben, und im Anschluss wurden sie gebeten, die schriftlichen Kommunikationsmedien zu nennen, die sie verwenden, um den gleichen Zweck zu erfüllen. Dabei wurden E-Mails und Facebook mit Abstand am häufigsten genannt. Somit konnte sichergestellt werden, dass ein Vergleich der genannten Kommunikationsarten sinnvoll ist.
1.2 Teilbereich „E-Mail“
Auch das E-Mail-Korpus wurde mit Hilfe eines Online-Fragebogens erhoben, der durch das Schneeballverfahren in Umlauf gebracht wurde. Zu diesem Bereich wurden ebenfalls allgemeine Fragen gestellt. Außerdem wurden die Teilnehmer gebeten, zwei versendete E-Mails in den Fragebogen zu kopieren.
Dieses System erleichtert zum einen das Ausfüllen des Fragebogens, indem es lästiges Abtippen vermeidet, außerdem können Übertra- gungsfehler ausgeschlossen werden. Mit einer genauen Handlungs- beschreibung des Kopiervorganges wurde versucht, den Fragebogen auch für weniger computeraffine Teilnehmer zugänglich zu machen. Trotzdem müssen alle Befragten über gewisse technische Fähigkei- ten verfügen, was zum Teil ein Hindernis darstellte. Vor allem die unterstützenden Hauptschullehrer berichteten von Schwierigkeiten. Dies führte dazu, dass bei diesem Teil der Untersuchung noch grö- ßere Probleme auftraten, Teilnehmer ohne Abitur zu erreichen, als im Untersuchungsteil „SMS“. Besonders ausschlaggebend war die Tatsache, dass ein Ausfüllen von Hand nur unter sehr großem Auf- wand möglich war. Beim SMS-Fragebogen hingegen konnten die Schüler ohne Weiteres auf diese Möglichkeit zurückgreifen, da das Handy meist schnell bei der Hand ist und Kurzmitteilungen oftmals nicht sehr lang sind. Trotz aller beschriebener Probleme wurde mit Nachdruck versucht, Teilnehmer ohne Abitur zu erreichen. Leider musste die Einsicht gewonnen werden, dass ohne entsprechende finanzielle Mittel nur begrenzt Teilnehmer gewonnen werden kön- nen. Zu häufig wurde eine Teilnahme mit dem Hinweis abgelehnt, dass der mögliche Gewinn16 zu gering sei. Manche Teilnehmer frag- ten ernsthaft, was dabei herausspränge, wenn sie weitere Personen ansprächen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Tatsache, dass vor allem die jüngeren Personen ohne Abitur, die angesprochen wur- den, häufig angaben, keine E-Mails zu schreiben. Eine Anmerkung aus einem der Fragebögen unterstützt diese Aussage. Die betref- fende Person trug nur eine E-Mail in den Fragebogen ein.
(3) Sry Hab nur die da. (bin nich wirklich der e-mail typ)
Offensichtlich verwenden vor allem ältere Befragte E-Mails zur pri- vaten Kommunikation. Die jüngeren weichen vermehrt auf soziale Netzwerke wie Facebook aus. Die folgenden Anmerkungen stam- men von Personen, die den E-Mail-Fragebogen ausgefüllt haben und dazu befragt wurden, zu welchem Zweck sie E-Mails versenden.
(4) „Meistens schreib ich Emails weil man da Dateien anhän-gen kann. Ansonsten schreibe ich nur Emails wenn ich aus- drücklich darum gebeten werde. Für alle anderen Mittei- lungen die ich zu machen habe nütze ich Telefon, SMS, Facebook und Skype.“
(5) „An Leute die kein Facebook, etc haben. […]“
(6) „Wenn privat, dann, um mir größere Dateien schicken zu lassen sowie Anhänge (Korrektur Magisterarbeiten, Be-werbungsunterlagen...), für die "normale" Kommunikation (Termine ausmachen) verwendet ich andere Kanäle (Face- book etc.)“
In Bezug auf das Bildungsniveau liefert die JIM-Studie einige auf- schlussreiche Ergebnisse. So verfügten im Jahr 2005 Hauptschüler wesentlich seltener über einen Computer als Gymnasiasten (JIM 2005, S. 29), allerdings hat sich dieser Unterschied nahezu aufgeho- ben (JIM 2011, S. 30). Dies kann demnach nicht der Grund sein, wa- rum die Personen den Online-Fragebogen nicht ausfüllten. Außer- dem schrieben Haupt- und Realschüler 2005 grundsätzlich weniger E-Mails als Gymnasiasten (JIM 2005, S. 44) und auch in der JIM- Studie 2011 zeichnet sich ab, dass die Hauptschüler das Internet etwas seltener zu Kommunikationszwecken nutzen als die Realschüler und Gymnasiasten, allerdings ist der Unterschied gering (JIM 2011, S. 33).
