Laktoseintoleranz / Milchzuckerunvertäglichkeit
In Deutschland leiden circa 10 Millionen Menschen an einer Milchzucker-Unverträglichkeit. Milch und Milchprodukte, insbesondere die fettarmen Varianten, soll-ten normalerweise im Rahmen einer jeden gesundheitsförderlichen Ernährungsweise nicht fehlen. Das in Milch und Milchprodukten enthaltene Eiweiß ist von einer besonders hohen biologischen Wertigkeit und damit vom Körper optimal verwertbar. Außerdem lie-fern sie reichlich wichtiges Calcium, das unser Körper für den Aufbau von Knochen und Zähnen sowie für die Blutgerinnung, Muskelkontraktion und Erregungsweiterleitung be-nötigt. Für viele Menschen sind jedoch Milch, Quark, Joghurt und Käse Auslöser für eine Reihe von Beschwerden wie Bauchschmerzen, Völlegefühl, Übelkeit und Verstopfung. Die Ursache liegt in einer Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker (Laktose), der bei den Betroffenen aufgrund eines Mangels an dem Enzym Laktase zu Beschwerden führt. Sie leiden an einer Milchzucker-Unverträglichkeit (Laktoseintoleranz). Der Enzymmangel kann viele Ursachen haben und ist nicht heilbar. Man schätzt, dass weltweit mehr als 50 Prozent der Bevölkerung unter einer mehr oder weniger ausgeprägten Milchzucker-Unverträglichkeit leiden. Wer unter unspezifischen Magen-Darm-Beschwerden leidet, sollte auf jeden Fall auch eine Milchzucker-Unverträglichkeit in Betracht ziehen. Heutzu-tage gibt es moderne Diagnoseverfahren, die das Vorliegen einer Milchzucker-Unverträglichkeit schnell und sicher feststellen können. Stellt sich ein positiver Befund heraus, müssen Betroffene individuell herausfinden, welche Mengen an Milchzucker sie vertragen und daraufhin entsprechend ihre Ernährungsgewohnheiten anpassen. Dabei reicht es jedoch nicht allein aus, den Verzehr von Milch und Milchprodukten zu meiden beziehungsweise zu reduzieren, da auch viele industriell hergestellte Produkte Laktose als technologischen Hilfsstoff enthalten. Hilfreich können hier Produkte sein, die das milchzuckerspaltende Enzym Laktase enthalten und so die natürliche Verdauung von milchzuckerhaltigen Lebensmitteln unterstützen.
Inhaltsverzeichnis
- Häufigkeit
- Was ist Laktose?
- Definition und Ursachen einer Milchzucker-Unverträglichkeit
- Primärer Laktasemangel
- Sekundärer Laktasemangel
- Symptome einer Milchzucker-Unverträglichkeit
- Diagnosemethoden
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Laktoseintoleranz, einer weit verbreiteten Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker. Ziel ist es, die Häufigkeit, Ursachen, Symptome und Diagnosemethoden dieser Erkrankung zu erläutern. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Erkrankung und der Möglichkeiten des Umgangs damit.
- Häufigkeit der Laktoseintoleranz weltweit und in verschiedenen Bevölkerungsgruppen
- Chemische Eigenschaften von Laktose und deren Verwendung in der Lebensmittelindustrie
- Ursachen der Laktoseintoleranz (primärer und sekundärer Laktasemangel)
- Symptome einer Laktoseintoleranz
- Diagnosemethoden zur Feststellung einer Laktoseintoleranz
Zusammenfassung der Kapitel
Häufigkeit: Die Milchzucker-Unverträglichkeit ist eine weltweit verbreitete, erbliche Erkrankung, die Männer und Frauen gleichermaßen betrifft. Die Häufigkeit variiert jedoch stark zwischen den Bevölkerungsgruppen, wobei sie in Afrika, Asien und Südamerika deutlich höher ist als in Nordamerika und Nordeuropa. In Deutschland leiden etwa 10 Millionen Menschen darunter. Das Fehlen des Enzyms Laktase ist dabei nicht als Defekt, sondern eher als Normalzustand zu betrachten.
Was ist Laktose?: Laktose, oder Milchzucker, ist ein Kohlenhydrat, bestehend aus Glukose und Galaktose. Im Gegensatz zu anderen Zuckerarten kommt es nur in der Milch von Säugetieren vor, wobei die Konzentration je nach Spezies variiert. Neben dem natürlichen Vorkommen in Milchprodukten wird Laktose auch in der Lebensmittelindustrie als Bindemittel, Trägerstoff und aufgrund seiner technologischen Eigenschaften in vielen Produkten eingesetzt, was für Laktoseintolerante problematisch ist.
