Diese Arbeit beinhaltet Anmerkungen zur Biographie und Bibliographie von Adolfo Bioy Casares sowie einen Überlblick über sein Werk (hier ein Beispiel: Liebesgeschichten). Die Arbeit schließt nach 9 Seiten mit dem Literaturverzeichnis.
Inhaltverzeichnis
1.) Anmerkungen zu seiner Biographie und Bibliographie
2.) Ein Beispiel für seine Werke: Liebesgeschichten
3.) Literaturverzeichnis
1.) Anmerkungen zu seiner Biographie und Bibliographie
Adolfo Bioy Casares ist am 15. September 1914 in Buenos Aires geboren als Sohn von Adolfo Bioy und Marta Casares und ist dort am 8. März 1999 gestorben. Er war einer der weniger Schriftsteller seiner Zeit, die Argentinien nicht verlassen mussten, was nicht heißen soll, er habe keine Reisen unternommen. Ganz im Gegenteil: zwar spielt Argentinien, natürlich insbesondere Buenos Aires eine große Rolle für seine Werke, jedoch finden sich stets auch intertextuelle Verweise auf seine Liebe zu Frankreich. Da sein Vater Schriftsteller war, schien es nur eine Frage der Zeit, bis auch er sich der Literatur widmen würde. Schon früh brachte ihn sein Vater in Kontakt mit den großen Klassikern der Literatur und als er 11 Jahre alt war, schrieb er seine erste Novelle, die „Iris und Margarita“ (1925) hieß, was ein Plagiat eines französischen Werks darstellte. Dank seines Vaters, konnte er als Fünfzehnjähriger zum ersten Mal publizieren, was der „Prologo“ in dem Buch seines Vaters war. 1928 schrieb er seine erste fantastische Erzählung: "Vanidad o una aventura terrorífica".
Im Jahre 1932 machte er im Haus von Victoria Ocampo (Schwester seiner späteren Frau Silvina) Bekanntschaft mit Jorge Luis Borges, was wohl den Beginn einer unvergleichlichen Freundschaft darstellte, denn mit ihm war er nicht nur eng befreundet, sondern er schrieb mit ihm etliche Werke in Zusammenarbeit unter diversen Pseudonymen
wie Honorio Bustos Domecq und B. Suarez-Lynch. Ich finde Borges resümiert die Intensität, Vielfalt und die Bereicherung für das Schaffen beider Autoren äußerst treffend: „ Un des principaux événements de ces années là et de ma vie entière fut le début de mon amitié avec Adolfo Bioy Casares.[...] Ensemble, nous nous lançâmes dans de nombreuses et diverses aventures littéraires. Nous composâmes des anthologies de poésie, de contes fantastiques et de roman policiers; nous écrivîmes des articles et des préfaces; nous traduisîmes. Nous fondâmes une revue qui eut trois numéros. Nous écrivîmes des scénarios de films. S’opposant à mon goût pour le pathétique, le sentencieux et le baroque, Bioy me fit comprendre que la sérénité et la réserve convenaient mieux à l’écriture.. En un mot, il me conduisait pas à pas vers le classicisme.”[1]
1934 lernte er dann Silvina Ocampo kennen, die er 1940 heiratete. Im gleichen Jahr gab er sein Jura- und Philosophiestudium auf und begann weiter Novellen zu publizieren.
Eine der bekanntesten stellt wohl „La invención de Morel“ dar, die 1940 erschienen ist[2] und für die Jorge Luis Borges das Vorwort verfasste. Diese Geschichte spielt auf einer verlassenen Insel, wo eine mysteriöse Krankheit alle Bewohner getötet hat.
Ein aus politischen Gründen verfolgter Venezulaner überlebt und findet eine Gruppe Menschen, wobei er sich in eine Frau (Faustine) derer verliebt. Es scheint allerdings so, als würde sie ihn nicht wahrnehmen, wie auch die anderen. Allmählich versteht er, dass sie Projektionen der drei Dimensionen (von Morels Apparatur) sind, der ein cinematographisches System entwickelt hat, dass erlaubt die letzte Woche vor dem Tod ewig wiederzuerleben. Er möchte auch daran teilhaben, jedoch sind die Strahlen der Maschine tödlich und er stirbt. Der Held spekuliert über Realität, Metaphysik, Unsterblichkeit und Überbevölkerung. Somit erscheinen hier auch schon beide Hauptthemen wie der Tod, verbunden mit dem Wunsch nach ewigem Leben, sowie die mysteriösen Elemente des phantastischen Genres. Durch die Literatur möchte er die Unsterblichkeit erreichen und zieht diese Vorstellung als Metapher durch sein Leben, mit der er eine andere Realität schaffen will, die unendlich ist (vgl. unten: "Labyrinth").
1941 erhält Bioy Casares den "Premio Municipal de Literatura de la Ciudad de Buenos Aires" für "La invención de Morel" und er verfasst einige Buchkritiken für die Zeitschrift "SUR".
Was mir auch noch aufgefallen ist bei Betrachtung seiner Bibliographie ist, dass er nicht nur Themen zusammen mit Borges erarbeitet hat, sondern dass sogar jeder von ihnen teilweise gleiche Themenbereiche nutzt. So schrieb Bioy Casares im Jahre 1946 "El otro Laberinto" und Borges hat sich intensiv mit diesem Sujet in "La biblioteca de Babel" auseinandergesetzt. Beide thematisieren mit der Metapher des Labyrinths die Unendlichkeit des Lebens in Form eines Kreises, der nicht endet, dem mysteriös erscheinendem Labyrinth.
Einige seiner Werke sind auch verfilmt worden, so gab es z.B. den Film „Diario de la guerra del cerdo im Jahr 1969 und den Film "La Invasión" , ein anderer Film heißt "El sueňo de los heroes". Des Weiteren hat er zusammen mit Borges Kinodrehbücher verfasst wie z.B. "Los orilleros y El paraíso de los creyentes" in 1955.
Beachtlich sind auch die zahlreichen Preise, die er für sein Schaffen erhalten hat. Zu nennen wäre allen voran wohl der „Premio Miguel de Cervantes“, den er 1991 in Alcalá de Henares verliehen bekam für die internationale Reichweite seiner Veröffentlichungen, aber auch dass er 1981 als Mitglied „de la Legión de Honor de Francia“ ernannt wurde.
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[1] Jorge Luis Borges, Essai autobiographique
[2] Adolfo Bioy Casares, L'invention de Morel
- Quote paper
- Christina Müller (Author), 2006, Adolfo Bioy Casares - Ein Überblick über Leben und Werke, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199035