Unterrichtsentwurf zum Thema Doping im Sport - mit sämtlichen Materialien
In der theoretischen Auseinandersetzung mit Sport erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit mithilfe von wissenschaftlichen und argumentativen Texten sowie in fachbezogenen Diskussionen und Präsentationen Meinungspositionen nachzuvollziehen und selber zu formulieren. Dazu sollen sie in die Lage versetzt
werden, Stellungnahmen zu den Erscheinungsformen des Sports in der Gesellschaft zu erarbeiten.[…]Aus dem Gelernten sollen die Schülerinnen und Schüler für sich selbst Konsequenzen ziehen sowie in Gesprächen und Präsentationen begründet Stellung nehmen.
Die SuS stellen anhand der Podiumsdiskussion bzw. der Vorbereitung auf die Diskussion die Fähigkeit unter Beweis, einen wissenschaftlichen Text zu durchdringen und erworbene Fakten in ihre eigene Argumentationskette mit einfließen zu lassen. Sie sollen Argumente für ihre jeweilige Meinungsposition sammeln und diese mit einer möglichst hohen argumentativen Stringenz formulieren
1. Thema der Stunde
1. Darstellung der Unterrichtssequenz
Titel der Unterrichtssequenz: Doping im Sport, eingebettet in den übergeordneten Themenbereich (K): Wissen über den Sport im gesellschaftlichen Kontext mit Bezügen zur Soziologie, Geschichte, Wirtschaft und Politik, respektive Motive sportlichen Handelns.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2. Einschätzung des antizipierten durchschnittlichen Wissens- und Kompetenzniveaus der Lerngruppe
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten][1][1]
3. Geplanter Unterrichtsverlauf ( tabellarische Übersicht)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Podiumsdiskussion zum Thema „Doping“
I. Die Meinungsposition des überzeugten Dopers ( Radrennsport)
Überlegen Sie sich bitte zum nächsten Sitzungsdatum Argumente, mit denen man aus Sicht des überzeugten Dopers (Radrennfahrer) die Einnahme von leistungssteigernden Mitteln begründen könnte
Belangvolle Fragen:
- Aus welchen Gründen begann das Doping (aus der Sicht des Radsportlers)?
- Ist ein sauberer Sport überhaupt möglich?
- Was müsste gewährleistet werden, damit ein sauberer Sport möglich wird?
- Wie vertreten sie argumentativ die bewusste Täuschung der gegnerischen Konkurrenz und des Zuschauers?
- Wie schätzen sie die gesundheitlichen Gefahren und Risiken des Dopings ein?
- Was müsste passieren, damit sie aufhören würden zu dopen?
Mögliche Argumente:
Podiumsdiskussion zum Thema „Doping“
II. Die Meinungsposition des „betrogenen“ Zuschauers
Überlegen Sie sich bitte zum nächsten Sitzungsdatum Argumente, mit denen man aus Sicht des „betrogenen“ Zuschauers das Phänomen „Doping“ begründen könnte
Belangvolle Fragen:
- Warum wird eigentlich gedopt? (Systemzwang? oder bewusste Täuschung des Sportlers?)
- Was empfinden sie beim Zuschauen bspw. der „Tour de France“
- Ihrer Meinung nach: Gibt es Wege und Ansätze, den Sport dauerhaft dopingfrei zu bekommen oder ist es ein Irrglaube, von einem sauberen Sport zu träumen?
- Wie schätzen sie die Anti-Doping-Bekämpfung ein? ; Wie beurteilen sie die Entwicklung der Anti-Doping-Bekämpfung in den letzten Jahren?
- Sind es die exorbitanten Gewinnsummen, die den Doper zum Dopen bringen, bzw. , liegt ein gesellschaftliches Problem vor? ( Leistungsgesellschaft, Medien, Geld etc.)
Mögliche Argumente:
Podiumsdiskussion zum Thema „Doping“
III. Die Meinungsposition der NADA – Dopingprävention / Dopingbekämpfung
Überlegen Sie sich bitte zum nächsten Sitzungsdatum Argumente, mit denen man aus Sicht der NADA das Phänomen Doping erklären könnte
Belangvolle Fragen:
- Welche Strategien gibt es, dem Problem „Doping“ Herr zu werden?
- Was hat sich gerade in den vergangenen Jahren in der Anti-Doping-Bekämpfung getan?
- Wie aufschlussreich sind die aktuellen Dopingtests, bzw., decken die aktuellen Analyseverfahren alle Dopingsubstanzen ab?
- Welche Wege der Dopingprävention gibt es?
- Was müsste gesellschaftlich oder politisch geändert werden, um dem Problem „Doping“ effektiver entgegen zu wirken?
Mögliche Argumente:
Podiumsdiskussion zum Thema „Doping“
IV. Die wissenschaftlich-medizinische Expertise – Gefahren und Risiken des Dopings
Überlegen Sie sich bitte zum nächsten Sitzungsdatum Argumente, mit denen man aus Sicht des kundigen Mediziners (und Befürworter der Anti-Doping-Debatte) gegen die Einnahme von leistungssteigernden Mitteln plädieren würde
Belangvolle Fragen:
- Welche Gefahren und Risiken birgt die Einnahme von Dopingmitteln
- Was müsste im Bereich der Forschung getan werden, um das Phänomen Doping zu bekämpfen?
