Die Wasserknappheit und die ungleiche Verteilung des Trinkwassers in der Welt wird eines der bedeutendsten Probleme des 21. Jahrhunderts werden. Die Gefahr von weltweiten Ernährungskrisen, die auf Wassermangel oder Wasserknappheit und die Verschmutzung von Trinkwasser durch Industrieabfälle zurückzuführen sind, wird in der Zukunft stark ansteigen. Zurzeit sind circa 884 Millionen Menschen mit diesen Problemen konfrontiert. Bereits im Jahr 2025 werden es rund zwei Drittel aller Menschen sein. Bereits heute sterben circa zwei Millionen Menschen pro Tag aufgrund von Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser verursacht sind. Teile Afrikas und der Mittlere Osten sind heutzutage am stärksten von der Wasserknappheit betroffen.
Wasser ist ein äußerst knappes Gut im sehr trockenen Mittleren Osten. Ein zentraler geopolitischer Aspekt der Staaten des Mittleren Ostens ist der auf Dauer sichere Zugang zu strategisch wichtigen Wasserressourcen. Der Mittlere Osten besteht hauptsächlich aus Wüstenregionen, sodass die Frage der dauerhaften Wasserversorgung ein essenzielles und diffiziles außenpolitisches Thema der gesamten Region darstellt. Die Oberflächen- und Grundwasserressourcen der Region überschreiten die politischen Grenzen, somit ist der Zugang zu Wasser ein stetiger Konflikt der Region bei der Frage nach politischer Herrschaft und territorialer Kontrolle.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Internationale Wasserpolitik
- Die Türkei auf dem Weg zu einer Wassergroßmacht
- Das Manavgat-Projekt
- Das Südostanatolien-Projekt
- Ziele des Südost-Anatolienprojekts (GAP)
- Dispute mit den Nachbarstaten Irak und Syrien
- Der Kurdenkonflikt
- Das Projekt „Friedenspipeline“
- Tiefseepipeline von Anatolien nach Nordzypern
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die strategische Nutzung von Wasserressourcen durch die Türkei und ihre Rolle als potenzielle Wassergroßmacht im Nahen Osten.
- Die Bedeutung von Wasser als strategisches Gut im trockenen Nahen Osten
- Die Türkei als wasserreichstes Land der Region und seine Nutzung von Wasser als politisches Instrument
- Die Auswirkungen der türkischen Wasserpolitik auf die Nachbarstaaten Irak und Syrien
- Der Kurdenkonflikt und seine Verbindung zur türkischen Wasserpolitik
- Die Rolle von Wasser in der internationalen Politik und die Konflikte um die Verteilung der Wasserressourcen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der globalen Wasserknappheit und ihrer Bedeutung im 21. Jahrhundert, insbesondere im Nahen Osten.
Das zweite Kapitel gibt einen Überblick über die internationale Wasserpolitik und die verschiedenen Vereinbarungen und Programme, die sich mit der nachhaltigen Nutzung von Wasserressourcen befassen.
Das dritte Kapitel analysiert die türkische Wasserpolitik und stellt verschiedene Projekte vor, die auf den Export von Wasser in wasserarme Regionen des Nahen Ostens abzielen.
Das dritte Kapitel beinhaltet auch eine Diskussion über die Dispute mit den Nachbarstaaten Irak und Syrien um die Wasserressourcen des Euphrat und Tigris sowie den Zusammenhang mit dem Kurdenkonflikt.
Schlüsselwörter
Wasserknappheit, Wasserpolitik, Türkei, Naher Osten, Südostanatolien-Projekt, Euphrat, Tigris, Irak, Syrien, Kurdenkonflikt, Wasser als Machtinstrument, Friedenspipeline, Tiefseepipeline, Nordzypern, Geostrategie, Geoökonomie, Ökologie.
- Quote paper
- Niels Schirrmeister (Author), 2011, Wasserexport als politisches Machtinstrument?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201005