Die Ungleichheiten zwischen Mann und Frau treten in der Interaktion zwischen den Geschlechtern am Deutlichsten hervor. Ob bewusst oder unbewusst vermittelt - Geschlechtsstereotypisierungen und die dadurch entstehenden Benachteiligungen sind Teil der Interaktion und beeinflussen das kommunikative Handeln in bestimmten Situationen. Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit ist die Frage: Gibt es typisch geschlechtsspezifische Formen der Interaktion und Kommunikation zwischen Mann und Frau?
Im zweiten Kapitel wird, anhand von Goffmans „Interaktion und Geschlecht“1, ein Einblick in die Geschlechterbeziehungen in unserer Gesellschaft und ihre Manifestation auf globaler Ebene ermöglicht. In dem darauf folgenden Kapitel beschäftige ich mich mit Mechanismen der geschlechtsspezifischen Interaktion, wie Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern in Interaktionsprozessen entstehen und warum sie Bestand haben können. Außerdem untersuche ich, wie die Bewertung in Zusammenhang mit dem Geschlecht steht und in welcher Weise sie die Interaktion zwischen den Geschlechtern beeinflusst. Besonders im Erwerbsleben sind deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern und die Benachteiligung von Frauen bemerkbar, weshalb ich in dieser Arbeit des Öfteren darauf eingehen werde und - insbesondere im vierten Kapitel - Beispiele aus dem Erwerbsleben der Frauen heranziehe. Das fünfte Kapitel zeigt anhand diverser Studien zur Kommunikation zwischen den Geschlechtern auf, inwiefern sich das Konversationsverhalten von Frauen und Männern unterscheidet. Hier werden geschlechtstypische Verhaltens – und Sprecharten, sowie geschlechtsspezifische Strategien zur Gesprächsführung in Konversationen zwischen Männern und Frauen untersucht.
1 Goffman, Erving (1994): Interaktion und Geschlecht. Campus Verlag, Frankfurt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Interaktion und Geschlecht
- Mechanismen der Interaktion
- Die Kategorie Geschlecht
- Stereotypenbildung und Bewertung
- Statusglaube und Erwartungen
- Geschlecht und Arbeit
- Statusglaube und Erwartungshaltungen im Arbeitskontext
- Trennung von Arbeitssphären
- Selbstzuschreibung und Fremdzuschreibung
- Geschlechtsspezifisches Kommunikationsverhalten in Konversationen
- Methode
- Brüche und Überlappungen
- Schweigen in Konversationen
- Ergebnisse
- Arbeitsteilung und geschlechtstypische Konversationsstrategien
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Frage, ob es typisch geschlechtsspezifische Formen der Interaktion und Kommunikation zwischen Mann und Frau gibt. Sie beleuchtet die Geschlechterbeziehungen in unserer Gesellschaft, analysiert die Mechanismen der geschlechtsspezifischen Interaktion und untersucht die Auswirkungen von Stereotypen und Statusglauben auf die Interaktion zwischen den Geschlechtern. Insbesondere wird der Einfluss von Geschlechterrollen und -stereotypen auf den Arbeitsmarkt und die Kommunikation in Konversationen analysiert.
- Geschlechterbeziehungen in der Gesellschaft
- Mechanismen der geschlechtsspezifischen Interaktion
- Stereotypenbildung und Bewertung
- Statusglaube und Erwartungen im Arbeitskontext
- Geschlechtsspezifische Kommunikation in Konversationen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach typisch geschlechtsspezifischen Formen der Interaktion und Kommunikation zwischen Mann und Frau. Kapitel 2 beleuchtet anhand von Goffmans Werk „Interaktion und Geschlecht“ die Geschlechterbeziehungen in der Gesellschaft und ihre Manifestation auf globaler Ebene. Kapitel 3 behandelt die Mechanismen der geschlechtsspezifischen Interaktion, wie Ungleichheiten entstehen und Bestand haben können, sowie den Einfluss von Stereotypen und Bewertung auf die Interaktion.
Kapitel 4 widmet sich dem Einfluss von Geschlecht auf den Arbeitsmarkt und analysiert die Benachteiligung von Frauen in bestimmten Bereichen. Es zeigt auf, wie Statusglaube und Erwartungen im Arbeitskontext das Verhältnis zwischen Männern und Frauen prägen. Das fünfte Kapitel untersucht verschiedene Studien zur Kommunikation zwischen den Geschlechtern und analysiert geschlechtstypische Verhaltens- und Sprecharten sowie geschlechtsspezifische Strategien zur Gesprächsführung.
Schlüsselwörter
Geschlechterrollen, Interaktion, Kommunikation, Stereotypen, Statusglaube, Erwartungen, Arbeit, Arbeitsmarkt, Konversation, Geschlechtsspezifische Kommunikation, Benachteiligung von Frauen, Goffman, „Interaktion und Geschlecht“.
- Quote paper
- Lenka Tucek (Author), 2003, Interaktion und Kommunikation zwischen Frauen und Männern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20055