Spricht man jemanden auf die Rolle der Psychologie in Finanzmärkte an, so darf man sich über große Augen mit hochgezogenen Augenbrauen nicht wundern. Grundsätzlich ist dieses Verhalten gar nicht abwegig, denn eigentlich stellt die Börse nach Kirchler (2011) einen reinen Markt dar - das Idealbild effizienter Märkte: Es gibt viele Marktteilnehmer, die sofort und gleichzeitig alle kostenlosen Informationen über das Marktgeschehen zur Verfügung haben. Die Verarbeitung der Informationen läuft vollständig und schnell ab und
zeigt sich schlussendlich in rationalen und zielorientierten Verhaltensweisen; d. h. die Marktteilnehmer kaufen und verkaufen einzig auf Grund des jeweiligen Kurses ohne nennenswerte Transaktionskosten. Auf Grundlage dieser Tatsache lässt sich schlussfolgern, dass Börsenakteure in ihrem Verhalten stark dem Wirtschafts-Musterknaben Homo Oeconomicus1 ähneln müssen -
zumindest auf einer aggregierten Ebene. Doch warum haben dann Faktoren wie die eigene Gefühlswelt des Händlers, Berichte über Flugzeugabstürze oder Gewaltverbrechen und Entscheidungsheuristiken einen messbaren Einfluss auf die Finanzwirtschaft und somit
direkt auch auf die Kurse an den Märkten? Gibt es unter den Börsenakteuren also doch keinen Homo Oeconomicus?
Im ersten Teil der Arbeit wird der Fokus auf die Börse als Marktplatz gerichtet. Es werden grundlegende Definitionen zur einfacheren Abgrenzung aufgeführt, in verschiedene Ausprägungen der Börse eingeführt, ein Einblick in unterschiedliche Aktien- und
Anlageformen gegeben und relevante Begriffe aus dem Börsenhandel beleuchtet. Der zweite Teil der Arbeit widmet sich gezielt der Psychologie an Finanzmärkten. Genauer werden verschiedene Forschungsansätze und Erklärungsmodelle betrachtet, die als
Erklärungsgrundlage für das Verhalten an Börsen herangezogen werden. Weiter wird versucht, im Laufe der Arbeit mit praxisnahen Beispielen in typische Probleme der Händler einzuführen. Hierdurch soll ein Transfer zwischen psychologischer Theorie und verhaltensökonomischer Realität an Börsen hergestellt werden. An den verhaltensökonomischen Ansatz anknüpfend folgen ergänzend noch die Sieben Todsünden
des Fondsmanagements. Die kritische Würdigung und Reflexion bilden den Abschluss der Arbeit über die Psychologie der Finanzmärkte.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Theoretische Grundlagen
3. Der Finanzplatz - Die Börse
3.1. Die Entstehung der Börse
3.2. Börsen und handelbare Papiere
3.2.1. Beteiligungspapiere und Forderungspapiere
3.2.2. Spotmärkte und Terminmärkte
3.2.3. Derivate (Optionen und Futures)
3.2.4. Investmentfonds
3.2.5. Devisenmarkt
4. Psychologie und Finanzmärkte
4.1. Über- und Unterreaktionen
4.2. Dispositionseffekt
4.3. Rückschaufehler
4.4. Heuristiken
4.4.1. Repräsentativitätsheuristik
4.4.2. Ankerheuristik
4.4.3. Rekognitionsheuristik
4.5. Emotionen
4.6. Soziale Einflüsse
5. Fehler von Investoren - Sieben Todsünden des Fondsmanagement
6. Kritische Würdigung und Reflexion
7. Zusammenfassung
8. Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Urs Kargl (Author), 2012, Psychologie der Finanzmärkte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201111
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