Trotzdem lassen die Angaben der Teilnehmer des SMS-Fragebogens 2 darauf schließen, dass das Interesse an E-Mails mit sinkendem Bildungsniveau vor allem in den jüngeren Altersgruppen stark ab- nimmt. Zwar wurde hierbei in Zusammenhang mit dem Zweck ge- fragt17, trotzdem zeigen die Antworten gewisse Tendenzen auf. Das unterschiedliche Durchschnittsalter scheint hierbei keinen Einfluss zu haben, denn auch bei einer getrennten Auswertung der Fragebö- gen der unter 18-Jährigen, die zu einer Angleichung des durch- schnittlichen Alters auf allen drei Bildungsniveaus führt, bleibt der Unterschied bestehen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Anteil der Personen, die E-Mails zum gleichen Zweck verwenden wie SMS (in Prozent, Teilkorpus 2)
Zur Überprüfung der Schlussfolgerung wurde im Untersuchungsteil zum Thema „Facebook“ eine Frage eingebaut, die darauf abzielte, ob die Teilnehmer grundsätzlich E-Mails schreiben. Dies wurde von den Befragten des Bildungsniveaus „Abitur“ unabhängig vom Alter zu nahezu 100% mit ja beantwortet. Mit sinkendem Bildungsniveau nimmt die Anzahl der Verneinungen deutlich zu.
Die folgende Tabelle zeigt die Altersstruktur und die Verteilung der untersuchten E-Mails. Vor allem bei einem Vergleich der unter- schiedlichen Bildungsniveaus muss wie bei der Teiluntersuchung „SMS“ die unterschiedliche Altersverteilung berücksichtigt werden.
Außerdem muss auch bei einem Vergleich mit den Medien „SMS“ und „Facebook“ auf diese Tatsache geachtet werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 3: Altersverteilung der Nutzer und Anzahl der E-Mails
1.3 Teilbereich „Facebook-Nachrichten“
Den letzten Teil der Untersuchung bildet der Bereich „Facebook“. Entsprechend den beiden anderen Untersuchungsteilen wurde auch in diesem Fall ein Online-Fragebogen zu Hilfe genommen. Die Teil- nehmer sollten wiederum allgemeine Fragen zum Thema beantwor- ten und versendete Nachrichten in den Fragebogen kopieren. Die folgende Tabelle veranschaulicht die Verteilung. Auch in dieser Teil- untersuchung muss vor allem bei möglichen Unterschieden zwi- schen den Bildungsniveaus ein genauerer Blick auf die Altersstruktur geworfen werden. Der Vergleich zwischen den Geschlechtern ist wiederum weniger betroffen, da das Durchschnittsalter innerhalb der Bildungsgruppen jeweils ähnlich ist.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 4: Altersverteilung und Anzahl der Facebook-Nachrichten
Bei diesem Untersuchungsteil fand zunächst eine Beschränkung auf die unter 28-Jährigen statt. Zwar wurde zu Beginn der Untersuchung versucht, auch ältere Teilnehmer zu erreichen. Allerdings war die entsprechende Rücklaufquote mehr als aussagekräftig. Zwar gibt es durchaus ältere Facebook-Nutzer, allerdings konnte es mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht gelingen, ganze Gruppen zu füllen. Deshalb umfasst das Korpus nur einige Nachrichten von älte- ren Personen, die getrennt analysiert wurden (vgl. Kapitel 4.2.8). Auch eine Analyse der demographischen Struktur ergab 2010 einen deutlichen Abfall der User ab 35 (WebMediaBrands (2010): http:// allfacebook.de (1)).
Im Anschluss werden die drei Untersuchungsgebiete „SMS“, „E- Mail“ und „Facebook“ im Detail dargestellt. Der Bereich „SMS“ steht hierbei in Kapitel 2 im Fokus und umfasst bereits eine diachrone Betrachtungsweise. Die beiden anderen Teile folgen im Anschluss und beinhalten neben einer sprachlichen Analyse auch einen Ver- gleich mit den zuvor besprochenen Bereichen. Zunächst soll jedoch ein kritischer Blick auf die zur Verfügung stehende Literatur gewor- fen werden.
