In meiner Arbeit definiere ich zunächst die wesentlichen politischen Instrumente zur Förderung von erneuerbaren Energien und analysiere sie anschließend. Diese Instrumente sind in fast allen europäischen Staaten einerseits in Form garantierter Einspeisevergütungen, auch Feed-in tariffs (FIT), und andererseits als Kombination aus Quotenmodell und handelbaren grünen Zertifikaten (QZ) in unterschiedlicher Ausprägung etabliert.
Das sich dabei ergebende heterogene Bild leitet über zu der Frage, ob darin volkswirtschaftliche Ineffizienzen begründet sind, die sich aus dem Nebeneinander der unterschiedlichen Systeme und den Hemmnissen für eine staatenübergreifende optimale Allokation der Investitionen in erneuerbare Energien und der Rückführung des Verbrauchs fossiler Energieträger und der Kernkraft ergeben.
Sofern ein Zusammenhang zwischen Harmonisierung und Effizienzsteigerung erkennbar wird, stellt sich die Frage, welches Instrument am ehesten geeignet ist, ein vorgegebenes Ziel bezüglich des Anteils erneuerbarer Energien am Gesamtmarkt innerhalb eines gesetzten Zeitraumes zu erreichen, dabei die größte dynamische Anreizwirkung zu entfalten und für die effizienteste Allokation von Investitionen in erneuerbare Energien und von Verzicht auf konventionelle Energiequellen zu sorgen.
Diese Arbeit soll dabei insbesondere diskutieren, ob die Tradable Green Certificates (TGCs) eine Lösung darstellen, die im Rahmen einer europäische Harmonisierung verfolgt und europaweit implementiert werden sollte.
Schließlich soll betrachtet werden, welche Hürden einer Harmonisierung der europäischen Fördersysteme erneuerbarer Energien grundsätzlich zu bewältigen sind und welche Chancen dabei insbesondere die TGC bei der Auswahl des gemeinsamen Instruments hätten (vgl. Verhaegen et al., 2009, S. 214). Dazu stelle ich auch den politischen Diskurs der letzten Jahre auf europäischer Ebene dar, um zu zeigen, welche Entwicklung momentan am ehesten mehrheitsfähig erscheint.
Diese Arbeit soll aufzeigen, dass das Quotensystem mit grünen Zertifikaten zunächst in der ökonomischen Theorie viele Vorteile aufweist und eine Harmonisierung der Fördersysteme erhebliche Ineffizienzen beseitigen könnte. Es soll aber auch deutlich werden, dass sich das QZ-Modell in der Praxis im Vergleich zum FIT-Modell nur mäßig bewährt hat und die bereits etablierten Systeme strukturell bereits so verfestigt sind, dass eine Harmonisierung auf Ebene aller EU-Staaten eher auf lange Frist realistisch erscheint.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Instrumente zur Förderung erneuerbarer Energien
2.1 Preisbasierte Instrumente
2.1.1 Einspeisetarife (FIT)
2.1.2 Steuervergünstigungen
2.2 Mengenbasierte Instrumente
2.2.1 Ausschreibungsmodelle
2.2.2 Quotenmodell
2.2.3 Quoten und Handelbare grüne Zertifikate (QZ)
3. Vergleich von Förderinstrumenten
3.1 Kritik am FIT-Modell
3.2 Kritik am Quotenmodell mit Zertifikatehandel
4. Volkswirtschaftliche Ineffizienzen durch heterogene Förderlandschaft in der Europäischen Union
5. Harmonisierung der europäischen Förderstrukturen
5.1 Bewertung handelbarer Grüner Zertifikate als gemeinsames Instrument der Staaten in der Europäischen Union zur Förderung erneuerbarer Energien
5.1.1 Vorteile grüner Zertifikate als gemeinsames Förderinstrument
5.1.2 Nachteile grüner Zertifikate als gemeinsames Förderinstrument
5.2 Voraussetzungen einer europaweiten Harmonisierung
5.3 Grundsätzliche Hemmnisse einer europaweiten Harmonisierung
6. Politische Entwicklungen und Diskurs bezüglich einer Harmonisierung der Fördersysteme auf europäischer Ebene in den vergangenen Jahren
7. Schlussfolgerungen und Ausblick.
Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Rainer Schünemann (Autor:in), 2010, Erneuerbare Energien in Europa. Handelbare grüne Zertifikate als Instrument einer harmonisierten Förderung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201073
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