In und durch Sprache bestimmen wir, wer dazugehört und wer nicht. Die Sprache bestimmt, wie unsere Realität aussieht. Sie ermöglicht es uns, Außenseiter zu schaffen, indem wir solchen Individuen negative Eigenschaften „zusprechen“, ihnen die Ehre und Menschenwürde „absprechen“, und ihnen eine minderwertige Identität „zuschreiben“. Allein das Vokabular dieser Etikettierungen verweist schon auf den schöpferischen Charakter, die Handlungsmacht der Sprache. Wie all diese Prozesse sprachlicher Gewalt von statten gehen, d.h. wie durch die Handlungsmacht der Sprache Außenseiter geschaffen werden, soll im folgenden Teil zunächst allgemein, dann am Beispiel der Stigmatisierung Gretchens in Goethes „Faust I“ näher erläutert werden. Dieses Bürgermädchen wird von ihrer Gesellschaft als Hure etikettiert, verurteilt und ausgestoßen, weshalb auch diese spezielle Kategorisierung der Frauen vor ihrem linguistischsoziologischen Hintergrund untersucht werden soll.
Gliederung
1. Einleitung
2. Stigma, Identität und Ehre
3. Stigmatisierung und sprachliche Gewalt
4. Stigmatisierung und gesellschaftliche Außenseiter
5. Die Stigmatisierung Gretchens in Goethes „Faust I“
5.1 Prostituierte und Huren in der frühneuzeitlichen Gesellschaft
5.2 Soziale Kontrolle durch Sprache
5.3 Gretchens Stigmatisierung als Hure
5.4 Folgen der Stigmatisierung
6 Fazit
7 Literatur
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