Rheuma gehört zu den schmerzhaftesten und belastendsten Volkskrankheiten überhaupt. Und hunderttausende sind davon betroffen. Immer wieder wird behauptet, dass Rheuma nicht durch Ernährungstherapie zu beeinflussen ist. Andererseits sprießen Empfehlungen für Rheumadiäten aus dem Boden. Was davon zu halten und was sagt die rheumatologische Forschung dazu? Wissenschaftliche Studien und Untersuchungen beweisen eindeutig, dass es eine Rheuma-Diät gibt und dass die Einhaltung von ernährungstherapeutischen Maßnahmen die Symptome der rheumatoiden Arthritis vermindert. Die moderne Ernährungswissenschaft und Ernährungsmedizin konnte in einer Vielzahl von Studien nachweisen, dass die Ernährung einen bedeutenden Faktor in der Rheumatherapie darstellt.
Schon Hippokrates wusste um die Effekte der Ernährung und setze bei Rheumapatienten auf diätetische Maßnahmen. »Lasst Eure Nahrungsmittel Eure Heilmittel sein und Eure Heilmittel Eure Nahrungsmittel!« sagte der griechische Arzt Hippokrates vor über 2400 Jahren. In den letzten Jahrzehnten jedoch wurde in den Industrienationen ein stetiger Anstieg chronischer nicht übertragbarer ernährungs(mit)bedingter Krankheiten festgestellt. Auch Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises können durch diätetische Maßnahmen (mit-)therapiert werden. Die Ernährungstherapie hat einen bedeutenden Stellenwert in der adjuvanten Therapie einiger Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. Insbesondere Rheumaformen, die auf dem Boden entzündlicher Reaktionen entstehen, sind der Ernährungstherapie zugänglich. Die Ernährung ist für die Aufrechterhaltung bzw. Wiederherstellung der Funktionen des menschlichen Organismus unerlässlich. Bei einer Vielzahl von Erkrankungen spielt die Ernährungsweise eine wichtige Rolle in der Erkrankungsentstehung und/oder der Erkrankungsbehandlung. Bei den entzündlichen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises kommt der Ernährungstherapie eine immer größer werdende Bedeutung zu. Eine arachidonsäurearme Kost, die reichlich Omega-3-Fettsäuren beispielsweise aus Fischölen enthält, wirkt ebenso wie der Mineralstoff Zink und das Vitamin E antientzündlich und ist damit ein wichtiger Bestandteil einer effektiven Rheumatherapie. Kneipp-Pfarrer Sebastian Kneipp, der auch der Ernährungstherapie bei Rheuma sehr zugewandt war, sagte einmal: „Der Rheumatismus ist wahrlich der ewige Judas unter den Krankheiten“.
Inhaltsverzeichnis
- Ernährungstherapie bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
- Krankheiten des Bewegungsapparates
- Rheumatologische Erkrankungen
- Mehr als nur eine Behauptung: Es gibt eine Rheumadiät!
- Formel der Arachidonsäure
- Arachidonsäuregehalt von Lebensmitteln
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Buch untersucht den Einfluss der Ernährung auf rheumatische Erkrankungen. Es beleuchtet den aktuellen Stand der Forschung zur Ernährungstherapie bei Rheuma und zeigt auf, wie eine entsprechende Diät die Symptome lindern kann. Der Fokus liegt auf der Reduktion entzündungsfördernder Substanzen und der Erhöhung entzündungshemmender Stoffe durch die Ernährung.