1.4 Kritische Literaturbetrachtung
Während der Auseinandersetzung mit der Literatur fiel auf, dass das Interesse an der Sprache in den neueren elektronischen Medien inzwischen weit verbreitet ist. Vor allem mit Hilfe der Internetseite www.mediensprache.net von Torsten Siever (Leibniz Universität Hannover), Peter Schlobinski (Leibniz Universität Hannover) und Jens Runkehl (TU Darmstadt) gelang es, aktuelle Literatur zu recher- chieren und neueste Forschungsergebnisse zu erfahren. Außerdem erschien im Jahr 2010 eine umfangreiche Arbeit von Dürscheid et al., die sich mit dem Schreibverhalten von Jugendlichen in den neu- eren elektronischen Medien und deren Auswirkungen auf den schu- lischen Betrieb beschäftigen. Diese Untersuchung beinhaltet einen guten Literaturüberblick, getrennt nach den verschiedenen Unter- suchungsbereichen (Dürscheid et al. 2010, S. 54-63). Allerdings wurden die zugrundeliegenden Korpora in der Schweiz erhoben und sind demnach nicht gleichen Ursprungs wie die hier verwendeten Korpora. Dennoch sind die Forschungsergebnisse interessant. Eine Feststellung soll kurz erwähnt werden, da sie immer wieder hinter- fragt wird. Dürscheid et al. (2010, S. 226) finden bei ihrer Untersu- chung nur „wenige Anhaltspunkte, die auf eine Beeinflussung des schulischen Schreibens durch das Schreiben in den neuen Medien schließen lassen.“ Allerdings stellt Sarah Brommer, eine Mitarbei-terin der Untersuchung, in einem zusammenfassenden Beitrag durchaus fest, dass das Bewusstsein der Schüler „für unterschiedli- che Schreibsituationen […] geschärft werden“ sollte (Brommer 2011, www.gfds.de). Zwar resultieren Normabweichungen in der Orthographie und in der Syntax ihr zufolge vor allem aus einer feh- lenden „Grundkompetenz“, allerdings kann diese durch „das Schrei- ben in den neuen Medien begünstigt werden“ (Brommer 2011, www.gfds.de).18
An dieser Stelle soll auch auf das umfangreiche internationale Pro- jekt sms4science verwiesen werden, das es sich zum Ziel gemacht hat, ein SMS-Korpus für die Forschung zusammenzustellen. Das Projekt startete in Belgien. „Mittlerweile sind zwölf Länder dem Projekt angeschlossen; die Palette der beteiligten Nationen reicht von La Réunion bis Grossbritannien, von Kanada bis Griechenland“ (Stähli et al. 2011, S. 3). 2009 begann auch die Schweiz, ein SMS- Korpus zusammenzustellen (Stähli et al. 2011, S. 4). Im Zeitraum von 11.9.2009 bis 14.1.2010 wurden 23988 SMS gesammelt (Homepage des Projekts sms4sience (2011): www.sms4science.uzh.ch). Aller- dings sind die Ergebnisse, die daraus gewonnen werden können, zunächst nur für die Schweiz aussagekräftig. Viele der Kurznachrich- ten sind in Mundart verfasst. Außerdem wurden französische, itali- enische und rätoromanische Nachrichten gesammelt (http://www. sms4science.ch/). Grünert (2011, S. 83) widmet sich Letzteren und betritt damit nach eigenen Aussagen ein ganz neues Gebiet in der Linguistik. Im Anschluss an die Teiluntersuchung „SMS“ befindet sich ein Exkurs, der einen kurzen Einblick in den standarddeutsch- sprachigen Teil des Schweizer Korpus gibt und zusammenfasst, wel- che Ergebnisse sich ähnlich den in dieser Arbeit erworbenen Kennt- nissen darstellen.
Zu anderen Sprachen existieren, wie bereits erwähnt, ebenfalls ver- gleichbare Projekte (z.B. Fairon et al. 2006), die jedoch für die vor- liegende Untersuchung nicht relevant sind, da diese sich auf deutschsprachige Texte beschränkt und keinen Vergleich mit ande- ren Sprachen anstrebt19. Thurlow und Poff (2011, S. 5f.) zeigen, dass sich die sprachlichen Merkmale in den verschiedenen Ländern durchaus deutlich unterscheiden. Aus diesem Grund könnte die fremdsprachige Literatur vor allem bei einem Vergleich unterschied- licher Sprachen hilfreich sein, der jedoch in dieser Arbeit nicht ange- strebt wird. Ausnahmen sind generelle Aussagen, die sich nicht di- rekt auf die sprachlichen Merkmale beziehen, und Arbeiten, die auch deutsche Texte untersuchen (z.B. Frehner 2008, Bieswanger 2007/2010).
