Der Konsum von Drogen gilt heute als eines der wenigen verbliebenen Tabuthemen unserer modernen Gesellschaft und wird allenfalls dann zum Thema, wenn die Massenmedien über Drogenmissbrauch, Drogentote und allgemein über das sogenannte „Drogenproblem“ berichten. Staat und Gesellschaft haben sich in einer Weise auf einen „kulturellen Code“ verständigt, welcher der Drogenszene einen äußerst niedrigen Stellenwert zuschreibt und alle Menschen, die vermeintlich dieser Szene angehören, als negative Bespiele dienen sollen. Dabei wird der alltägliche, „unsichtbare“ Konsum nicht thematisiert oder in einer Weise stigmatisiert, wie es im Fall der Drogenszene geschieht. In der öffentlichen Wahrnehmung ist der Begriff „Droge“ zudem gleichgesetzt mit Stoffen, deren nicht-medizinischer Konsum nach geltendem Betäubungsmittelgesetz unter Strafe steht. Er ist „einseitig besetzt und ideologisch aufgeladen“ und schließt Wirkstoffe wie Koffein, Nikotin und Alkohol meist nicht mit ein.
Im Folgenden sollen daher die Konsumentengruppen und ihre Motive näher betrachtet werden. Dabei soll der Fokus auf die unterschiedlichen Gründe und die dahinterstehenden Bedürfnisse des Drogenkonsums gelegt werden. Dazu ist es zunächst einmal notwendig, die Frage nach der Bedeutung des Begriffs „Drogen“ zu klären und im Anschluss eine Definition zu versuchen, was Drogen sind und was nicht. Die Wirkung von einzelnen Stoffen kann hier auf Grund des Umfangs der Arbeit nicht näher thematisiert werden und spielt bei einer soziologisch-historischen Betrachtung auch eine eher untergeordnete Rolle. Vielmehr soll auf die ambivalente Haltung der Gesellschaft in Bezug auf „Drogen“, vom späten 20. Jahrhundert bis heute eingegangen werden und dabei auch der Frage nachgegangen werden, ob die Drogenpolitik der vergangenen Jahrzehnte eventuell auch zu einer Verstärkung des Drogenkonsums führten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und thematischer Überblick
- 2. Der Begriff „Droge“ – Versuch einer Definition
- 3. Drogen im 20. Jahrhundert - Inkriminierung und Aufleben der Subkulturen
- 4. Konsumentengruppen und Konsummotive im späten 20. Jahrhundert
- a) Subkulturelle Traditionen
- b) Sozial integrierter und „unsichtbarer“ Konsum
- c) Die Drogenszene
- 5. Der gesellschaftliche Umgang mit Drogen
- 6. Überlegungen und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beleuchtet den Konsum illegaler Drogen in der westlichen Welt im 20. Jahrhundert. Sie untersucht die verschiedenen Konsumentengruppen und deren Konsummotive, unter Berücksichtigung der ambivalenten Haltung der Gesellschaft gegenüber Drogen und den Auswirkungen der Drogenpolitik auf den Drogenkonsum.
- Definition des Begriffs "Droge" und Abgrenzung von legalem und illegalem Drogenkonsum
- Analyse der historischen Entwicklung des Drogenkonsums und der damit verbundenen Subkulturen
- Untersuchung der verschiedenen Konsumentengruppen und ihrer Motive im späten 20. Jahrhundert
- Bewertung des gesellschaftlichen Umgangs mit Drogen und der Auswirkungen der Drogenpolitik
- Diskussion der Rolle der Massenmedien in der öffentlichen Wahrnehmung von Drogen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung und thematischer Überblick
Das Kapitel führt in das Thema der Seminararbeit ein und stellt die Relevanz des Themas „Drogenkonsum“ in der heutigen Gesellschaft heraus. Es werden die Ambivalenz der gesellschaftlichen Einstellung gegenüber Drogen, die Stigmatisierung der Drogenszene und die unterschiedlichen Definitionen des Begriffs „Droge“ beleuchtet. Die Arbeit zielt auf eine Analyse der verschiedenen Konsumentengruppen und deren Konsummotive im späten 20. Jahrhundert ab.
2. Der Begriff „Droge“ – Versuch einer Definition
Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition des Begriffs „Droge“ und den damit verbundenen Schwierigkeiten. Es werden verschiedene Definitionen von „Drogen“ vorgestellt, die sich in ihrer Reichweite und Abgrenzung unterscheiden. Die Arbeit orientiert sich an der Definition von Benjamin Fässler, die „Drogen“ als psychoaktive Substanzen definiert, die auf die Psyche wirken.
3. Drogen im 20. Jahrhundert - Inkriminierung und Aufleben der Subkulturen
Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Drogenkonsums im 20. Jahrhundert. Es werden die Inkriminierung von Drogen und die damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen sowie das Aufleben von Drogen-Subkulturen und deren Einfluss auf den Drogenkonsum thematisiert.
4. Konsumentengruppen und Konsummotive im späten 20. Jahrhundert
Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen Konsumentengruppen und ihre Konsummotive im späten 20. Jahrhundert. Es wird zwischen subkulturellen Traditionen, sozial integriertem Konsum und der Drogenszene unterschieden. Der Fokus liegt auf den verschiedenen Gründen und Bedürfnissen, die den Konsum von Drogen motivieren.
Schlüsselwörter
Drogenkonsum, Konsummotive, Konsumentengruppen, Drogenpolitik, gesellschaftlicher Umgang, Subkulturen, Betäubungsmittelgesetz, Drogenproblem, Drogenszene, Drogenmissbrauch, psychoaktive Substanzen
- Quote paper
- Dirk Sippmann (Author), 2009, Konsumenten und Konsummotive illegaler Drogen in der westlichen Welt im 20. Jahrhundert , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199147