- Der Einfluss der Ernährung auf die Entstehung und den Verlauf rheumatischen Erkrankungen
- Die Rolle von Arachidonsäure und Omega-3-Fettsäuren bei rheumatischen Entzündungen
- Konkrete Empfehlungen für eine rheumafreundliche Ernährung
- Die wissenschaftliche Basis der Ernährungstherapie bei Rheuma
- Die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung zur Unterstützung der medikamentösen Therapie
Zusammenfassung der Kapitel
Ernährungstherapie bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises: Dieses Kapitel führt in das Thema ein und stellt die Bedeutung der Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen heraus. Es betont die wissenschaftliche Evidenz für eine effektive Ernährungstherapie und kritisiert die unzureichende Nutzung dieser Therapieform. Es zitiert Hippokrates und Kneipp, um die historische Bedeutung der Ernährung für die Gesundheit zu unterstreichen und den aktuellen Forschungsstand darzustellen, der den positiven Einfluss einer angepassten Ernährung auf die Symptome belegt.
Krankheiten des Bewegungsapparates: Dieses Kapitel beschreibt die hohe Prävalenz von Erkrankungen des Bewegungsapparates, insbesondere rheumatoider Arthritis und Arthrose, in Deutschland. Es differenziert zwischen entzündlichen und degenerativen Erkrankungen und verdeutlicht die Notwendigkeit von Information und Prävention. Die Zahlen verdeutlichen die gesundheitspolitische Relevanz und Notwendigkeit adjuvanter Therapien wie der Ernährungstherapie. Es beschreibt die Bedeutung einer entzündungshemmenden Ernährung bei rheumatoider Arthritis und einer ausgewogenen Ernährung zur Gewichtskontrolle bei Arthrose.
Rheumatologische Erkrankungen: Hier werden die Ätiologie und Klinik rheumatologischer Erkrankungen erläutert. Der Text erklärt den Begriff "Rheuma" und seine medizinisch korrekte Bezeichnung "Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises". Die Komplexität der Diagnostik wird hervorgehoben, und es wird betont, dass die immunologischen Mechanismen dieser Erkrankungen noch nicht vollständig verstanden sind. Die unterschiedlichen rheumatischen Erkrankungen werden in Bezug auf ihre Häufigkeit in der deutschen Bevölkerung aufgelistet und die gängige medikamentöse Therapie mit ihren Vor- und Nachteilen diskutiert.
Mehr als nur eine Behauptung: Es gibt eine Rheumadiät!: Dieses Kapitel widmet sich der wissenschaftlichen Grundlage der Rheumadiät. Es beschreibt die historische Perspektive auf Ernährung und Rheuma, beginnend mit Hippokrates und Paracelsus. Es widerlegt den lange vorherrschenden Glauben an das Fehlen einer effektiven Rheumadiät und präsentiert die Ergebnisse aktueller Studien, die den positiven Effekt einer arachidonsäurearmen und omega-3-reichen Ernährung belegen. Der Fokus liegt auf dem Austausch von fettreichen tierischen Lebensmitteln durch fettarme Alternativen und der Vermeidung tierischer Fette. Es wird die Notwendigkeit einer ausreichenden Zufuhr langkettiger Omega-3-Fettsäuren hervorgehoben und die Rolle von Fischölpräparaten diskutiert.
Formel der Arachidonsäure und Arachidonsäuregehalt von Lebensmitteln: Dieses Kapitel erläutert den Zusammenhang zwischen Arachidonsäure, Omega-3-Fettsäuren und Entzündungen. Es erklärt die Rolle von Arachidonsäure als Vorläufer von Entzündungsmediatoren und den positiven Effekt von Omega-3-Fettsäuren auf die Hemmung der Entzündung. Eine Tabelle listet den Arachidonsäuregehalt verschiedener Lebensmittel auf, um dem Leser eine Orientierungshilfe zu geben.
Schlüsselwörter
Rheuma, rheumatische Erkrankungen, Ernährungstherapie, Arachidonsäure, Omega-3-Fettsäuren, Entzündungen, Rheumadiät, Arthritis, Arthrose, chronische Polyarthritis, entzündungshemmende Ernährung, gesunde Ernährung, wissenschaftliche Studien.
Häufig gestellte Fragen zu: Ernährungstherapie bei rheumatischen Erkrankungen
Was ist der Inhalt dieses Buches?