Vereinzelt enthalten untersuchte Nachrichten außerdem Merkmale fremdsprachlicher Ausdrücke, die dementsprechend in der englisch- sprachigen Literatur erwähnt werden, wie beispielsweise die Ver- wendung von z statt s in greetz (Crystal 2011, S. 67). Thurlow et al. (2011, S. 8) nennen Beispiele wie thx „consonant clusters“.
Im weiteren Verlauf der Untersuchung wird in den jeweiligen Kapi- teln auf spezielle Literatur eingegangen. Außerdem werden die ei- genen Ergebnisse präsentiert und gegebenenfalls verglichen. Viele der sprachlichen Merkmale, die in dieser Arbeit zum Tragen kom- men, werden auch in einem Großteil der Forschungsliteratur er- wähnt. Oftmals liegt die Betonung jedoch auf dem Wort „erwähnt“. Das heißt, bis auf die Aussage, dass ein bestimmtes Merkmal in den neueren elektronischen Medien oder spezieller in einem der hier betrachteten Beispiele, E-Mail, SMS oder Facebook, auftritt, ist aus mancher Literatur nichts zu folgern. Diese Tatsache macht deutlich, dass es nicht möglich ist, in jedem Kapitel jeden Autor zu erwähnen, der das zugrundeliegende sprachliche Merkmal erwähnt hat. Viel- mehr werden beispielhaft Autoren genannt, die das entsprechende Merkmal ebenfalls festgestellt haben, außerdem wird auf Literatur hingewiesen, die sich intensiver mit dem jeweiligen Thema ausei- nandersetzt. Im Bereich „SMS“ beispielsweise erwähnen nahezu alle Autoren das Auftreten von Akronymen, Döring (2002) jedoch be- schäftigt sich speziell mit den lexikalischen Kurzformen in Kurzmit- teilungen.
An dieser Stelle muss kurz auf ein weiteres Problem der Teilunter- suchung „SMS“ hingewiesen werden, das sich aus der raschen Wei- terentwicklung der SMS-Kommunikation, besonders in Bezug auf die technischen Gegebenheiten, ergibt.
[...]
1 In allen Beispiel-SMS wird auf Kursivierung verzichtet, um das Schriftbild der SMS möglichst realistisch zu belassen. Außerdem ist das gesamte Korpus anonymisiert. Persönliche Angaben wurden durch die Buchstaben X,Y,Z,W,A,B,C usw. ersetzt (in dieser Reihenfolge). Namen oder Orte, die in der Originalfassung bereits sprachli- che Merkmale wie Abkürzungen, Majuskeln usw. enthielten, wurden gekennzeich- net. Spitznamen wurden nicht zu den Abkürzungen gezählt. Die Groß- und Klein- schreibung wurde übernommen.
2 Die Angaben nach den Beispielen beziehen sich auf das Korpus im Gesamten. Bei wissenschaftlichem Interesse an den Korpora bitte mit der Autorin in Verbindung setzen (caro_schnitzer@t-online.de).
3 Grundsätzlich handelt es sich bei dem Thema „neuere elektronische Medien“ um einen relativen Untersuchungsgegenstand. Alles ist schließlich irgendwann einmal neu, bleibt es jedoch nicht. Auf diese Problematik soll jedoch nicht näher eingegan- gen werden, da sie für das Untersuchungsziel der vorliegenden Arbeit nicht von Relevanz ist.
4 Deshalb beschränkt sich diese Arbeit auf die deskriptive Statistik und führt keine analytische Statistik durch.
5 Trotzdem soll nicht der Eindruck erweckt werden, dass alle Erwachsenen SMS schreiben. Während der Untersuchung wurde durchaus festgestellt, dass viele diesen Dienst nicht nutzen. Die folgenden Ergebnisse beschränken sich demnach immer nur auf Erwachsene, die SMS schreiben, da andere nicht miteinbezogen wurden.
6 Diese Teilnehmer erhielten eine ausgedruckte Variante des Fragebogens und konnten diesen in einem verschlossenen Kuvert zurückgeben. Die handschriftlichen Fragebögen wurden alle gleichzeitig geöffnet und ausgewertet, um die Anonymität bestmöglich zu wahren.
