Es war stets das vornehmste Ziel der Freimaurerei des 18. Jahrhunderts, die sittliche Vervollkommnung der Logenmitglieder innerhalb des ethischen-moralischen Bundes voranzutreiben. Dabei sollten die maurerischen Brüder, im zeitgenössischen Sprachgebrauch als noch Unbehauene bezeichnet, zu „behauenen Steinen“ umgeformt und vervollkommnet werden. Es stellt sich nun die Frage, ob es dem Leser der Gegenwart ermöglicht wird, genau dieses Ziel solch einer Vervollkommnung im Sinne des Wissenszuwachses durch die Lektüre Friedrich Wilhelm Haacks „Freimaurer“ zu erreichen. Die vorliegende Arbeit will sich dieser Frage widmen, indem Haacks Werk rezensiert und auf zentrale Errungenschaften hingewiesen wird.
Datum: 20. Februar 2012
Es war stets das vornehmste Ziel der Freimaurerei des 18. Jahrhunderts, die sittliche Vervollkommnung der Logenmitglieder innerhalb des ethischen-moralischen Bundes voranzutreiben. Dabei sollten die maurerischen Brüder, im zeitgenössischen Sprachgebrauch als noch Unbehauene bezeichnet, zu „behauenen Steinen“[1] umgeformt und vervollkommnet werden. Es stellt sich nun die Frage, ob es dem Leser der Gegenwart ermöglicht wird, genau dieses Ziel solch einer Vervollkommnung im Sinne des Wissenszuwachses durch die Lektüre Friedrich Wilhelm Haacks „Freimaurer“ zu erreichen. Die vorliegende Arbeit will sich dieser Frage widmen, indem Haacks Werk rezensiert und auf zentrale Errungenschaften hingewiesen wird.
Zunächst ist darauf einzugehen, dass es das Hauptanliegen des deutschen Theologen und Sektenkritikers war, exakte und konkrete Informationen in einem begrenzten Rahmen wiederzugeben.[2] Dieses selbstgewählte Ziel vermag Haack in vollem Umfang zu erfüllen, da er dem Leser auf insgesamt 62 Seiten im Taschenbuchformat einen Überblick zur Thematik bietet. Dabei flüchtet sich der Autor keineswegs in ausschweifende Darstellungen, sondern bleibt in einem leicht verständlichen und nachvollziehbaren Ausdruck verhaften. So wird es dem Lesenden nachvollziehbar, dass sich die zentralen Kapitel, wie etwa die Freimaurergeschichte, die Arbeit im Bund oder das Verhältnis zur Religion, auf nur wenige Seiten beschränken. Dennoch muss an dieser Stelle der stark apodiktische Stil Haacks benannt werden, wenn er etwa Aussagen wie „Freimaurerei ist keine Religion“[3] oder „die Freimaurer verstehen ihre Logenzugehörigkeit als Lebensaufgabe“[4] als unumstößliche Dogmen festlegt. Dies äußert sich vor allem in der Tatsache, dass Friedrich Wilhelm Haack wissenschaftliche Nachweise, in Form von Fußnoten oder Literaturangaben, vermissen lässt. Er beschränkt sich lediglich auf 26 Fußnoten aus insgesamt zwölf Literaturnachweisen. Dabei entstehen sehr schnell die Nachfragen hinsichtlich von Wissenschaftlichkeit und Quellen des dargestellten Wissens. Wenn man sich jedoch näher mit dem Wirken Haacks auseinandersetzt, dann wird deutlich, dass er die Literatur bewusst so darstellt. Sein Anliegen ist es, dem Lesenden ein Angebot zu machen, indem er schreibt: „Jeder muß sich seine Meinung selber bilden. [...] So sollen die hier vorgelegten Informationen und Überlegungen nichts anderes, als gegebenenfalls Material zur eigenen Meinungsbildung darstellen. [...]“[5] Erst durch dieses Vorwissen können Zweifel hinsichtlich des wissenschaftlichen Niveaus beim Rezipienten dezimiert werden.
[...]
[1] Haack, Friedrich Wilhelm: Freimaurer, München 1993, S. 6.
[2] Vgl. Ebd. S. 5.
[3] Ebd. S. 5.
[4] Ebd. S. 15.
[5] http://www.agpf.de/Haack.htm, Zugriff am 12. Februar 2012
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- Stefan Gnehrich (Autor), 2012, Rezension zu Friedrich W. Haacks "Freimaurer", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/198182