- Welche Strategien könnte es geben, das Doping flächenartig und systemimmanent zu bekämpfen?
- Exkurs Gendoping ?!?!
Mögliche Argumente:
TAGESSPIEGEL ONLINE, 26.06.2006
Schwere Vorwürfe gegen Ullrich
Wenige Tage vor Beginn der Tour de France sieht sich Jan Ullrich massiven Doping-Vorwürfen ausgesetzt. Eine spanische Zeitung berichtet von Ermittlungsunterlagen, die den Deutschen schwer belasten. Dieser bestreitet die Anschuldigungen.
27.05.2006 FAZ
Ein Skandal kommt ins Rollen
Mindestens 60 Radprofis sollen in die spanische Dopingaffäre verwickelt sein
Eufemiano Fuentes hat vor ein paar Jahren nicht gerade einen schmeichelhaften Spitznamen bekommen. „Hexer von Gran Canaria“ hat eine spanische Zeitung den Arzt einmal tituliert, und das kam nicht von ungefähr: Fuentes hatte sich in zwei Jahrzehnten als Sportmediziner einen zweifelhaften Ruf erworben. Legendär ist die Geschichte, nach der er 1991 während der Spanien-Rundfahrt der Radprofis, der Vuelta, auf einem Flug von Mallorca nach Barcelona eine Kühltasche auf dem Schoß hatte und auf die Frage nach deren Inhalt geantwortet haben soll: „In der Tasche befindet sich der Schlüssel für den Gewinn der Vuelta.“ Eine derart freche Aussage würde sich Fuentes wohl nicht mehr leisten können, gestern wurde der als Schlüsselfigur eines der größten Dopingskandale in der Geschichte des Radsports geltende Mediziner in Madrid dem Haftrichter vorgeführt. Die Ermittler hatten bei der größten Doping-Razzia in Spanien ein Madrider Labor ausgehoben, das Radprofis mit präparierten Blutkonserven versorgt haben soll – auch die des Teams Liberty-Seguros. Teamchef Manolo Saiz hatte bei seiner Festnahme 60 000 Euro bei sich, mit denen er nach Vermutungen der Polizei eine Lieferung von Dopingmitteln bezahlen wollte.
Wenigstens 60 Radprofis und andere Sportler sollen in dem Madrider Labor Kunden gewesen sein
TAGESSPIEGEL, 12.06.2007
Doping-VorwürfeD'Hont legt gegen Ullrich nach
Jef d'Hont, von 1992 bis 1996 Betreuer beim Radteam Telekom, hat erneut schwere Doping-Vorwürfe gegen den früheren Tour de France-Sieger Jan Ullrich erhoben.
Jef d'Hont, von 1992 bis 1996 Betreuer beim Radteam Telekom, hat erneut schwere Doping-Vorwürfe gegen den früheren Tour de France-Sieger Jan Ullrich erhoben. "Jan hat Epo und Wachstumshormone genommen, hundertprozentig sicher", erklärte der Belgier in der ARD-Sendung "Tagesthemen". Gleichzeitig forderte er den zurückgetretenen deutschen Radstar auf, auszupacken. "Jan muss auch sagen, wie Bjarne Riis, Rolf Aldag und die anderen in der Mannschaft, wie es gewesen ist." D'Hont hatte Ullrich Ende April erstmals schwer belastet und ihm in seinen Memoiren vorgeworfen, er habe bei der Tour 1996 zu den Telekom-Profis gehört, die das Blutdopingmittel Epo genommen hätten.
TS ONLINE 05.08.2006 13:48
B-ProbeTour-Sieger Landis war gedopt
Die Analyse der B-Probe bestätigt: der US-Amerikaner Floyd Landis war bei der Tour de France definitiv gedopt. Das Phonak-Team kündigte Landis direkt nach der Bekanntgabe des Ergebnisses.
Paris/Aigle - Wie der Radsport-Weltverband UCI am Samstag mitteilte, hat die Analyse der B-Probe im Antidoping-Labor in Châtenay-Malabry bei Paris die Ergebnisse der A-Probe vom 26. Juli bestätigt. Der UCI hat den Fall nun an den US-Radsportverband weitergeleitet, der ein Doping-Verfahren gegen Landis einleiten wird. Dem 30-Jährigen droht damit ein Ausschluss von allen sportlichen Wettbewerben für zwei Jahre, ein Ausschluss aus der ProTour für vier Jahre sowie die Aberkennung des Gelben Trikots der Tour de France.
TS ONLINE 11.05.2007 15:56 Uhr
RadsportLandis' Tour-Titel aberkannt
"Floyd Landis ist für uns nicht der Sieger der Tour de France 2006", sagte Tour-Direktor Christian Prudhomme. Derweil brach Jan Ullrich sein Schweigen
Berlin - Der Radsport kommt einen Tag vor dem Start des Giro d'Italia nicht aus den Doping-Schlagzeilen heraus. Die Antidoping- Kommission des Nationalen Olympischen Komitees Italiens (Coni) erwartet von Ivan Basso noch weit reichende Aussagen bei der Aufklärung der Dopingaffäre um Eufemiano Fuentes. "Er wirkt auf mich wie jemand, der noch viel machen und sagen will", erklärte der Chef der Antidopingkommission, Ettore Torri.