7 In dieser Arbeit wird der Begriff „Hauptschule“ verwendet, obwohl einige jüngere Teilnehmer den Begriff „Mittelschule“ gebrauchen. Inwieweit ein Unterschied besteht, dazu kann an dieser Stelle kein Statement abgegeben werden. In der vorliegenden Arbeit wird Haupt- und Mittelschule als das gleiche Bildungsniveau erfasst. Zu diesem Schluss kommt auch der Präsident des Bayerischen Lehrerver- bandes, Klaus Wenzel, in einem Interview. Er spricht von „Etikettenschwindel“ (Füller, Christian (2009): http://www.spiegel.de).
8 Durchschnittliches Alter in Jahren
9 Standardabweichung, Abkürzung nach Gries (2008, S.122). Definition: „Die Stan- dardabweichung ist ein Maß für die Streubreite der Werte eines Merkmals rund um dessen Mittelwert (arithmetisches Mittel). Vereinfacht gesagt, ist die Standardab- weichung die durchschnittliche Entfernung aller gemessenen Ausprägungen eines Merkmals vom Durchschnitt.“ (Statista GmbH (o.J.): http:// de.statista.com (5))
10 Die oberen Angaben beziehen sich nur auf die gesendeten SMS, die unteren auf das gesamte Korpus
11 Ausgeschlossen aus der allgemeinen Auswertung wurden Teilnehmer unter 13 Jahren und österreichische bzw. schweizer Teilnehmer. Der Grund für diese Ent- scheidung liegt im Dialektverhalten der Österreicher und Schweizer und am ver- gleichsweise großen Anteil der unter 13-jährigen Teilnehmer in Teilkorpus 2, der erhebliche Auswirkungen auf das Durchschnittsalter mancher Gruppen hätte. Ebenso ausgeschlossen wurden SMS, die keine Angaben zu Alter, Geschlecht und Bildungsniveau aufwiesen. Näheres zum SMS-Verhalten der Schweizer ist in 2.6 vermerkt. Allerdings wurden auch an dieser Stelle nur standarddeutsche Nachrich- ten untersucht.
12 An dieser Stelle ist anzumerken, dass eine sinnvolle Teilung des Korpus sehr schwierig ist. Für jede Grenze lassen sich auch Gegenargumente finden.
13 In der gesamten Arbeit wird teils von Abschlüssen, teils von der Schulform die Rede sein. Diese Angaben lassen in den Gruppen unter 28 keine Aussage darüber zu, ob die Teilnehmer noch zur Schule gehen. Diese kleine Ungenauigkeit wird zu Gunsten einer kurzen und etwas abwechslungsreicheren Ausdrucksweise in Kauf genommen. So können Umschreibungen wie Teilnehmer mit Abitur und Gymnasi- asten vermieden werden. Im weiteren Verlauf der Arbeit wird dieser Punkt nicht mehr erwähnt werden.
14 Zu den Problemen bei der Erhebung von Beispieltexten äußern sich auch Dürscheid et al. (2010, S. 106f.).
15 Unabhängig vom Alter
16 Bei Teilnahme an der Untersuchung konnten Amazon-Geschenkgutscheine im Wert von insgesamt 200 Euro gewonnen werden.
17 Welche schriftlichen Kommunikationsmittel verwenden Sie, um den gleichen Zweck zu erreichen wie mit Kurzmitteilungen?
18 Lenhart et al. (2008) stellen interessante Ergebnisse zum Thema „Schreiben“ vor und gehen dabei auch auf die Verwendung von typischen Merkmalen elektronischer Medien wie Akronymen und Smileys in Schultexten ein. Ihnen zufolge gaben immerhin 38% der befragten Jugendlichen an, bereits einmal ein Akronym in einem Schultext verwendet zu haben (Lenhart et al. 2008, S. ii)
19 Thurlow und Poff (2011) bieten jedoch einen sehr umfangreichen Literaturüber- blick, der Artikel zu vielen Sprachen sowie zu speziellen Verwendungen von Text- nachrichten erwähnt. Hier seien nur vereinzelte Beispiele zur Illustration genannt.Ling et al. (2005): The sociolinguistics of SMS: An analysis of SMS use by a random sample of Norwegians Deumert et al. (2008): Mobile language choices. The use of English and isiXhosa in text messages (SMS): Evidence from a bilingual South African sample.Hård af Segerstad (2005): Language Use in Swedish Mobile Text Messaging. Downer et al. (2006): SMS text messaging improves outpatient attandance.
- Quote paper
- Caroline Schnitzer (Author), 2012, Linguistische Aspekte der Kommunikation in den neueren elektronischen Medien , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201220
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