Diese Buchpräsentation besteht aus
- Biographie über den Autor Patrick Süsskind
- Kurze Inhaltsangabe
Charakterisierung zu den 3 Hauptfiguren
- Grenouille , Baldini und Madame Gaillard
- Zusammenfassung / Schlusswort
und ist in einer sehr gehobenen Sprache geschrieben.
Inhaltsverzeichnis
1. Biographie Patrick Süskind
2. Inhaltsangabe
3. Charakterisierungen
- Grenouille
- Baldini
- Gaillard
4. Zusammenfassung
1. Biographie Patrick Süskind
Patrick Süskind wurde am 26 März 1949 in Ambach am Starnberger See geboren, als Sohn von Wilhelm Emanuel Süskind, der ebenfalls ein Schriftsteller gewesen ist und lange als Redakteur für die Süddeutsche Zeitung tätig war. Sein älterer Bruder Martin Süskind war auch Journalist. Nach dem Abitur absolvierte er seinen Zivildienst und studierte wie sein Vater Geschichte in München. Er lebt eher zurückgezogen und tritt selten in der Öffentlichkeit auf. Er hat verschiedene Auszeichnungen abgelehnt wie den Literaturpreis der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) und auch zur Weltpremiere der Verfilmung seines Romans "Das Parfüm" erschien er nicht, das im Jahre 1985 herausgebracht worden ist und mit der Übersetzung in 46 Sprachen und 15 Millionen verkauften Exemplaren zu einem Welterfolg wurde und eines seiner bekanntesten Werke ist.
Weitere Werke von Süskind sind u.a. : Der Kontrabass; Die Taube; Die Geschichte des Herrn Sommer.
Inhaltsangabe
Die Person Grenouille (frz. Frosch), dessen Lebensweg hier geschildert wird, verfügt über Fähigkeiten, die er einem einzigen Sinnesorgan verdankt: seiner Nase. Dieses ungewöhnlich hässliche Geschöpf ist das Opfer der nachteiligen Gegebenheiten, die sein Leben in falsche Bahnen lenken. Grenouille durchlebt eine harte Kindheit. Krankheiten, Unfälle, Mordanschläge und körperliche Anstrengungen. Er erfährt nie Zuwendung oder Liebe. Er wird einfach nicht wahrgenommen. Er wird das Opfer seiner außergewöhnlichen Begabung, die Welt anhand seiner Gerüche zu erfassen. Seine Fähigkeit wird als unheimlich empfunden und er stößt auf Ablehnung. Grenouille sieht die Menschen nur als Träger von Duftstoffen, ohne Geruch sind sie wertlos. Er tötet unschuldige Mädchen, um sich deren Duft anzueignen. Seine Denkweise macht ihn zum Außenseiter. Abstrakte Begriffe, denen er keine Gerüche zuordnen kann, sind ihm unverständlich. Grenouille wurde nicht als Mörder geboren, sondern fällt widrigen Umständen zum Opfer, die ihn in diese Rolle drängen.
3. Charakterisierungen
Grenouille
Jean-Baptiste Grenouille ist die Hauptgestalt in dem Roman “Das Parfüm” von Patrick Süskind. Er wird 1738 auf dem Fischmarkt in Paris geboren. Nachdem er dank der Ohnmacht seiner Mutter, die ihn eigentlich "verrecken lassen" will, knapp dem Tod entgeht, beginnt für ihn ein schwere Kindheit. Seine Mutter wurde deshalb hingerichtet. Nachdem Grenouille nach mehrmaligem Ammenwechsel wieder in die Obhut des Klosters zu Pater Terrier gelangt, dem der unersättliche „Bastard“ (S.11 Z.25) ausgeliefert wird, mit der Begründung, er sei vom Teufel besessen, da er nicht rieche.
Während seiner nun folgenden Pflegezeit bei Madame Gaillard übersteht er die Anfeindungen und sogar einen Tötungsversuch der anderen Kinder, die ihm gegenüber Kälte und „Angst“ (S.30 Z.32) empfinden. Bis zu seinem achten Lebensjahr lebt er bei der emotionslosen Madame Gaillard. Die völlige soziale Isolation kann ihm wenig anhaben, da er zum Leben der Liebe nicht bedarf. Für seine Seele brauche er nichts, so wird berichtet, Geborgenheit, Zuwendung, Zärtlich, Liebe – oder wie die ganzen Dinge heißen, deren ein Kind bedurfte – waren dem Kinde Grenouille entbehrlich (s.28 Z.5).
Er hat schwere Krankheiten durchzustehen. Er überlebt zwar, trägt aber Narben und einen verkrüppelten Fuß davon. Seine physische und psychische Entwicklung leidet unter der Ablehnung und der Unterversorgung an Liebe und Nahrung. Den seltsamen Jungen möchte man loswerden, er wird zum Außenseiter. Als er älter ist, wird er an den Gerber Grimal verkauft und geht bei dem Parfümier Baldini in die Lehre. Er sieht sich als „Genie“ (S. 57 Z. 19), das die höhere Bestimmung habe, die Welt der Düfte zu revolutionieren.