Unterdessen wollen die Organisatoren der Tour de France nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" den Namen Landis aus ihrer Siegerliste streichen. "Floyd Landis ist für uns nicht der Sieger der Tour de France 2006", sagte Tour-Direktor Christian Prudhomme. Der Name Landis werde auch nicht in den Annalen der Tour wie dem "Guide Historique" erscheinen. Diese Entscheidung machte Prudhomme nicht davon abhängig, was die Anhörung des positiv getesteten Landis bei der amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA vom kommenden Montag an ergibt und welche Entscheidung der Radsport- Weltverband Uci treffen werde.
Zabel und Aldag gestehen Epo-Doping
Erik Zabel hat sich als erster noch aktiver Radprofi als Doping-Sünder geoutet. Zuvor hatte der frühere Fahrer und heutige T-Mobile-Sportchef Rolf Aldag gesagt: „Ich habe mich aktiv für Doping entschieden.“ Die Telekom setzt ihr Engagement im Radsport dennoch fort und hält an Aldag fest.
(FAZ, 05, 2007)
TS ONLINE 05.06.2007 16:45 Uhr
Aldag & ZabelDopingsünder nun gegen Doping
Erik Zabel und Rolf Aldag, die jahrelang mit ihrer eigenen Doping-Karriere hinter dem Berg gehalten haben, wollen sich nun aktiv gegen Doping einsetzen. Zabel erklärte zudem seinen Verzicht auf eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen in Peking.
ARD und ZDF sagen Tour Adieu
ARD und ZDF berichten nicht mehr live von der Tour de France. Der sportliche Wert der Frankreich-Rundfahrt sei nach den Dopingaffären "erheblich reduziert", sagte der ARD-Vorsitzende Fritz Raff zur Begründung. (16.10.2008)
Tour-de-France-Sieger Contador positiv getestet
Radprofi Alberto Contador hat offenbar gedopt. Dem Tour-de-France-Sieger von 2010 wurde die Einnahme der verbotenen Substanz Clenbuterol nachgewiesen. Contador spricht von verunreinigten Lebensmitteln.(Tagesspiegel.de 30.09.2010)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Arbeitsaufträge
Aufgabe ( Was?):
Diskutieren Sie im Gruppenverband diejenigen Argumente, die Sie anführen wollen, um Ihre jeweilige Meinungsposition so stringent wie möglich zu vertreten.
Arbeitshinweise(Wie?):
I. Sammeln Sie zunächst von jedem Gruppenmitglied sämtliche angestrebte Argumente zu Ihrer jeweiligen Meinungsposition
II. Diskutieren Sie in der Gruppe, welche Argumente Sie für zwingend und daher anführungswürdig halten
III. Bereitet Euren Gruppensprecher auf die sich anschließende Podiumsdiskussion vor
IV. Sammeln Sie Fragen, die Sie den Vertretern der anderen Meinungspositionen stellen wollen
Arbeitszeit: 12 Minuten, d.h. bis ___________ Uhr
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Erörterung
Erörterungsthema:
Legalisierung des Dopings im Wettkampfsport?
Erörterungsaufträge:
Erörtern Sie auf Grundlage der rezipierten Meinungspositionen, ob es nicht sinnvoll wäre, Wettkämpfe einzuführen, bei denen verbotene Substanzen freigegeben sind.
Diskutieren Sie, welche Argumente für und welche gegen eine Legalisierung des Dopings im Wettkampfsport sprechen würden.
Orientieren Sie sich bei der Erstellung der Erörterung an das unten aufgeführte Schemata zur Erstellung einer dialektischen Erörterung.
Umfang:
Schreiben Sie circa 400 Wörter
Gliederung der Erörterung (schematische Darstellung)
I. Einleitung (Hinführung zum Thema bzw. zur Fragestellung)
II. Hauptteil Teil I: Antithese
III. Hauptteil Teil II: These
IV. Hauptteil Teil III: Synthese
V. Schluss (Bewertung der Argumente)
4. Literatur
http://www.berlin.de/imperia/md/content/sen-bildung/schulorganisation/lehrplaene/sek2_sport.pdf.
http://www.nada.at/files/doc/Unterrichtsmaterial/Be_fair_Play_true.pdf.
http://www.medicalforum.ch/pdf/pdf_d/2004/2004-43/2004-43-372.PDF.
Clasing, D. (Hrsg.):Doping – verbotene Arzneimittel im Sport, Stuttgart 1992.
Prokop, L.:Einführung in die Sportmedizin, Stuttgart 1976.
[...]
[1]RLP Sport für die SEK II, S. 27.
[2]Vgl. RLP Sport für die SEK II, S. 27.
- Quote paper
- Peter Müller (Author), 2010, Unterrichtsentwurf zum Thema Doping im Sport - mit sämtlichen Materialien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/198495