Als das Deutsche Reich im Sommer 1940 die ersten Fühler nach Finnland ausstreckte, atmete man dort spürbar auf. Man sah sich nach dem Winterkrieg 1939/40 und dem darauf folgenden Moskauer Frieden vom 13. März 1940 weiterhin von der Sowjetunion auf das Äusserste bedroht. Schließlich hatte die Rote Armee durch die Friedensbedingungen einen Fuß in der Haustür Finnlands. Als dann ab Sommer 1940 die UdSSR begann, weitere Forderungen zu stellen, die über den Friedensvertrag von Moskau hinausgingen, schien ein weiterer Krieg mit der Sowjetunion in greifbarer Nähe. Ebenfalls hatten die Erfahrungen im Winterkrieg gezeigt, dass sich Finnland nicht auf die Unterstützung von Seiten der Westmächte verlassen konnte, zumal diese nunmehr selbst um ihr Überleben kämpften. Auch waren die Reserven Suomis, militärisch wie auch wirtschaftlich, nach dem Winterkrieg nahezu erschöpft. Man brauchte also dringend einen Verbündeten, der in der Lage war, den Fortbestand Finnlands zu sichern. In dieser Situation war jede Aussicht auf Hilfe hoch willkommen. Deswegen nahm man auch jede Form der ersten inoffiziellen Kontaktaufnahmen des Deutschen Reiches erfreut zur Kenntniss und bemühte sich, diese nicht abreissen zu lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Genese der Koalition
- Erste Schritte zur Militärallianz
- Motive Deutschlands
- Aporie und Kairos Finnlands
- Die militärische Liaison Deutschland - Finnland
- Ende der „Waffenbrüderschaft“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entstehung und den Wandel der militärischen Koalition zwischen Deutschland und Finnland während des Zweiten Weltkriegs im Kontext des Kriegsverlaufs an der Ostfront. Dabei stehen die Motive beider Länder, die sich wandelnde Beziehung und die militärische Zusammenarbeit im Vordergrund.
- Die Genese der Koalition zwischen Deutschland und Finnland
- Die militärische Zusammenarbeit beider Länder während des Krieges
- Die Gründe für das Ende der „Waffenbrüderschaft“
- Die Bedeutung des finnischen „Sonderkriegs“ im Rahmen des Ostfeldzugs
- Die Rolle der finnischen Führungspersonen wie Mannerheim und Ryti
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Bedrohungslage Finnlands nach dem Winterkrieg 1939/40 und die Notwendigkeit eines Verbündeten angesichts der sowjetischen Bedrohung. Die Arbeit konzentriert sich auf die Annäherung zwischen Deutschland und Finnland, die durch die deutsche Bereitschaft zur Unterstützung Finnlands im Kampf gegen die Sowjetunion eingeleitet wurde.
Genese der Koalition
Das Kapitel behandelt die ersten Schritte zur Militärallianz zwischen Deutschland und Finnland. Es werden die Motive Deutschlands, die finnische Aporie und die Chancen, die Finnland in der Kooperation mit Deutschland sah, beleuchtet.
Die militärische Liaison Deutschland - Finnland
Dieses Kapitel analysiert die konkrete militärische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Finnland im Verlauf des Zweiten Weltkriegs. Dabei werden die finnischen Kriegsziele und die Rolle des „Sonderkriegs“ im Rahmen des Ostfeldzugs betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Themen Militärallianz, Ostfront, Zweiter Weltkrieg, Finnland, Deutschland, „Sonderkrieg“, Mannerheim, Ryti, militärische Zusammenarbeit, strategische Interessen, Sowjetunion, Winterkrieg, “Fall Barbarossa”, Waffenlieferungen, Transitrecht.
- Arbeit zitieren
- Björn Kohlsdorf (Autor:in), 2005, Entstehung und Wandel der militärischen Koalition Deutschland – Finnland in Kohärenz mit dem Kriegsverlauf an der Ostfront, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199513