Dieses Buch behandelt die Ernährungstherapie bei rheumatischen Erkrankungen. Es bietet einen umfassenden Überblick, inklusive Inhaltsverzeichnis, Zielen, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselbegriffen. Es untersucht den Einfluss der Ernährung auf die Entstehung und den Verlauf von rheumatischen Erkrankungen und gibt konkrete Empfehlungen für eine rheumafreundliche Ernährung. Ein Schwerpunkt liegt auf der Rolle von Arachidonsäure und Omega-3-Fettsäuren.
Welche rheumatischen Erkrankungen werden behandelt?
Das Buch behandelt verschiedene rheumatische Erkrankungen, mit einem Fokus auf die rheumatoide Arthritis und Arthrose. Es erklärt die Ätiologie und Klinik rheumatologischer Erkrankungen allgemein und betont die hohe Prävalenz von Erkrankungen des Bewegungsapparates in Deutschland. Die verschiedenen rheumatischen Erkrankungen werden hinsichtlich ihrer Häufigkeit in der deutschen Bevölkerung aufgelistet.
Welche Rolle spielt die Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen?
Das Buch argumentiert, dass die Ernährung einen erheblichen Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf rheumatischen Erkrankungen hat. Es zeigt, wie eine angepasste Diät die Symptome lindern kann, indem entzündungsfördernde Substanzen reduziert und entzündungshemmende Stoffe erhöht werden. Die wissenschaftliche Basis der Ernährungstherapie wird ausführlich dargestellt.
Welche Bedeutung haben Arachidonsäure und Omega-3-Fettsäuren?
Das Buch erläutert den Zusammenhang zwischen Arachidonsäure, Omega-3-Fettsäuren und Entzündungen. Arachidonsäure wird als Vorläufer von Entzündungsmediatoren identifiziert, während Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmend wirken. Es wird die Bedeutung einer arachidonsäurearmen und omega-3-reichen Ernährung hervorgehoben und der Arachidonsäuregehalt verschiedener Lebensmittel aufgelistet.
Was ist eine „Rheumadiät“ und gibt es wissenschaftliche Belege dafür?
Das Buch widerlegt den lange vorherrschenden Glauben an das Fehlen einer effektiven Rheumadiät. Es präsentiert aktuelle Studien, die den positiven Effekt einer arachidonsäurearmen und omega-3-reichen Ernährung belegen. Es wird die historische Perspektive auf Ernährung und Rheuma beleuchtet und konkrete Empfehlungen für den Austausch von fettreichen tierischen Lebensmitteln durch fettarme Alternativen gegeben.
Welche konkreten Ernährungsempfehlungen werden gegeben?
Das Buch liefert konkrete Empfehlungen für eine rheumafreundliche Ernährung. Diese beinhalten den Fokus auf den Austausch von fettreichen tierischen Lebensmitteln durch fettarme Alternativen, die Vermeidung tierischer Fette und die Erhöhung der Zufuhr langkettiger Omega-3-Fettsäuren. Die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung zur Unterstützung der medikamentösen Therapie wird ebenfalls betont.
Welche Kapitel enthält das Buch?
Das Buch umfasst Kapitel zu folgenden Themen: Ernährungstherapie bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises; Krankheiten des Bewegungsapparates; Rheumatologische Erkrankungen; Mehr als nur eine Behauptung: Es gibt eine Rheumadiät!; Formel der Arachidonsäure; Arachidonsäuregehalt von Lebensmitteln.
Für wen ist dieses Buch geeignet?
Dieses Buch richtet sich an Personen, die mehr über die Ernährungstherapie bei rheumatischen Erkrankungen erfahren möchten, sowie an Fachleute im Gesundheitswesen, die ihre Kenntnisse in diesem Bereich erweitern möchten. Es bietet sowohl einen Überblick für Laien als auch detailliertere Informationen für diejenigen, die sich tiefergehend mit dem Thema auseinandersetzen möchten.
- Quote paper
- M.Sc. Sven-David Müller (Author), 2012, Rheuma natürlich behandeln, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/197807