Definition und Ursachen einer Milchzucker-Unverträglichkeit: Eine Milchzucker-Unverträglichkeit ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, keine Allergie. Sie äußert sich durch Beschwerden nach dem Konsum von Milchprodukten aufgrund eines Mangels an Laktase, dem Enzym, das Laktose spaltet. Man unterscheidet zwischen dem primären Laktasemangel, der erblich bedingt ist und meist im Erwachsenenalter auftritt, und dem sekundären Laktasemangel, der durch andere Erkrankungen oder Eingriffe am Magen-Darm-Trakt verursacht wird.
Symptome einer Milchzucker-Unverträglichkeit: Symptome treten meist kurz nach dem Verzehr von laktosehaltigen Lebensmitteln auf. Typische Beschwerden sind Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Blähungen. Es gibt jedoch auch untypische Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlafstörungen und Hautprobleme. Das Auftreten und die Stärke der Symptome variieren individuell.
Diagnosemethoden: Zur Diagnose einer Laktoseintoleranz stehen verschiedene Tests zur Verfügung, unter anderem der H2-Atemtest und der Laktosetoleranztest. Der H2-Atemtest misst den Wasserstoffgehalt in der Atemluft nach dem Konsum einer Milchzuckerlösung, während der Laktosetoleranztest die Blutzuckerreaktion nach der Einnahme von Laktose untersucht. Beide Tests helfen, die Fähigkeit des Körpers, Laktose zu verdauen, zu bestimmen.
Schlüsselwörter
Laktoseintoleranz, Milchzuckerunverträglichkeit, Laktasemangel, primärer Laktasemangel, sekundärer Laktasemangel, Symptome, Diagnose, H2-Atemtest, Laktosetoleranztest, Lebensmittelindustrie, Milchprodukte.
Häufig gestellte Fragen zur Laktoseintoleranz
Was ist das Thema dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Laktoseintoleranz. Es behandelt die Häufigkeit, Definition, Ursachen (primärer und sekundärer Laktasemangel), Symptome und Diagnosemethoden dieser Erkrankung. Zusätzlich werden die chemischen Eigenschaften von Laktose und ihre Verwendung in der Lebensmittelindustrie beleuchtet.
Wie häufig ist eine Laktoseintoleranz?
Die Laktoseintoleranz ist weltweit verbreitet und betrifft Männer und Frauen gleichermaßen. Die Häufigkeit variiert jedoch stark zwischen den Bevölkerungsgruppen. Sie ist in Afrika, Asien und Südamerika deutlich höher als in Nordamerika und Nordeuropa. In Deutschland leiden schätzungsweise 10 Millionen Menschen darunter.
Was ist Laktose?
Laktose, auch Milchzucker genannt, ist ein Kohlenhydrat, das aus Glukose und Galaktose besteht. Es kommt natürlicherweise nur in der Milch von Säugetieren vor und wird in der Lebensmittelindustrie als Bindemittel, Trägerstoff und aufgrund seiner technologischen Eigenschaften in vielen Produkten verwendet.
Was ist eine Laktoseintoleranz und wie entsteht sie?
Eine Laktoseintoleranz ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit (keine Allergie), die durch einen Mangel an Laktase, dem Enzym zum Abbau von Laktose, verursacht wird. Man unterscheidet zwischen dem primären Laktasemangel (erblich bedingt, meist im Erwachsenenalter auftretend) und dem sekundären Laktasemangel (durch andere Erkrankungen oder Eingriffe am Magen-Darm-Trakt verursacht).
Welche Symptome treten bei einer Laktoseintoleranz auf?
Symptome nach dem Verzehr laktosehaltiger Lebensmittel sind Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Blähungen. Es können aber auch untypische Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlafstörungen und Hautprobleme auftreten. Die Symptome variieren in Auftreten und Stärke individuell.
Wie wird eine Laktoseintoleranz diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt mittels verschiedener Tests, beispielsweise dem H2-Atemtest (misst den Wasserstoffgehalt in der Atemluft nach Laktoseaufnahme) und dem Laktosetoleranztest (untersucht die Blutzuckerreaktion nach Laktoseeinnahme). Beide Tests überprüfen die Fähigkeit des Körpers, Laktose zu verdauen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben das Thema?
Laktoseintoleranz, Milchzuckerunverträglichkeit, Laktasemangel, primärer Laktasemangel, sekundärer Laktasemangel, Symptome, Diagnose, H2-Atemtest, Laktosetoleranztest, Lebensmittelindustrie, Milchprodukte.
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- M.Sc. Sven-David Müller (Author), 2012, Richtig essen und trinken bei Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/197790