Abstract
Die folgende Arbeit untersucht die Textsorte Parabel im Fremdsprachenunterricht. Anliegen dieser Arbeit ist es, die Einstellung der Studenten über Parabel zu erfassen. Für diesen Zweck wurde eine Befragung durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Befragung wurden dargestellt.
Abstract
Die folgende Arbeit untersucht die Textsorte Parabel im Fremdsprachenunterricht. Anliegen dieser Arbeit ist es, die Einstellung der Studenten über Parabel zu erfassen. Für diesen Zweck wurde eine Befragung durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Befragung wurden dargestellt.
Zur Parabel
Zur Klärung des Begriffs Parabel, empfiehlt es sich, verschiedene Sichtweisen für das Begriffsverständnis durchzugehen. Erste Annäherung an den Begriff Parabel lässt sich durch die Ausführungen von Haerkötter, H. u.a. (1979, 233) stattfinden:
„Die Parabel ist eine Form der Lehrdichtung, in der eine allgemeine Lebensweisheit durch ein Gleichnis veranschaulicht wird. Sie ist im Unterschied zur Fabel allgemeiner gehalten. Sie bringt keine konkrete Begebenheit (abgeschlossene Handlung) “[1]
Die Definition gibt Auskunft darüber, was eine Parabel beinhaltet und welchen Unterschied gibt es zwischen der Parabel und der Fabel. Eine Lebensweisheit wird in der Parabel durch ein Gleichnis gezeigt. Diese Lebensweisheit fällt allgemeiner im Vergleich zur Fabel aus.
Laut Metzler-Literatur-Lexikon (1990, S.340) wird die Parabel weiterhin wie folgt definiert
„allgemein ein zur selbständigen Erzählung erweiterter Vergleich, der von nur einem Vergleichspunkt aus durch Analogie auf den gemeinten Sachverhalt zu übertragen ist, ohne direkten Verweis wie beim Gleichnis(jedoch oft auch gleichbedeutend verwendet ).“[2]
Eine solche Definition impliziert, dass die Parabel eine Erzählung, die einen erweiterten Vergleich beinhaltet. Dieser Vergleich erfolgt durch eine Analogie auf die gemeinten Gegebenheiten.
Laut Zymner (1991, 101). In: Dithmar, Reinhard [Hrsg.]; (1995, 41) findet sich folgende Definition von der Parabel:
„Eine Parabel ist ein episch-fiktionaler Text mit mindestens einem Expliziten oder Impliziten Transfersignal zur Richtungsänderung des Bedeutens. Dabei kann die Richtungsänderung ausdrücklich gelenkt werden, kann aber auch offen bleiben im Rahmen des Bedeutungspotentials des Textes. “[3]
Dieser Definition ist zu entnehmen, dass die Parabel ein epischer Text ist, der Richtungsänderungen aufweist. Diese Richtungsänderungen können implizit oder explizit erfolgen.
Bei Winkler, Werner (2000, 66) findet sich ferner die folgende Definition von der Parabel:
„Die Parabel ist ein zu einer Erzählung ausgeweiteter Vergleich. Ein dargestellter Vorgang (Bildebene) verweist auf einen anderen Vorstellungsbereich (Sachebene); Umgekehrt wird dieser im Ereignis veranschaulicht. Etwas Konkretes, Besonderes, dient also zur Verdeutlichung von etwas Abstraktem, Allgemeinem.“[4]
Aus der Definition ist zu ersehen, dass die Parabel eine Erzählung ist, die einen Vergleich aufweist.
In Anlehnung an Winkler, Werner (2000, 66) unterscheidet sich die traditionelle Parabel dadurch, dass sie einen didaktischen und religiösen Gesichtspunkt hat. Die moderne Parabel beschäftigt sich mit der Suche nach Erkenntnissen und mit der Existenzdeutung.
Bei Vogt, Jochen (2012) finden sich die folgenden Ausführungen über die Textsorte Parabel:
„Die Parabel ist eine Gleichniserzählung und wird häufig zur didaktischen Literatur beziehungsweise zur sogenannten Lehrdichtung gezählt“[5]
Die Definition zeigt, dass die Parabel eine Erzählung, die zur Literaturdidaktik gehört. Sie ist somit als Textsorte für das Lehren der Literatur im Fremdsprachenunterricht geeignet.
