Die Frage, was der Lohn des Gerechten ist, verstehe ich intuitiv so, dass die Frage auch heißen könnte: Was hat man eigentlich davon gerecht zu sein?
Nun haben mich meine Überlegungen persönlich zu dem Entschluss gebracht, dass Gerechtsein dem gerechten Menschen selbst teils Vor- und teils Nachteil sein kann. Ein Vorteil, weil er mit sich selbst im Reinen sein kann. Der Mensch weiß, dass er, auch wenn er nicht immer hundertprozentig wissen kann, ob er richtig handelt, nach bestem Gewissen gehandelt hat. Auch bleibt durch dieses Handeln seine Seele im Gleichgewicht und macht ihn somit zu einem glücklicheren - Ungerechtigkeit hingegen sei Verkrüppelung der Seele. Das gerechte Handeln des Menschen wirkt aber auch positiv auf ihn zurück, indem auch andere Menschen sich ihm gegenüber gut verhalten, als Reaktion auf sein eigenes gutes Verhalten ihnen gegenüber. Der Lohn wäre somit die Wertschätzung, Anerkennung und vielleicht auch Bewunderung der Anderen.
Was ist der Lohn des Gerechten?
Die Frage, was der Lohn des Gerechten ist, verstehe ich intuitiv so, dass die Frage auch heißen könnte: Was hat man eigentlich davon gerecht zu sein?
Nun haben mich meine Überlegungen persönlich zu dem Entschluss gebracht, dass Gerechtsein dem gerechten Menschen selbst teils Vor- und teils Nachteil sein kann. Ein Vorteil, weil er mit sich selbst im Reinen sein kann. Der Mensch weiß, dass er, auch wenn er nicht immer hundertprozentig wissen kann, ob er richtig handelt, nach bestem Gewissen gehandelt hat. Auch bleibt durch dieses Handeln seine Seele im Gleichgewicht und macht ihn somit zu einem glücklicheren - Ungerechtigkeit hingegen sei Verkrüppelung der Seele. Das gerechte Handeln des Menschen wirkt aber auch positiv auf ihn zurück, indem auch andere Menschen sich ihm gegenüber gut verhalten, als Reaktion auf sein eigenes gutes Verhalten ihnen gegenüber. Der Lohn wäre somit die Wertschätzung, Anerkennung und vielleicht auch Bewunderung der Anderen.
Doch kann das Gerechtsein auch zum Nachteil für einen selbst werden, zum Beispiel, wenn man eigentlich schon vorher weiß, dass das eigene gerechte Handeln, negative Konsequenzen für einen selbst haben wird, doch als Gerechter wird man eben dennoch gerecht handeln. Auch schützt einen ebenfalls das eigene Gerechtsein nicht gegen die Ungerechtigkeit anderer Personen.
Jedoch komme ich an diesem Punkt immer wieder zu dem Schluss, dass all dies für den Gerechten ja eigentlich nicht relevant sein sollte, da er nicht aus Berechnung oder für seinen Vorteil handelt oder, um dadurch in irgendeiner Form einen Lohn zu erhalten. Vielleicht nicht einmal nur, um anderen damit Gutes zu tun, denn die eigene Gerechtigkeit kann von einem Anderen ja auch als ungerecht empfunden werden. Sondern einfach aus innerer Überzeugung heraus, als Lebensphilosophie oder schlichtweg natürlichste Verhaltensweise Anderen gegenüber. Ich denke nicht, dass ein gerechter Mensch darüber nachdenkt, welchen Lohn er denn aus seinem gerechten Handeln erzielen könnte. Es wäre lediglich an seinem Umfeld, diesem vielleicht dafür auch einmal etwas zurück zu geben, ihm Dank auszusprechen. Aber er selbst erwartet es meiner Meinung nach nicht.
Doch dies sind, wie gesagt, natürlich alles nur meine persönlichen Überlegungen zu der Frage. Es interessiert mich nun, wie Platon, vor allem im 10. Buch der Politeia, damit umgeht
und auch, ob sich seine Vorstellungen mit meinen decken oder vielleicht auch überhaupt nicht, und er eine vollkommen andere Sichtweise hatte, was ich stark vermute, denn ich würde mich niemals auch nur annährend mit ihm auf eine Ebene stellen wollen.
Ich erinnere mich, dass schon zuvor an anderer Stelle, etwas von Platon gesagt wurde, dass meiner Meinung nach, ebenfalls zu dieser Frage passen könnte. Nämlich, dass es auch sein kann, dass der Gerechte zunächst nicht als solcher erkannt, vielleicht sogar von anderen belächelt werden würde, wohingegen der Ungerechte unerkannt bleiben könnte und von den Menschen gelobt werden würde. Mir scheint aber, dass Platon im letzten Buch nicht mehr von dieser Überlegung ausgeht, sondern eher geht er da davon aus, dass entweder spätestens im hohen Alter oder dann allerspätestens nach dem Tod, ein jeder Ungerechter entlarvt werden würde und jeder Gerechte ebenfalls erkannt wird.
Doch ähnlich wie ich zu Beginn der Auffassung war, kam auch Platon zu dem Schluss, dass die Gerechtigkeit an sich schon wegen ihres inneren Wertes die bevorzugte Tugend sein sollte und auch dass die Ungerechtigkeit an sich, egal ob sie nun unentdeckt bleibt oder nicht, verabscheuungswürdig ist.
Beim Betrachten des 10. Buches fällt mir gleich auf, dass Platon scheinbar in eine völlig andere Richtung gedacht hatte, als ich mit meinen Überlegungen. Nämlich stellt er zunächst fest, dass die Seele des Menschen unsterblich ist und zielt weiter darauf ab, nachdem er auch zustimmte, dass es wohl so sei, dass der Gute für seine Taten auch schon bei Lebzeiten geehrt wird, spätestens nach dem Tod, jeder seine gerechte Strafe bzw. gerechten Lohn erhalten würde. Diese Ansicht setzt nun natürlich voraus, dass der Leser ebenfalls glaubt, dass Seelen existieren.
Ich meine, dass in diesem letzten zehnten Buch auch oftmals auf bereits Gesagtes zurückgegriffen und gegebenenfalls ergänzt wird, wie zum Beispiel das Thema der Dichtkunst.
Doch fällt mir zwischendurch ein kleines Gleichnis auf. Nämlich jenes, in dem der Ungerechte als Läufer dargestellt wird, dem wegen der schlechten Einteilung seiner Kräfte in der letzten Runde oder vor der Zielgeraden die Puste ausgeht. Schlussendlich gewinnt er halt eben doch keine Medaille trotz seines schnellen Starts. Kurz und knapp würde ich sagen, dass damit gemeint ist, dass am Ende eben doch das Gute „siegt“.
Platon fügt zum Schluss noch einen Mythos hinzu vom dem Pamphylier Er, der aus der Unterwelt zurück an die Erde durfte, um den Menschen von seinen Erlebnissen zu erzählen.
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- Anonymous,, 2011, Was ist der Lohn des Gerechten?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200707
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