Das vorliegende Konzept „Angehörigenworkshop Demenz“ richtet sich an pflegende Angehörige von demenzerkrankten Menschen.
Der Begriff der Demenz kommt aus dem Lateinischen: „de“ bedeutet so viel wie „weg“; „mens“ kann mit Geist, Verstand übersetzt werden. Gemeint ist also ein Verlust der geistigen Fähigkeiten, der den Menschen hinsichtlich seiner Intelligenz, wie auch seiner Person verändert.
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Die Mehrheit dieser Menschen wird zu Hause betreut, d.h. nach wie vor leben die meisten Demenzkranken in privaten Haushalten und werden zumeist von nahen Angehörigen, vor allem von ihren Ehepartnern, Töchtern oder Schwiegertöchtern betreut und gepflegt.
Der Leidensweg der pflegenden Angehörigen beginnt oft damit, dass sie aus Unkenntnis und Unverständnis falsch auf die Störungen des Demenzkranken reagieren, was unvermeidlich zu Spannungen führt. Nicht nur, dass sie mit der schmerzhaften Persönlichkeitsveränderung eines lieben vertrauten Menschen fertig werden müssen, darüber hinaus werden sie zwangsläufig auch zum Pfleger, und das ohne jede Ausbildung, rund um die Uhr. 365 Tage im Jahr ist der Angehörige gefordert, bis hin zur völligen Selbstaufgabe, aufgerieben im Konflikt aus Unvermögen und Anspruchshaltung.
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Es besteht die Gefahr, dass sich die Angehörigen mit der Pflege allein gelassen fühlen oder sogar in die Isolation geraten. Pflegende Angehörige stehen daher häufig unter hohem psychischen, physischen und sozialen Druck. Als besonders belastend wird es empfunden, wenn problematische Verhaltensweisen wie Aggressivität, Schreien, Wahnvorstellungen bei dem Erkrankten hinzukommen. Niemand kann und muss diese schweren Aufgaben auf Dauer und ganz alleine erfüllen. Deshalb ist es wichtig, dass Angehörige nicht nur auf das Wohlbefinden des Erkrankten, sondern auch auf ihr eigenes achten. Angesichts der gesamten Beschwerde- und Belastungssituation sollten frühzeitig einsetzende und auf die verschiedenen Bedürfnisse ausgerichtete Unterstützungsmaßnahmen angeboten werden, damit die Angehörigen sich nicht selbst überlassen werden. Dieses Konzept soll die bestehenden ambulanten, teilstationären und stationären Angebote um die sogenannten niedrigschwelligen Angebote ergänzen. Der Angehörigenworkshop Demenz soll Informationen und Austausch untereinander ermöglichen. Pflegende Angehörige sollen lernen, mit der Krankheit besser zurechtzukommen. Die Lebensqualität sowohl der Angehörigen als auch der Demenzkranken kann sich dadurch verbessern.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Theoretische Vorüberlegungen
- 1.1 Theoretische Ausführungen
- 1.2 Bedarfsanalyse
- 1.3 Transfer auf die regionale Situation
- 2. Organisationsstruktur/ Rahmenbedingungen
- 3. Zielgruppenanalyse
- 3.1 individuelle/ anthropogene Voraussetzungen
- 3.2 soziokulturelle Voraussetzungen nach Baake
- 4. Zielformulierung
- 4.1 Richtziele
- 4.2 Grobziele
- 4.3 Feinziele
- 5. Methodisches Vorgehen
- 5.1 Handlungskonzepte
- 5.2 Arbeitsform der Gruppenpädagogischen Arbeit (GA)
- 5.3 Leitungsstil und Gruppenprozess
- 5.4 Techniken und Verfahren
- 5.5 Ablaufstruktur der Treffen
- 6. Evaluation
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das vorliegende Konzept „Angehörigenworkshop Demenz“ zielt darauf ab, pflegenden Angehörigen von demenzerkrankten Menschen im Landkreis Spree-Neiße Unterstützung und Orientierung zu bieten. Der Workshop soll Informationen über Demenz, praktische Tipps für den Umgang mit der Krankheit und Möglichkeiten zur Entlastung und Selbsthilfe vermitteln.
- Die Auswirkungen von Demenz auf Betroffene und deren Angehörige
- Die Herausforderungen der Pflege von Menschen mit Demenz
- Möglichkeiten der Unterstützung und Entlastung für pflegende Angehörige
- Der Aufbau von Selbsthilfegruppen und die Förderung des Erfahrungsaustausches
- Die Bedeutung der eigenen Ressourcen und der Stärkung der Resilienz
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Definition von Demenz und beleuchtet die Auswirkungen der Krankheit auf Betroffene und deren Angehörige. Kapitel 2 beschreibt die Organisationsstruktur und die Rahmenbedingungen des Workshops, während Kapitel 3 die Zielgruppe des Angebots näher betrachtet. Kapitel 4 formuliert die Ziele des Angehörigenworkshops und gliedert diese in Richtziele, Grobziele und Feinziele. Kapitel 5 skizziert das methodische Vorgehen, das im Rahmen des Workshops angewandt werden soll. Schließlich widmet sich Kapitel 6 der Evaluation des Angebots und beleuchtet die Evaluation des Angehörigenworkshops.
Schlüsselwörter
Demenz, Angehörigenarbeit, Pflegende Angehörige, Demenzkranke, Landkreis Spree-Neiße, Informationsvermittlung, Austausch, Selbsthilfe, Unterstützung, Entlastung, Ressourcenstärkung, Resilienz.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Soziale Arbeit Franziska Sommer (Author), 2012, Konzept: Angehörigenworkshop "Demenz", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/197771