In der Parabel werden laut Vogt, Jochen (2012) Begebenheiten über die Menschen thematisiert und der Leser sollte dabei die Bedeutung solche Begebenheiten durch Analogieschluss herausfinden. Diese Bedeutung beschäftigt sich mit einem bestimmten Verhalten in der Gesellschaft. Die Parabel kommt selten als isolierte Textsorte vor. Sie wird zum Beispiel in einen Roman oder in ein Drama eingebaut. Die Parabel regt den Leser dazu an, über das Verhalten der Menschen in der Gesellschaft nachzudenken.
Der Fragebogen
Charakterisierung der Stichprobe
Die schriftliche Befragung wurde im Juni 2012 an der Universität Oran durchgeführt. An der Umfrage beteiligten sich 100 Germanistikstudenten. Die befragten Studierenden befanden sich zur Zeit der Befragung im ersten Jahr Masterstudium. Das Durchschnittsalter der Untersuchungsgruppe betrug 23 Jahre. Unter den Befragten waren 19% männlich und 81% weiblich.
Konzipierung und Durchführung der Umfrage
Die Befragung wurde anonym in Form eines Fragebogens im Juni 2012 durchgeführt.
Der Fragebogen besteht aus 24 Fragen, die Auskunft über die Einstellung der Studenten über die Textsorte Parabel geben sollten. Die erste Frage klärt, wie die Studierenden Parabel finden und warum. Die zweite beleuchtet, welche Parabeln sie kennen. Die dritte Frage soll darüber Auskunft geben, wie oft sie Parabeln lesen. Die nächste Frage klärt, was sie mit Parabeln lieber machen. Weiterhin sollte erörtert werden, wie oft sie Parabeln behandelt haben. Die Einschätzung erfolgt auf einer vierteiligen Skala (selten, manchmal, oft, sehr oft). Danach sollen die Befragten, ob die Befragten möchten, dass Parabeln im Unterricht behandelt werden und wie oft.
Anschließend sollte ermittelt werden, wie die Befragten die Parabeln im Unterricht lernen möchten. Danach sollte untersucht werden, welche Parabeln sie gelesen haben. Die nächste Frage befasst sich damit, welche Parabeln ihnen gefallen haben. Die darauf folgende Frage ermittelt, was ihnen besonders an diesen Parabeln gefallen hat. Die nächste Frage beschäftigt sich damit, was sie an Parabeln nicht mögen. Anschließend wird untersucht, ob die Befragten vorhaben, eigene Parabeln zu schreiben. Die nächste Frage thematisiert, wie schwierig die Befragten beim Verstehen von Parabeln finden. Die darauf folgende Frage untersucht, ob ein einmaliges Lesen ausreicht, um eine Parabel zu verstehen. Anschließend sollte ermittelt werden, ob die Sprache oder Ausdrucksweise der Parabeln schwer verständlich ist, z.B. Lexik, Satzbau…Die nächste Frage untersucht, aus welchen Quellen die Befragten diese Parabeln gelesen haben. Weiters wird eruiert, ob die Befragten schon Parabeln in einem Lehrwerk behandelt oder gelesen haben.
Nachfolgend wird darauf eingegangen, welche Vorteile die Parabeln im Unterricht haben. Die nächste Frage thematisiert, welche Nachteile die Parabel im Unterricht haben. Die nächste Frage sollte klären, welche Figuren häufiger in den Parabel auftauchen. Die darauf folgende Frage sollte ebenfalls klären, welche allgemeine Struktur eine Parabel hat. Danach sollen die Befragten angeben, welche neuen Wörter die Befragten durch Parabeln gelernt haben. Weiters wird eruiert, ob Parabeln aus Sicht der Befragten für den Unterricht geeignet sind und wieso. Die letzte Frage untersucht, ob die Befragten Autoren kennen, die Parabel schreiben.
Rücklauf und Repräsentativität
Der Fragebogen erreichte gut 100 Studenten. Die Nettorücklaufquote liegt bei 100%.
