Im Zuge der Globalisierung und Internationalisierung stehen interkulturelle Kontakte zunehmend
auf der Tagesordnung. Allerdings wird die Kommunikation zwischen Mitgliedern
verschiedener Nationen häufig durch Stereotypen behindert, mithilfe derer die Akteure
unbewusst den Anderen pauschal beurteilen. Weshalb Stereotype trotz zunehmender
Kontakte mit fremden Kulturen nicht an Bedeutung verlieren und welche Rolle sie im Kontakt
mit dem Fremden spielen, wird im Anschluss an eine grundlegende Definition und die
Erläuterung der Entstehung und Vermittlung im zweiten Abschnitt dargelegt. Der dritte Teil
der Arbeit analysiert schließlich die Funktionen und Wirkungen von nationalen Stereotypen
im literarischen Kommunikationsprozess am Beispiel des Romans „Mein Jahr in der
Provence“ von Peter Mayle. Der Begriff des Stereotyps stammt ursprünglich aus der Druckersprache des 18. Jahrhunderts.
Der Terminus Stereotypie bezeichnet in seiner eigentlichen Bedeutung ein Verfahren
zur Vervielfältigung von Schriftstücken mithilfe von Druckplatten in gegossener
Form. Das Ergebnis sind Schriftsätze, die aus unbeweglich verbundenen Druckzeilen
bestehen und eine beliebige Anzahl von Abzügen ermöglichen. Parallel dazu wird im 19.
Jahrhundert das Adjektiv stereotyp im übertragenen Sinn von starr, vorfabriziert und massenhaft
verbreitet verwendet. Charakteristisch für dieses eindeutig negativ gebrauchte
Adjektiv sind demnach die Gleichförmigkeit und die Unveränderlichkeit des Druckverfahrens.
1
Bereits 1922 definiert der amerikanische Journalist Walter Lippmann in seinem Buch
„Public Opinion“ den Terminus als „pictures in our heads“ und prägt damit das wissenschaftliche
Verständnis des Begriffs bis in die Gegenwart. [...]
1 Vgl. Wenzel (1978): S. 19.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung zum Thema
- Stereotype und ihre Rolle im Kontakt mit dem Fremden.
- Definition von Stereotypen.....
- Abgrenzung vom Vorurteil..
- Entstehung und Weitergabe von Stereotypen
- Funktionen und Gefahren von Stereotypen im alltäglichen Kontakt mit dem Fremden.........
- Nationalstereotype in der Literatur am Beispiel Peter Mayles.......
- Kurzbiographie Peter Mayles
- Mayles Roman „Mein Jahr in der Provence“..
- Analyse der Nationalstereotype in „Mein Jahr in der Provence“.
- Mayles Bild von der Provence....
- Darstellung der Nationalstereotype
- Funktionen von Nationalstereotypen im literarischen Kommunikationsprozess und ihre Wirkung
- Der Umgang mit Stereotypen..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Funktionen und Wirkungen von Nationalstereotypen. Dabei wird zunächst eine grundlegende Definition von Stereotypen gegeben und deren Entstehung sowie Weitergabe erläutert. Anschließend wird am Beispiel des Romans „Mein Jahr in der Provence“ von Peter Mayle untersucht, welche Rolle Nationalstereotype im literarischen Kommunikationsprozess spielen und welche Auswirkungen sie haben.
- Definition und Abgrenzung von Stereotypen und Vorurteilen
- Entstehung und Weitergabe von Stereotypen durch verschiedene Medien und soziale Prozesse
- Funktionen von Stereotypen im alltäglichen Kontakt mit dem Fremden
- Analyse von Nationalstereotypen in der Literatur am Beispiel von „Mein Jahr in der Provence“
- Die Wirkung von Stereotypen im literarischen Kommunikationsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Hinführung zum Thema
Die Einleitung erläutert die zunehmende Bedeutung interkultureller Kontakte im Zuge der Globalisierung und Internationalisierung. Sie stellt die Problematik von Stereotypen im Kontext dieser Kontakte heraus und skizziert die Ziele und Themenschwerpunkte der Arbeit.
Stereotype und ihre Rolle im Kontakt mit dem Fremden
Dieser Abschnitt definiert den Begriff des Stereotyps und grenzt ihn vom Vorurteil ab. Er beleuchtet die Entstehung und Weitergabe von Stereotypen, insbesondere durch Medien, und untersucht die kognitiven, psychohygienischen und sozialen Funktionen von Stereotypen im alltäglichen Umgang mit dem Fremden.
Nationalstereotype in der Literatur am Beispiel Peter Mayles
Dieser Teil widmet sich der Analyse von Nationalstereotypen in der Literatur am Beispiel des Romans „Mein Jahr in der Provence“ von Peter Mayle. Er beleuchtet die Darstellung der Provence und der Nationalstereotype in Mayles Roman sowie die Funktionen und Wirkungen von Stereotypen im literarischen Kommunikationsprozess.
Der Umgang mit Stereotypen
Der letzte Abschnitt befasst sich mit den Möglichkeiten und Herausforderungen im Umgang mit Stereotypen. Er diskutiert die Notwendigkeit, die eigenen Stereotype zu reflektieren und zu hinterfragen, um zu einem respektvollen und verständnisvollen Miteinander zu gelangen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themenbereiche Stereotype, Vorurteile, Nationalstereotype, Literatur, Kommunikation, Peter Mayle, „Mein Jahr in der Provence“, Interkulturelle Kommunikation und Globalisierung. Sie beleuchtet die Funktionen und Wirkungen von Stereotypen im alltäglichen Kontakt mit dem Fremden und im literarischen Kommunikationsprozess.
- Quote paper
- Christina Stojek (Author), 2003, Nationalstereotypen im Kontakt mit dem Fremden und im literarischen Kommunikationsprozess in Mayles "Mein Jahr in der Provence", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20043