Er glaubt sich aufgerufen, der „größte Parfümeur aller Zeiten“ zu werden (S. 58 Z.6). Nach Erwerb der handwerklichen Grundkenntnisse verabschiedet sich Grenouille in Richtung Grasse, wohin ihn neue Techniken der Duftgewinnung treiben. Doch entgegen seinem ursprünglichen Plan, wendet er sich von seiner Umwelt ab, fängt an, den Geruch der Menschen zu hassen, zieht sich in die Wälder und die Höhle von Plomb du Cantal zurück und erlebt auf imaginäre Weise noch einmal die Etappen seines Lebens, tilgt unliebsame Gerüche aus seiner Erinnerung und entwickelt sein weiteres Leben.
Grenouille ist der Überzeugung, dass er das „einzigartige Grenouillereich“ (s. 161 Z.6) erschaffen hat und nun beherrschen darf. Verdeutlicht wird Grenouilles Herrschaft über das „einfache Duft Volk“ (S. 163 Z. 2) durch die in seiner Namensgebung verwendete Alliteration „große Grenouille“. In der Einsamkeit der Höhle erkennt er bald die eigene Geruchslosigkeit und damit das Fehlen der eigenen Identität. "Er riecht überhaupt nicht"- hier zeigt sich eine Eigenschaft Grenouilles, die für sein Leben von elementarer Bedeutung ist. Er verströmt keinen eigenen Körpergeruch, er wird bereits ohne Körpergeruch geboren und dies hat für ihn schwerwiegende Folgen: da der Eigengeruch eines jeden Menschen ein wichtiges Merkmal darstellt, an dem andere ihn unbewusst identifizieren und klassifizieren können, stellt Grenouilles Mangel für ihn ein großes Problem dar. Diese lebensbedrohliche Störung seines Selbstwertgefühls überwindet er mit Hilfe des Marquis, der es ihm ermöglicht, sich einen eigenen Körpergeruch zu verschaffen. Die Wirkung des Menschendufts verblüfft ihn zunächst, da er zum ersten Mal spürt, dass der menschliche Duft über Isolation und gesellschaftliche Akzeptanz entscheidet.
Da er weiß, dass die Wirkung auf seine Umwelt eine künstlich von ihm geschaffene ist, erahnt er seine Möglichkeiten. Er erwirbt ein „Bewusstsein der Macht“ (S. 198 Z.7) und beflügelt von dem Gefühl der eigenen Genialität konkretisieren sich seine in der Einsamkeit entworfenen Allmachtsphantasien. Seinen Vorsatz, der „größte Parfümeur“ aller Zeiten zu werden, steigert ihn in die Absicht, sich zum „omnipotenten Gott des Duftes“ (s. 198 Z.27) zu erheben. Süskind bringt Grenouilles Vorstellung in „lieben sollten sie ihn“ und „schreien vor Wonne“ zum Ausdruck. Im Laufe seiner Gesellenzeit bei Madame Arnulfi erlernt er nun weitere Verfahren der Duftgewinnung, mit deren Hilfe er letztendlich den Duft von 25 wunderschönen Mädchen als Parfum konserviert. Aufgrund der für diesen Duft nötigen Morde wird er verurteilt.
Wegen seiner Unfähigkeit Moral und Ethik zu verstehen, kann Grenouille auch nicht nach deren Grundsätze handeln. Seine zahlreichen Morde stellen für ihn nichts Böses dar, er sieht sie nicht als ungewöhnlich an. Im Gegenteil stellt es für ihn eine Art Pflicht dar, den Menschen ihr kostbarstes Gut zu entreißen: ihren Duft. Wegen seines krankhaften Drangs nach dem perfekten Parfum geht Grenouille hemmungslos über Leichen.
Da seine Morde allerdings zweifellos auf seinen kranken Geist zurückzuführen sind, muss man Grenouille als Opfer äußerst widriger Lebensumstände sehen, die ihn in die Rolle des Mörders drängen.
Grenouille entkommt zunächst der Todesstrafe. Aus dem Gefühl der Liebe gegenüber ihm entwickeln sich bei den Menschen zunächst erotische Phantasien, die in „kindliche Schwäche“ (S. 300 Z.21) umschlugen. In diesem Augenblick scheint sich sein Lebensziel zu erfüllen. Doch sein Triumph ist direkt gefolgt von dem Zusammenbruch, denn auf dem Punkt seines höchsten Erfolges macht sich zugleich die zerstörerische Erfahrung, dass er zwar Menschen zu höchster Ekstase treiben, selbst aber nur Abscheu und „Ekel“ (S. 305 S.24). Empfinden und sich nicht über seine eigene Geruchslosigkeit hinwegtäuschen kann.
Sein innigster Wunsch bleibt damit unerfüllt, denn in seiner wirklichen Existenz, seiner Geruchlosigkeit ist er nicht wahrgenommen worden.
Sein Parfum würde ihm die Möglichkeit geben, „die ganze Welt zu bezaubern“ (S. 316 Z.30), doch ihm nützte das nicht. Er ist der Einzige, „für den es sinnlos ist“. (S.317 Z.2).
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- Quote paper
- Arno Zimmerschied (Author), 2012, Das Parfüm von Patrick Süskind - Buchpräsentation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/198672