Dem Fragebogen war ein Anschreiben beigefügt, das die Untersuchungsziele erläutert, sowie einen Hinweis auf die Freiwilligkeit der Teilnahme und eine Erklärung zum Datenschutz enthält. Die Rücklaufquote kann man als zufrieden stellend bezeichnen. Es lassen sich also Aussagen treffen, die für die Einstellungen über die Textsorte Parabel hinreichend verlässlich sind. Natürlich rechtfertigt die begrenzte Anzahl der Befragten keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Auswertung der Ergebnisse
Auf die erste Frage, wie die Studierenden die Parabeln finden und warum, sind unterschiedliche Antworten gefallen.
Rund 60 % der Befragten finden, dass die Parabeln interessant sind, denn sie finden sie sehr lehrhaft. Dagegen haben 30% kein Interesse an dieser Textsorte gezeigt, ohne welche Gründe hierfür anzugeben. Man kann vermuten, dass sie keinen Spaß am Lesen oder Schreiben von Parabeln haben. Auf der anderen Seite haben rund 10% keine Angaben gemacht. Nachfolgend geht es um die Frage, welche Parabeln sie kennen. Die Befragten gaben unterschiedliche Antworten an:
Ringparabel im Drama Nathan der Weise von Gotthold Ephraim Lessing (95 Mal)
Eine alltägliche Verwirrung und Vor dem Gesetz von Franz Kafka (45Mal)
Das Eisenbahngleichnis von Erich Kästner (39Mal)
Herakles am Scheideweg von Prodikos oder Tryphon (20 Mal)
Farm der Tiere von George Orwell (14 Mal)
Der Schlag ans Hoftor von Franz Kafka (11 Mal)
Andorra von Max Frisch (10 Mal)
Des Weiteren wird auf die Frage eingegangen, wie oft sie Parabeln lesen. Mehrheitlich haben 80% der Befragten mit manchmal geantwortet. Allerdings haben 13% keine Angaben hinsichtlich dieser Frage gemacht. Lediglich 7 % der Befragten haben mit selten geantwortet. Darüber hinaus wird geklärt, was sie mit Parabeln lieber machen.
Auf diese Frage wurden unterschiedliche Antworten angegeben. Mehrheitlich lesen die Studierenden Parabeln (98%). Lediglich 02% der Befragten gaben keine Angaben über diese Frage. In einem weiteren Schritt wird untersucht, wie oft sie Parabeln behandelt haben. Die Einschätzung erfolgt auf einer vierteiligen Skala (selten, manchmal, oft, sehr oft). 85% der Befragten antworteten mit manchmal. Dagegen gaben 10% der Befragten die Antwort selten an. Lediglich 05% der Befragten gaben keine Angaben über diese Frage. Nachfolgend wird darauf eingegangen, ob die Befragten möchten, dass Parabeln im Unterricht behandelt werden und wie oft. . Mehrheitlich haben 98% der Befragten mit ja und oft geantwortet. Lediglich 02% der Befragten gaben keine Angaben über diese Frage.
Nachfolgend geht es um die Frage, wie die Befragten die Parabeln im Unterricht lernen möchten. Ein Befragter gab an, er möchte Parabeln durch Theaterstücke anschauen und lernen. Ein Anderer möchte Parabeln in Gruppenarbeit lernen und lesen. Ein weiterer Befragter möchte, dass er Parabeln im Internet lernt.
Des Weiteren wird auf die Frage eingegangen, welche Parabeln sie gelesen haben. Die Befragten gaben folgende Antworten an:
[...]
[1] Vgl. Haerkötter, u.a. (1979, 233)
[2] Metzler-Literatur-Lexikon: Begriffe und Definitionen/hrsg. Von Günther und Irmgard Schweilke. [Mitarb. Irmgard Ackermann…].-2., überarb. Aufl. - Stuttgart: Metzler, 1990.
[3] Zymner (1991, 101). In: Dithmar, Reinhard [Hrsg.]; (1995) Fabeln, Parabeln und Gleichnisse, Ferdinand Schöningh, Padernborn. S.41
[4] Winkler, Werner (2000, 66)
[5] Vogt, Jochen. In : www.uni-due.de/eiladung/index.php?option=com_content&view=article&id =48&Itemid=53. Zugriff am 01.06.2012 (16h15)
- Arbeit zitieren
- Mohamed Chaabani (Autor:in), 2012, Die Parabel im Fremdsprachenunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/198740
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